Montag, 30. Mai 2011

30.05.11

Man kann durchaus an zwei aufeinanderfolgenden Tagen laufen, sagt das Laufbuch – jedoch mit geringerer Intensität. Dass es bei 28 Grad im Schatten eher eine bescheidene Strecke wird, versteht sich. Aber es zieht mich hinaus. Ich habe mich heute sehr über eigene Fehler geärgert. Daraus kann man nur lernen, sich ein bisschen umorientieren und sich auf das konzentrieren, was Sinn macht. Mein Privatleben und vor allem das Laufen fallen mir da ein. Eigentlich wäre Yoga dran gewesen, aber ich muss mich abreagieren, und dazu ist Yoga schlecht geeignet. Ich brauche das Gefühl, mich frei zu laufen. Außerdem sind für morgen Gewitter angekündigt, und ich werde vermutlich wenig Zeit haben.

Es geht 17.36 Uhr zuhause los, am Feld vorbei und die Sternstraße entlang nach Übigau. Es ist wirklich heiß, und ich laufe ganz langsam – mehr ist nicht drin und auch nicht ratsam. Das langsame Laufen verfehlt seine Wirkung nicht – es beruhigt. Ich versuche, so weit wie möglich im Schatten zu bleiben, aber das klappt nicht immer. Es geht die Werftstraße hinunter und am Edeka-Großhandel zur Elbe. Ich habe gehofft, dass es dort etwas frischer ist, aber das trifft nicht zu. Die Elbwiesen sind ziemlich trocken. Angenehm ist es, auf einem Wiesenweg zu laufen. Das Gras hier unten wird von Schafen kurz gehalten. Die Sonne sengt. Ich habe den Wind im Rücken. Käme er mir entgegen, wäre das wohl etwas erfrischend, aber die entgegengesetzte Richtung sagt mir nicht zu. An der Autobahnbrücke brauche ich eine Gehpause und die Hälfte eines Trinkfläschchens. Bei solchem Wetter müsste ich noch zwei zusätzliche Fläschchen dabei haben, oder besser eine größere im Rucksack. Noch ein Stück. Mir kommen drei Läufer entgegen, junge Burschen, ziemlich rasant. Gegenwind und vermutlich bessere Kondition. Den Deckel auf dem Kopf würde ich am liebsten abnehmen, aber das wäre wohl nicht ratsam. Die letzten Meter bis Altkaditz ziehen sich in die Länge. Ich möchte gern noch einen Bogen um den Friedhof herum laufen, aber das wird nichts. Rechts herum, da kommt der Wind wenigstens von der Seite. Dann der Anstieg zwischen den Häusern hindurch – wieder Hitze. Oben angekommen, ist für heute Feierabend – ich kann nicht mehr. Aber da ich mich gestern schon geschafft habe, ist das ok und ich habe doch ein gutes Gefühl, den Lauf durchgezogen zu haben. Es ist besser, als sich komplett hängen zu lassen – wobei so ein kleines Tief nach dem Urlaub relativ normal ist. Ganz langsam gehe ich zur Haltestelle der Straßenbahn. 5,3 Kilometer waren es in einer … unglaublich langen Zeit. Auf dem Fahrrad fühlt man sich heute sicher wohler, aber mein Training war intensiver.

Sonntag, 29. Mai 2011

29.05.11

Die Urlaubswoche ist vorbei, und es wird Zeit für meinen Wochenendlauf. Meine Laufschuhe waren mit im Gepäck, aber zu einem Lauf am Urlaubsort kam es dann doch nicht – unsere Wanderungen waren ziemlich fordernd, und wir wollten unsere Tagesziele erreichen. Ein neues Laufbuch hatte ich dabei und besonders das Kapitel über Regeneration war ziemlich aufschlussreich. Irgendwie weiß man schon, dass Erholung wichtig ist, vor allem nach Wettkämpfen, aber wenn man verdeutlicht bekommt, was bei der Regeneration im Körper passiert, wenn man von Profis oft genug vor Übertraining gewarnt wird, kann man doch – so hoffe ich – zu Einsichten gelangen, bevor der Körper streikt. Fakt ist, ich habe ziemlich hart trainiert in letzter Zeit. Es hat sich ausgezahlt, gewiss, aber nun war eine Pause nötig. Dass ich nach dem 10-Kilometer-Lauf kein Tempo mehr laufen mochte, ist völlig normal. Ich kann mir genügend Zeit lassen, denn der Halbmarathon, an dem ich gern teilnehmen würde, findet erst Ende April 2012 statt. Somit habe ich einen ganzen Sommer und noch viel mehr für lange, ruhige Landschaftsläufe und alles, wonach mir der Sinn steht – sofern es die Kondition erlaubt.

