Samstag, 20. Dezember 2014

Brich an, du schönes Morgenlicht

...und lass den Himmel tagen! Diese Worte aus dem Weihnachtsoratorium kommen mir regelmäßig in dieser Jahreszeit in den Sinn. Wie viele Menschen ersehne ich die Wintersonnenwende und ganz besonders die Zeit danach, da die Tage wieder länger werden. Die Morgenstimmung genieße ich immer sehr beim Laufen. Mit zunehmender Erfahrung kann man die körperlichen Signale besser wahrnehmen und auch angemessener damit umgehen. Für mich ist nun Laufpause; die Knie und Knöchel sind immer noch strapaziert vom letzten langen Lauf und brauchen Erholung. Deshalb bin ich heute Morgen "nur" spazieren gegangen: das war richtig schön. Ich verabschiede mich und wünsche allen Lesern frohe Weihnachten und einen guten Start ins Laufjahr 2015 - in dem ich dann wieder neu starten möchte.

Samstag, 13. Dezember 2014

Was man so träumt

Jaaa – das war heute wieder ein Samstaglauf. Und ich schreibe gleich vorab: das hat die Woche sehr viel entspannter werden lassen. Ich bin dennoch freiwillig gegen vier Uhr aufgestanden, um nicht gar so spät wieder zuhause zu sein. Denn momentan laufe ich noch verhältnismäßig weit und das sehr, sehr langsam! Kurz vor fünf Uhr ging es also los zur Aufwärmrunde. Das ist eine kleine Schleife vom Wohngebiet aus übers Feld und wieder zurück. Heute ist ein Fuchs vor mir weggelaufen. Ich habe gelegentlich beim Morgenlauf schon einen Fuchs gesehen, weiß aber nicht, ob es immer ein und derselbe war. Der Nieselregen war etwas unangenehm, aber wiederum nicht so, dass ich den Lauf hätte verschieben wollen. Nach der ersten Runde holte ich mir zuhause noch ein Cap, um den Regen nicht ständig ins Gesicht zu bekommen. Die zweite Runde war schon etwas weiter: durch Übigau hindurch und in großem Bogen am Elbepark vorbei. Und dann ging es an die große Runde. Der größere Anteil des heutigen Laufes fand in der Dunkelheit statt. Ich lief Richtung Innenstadt, aber immer an beleuchteten Straßen entlang. Erst an der Albertbrücke wechselte ich hinunter zum Elberadweg. Dort ist es noch ein ganzes Stück gut beleuchtet, ehe ein unbeleuchteter Abschnitt folgt. Dann war es aber nicht mehr so dunkel. Froh war ich, dass es nicht mehr so stürmisch war wie gestern. Einen Abschnitt von neun, zehn Kilometern gegen den Wind zu laufen macht sich schon bemerkbar. In der kalten Jahreszeit laufe ich überwiegend Runden. Immer geradeaus zu laufen, soweit es geht, macht zwar viel mehr Spaß, aber dann auf die seltener fahrende S-Bahn angewiesen zu sein und womöglich eine halbe Stunde oder länger durchnässt am Bahnsteig zu stehen – das ist kein guter Plan. Nach dem Laufen kühlt man ohnehin schnell aus und sollte dann möglichst schon unter der Dusche stehen. Vorgestern Nacht träumte ich, ich müsste das „Blaue Wunder“ überqueren. Der Weg, auf dem ich mich befand, schwankte auf einmal, und obwohl ich mir große Mühe gab, nicht hinunter zu fallen, rutschte ich doch ab und konnte mich gerade noch mit den Händen am Geländer festhalten, welches lediglich ein Seil war. Irgendwann gelang es mir, mich wieder hinaufzuziehen. Dann entdeckte ich die „richtigen“ Gehwege unterhalb des unsicheren Weges und schaffte es doch hinüber. Träume interessieren mich schon immer, und bei aller Bedrohlichkeit dieses Traumes hatte er doch ein gutes Ende. In Erinnerung bleibt mir vor allem die Tatsache, dass ich mich wieder hinauf ziehen konnte. Wenn man das Blaue Wunder überquert und den Blick in die Tiefe sucht, wird man ihn finden. Ich schaue höchstens mal kurzzeitig hinunter, denn fließendes Wasser unter einer Brücke kann Höhenangst auslösen. Schaut man ein Stück weiter in die Landschaft, ist das meist völlig unproblematisch. Meine heutige Überquerung des Blauen Wunders war es auch. Als ich die Waldschlösschenbrücke zum zweiten Mal sehen konnte, gab eine Verpflegungspause. Ich entschied mich für Energy-Gel und Wasser, denn