Samstag, 21. Dezember 2013

Mond und Sterne



Dies ist eine der längsten Nächte des Jahres, und der kürzeste Tag bricht an. Noch ist davon nichts zu sehen, keine Spur von Morgendämmerung. Dennoch ist es nicht ganz dunkel, sondern sternenklar, und ein halber Mond leuchtet am blauschwarzen Himmel, über den silbrige Schleierwolken ziehen. Was für eine Atmosphäre! Ich laufe sehr vorsichtig, denn es ist stellenweise glatt. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen. Manchmal läuft es sich am besten auf Laubresten am Straßenrand. Die Fußwege sind eigentlich problemlos, auf Kopfsteinpflaster heißt es: vorsichtig sein. Lange werde ich heute nicht unterwegs sein. Vorgestern war ich relativ lange auf dem Laufband, und ich bin in letzter Zeit kaum in so kurzem Abstand hintereinander gelaufen. Rechts von mir läuft ein Fuchs übers Feld, und nach ein paar Metern sehe ich zwei große Hasen, die sich von meiner Anwesenheit nicht stören lassen. Es ist schon ein Erlebnis, in der Stadt Tiere zu beobachten! Die letzten Wochen waren so arbeits-verdichtet, dass ich einerseits froh darüber war, nicht so oft und nicht so weit laufen zu müssen, andererseits fehlten mir die längeren Laufrunden als Ausgleich. Allmählich denke ich daran, irgendwann im Januar wieder regelmäßiger zu laufen. Somit könnte die Wintersonnenwende auch eine Wende zu mehr Aktivität ankündigen. Ein Düsenjäger zieht seine Spur am Mond vorbei. Einen Moment lang beneide ich den Piloten um seinen Logenplatz, aber vermutlich ist er viel zu schnell, um auf schöne Dinge zu achten. Ich denke an die Geschichte vom kleinen Häwelmann und habe gleich meinen Enkel im Sinn, der auch so voller Neugier und Tatendrang steckt, dass er wohl ebenso gern in seinem Bettchen durch die Nacht fahren würde. Vor einem Jahr ungefähr war ich auch an so einem zauberhaften Morgen unterwegs, deutlich länger und weiter als heute, aber da bin ich ja übers Jahr weniger gelaufen. Derzeit ist es mir wichtiger, einmal wöchentlich das Krafttraining durchzuführen, wieder in den Yogakurs zu gehen und: ich habe Zumba entdeckt, mich bereits viermal im Kurs blamiert und sehr viel Spaß gehabt. Auf der zweiten Feldrunde sehe ich wieder einen Hasen. Allmählich nimmt der Autoverkehr ringsum zu, aber noch wird es nicht hell. Schätzungsweise fünf bis sechs Kilometer war ich heute unterwegs, das fühlt sich wirklich wie ein Abschluss an, dem gewiss im neuen Jahr ein Neustart folgen wird.

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