Ich starte 6.43 Uhr am Hoftor und laufe Richtung Elbe. Mal sehen, was heute so geht! Ich habe wirklich wieder Lust zu laufen, möchte mir aber keinen Druck machen – das wäre eher kontraproduktiv. Es geht die Sternstraße entlang, ein Stück an der Leipziger Straße und weiter über die Molenbrücke auf dem Elberadweg. Ich komme schneller aus der Puste als sonst, also wähle ich ein sehr ruhiges Tempo und möchte das auch halten. Heute geht es nur um Ausdauer. Ich habe gelesen, dass lange Läufe oft zu schnell gelaufen werden und dass es sinnvoll sein kann, sich lediglich einen Zeitraum, den man unterwegs sein möchte, als Ziel zu setzen. Ich werde das im Auge behalten, aber Kilometer reizen mich einfach mehr.

Es geht ein wenig schleppend und so richtig im Takt bin ich nicht. An der Marienbrücke bin ich ganz froh: so weit hat es geklappt. Nun geht es Brücke um Brücke voran. Bis zur Waldschlösschenbrücke zu kommen, wäre ok – ich will nicht maßlos sein. Es sind nur wenige Leute unterwegs, ein paar Radfahrer, ein paar Läufer und einige Spaziergänger mit Hunden. Die Hundebegegnungen sind durchweg entspannt. Carolabrücke und Albertbrücke habe ich hinter mir, die Waldschlösschenbrücke rückt näher. Der Himmel bezieht sich etwas, das finde ich sehr angenehm, denn es war schon ziemlich warm. Je näher ich dem Blauen Wunder komme, desto entspannter bin ich und will die zehn Kilometer auch schaffen. Ich beschleunige aber nicht. Zur Brücke hinauf ist es etwas mühselig, aber dies ist der einzige Anstieg auf der Strecke. Von der Brücke aus kann man gut in die Ferne sehen. Der Wasserstand der Elbe ist recht niedrig.

Am Schillerplatz biege ich in den Angelsteg ein und laufe wieder hinunter zur Elbe. Hier wird es Zeit, das erste Trinkfläschchen zu leeren. Gut, dass ich mir alle beide gefüllt habe! Nach kurzer Gehpause geht es weiter, wieder Richtung Waldschlösschenbrücke. Zeitweise bin ich lockerer und vermute, dass der fehlende Schwung und Rhythmus ein Problem im Kopf ist. Ich werde mich schon wieder eingewöhnen. Nun wärmt die Sonne den Rücken. Als ich dicht vor der Waldschlösschenbrücke bin, wird es sehr warm. Die Schritte werden auch zunehmend kleiner. Ich laufe bis dorthin, wo die Umleitung des Elberadwegs wieder die Straße verlässt. Das waren schätzungsweise 12,5 Kilometer in ungefähr einer Stunde und 45 Minuten. Ich bin zufrieden, habe das Laufen doch nicht verlernt.

Donnerstag, 19. Mai 2011

19.05.11

Für den heutigen Abend sind Gewitter angekündigt. Das heißt: entweder gleich morgens laufen, oder am Abend ins Fitnessstudio gehen. Nach dem gestrigen Krafttraining habe ich keinen Muskelkater und entscheide mich für ersteres. Ich muss mich auch nicht überwinden, denn es ist ein schöner Morgen und ich habe Lust, den Arbeitsweg zu genießen.

Ich starte 7 Uhr und laufe wieder an der Elbe entlang Richtung Stadtzentrum. Mein erstes Frühstück bestand aus einer Banane und einer Schokowaffel, so etwas geht gut vor dem Laufen. An der Böcklinstraße wird der Elberadweg ausgebaut. Die Bauarbeiter dort meinen, mich anfeuern zu müssen. Ich finde das lustig, denn so, wie sie aussehen, könnte ihnen etwas Morgensport auch nicht schaden. Das Gewitter wird noch etwas warten – die Natur sieht aus wie aus dem Bilderbuch. Der Himmel ist tiefblau, die Elbwiesen sind sattgrün, und die Sonne wärmt schon: ich bin froh über jeden schattigen Streckenabschnitt. Immer wieder schaue ich nach den Vögeln am Himmel und dem Stadtzentrum, das langsam näher rückt. Die Frauenkirche sieht aus wie frisch abgewaschen.

An der Marienbrücke habe ich mich eingelaufen. Es geht weiter bis zur Carolabrücke, wo ich über die Elbe laufe. An der Synagoge steht wie immer die Polizei. Die Polizisten geben sich auch ganz sportbegeistert: im Alltag bin ich noch nie so oft angefeuert worden. An der Ampel muss ich dieses Mal nicht lange warten. Dann geht es am Terrassenufer weiter, unter der Augustusbrücke hindurch, am Sächsischen Landtag vorbei und schließlich am Maritim-Hotel vorbei zur Straße. Dort frühstücken die Leute schon draußen mit Blick zur Elbe – so lässt es sich leben. Nach 45 Minuten bin ich an der Ampel angekommen und kurz darauf in der Firma. Am Morgen bin ich nicht so in Form wie sonst, aber es ist ein herrliches Gefühl, das Training schon am Anfang des Tages geschafft zu haben.

Morgen steht kein Sport auf dem Programm. In den kommenden Tagen habe ich Ferien und Schreibpause.