es muss mit ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden. Traubenzuckertabletten haben eher eine psychisch unterstützende Wirkung und ich versuche, möglichst ohne sie auszukommen. Meist möchte ich ohnehin nur etwas trinken. Das waren also schon zwanzig Kilometer, und etwas in mir sagte nun: auf die letzten zehn. Ich hatte mir heute einen 28-Kilometer-Lauf gewünscht, aber zu diesem Zeitpunkt hielt ich einen 30er nicht mehr für ausgeschlossen. Zwischen den Kilometern 24 und 29 war es dann anstrengend, aber ich war mir sicher, zumindest die 28 zu schaffen. Vom Stadtzentrum aus ging es Richtung Flügelwegbrücke. Nach 25 Kilometern gab es noch einmal eine kurze Trinkpause. Als ich die Flügelwegbrücke überquert hatte, waren die 28 komplett und ich konnte noch ein Stück. Nach 30,5 Kilometern habe ich den Lauf beendet und bin die letzten Meter nach Hause gegangen. Mit viereinhalb Stunden habe ich meinen bisher längsten Lauf absolviert. Vermutlich wird sich leichter Muskelkater einstellen. Ansonsten ging alles gut. Ich habe vor allem, was über einen Halbmarathon hinaus geht, immer noch großen Respekt und halte es nicht für selbstverständlich, spüre aber doch, dass sich solche Strecken etwas normaler anfühlen als noch vor ein paar Monaten.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Fast die gleiche Prozedur wie in der vergangenen Woche: ich begann heute Mittag mit einer Aufwärmrunde um den Ostra-Sportpark und hängte noch eine zweite Runde dran. Und als ich die dritte, große Runde begann, hatte ich schon acht Kilometer zurückgelegt. Der Donnerstag ist – ich merke das immer wieder – kein idealer Sport-Tag. Aber heute war ich lockerer als in der vergangenen Woche und das war dann auch eine gute Voraussetzung, mein Tagesziel zu erreichen. Tagesziel: das klingt schon etwas vermessen, denn bei Zielen wie dem heutigen halte ich es immer auch für möglich, vorzeitig abbrechen zu müssen. Wirklich leicht ist mir der Lauf immer nur kurzzeitig gefallen. Ansonsten hatte ich damit zu tun, ihn nicht allzu schwer zu finden. ;-) Glücklicherweise war es heute etwas milder als an den vergangenen Tagen, und zeitweise fanden sogar ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. Das Wetter hat es also gut mit mir gemeint. Bei dem grauen, kalten Wetter der letzten Tage ist mir sogar mein kurzer Fahrradweg zur Arbeit schwer gefallen! Es ging wieder an der Elbe entlang Richtung Schillerplatz. Früher kam mir diese Strecke geradezu unendlich weit vor… so ändert sich die Wahrnehmung mit zunehmendem Training. Meine beiden 170 ml-Trinkfläschen habe ich mir eingeteilt: es gab vier kurze Trink- und Gehpausen mit jeweils reichlich 80ml Apfelsaft. Das war heute zu wenig. Die Traubenzuckertabletten, die ich dabei hatte, mochte ich dann doch nicht. Der Rückweg vom Blauen Wunder nach Mickten war freilich ein Stückchen länger als der vom Stadtzentrum zum Schillerplatz – aber dennoch machbar. Weniger schön war es, in den Berufsverkehr hineinzukommen. Den gibt es ja auf dem Elberadweg auch und manchmal laufe ich ja auch an Straßen entlang. Besonders unangenehm war es am Schillerplatz – da war viel auf den Gehwegen los. Ich weiß schon, warum ich am liebsten am Wochenende laufe! Am kommenden Wochenende klappt es wieder nicht: dieses Mal ist Wandern, Wellness und Weihnachtsmarktbesuch geplant, worauf ich mich schon sehr freue. Die Aussicht darauf hat mich auch während des Laufens motiviert. Nach drei Stunden und neununddreißig Minuten beendete ich meinen Lauf; ich habe 25,5 Kilometer zurückgelegt. Das ist eine Zeit, in der andere Leute Marathon laufen… aber ich messe mich nicht an anderen. Wettbewerbsambitionen sind mir im Laufe der Jahre völlig fremd geworden. Zuhause, nachdem ich mich gedehnt und geduscht hatte, konnte ich es kaum glauben, dass ich eine solche Strecke gelaufen bin. Es macht mich glücklich und dankbar, dass das möglich ist.