Dienstag, 17. Mai 2011

17.05.11

An manchen Tagen kann ich es kaum erwarten zu laufen, aber heute ist es eher ein Muss. Ich möchte diese Woche noch normal trainieren, denn ab dem Wochenende werde ich vorübergehend etwas kürzer treten. So langsam schalte ich wohl auf Urlaub um. Bei der Arbeit mache ich komische Sachen und nun kann ich mir nicht vorstellen, mein Laufpensum zu bewältigen. Aber es ist Dienstag und deshalb starte ich 17.37 Uhr am Hoftor. Es ist bewölkt bei 20 Grad – eine Jacke brauche ich nicht. Der Kreislauf wollte heute nicht so in Schwung kommen. Mal sehen, ob das Laufen etwas zum Positiven bewirkt oder eine Quälerei wird.

Ich laufe an der Sternstraße entlang nach Übigau. Besonders phantasievoll bin ich nicht aufgelegt und schlage die Richtung ein, die ich mir noch am ehesten vorstellen kann. In Übigau geht es schon ganz locker und ich denke absichtlich nicht an irgendein Streckenziel. Am Edeka-Großhandel laufe ich zur Elbe hinunter, unter der Flügelwegbrücke hindurch und weiter bis zur Autobahnbrücke. Es ist angenehm, mal nicht auf dem Asphalt laufen zu müssen – der Wiesenweg ist abwechslungsreich, aber das Gras ist gemäht und man kommt gut voran. Heute habe ich Glück – kein Hund ist weit und breit zu sehen; außer mir sind nur wenige Radfahrer unterwegs. Ich achte darauf, locker zu laufen, aber direkt langsam komme ich mir nicht vor. Na also, das wird schon. An der Elbe ist es ganz angenehm, nicht so schwül wie oben an der Straße, zeitweise sind sogar ein paar Regentropfen zu spüren. Ich möchte auf dem Damm nach Altkaditz laufen, aber dort oben steht das Gras sehr hoch. Rechts unten am Feld sieht es nicht besser aus, und auf dem Weg links vom Damm mag ich nicht unterwegs sein, weil dort oft Hunde ausgeführt werden. Also doch der Damm. Das ist tatsächlich gewöhnungsbedürftig, weil der Pfad sehr schmal und zeitweise kaum zu sehen ist. Langsam nähere ich mich Altkaditz. Der Pfad unten durch die Wiesen ist kaum zu erkennen, und das Gras ist noch höher. Dann kommen Brennnesseln – das ist weniger schön. Da sehe ich weiter vorn eine gemähte Fläche und laufe doch weiter. Fast wäre ich ein paar Meter gegangen. Es hat keinen Sinn, an der Elbe entlang zu laufen; deshalb wende ich mich hinter der Kirche hinauf nach Altkaditz und laufe die Serkowitzer Straße entlang. Anfangs ist es ungewohnt, die Beine nicht mehr so heben zu müssen. Dann komme ich wieder in meinen Rhythmus. Das ist ein schönes Gefühl, so mitten im Laufen zu sein! Es geht dann fast wie von selbst. Nun möchte ich bis Radebeul-West kommen und denke, dass das auch klappen wird. Die Wolken sind etwas lockerer geworden, die Sonne scheint hervor und die Elbhänge sind hell, fast silbern. Es wäre unsinnig, umzudrehen, wenn es gerade so schön draußen ist.

Ich laufe durch Serkowitz hindurch und weiter auf dem Elberadweg. Dann kann ich den Kirchturm von Altkötzschenbroda sehen. Bis dahin schaffe ich es ganz sicher! Ich folge wieder der Umleitung des Elberadwegs. Unsere Yoga-Lehrerin sagte einmal, wenn man die Kraft des Körpers bei angemessener Belastung spürt, verleiht das ein Gefühl von Freiheit. Diese Freiheit spüre ich besonders, wenn ich auf einer längeren Strecke unterwegs bin. Zu genau reflektiere ich nicht darüber, denn es kommt mir mitunter unwirklich vor. Vor Altkötzschenbroda geht es ein Stückchen bergan. Ich bin ganz froh, als die Strecke wieder eben ist. Es geht an Läden und Gaststätten vorbei, und weil ich noch ganz gut beisammen bin, wünsche ich mir, bis Niederwartha zu laufen – so weit ist das ja nicht mehr. Ich treffe wieder auf den Elberadweg und nach ein paar Metern geradeaus kommt der letzte Anstieg. Dann geht es sogar ein Stück bergab und an Kleingärten entlang immer geradeaus. Die Elbe macht hier einen Bogen nach rechts und vor Niederwartha einen weiten Bogen nach links. An dieser Stelle entsteht die neue Elbbrücke – ein paar Meter davor befindet sich die alte. Die letzten Meter ziehen sich in die Länge, aber ich bin sicher, mein Ziel zu erreichen. Die letzten Schritte… ich erreiche die alte Elbbrücke und dann die neue. Es ist 19.04 Uhr. Sonderlich schnell war ich nicht, aber mit der Entfernung – 11,5 Kilometer – kann ich zufrieden sein. Ich gehe zurück nach Radebeul West und habe noch einmal einen schönen Blick über das Elbtal. Ganz ruhig ist es geworden, die Wolken haben sich verzogen und die Sonne scheint.