Donnerstag, 27. November 2014

Die Sportwoche ist schon abgeschlossen und so schlecht war sie gar nicht. Obwohl sie etwas gedrängt war, habe ich alles geschafft, was ich schaffen wollte. Die Mittwochabendkurse sind allerdings schon seit einer Weile gestrichen. Was ich schaffen möchte, ist derzeit: dreimal Laufen, einmal Krafttraining. Und bei all dem geht es nicht darum, an bestimmten Tagen ein bestimmtes Pensum zu absolvieren, sondern eher darum, diese vier Termine irgendwie unterzubringen. Am Sonnabend schaffe ich den langen Lauf nicht (Enkelbesuch), morgen ebenfalls nicht – da blieb nur noch heute. Glücklicherweise bin ich tageweise auch flexibel mit meiner Arbeit. Heute habe ich früher aufgehört, um den langen Lauf vor Einbruch der Dunkelheit machen zu können. Morgen werde ich früh mit Arbeiten beginnen und relativ spät aufhören – und keinen Sport treiben. Ich muss gestehen, mir fehlt mein Lauf am Sonnabend Morgen. Diese Stimmung, das Wochenende noch vor mir – ich habe viel mehr Energie und bin mit mehr Begeisterung dabei als an anderen Tagen. Wochentags laufe ich ja deutlich weniger – um die sieben bis acht Kilometer, da ist Begeisterung nicht so nötig, das kann man auch mal einfach so „abreißen“. Aber das Positive an der jetzigen Situation bleibt: wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg. Ich bin heute 22,5 Kilometer gelaufen! Das macht mich schon sehr froh, denn ich war nicht gerade in Hochform und es hat trotzdem recht gut geklappt. Eine Aufwärmrunde ging rund um den Ostra-Sportpark; die große Runde führte mich dann vom Stadtzentrum zum Blauen Wunder, das ich überquerte, und auf der anderen Elbseite ging es zurück nach Mickten. Da war ich froh, keinen Gegenwind mehr zu haben! Insgesamt war ich 3 Stunden und neun Minuten unterwegs. Tempotraining mache ich derzeit kaum, deswegen diese Langsamkeitsrekorde. Aber zufrieden bin ich dennoch. Die 20-Kilometer-Marke habe ich gar nicht gebührend gefeiert... ich war schon mindestens auf einen Halbmarathon aus gewesen und während der letzten Kilometer vor allem damit beschäftigt, mir die Kräfte gut einzuteilen. Meine neue Sportwoche soll dann schon am Sonntag Vormittag beginnen: Flexibilität ist nötig.

Samstag, 22. November 2014

Da ich heute wieder im Oma-Dienst bin, fand mein langer Lauf gestern nach der Arbeit statt. Es war eine ungute, anstrengende und wenig zufriedenstellende Woche, und ich wollte sie mit etwas abschließen, woran ich mich erfreuen kann. Es wurde ein langer Heimweg über Gohlis/Cossebaude/Radebeul bis nach Kaditz, wo ich schließlich in die Straßenbahn stieg, um die letzten drei Haltestellen bis nach Hause zu fahren. Es waren insgesamt 19,5 Kilometer. Das Ergebnis war für mich selbst überraschend – gegen Ende der Strecke dann allerdings nicht mehr. Es war auch das erste Mal, dass ich eine solche Strecke ohne Trink- und Gehpause durchgejoggt bin. Bei dem trüben, feuchten Novemberwetter war das sogar möglich. Ich hatte aber schlicht vergessen, mich entsprechend auszurüsten. Ansonsten habe ich in den letzten Tagen eher wenig Sport getrieben. Wie das in der kommenden Woche wird? Ich lass das auf mich zukommen.

Samstag, 15. November 2014

Fünfzehn? Nein, siebzehn!

Nach dem langen Lauf am vergangenen Samstag rechnete ich mir gute Chancen aus, heute fünfzehn Kilometer und über zwei Stunden zu laufen. Diese Aussicht hat mich die ganze Woche lang beflügelt. Fünfzehn Kilometer, das ist immer noch eine magische Marke für mich. Wie stolz war ich, als ich eine solche Strecke zum ersten Mal gelaufen war! Deswegen habe ich auch konsequent und motiviert trainiert. Sogar zum Krafttraining wollte ich unbedingt – schließlich ist es wichtig für die Stabilität, die man besonders für die Langstrecken benötigt. Ich starte heute kurz vor sieben zu meinem Morgenlauf. Das ist ungewöhnlich spät für mich. Es bedeutet, dass es bereits dämmert, als ich mich auf meine erste kleine Runde zum Einlaufen mache. Nach dieser Runde lasse ich meine Warnweste zuhause. Sie ist zwar aus sehr leichtem Material (aus dem Sportgeschäft), aber dennoch spürt man sie gerade bei langen Läufen. Und heute ist es sehr mild. Als ich mich zur zweiten, größeren Runde aufmache, ist es hell. Novemberhell, nicht wirklich freundlich, aber auch nicht unfreundlich. Es ist eine ganz besondere Stimmung an diesem Morgen: sehr ruhig ist es, hier und da raschelt es leise, wenn Blätter zu Boden fallen. Ein Baum trägt noch fast alle rötlich gefärbten Blätter – ein schöner Anblick! Außer mir sind auch andere Läufer unterwegs. Die meisten wirken freundlich, man grüßt sich. Freundlichkeit hilft – wie natürlich auch das Laufen – gegen Novemberblues. Mir wird bewusst, wie sehr mich Ausdauersport gerade in der dunklen Jahreszeit fit und einigermaßen munter hält. Es hält zwar nie den ganzen Tag lang an, aber doch erstaunlich lange. Fünfzehn Kilometer – ich habe zwar mein Ziel irgendwo im Hinterkopf, aber bei einer solchen Strecke denke ich nicht allzu häufig daran, vor allem nicht zu Beginn. Das ist meine Methode, einen langen Lauf gut zu bewältigen: da ich ohnehin lange unterwegs bin, schiebe ich sämtliche Gedanken an das Ankommen und das Danach beiseite. Ich bin ganz im Moment, genieße das, was ist: die gleichmäßige Bewegung, die ruhige Atmung, die Bäume am Wegrand, die Elbwiesen, den Frühnebel, die Aussicht. Ich mache mir auch keinen Zeitdruck mehr: natürlich habe ich nach dem Laufen einiges vor, aber ein richtig langer Lauf hat Vorrang. Ich nehme mir alle Zeit, die ich brauche. Kein „oh, das ist noch so weit“ lasse ich zu, erst recht kein Selbstmitleid. Da ich auch Zeiten erlebt habe, in denen ich verletzungsbedingt nicht laufen konnte, weiß ich es zu schätzen, wieder so weit laufen zu können. Es ist ein Geschenk. Es ist keine Pflicht – ich könnte ja jederzeit abbrechen. Aber es ist auch das Gefühl da: das wird schon, ich habe es schon öfter gemacht. Mit Leichtigkeit klappt es am besten. Deswegen versuche ich immer wieder ganz bewusst, mir diese Leichtigkeit zu bewahren. Gerade dann, wenn das Laufen mal mühsamer wird – denn solche Momente kenne ich natürlich auch. An diesem stillen Novembermorgen hat das Laufen etwas Meditatives. Es fühlt sich heute so gut an! Eine Brücke nach der anderen lasse ich hinter mir, und dann sehe ich sie: die Waldschlösschenbrücke, meinen heutigen Wendepunkt. Ich bin relativ zügig dort. Als ich sie überquere, pfeift der Gegenwind. Aber die Jacke ist ein idealer Schutz – auch nicht zu warm. Wenn ich den Wind im Rücken habe, werde ich sie ein Stück öffnen. In Johannstadt sehe ich das erste Mal auf meine Garmin-Uhr. 10,5 Kilometer liegen bereits hinter mir – Zeit, etwas zu trinken. 10,5 Kilometer, die sich wie acht Kilometer anfühlen: mir wird klar, dass meine Tagesform heute recht gut ist und ich mein Ziel ziemlich sicher erreichen werde. Am Flohmarkt, der immer sonnabends an der Albertbrücke stattfindet, kann ich mich ein wenig umsehen. Und das Stadtzentrum rückt näher: Hinauf zur Augustusbrücke: das wird ein wenig mühsam. Ich muss ja wieder auf die andere Elbseite. Als ich die Marienbrücke hinter mir gelassen habe, staune ich: über dreizehn Kilometer habe ich schon geschafft! Das bedeutet – bis nach Hause werden es mehr als fünfzehn sein. Mal sehen, was geht! Als ich 15,5 Kilometer hinter mir habe, beschließe ich, den Lauf noch etwas gemächlicher ausklingen zu lassen. Aber bald beginne ich zu frieren und muss doch wieder etwas schneller laufen. Ich freue mich so über die heutige Strecke, dass ich die Molenbrücke, welche den steilsten Anstieg hat, problemlos hinauf komme. Oops, ich bin ja schon oben! Die letzten Meter bringe ich ruhig und gemütlich hinter mich. Gut siebzehn Kilometer bin ich heute gelaufen – in zwei Stunden und zwanzig Minuten. Ich bin eine überzeugte Langsam-Läuferin. Warum soll ich mich hetzen? Der Alltag ist hektisch genug… Ein Lauf wie dieser ist erholsam für mich – ein Flow-Erlebnis. Ich trainiere, um mich fit zu halten, um im Sommer auf Berge steigen zu können, aber auch, um solche Erlebnisse zu haben! Achtsamkeit gelingt mir so gut nur bei einem langen, langsamen Lauf. Aber vielleicht gelingt es mir auch zunehmend besser, vom Laufen für andere Situationen zu lernen.