Samstag, 14. Mai 2011

14.05.11

Ich wollte ganz gemächlich ins Wochenende starten, weil außer einem Operettenbesuch heute Abend keine Termine und Erledigungen anstehen, aber kurz vor vier Uhr fiel mir ein, dass Sonnabend ist , und von da an dauerte es nicht mehr lange, bis mich die Unternehmungslust aus dem Bett trieb. Wäre ich später aufgestanden, hätte ich Energy-Gel genommen, aber nun konnte ordentlich frühstücken – und das ist mir am liebsten.

6.20 Uhr laufe ich zuhause los, hinunter zur Elbe, die Böcklinstraße entlang bis zur Leipziger Straße und von dort aus zur Molenbrücke. Die Sonne scheint hinter den Häusern hervor. Ich bin etwas früher als sonst unterwegs – auch gut. Das bedeutet freie Bahn. Wenige Radfahrer sind unterwegs, und kurz vor der Marienbrücke kommen die ersten Läufer auf den Weg. Ich möchte heute das tun, wonach ich mich in den letzten Wochen öfter gesehnt habe – immer geradeaus laufen, so weit das geht, ohne auf die Zeit zu achten oder mich gar anzutreiben. Deshalb habe ich die Stoppuhr auch nicht eingeschaltet, denn das Signal heißt für mich immer: die Zeit läuft, ich muss schnell sein. Die Zeit läuft so oder so, aber im normalen Zeitmodus stört mich das weniger.

Das Genießen der Landschaft ist beim Training in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen. Momentan mag ich nicht schnell laufen. Irgendwann werde ich wieder Lust dazu haben, und bis dahin bleibe ich gelassen. Und heute ist wirklich ein schöner Morgen! Die Sonne steht über den Häusern, und ich hole die Sonnenbrille heraus. Mauersegler gleiten über den Himmel. Der ist blau mit ein paar Quellwolken. Heute soll es noch schön bleiben. Und angenehm kühl ist es! An der Albertbrücke angekommen, habe ich mich warmgelaufen und kann mir die Jacke umbinden. Ich schaue immer wieder nach den blühenden Bäumen um mich herum, nach den grünen Wiesen und der Elbe, die in der Morgensonne glitzert. Es gibt beim Laufen immer mal Abschnitte, die mehr anstrengen, gerade auf den ersten Kilometern, wo der Körper in Schwung kommen muss. Aber der Blick in die Landschaft macht sofort alles leichter; man kann sich lockern, durchatmen und fühlt sich gestärkt für weitere Kilometer. Dann kommt die Waldschlösschenbrücke näher. Als ich sie hinter mir gelassen habe, fühle ich mich richtig gut, behalte aber mein ruhiges Tempo bei. Heute wäre es für mich in Ordnung, „nur“ zum Blauen Wunder zu laufen, denn in der Woche habe ich weniger Kilometer als in den Vorwochen zurückgelegt. Aber je näher ich der Brücke komme, desto stärker wird mein Wunsch, noch ein Stück weiter zu laufen. Und kurz vor dem Körnerplatz wird das Laufen richtig meditativ – die Beine tun ihre Arbeit wie von selbst.

Ich laufe also nicht über die Brücke, sondern am Körnerplatz wieder zur Elbe hinunter. Diese schöne Strecke Richtung Pillnitz sind wir vor ein paar Wochen gewandert, und es reizt mich schon lange, hier ein Stück zu joggen. Aber erst einmal ist Trinken angesagt. Ich habe noch nicht unbedingt das Bedürfnis danach, aber ich gehe dennoch ein paar Schritte und nehme ein Sportgetränk zu mir, das ich im Gürtel mitführe. Dann geht es weiter, vorbei an Pferdekoppeln und inmitten einer ruhigen, idyllischen Landschaft. Hier sind so gut wie keine Menschen unterwegs, nur weiter vorn sehe ich eine Gestalt über die Wiesen laufen. Es ist ein Mann, der mit einem Hund spazieren geht. Der Hund ist auf dem Weg unterwegs, aber er sieht nicht unfreundlich aus. Er und ich laufen in einem kleinen Bogen aneinander vorbei – so gefällt mir das.

Links von mir erhebt sich der Fernsehturm über den Elbhängen. So nahe bin ich ihm schon! Es ist ein Jammer, dass man seit Jahren nicht mehr hinauf kann. Der Elberadweg führt nun zur Straße hinauf, und hier unten gibt es nur noch einen Pfad, der für mich jedoch kein Problem darstellt. Ich trage heute nicht die Brooks Glycerin 8, die meine erklärten Lieblingsschuhe sind, sondern die Asics Gel Nimbus 11, mein zweitliebstes Paar. Sie haben etwas mehr gefühlte Stabilität als die Brooks und sind ebenfalls sehr bequem. Ab und an spüre ich noch ein leichtes Ziepen im Rücken, aber das wird nie unangenehm und vergeht schnell wieder. Ohne diese Schuhe würde ich nicht annähernd so gut laufen können.

Nun kann ich auf der anderen Elbseite schon Laubegast sehen – und werde langsam müde. Ein paar Meter bis zur Fähre werde ich noch schaffen. Die Schritte werden nun immer kleiner und kürzer, und an der Fähre angekommen, höre ich auf. Mehr ist heute nicht drin. Oben an der Straße ist gleich die Bushaltestelle, aber da noch etwas Zeit ist, gehe ich eine Haltestelle zurück und habe einen schönen Blick über das Elbtal. Das ist mal ein Cool Down, wie es sich gehört, und an der Haltestelle kann ich mich ein bisschen dehnen. 13 Kilometer waren das in einer Stunde und 44 Minuten.

Donnerstag, 12. Mai 2011

12.05.11

Hier gab es bisher keinen Regen, aber für den Abend sind Schauer und Gewitter angekündigt. Da liegt es nahe, am Morgen zu laufen.

Es ist kurz vor Sieben, als ich starte. Die wichtigsten Dinge passen in meinen Mini-Rucksack. Die Luft ist so feucht, dass nach kurzer Zeit die Sonnenbrille beschlägt. Bei so schwülem Wetter sollte man es ruhig angehen. Dennoch sind etliche Läufer unterwegs, manche von ihnen in einem beachtlichen Tempo, aber an denen orientiere ich mich nicht – ich laufe mein Tempo. Zunächst ganz ruhig, um in Schwung zu kommen, dann ein klein wenig schneller, aber immer noch vergleichsweise gemächlich. Wieder über die Molenbrücke Richtung Stadtzentrum. Heute probiere ich das erste Mal Energy-Gel aus, Sportlernahrung ohne Ballaststoffe. Etwa eine Stunde vor dem Laufen habe ich es mit einem Glas Wasser zu mir genommen. Wenn ich es vertrage, kann das für längere Laufstrecken, aber auch Radtouren und Wanderungen nützlich sein. Das Laufen geht heute viel lockerer und leichter als am Dienstag – vielleicht auch wegen des Energiespenders aus der Tüte. Ich möchte mindestens wieder so weit wie am Dienstag kommen, und an der Marienbrücke wird mir klar, dass das klappt. Also weiter bis zur Augustusbrücke. So viele Leute sind morgens schon unterwegs, laufend oder mit dem Fahrrad, und die meisten strahlen gute Laune aus. Obwohl ich sehr gern nach Feierabend laufe, möchte ich im Sommer hin und wieder morgens laufen. Ein Vorteil ist der gewonnene Abend zum Erholen im Sessel oder im Liegestuhl. Es ist ein wirklich gutes Gefühl, das Training schon am Morgen absolviert zu haben!

Es geht noch ein Stück weiter bis zur Carolabrücke. Dort überquere ich die Elbe, laufe am Terrassenufer zurück bis zum Maritim-Hotel und weiter zur Firma. 45 Minuten habe ich für sechs Kilometer gebraucht. Natürlich dusche ich, ehe ich an meinen Arbeitsplatz gehe. Zum Feierabend laufe ich nicht noch einmal, sondern nehme die Straßenbahn.

Dienstag, 10. Mai 2011

10.05.11

Ich muss gestehen, ich habe gestern früh schon wieder die Läufer beneidet, die mir entgegen kamen, als ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr. Aber ein Ruhetag musste mindestens sein. Der Yogakurs gestern Abend war sehr angenehm: viele Lockerungs- und Dehnungsübungen, genau das, was man nach einem längeren Lauf gebrauchen kann.

Ich starte 7 Uhr vom Hoftor aus, um erstmalig zur Arbeit zu laufen. Ich möchte probieren, wie das klappt, und die morgendliche Frische nutzen. An warmen Tagen, die es jetzt öfter geben könnte, wäre das eine Alternative zum Feierabendlauf. Ich erwärme mich nie vorher, sondern zu Beginn der Strecke, indem ich ruhig und gemächlich loslaufe. An Wochentagen ist nach dem Aufstehen zunächst mein Yoga-Programm fällig und außerdem bin ich schon im Haus herumgelaufen – das ist etwas anderes, als wenn ich quasi vom Bett aus in die Laufschuhe steigen würde. Es ist wunderschön draußen, fast sommerlich, der Himmel ist blau, die Sonne scheint. Ohne Sonnenbrille wäre es gar nicht auszuhalten! Ich laufe über die Molenbrücke und von dort aus Richtung Stadtzentrum. Auf dem Elberadweg ist einiger Betrieb; viele Radfahrer und auch einige Läufer sind unterwegs. Ein zottiger Hund, der immer mal aus dem hohen Gras geschossen kommt und über den Weg läuft, ist mir gar nicht geheuer, zumal der Hundehalter nirgendwo zu sehen ist. Zum Glück verschwindet der Hund im Gras und kommt nicht wieder hervor. Als ich kurz vor der Marienbrücke bin, habe ich mich eingelaufen, bin aber dennoch langsam. Die Beine sind noch etwas schlapp – vermutlich sind die Batterien noch nicht wieder aufgeladen. Ich laufe zur Augustusbrücke, überquere sie, und an der Elbe entlang geht es bis zum Maritim-Hotel, wo ich mich nach links wende, um zu meiner Firma zu gelangen. Das waren fünf Kilometer in 40 Minuten. Eine der wichtigsten Lektionen beim Sport ist die Notwendigkeit, gut mit sich umzugehen. Diese ganzheitliche Körperarbeit finde ich sehr spannend und wichtig. In meiner Schulzeit wurde so etwas nicht einmal ansatzweise vermittelt. Damals war der Sportunterricht lediglich ein Fest für diejenigen, die schnell und brutal waren, während anderen ein wirklicher Zugang verwehrt blieb. Vieles ist auch dem unsäglichen Gruppenzwang unter Kindern und Jugendlichen geschuldet – da bleibt meist wenig Raum für Individualität. Heute ist Sport glücklicherweise sehr vielfältig, so dass jeder Interessierte etwas Passendes finden kann.

Sonntag, 8. Mai 2011

08.05.11

Mein Wochenendlauf findet – etwas abweichend von meinen Gewohnheiten – an einem Sonntag statt, und auch die Rahmenbedingungen sind anders als sonst.
Das Ziel, meine Kondition zu steigern, habe ich erreicht – aber es gab noch ein weiteres Ziel, auf das ich mich in den vergangenen Wochen vorbereitet habe: bei einer Laufveranstaltung an einem 10-Kilometer-Lauf teilzunehmen. Ein solches Ziel kann – das bestätige ich – ein richtiger Motivationskick sein. Meine letzten Läufe waren ganz darauf ausgerichtet. Ich habe mir selbst ein Limit gesetzt, indem ich festlegte: wenn ich am Wochenende vor Ostern gut laufe, melde ich mich an. Dieser Lauf war ein sehr positives Erlebnis für mich, und demzufolge war die Anmeldung fällig.

Mit dem Oberelbe-Marathon hatte ich mir eine ziemlich große Veranstaltung ausgesucht. Ausschlaggebend für meine Wahl war die Strecke: man läuft dort, wo ich am liebsten unterwegs bin – auf dem Elberadweg. Bereits das Abholen der Startunterlagen am Freitag hat mich freudig gestimmt. Heute ist es nun so weit. Ich habe den Wecker auf fünf Uhr gestellt, bin aber schon drei Uhr wach. Damit habe ich aber gerechnet. In den vergangenen Wochen habe ich auf einen regelmäßigen Tagesablauf, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf geachtet. Ich frühstücke zwischen fünf und sechs Uhr, damit genügend Zeit bis zum Start verstreicht. Es gibt ein helles Marmeladenbrötchen, Kaffee, ausreichend Wasser und etwas Orangensaft. Ich bin voller positiver Erwartung und Gefühlen von Unsicherheit gebe ich keinen Raum. Den Streckenverlauf habe ich mir erklären lassen, ich bin gut trainiert, also komme ich auch ins Ziel.

Die 10-Kilometer-Strecke beginnt am Schillerplatz; gelaufen wird ins Stadtzentrum. Seit Tagen denke ich an diejenigen, die in Pirna und Königstein loslaufen. Besonders letztere, die Marathonläufer, sind für mich Helden – ohne Wenn und Aber. 8.25 Uhr komme ich am Schillerplatz an, Start ist 9.15 Uhr. Es sind schon einige Läufer eingetroffen und nach und nach kommen immer mehr hinzu, befestigen die Startnummern an ihren Trikots und die Transponder zur Zeitmessung an den Fußgelenken. Ich tue das auch, laufe auf und ab und höre mir die Informationen der Moderation an. Etliche Leute sehen sehr, sehr sportlich aus; viele tragen Trikots mit Aufschriften von Vereinen. Als Anfängerin stelle ich mich ganz hinten hin. Hinter mir sind die Walker mit ihren Stöcken. Ich bin voller Vorfreude und die gute Stimmung am Start steckt an. In meinem Bauch grummelt es. Das ist die Aufregung – ich beschließe, das zu ignorieren. In Laufbüchern steht, dass so etwas meist nach den ersten Kilometern vergeht.

Der Startschuss ertönt, aber es dauert noch einige Minuten, bis sich die Läufer vor mir bewegen. Ich hatte gelesen, dass 10-Kilometer-Läufe sehr schnell absolviert werden, aber das Anfangstempo beruhigt mich nicht nur – es ist mir entschieden zu langsam. Der Weg ist zunächst sehr schmal, so dass ich mich eine ganze Weile ausgebremst fühle. Einige Läufer brechen seitlich aus und überholen jenseits der Streckenmarkierung, aber ich möchte ihnen nicht nacheifern. Dann beginne ich, an der rechten Seite zu überholen, wieder und wieder. Das Tempo hier hinten ist wirklich gemächlich und es macht mich nervös, Grüppchen dicht vor mir zu haben. So geht das bis zur Waldschlösschenbrücke, bis ich das Gefühl habe, das Tempo ist ganz gut. Aber immer wieder habe ich den Eindruck, die Leute werden langsamer und ich nutze jede Gelegenheit, irgendwo hin zu kommen, wo nicht so ein Gedränge ist. Blickt man nach vorn, ist da ein ewig langer bunter Wurm im Elbtal unterwegs. Am Johannstädter Fährgarten wird Wasser ausgegeben, aber da ich generell erst nach 10 Kilometern etwas trinke, nehme ich keins.

Einige Leute beginnen bereits zu gehen, manche keuchen und schwitzen sehr. Da bin ich vergleichsweise gut drauf. Anstrengend finde ich vor allem das Überholen; da muss man aufpassen, niemanden zu behindern und am Wegrand nicht zu stolpern. Dort stehen immer mal Leute, die Angehörige anfeuern und fotografieren, aber der Andrang hält sich in Grenzen. Die Atmosphäre ist angenehm. Zweifellos habe ich mir eine schöne Veranstaltung ausgesucht! Carolabrücke, Augustusbrücke – es ist sonnig und heiß. Ich habe weder Sonnenbrille noch Cap mitgenommen, denn die Sonne ist fast immer im Rücken und für 10 Kilometer schien mir das unnötig. Am Kongresszentrum wird fotografiert, ein Schild weist rechtzeitig darauf hin. Ich hoffe, nicht zu angespannt auszusehen. Die Halbmarathon- und Marathonläufer haben es von hier an nicht mehr weit, aber die 10-Kilometer-Läufer müssen noch eine Runde durch den Ostra-Sportpark drehen.

Mir war klar, dass diese Runde anstrengend wird. Runden sind generell ätzend und diese führt erst einmal über eine Straße zum Messegelände, dann über die Brücke, welche die Flutrinne überquert und schließlich zurück zum Heinz-Steyer-Stadion. Die Brücke liegt in der prallen Sonne. Ich merke, dass viele Leute um mich herum zu kämpfen haben. Mir geht es nicht anders, aber die Beine bewegen sich fast automatisch und ich bin zuversichtlich, ins Ziel zu kommen. Eine Frau macht eine kurze Pause und dehnt sich, ehe sie weiterläuft. Endlich der letzte Kilometer, das Stadion ist nahe. Am Stadioneingang stehen viele Leute und aus dem Stadion tönen Trommelklänge. Ich möchte noch ein bisschen beschleunigen, aber plötzlich, ich kann das Ziel schon sehen, dreht sich mein Magen um. Shit, sowas ist mir noch nie passiert. Zusammenreißen – so kurz vor dem Ziel möchte ich nicht aufhören. Es ist nichts passiert, der Magen ist leer. Ich hoffe, es zieht mir jetzt nicht die Beine weg. Ein paar Meter noch – der nächste Übelkeitsanfall, den ich gerade noch einmal unterdrücken kann. Dann laufe ich ins Ziel. Angekommen, möchte ich mich schnellstens an den Rand verdrücken, aber irgendjemand hält mich auf, entfernt einen Abschnitt von meiner Startnummer und hängt mir eine Finisher-Medaille um. Dann möchte noch jemand den Transponder von meinem Fußgelenk – ach ja, natürlich. Ich gebe ihn ab und kann endlich den Zielbereich verlassen. Ich nehme mir ein Getränk – irgendwas Isotonisches – und nach dem Trinken ist mir nicht mehr schlecht. Meinen Mann, der am Stadion warten wollte, sehe ich nicht und gehe wie verabredet zu meiner Firma, wo ich duschen kann und Wechselsachen deponiert habe. Als ich dem Trubel entflohen bin, kann ich die Freude über den bestandenen Wettkampf genießen. Ganz selig bin ich über die hart erarbeitete Medaille. Jeder, der ins Ziel kommt, erhält eine – das finde ich sehr schön. Ich bin doch an meine Grenze gekommen, wenn auch auf eine Weise, die ich so nicht vorhergesehen habe. Ob ich wieder einmal an einer solchen Veranstaltung teilnehme, weiß ich noch nicht. Aber daran, dass ich weiter laufen werde, habe ich nicht den geringsten Zweifel.

Brutto-Laufzeit nach Ergebnisliste: 1 Stunde, 2 Minuten, 19 Sekunden

Donnerstag, 5. Mai 2011

05.05.11

Gestern war ich nicht zum Krafttraining, sondern schwimmen, was zur Abwechslung ganz schön war. Heute möchte ich locker laufen und starte 15.05 Uhr Richtung Leipziger Straße-Radebeul. An den Straßen entlang geht es etwas schleppend voran. Das kümmert mich jedoch nicht; ich laufe ohne Leistungsanspruch. Es ist recht warm geworden und ich halte mich im Schatten. Unter der Eisenbahnunterführung halte ich mich halb rechts und biege in die Geblerstraße ein. Ab hier geht es beständig und sanft bergauf, den Baumwiesenweg entlang und unter der Autobahn hindurch in den Wald hinein. Ich wende mich gleich rechts herum, so dass ich neben der Autobahn unterwegs bin. Mit meinen Trailschuhen komme ich auf dem sandigen Pfad gut voran. Meine drei verschiedenen Paar Laufschuhe trage ich möglichst abwechselnd, wie es aus orthopädischer Sicht empfohlen wird. Als ich mich eingelaufen habe, bin ich kurz vor dem Heidefriedhof angekommen, und bald darauf bin ich an der Moritzburger Landstraße. Man kann auf einem Waldweg weiterlaufen, und das ist sehr angenehm. Die Bäume stehen sehr dicht und wenige Meter vom Weg entfernt beginnt der Heidefriedhof. Während auf der Straße die Autos vorbeibrausen, ist es im Wald ganz ruhig, und es sind so gut wie keine Leute unterwegs. Am Haupteingang des Heidefriedhofes muss ich den Wald verlassen und die Straße überqueren. Auf der anderen Seite gibt es wieder einen Waldweg. Über weichen Waldboden mit ein paar Wurzeln und etwas Gras geht es weiter. Dieser abwechslungsreiche Weg läuft sich sehr gut und ich habe das Gefühl, ewig weiter zu können. Deshalb beschließe ich, noch ein Stück dranzuhängen. Als der Waldweg endet, laufe ich ein Stück an der Straße bis zur Baumwiese, wo ich rechts abbiege und den rot markierten Weg Richtung Waldmax einschlage. Hier bin ich im Winter schon einmal gewesen und damals hatte ich ziemlich zu kämpfen. Wie wird es wohl heute bergauf gehen? Also los. Es ist ein ganzes Stückchen, aber tatsächlich komme ich oben an, ohne restlos k.o. zu sein, und ich kann weiter geradeaus laufen, ohne eine Gehpause einzulegen. Das freut mich und ich will nun ausprobieren, wohin mich der Weg führt, wenn ich nicht rechts abbiege. Ich folge der roten Markierung noch ein Stückchen, bis sie mich rechts herum weist. Es geht nun ein reizvolles Stück bergab. Einige Meter unterhalb der Gaststätte „Waldmax“ komme ich an der Straße heraus und laufe nun wieder Richtung Heidefriedhof. Von da an nehme ich den gleichen Weg zurück. Im sonnendurchfluteten Wald ist es wunderschön, da tragen einen die Füße fast von allein. An der Leipziger Straße muss ich ein Weilchen an der Ampel warten, das Gleiche an der Lommatzscher Straße. Der Verkehr ist extrem. Wo wollen die Autos nur alle hin? Nach einer Stunde und 17 Minuten bin ich wieder am Hoftor. Es waren heute doch 9,5 Kilometer, wie ich auf der Karte sehe. Trotz der Entfernung, die ich so nicht geplant hatte, war es ein Lauf zum Genießen.

Dienstag, 3. Mai 2011

03.05.11

Ich drücke wieder auf die Stoppuhr, ohne die Zeit zu vergleichen. Es ist irgendwas nach 17 Uhr. Vom Hoftor aus geht es am Feld entlang zur Sternstraße und weiter bis zur Washingtonstraße. Dort muss ich ein Weilchen an der Ampel warten – im Berufsverkehr unvermeidlich. Am Hornbach-Markt vorbei, laufe ich zur Autobahnunterführung, halte mich links, und nachdem ich sie passiert habe geht es nach Altkaditz, wo ich auf den Elberadweg treffe. Endlich weg vom Verkehr! Es hat geregnet und ich kann nicht an den Elbwiesen laufen, da bleibt nur die Straße. Locker und ruhig wollte ich heute laufen, aber ich habe tatsächlich Lust auf Tempo und solchen Gelüsten sollte man nachgeben, gerade, wenn das nicht so oft vorkommt. Es ist ein zügiger Dauerlauf nach Serkowitz. Den leichten Anstieg dort nehme ich noch mit, dann kehre ich um. Auf dem Rückweg folge ich dem Elberadweg rechts herum über den Dorfanger, dann weiter zur Endhaltestelle der Straßenbahn, die ich heute nicht nehmen will, unter der Autobahn hindurch und dann heißt es wieder an der Ampel warten. Dieses Mal dauert es nicht so lange, bis sie umschaltet. Ich laufe nun geradeaus über das Feld, wo ich vorübergehend schneller werde, und an der Schule vorbei nach Hause. Die letzten Meter beschleunige ich noch einmal. Eine Stunde und fünf Minuten für neun Kilometer, das ist ok. Froh bin ich vor allem, weil mir die Tempophasen nicht mehr so schwer fallen.