Sonntag, 9. November 2014

Der lange Lauf also ein Sonntagslauf. Dies fiel mir weniger schwer als sonst, da ich am Donnerstag und Freitag Urlaub hatte. Es fiel mir aber auch nicht leicht, weil die Tage ausgefüllt waren mit privaten Vorhaben, die nicht unbedingt erholsam waren, aber auch erledigt sein wollten. Sehnsüchte nach Sonne und Natur waren ziemlich berechtigt, mussten aber vertröstet werden auf ein… hoffentlich – noch in diesem Jahr, in diesem Herbst. Und daran merke ich, dass ich älter werde: Urlaubstage brauche ich tatsächlich zum Erholen und nicht zum Arbeiten, auch nicht in den eigenen vier Wänden. Nachdem der letzte lange Lauf krankheitshalber ausgefallen ist, habe ich mich auf den Sonntagmorgen-Lauf gefreut. Aber ich war wieder viel zu früh, d.h. mitten in der Nacht auf. Zunächst konnte ich es kaum erwarten, aufstehen und laufen zu können, aber irgendwann, als ich mich normalerweise noch einmal umgedreht hätte, fürchtete ich, wieder einzuschlafen und dann keine Zeit mehr zum Laufen zu finden. Deshalb stand ich auf und kramte noch ein wenig in der Wohnung herum, ehe es 5.30 Uhr dann wirklich losging. Die Leichtigkeit, die ich mir gewünscht habe, hat sich dann auch nicht eingestellt. Ich wusste aber: irgendwann zahlt es sich aus, dass ich dranbleibe. Vielleicht wird der nächste lange Lauf richtig entspannt und schön. Es gibt immer mal Durststrecken, schwierige Phasen. Es gibt Tage, die einfach mühsam sind. Und deshalb wusste ich heute auch, dass ich mein Ziel erreichen würde. Den ausgefallenen Lauf vom letzten Wochenende habe ich nachholen können: 12,6 Kilometer war ich unterwegs. Mit 1:50 h war ich langsam – naja, was sonst. Aber das bedeutet auch: an einem der nächsten Wochenenden habe ich gute Chancen, wieder über zwei Stunden zu laufen.

Sonntag, 2. November 2014

Kein Eintrag am Sonnabend, weil der lange Lauf leider ausfallen musste. In der vergangenen Woche habe ich auf mein krankes Enkelkind aufgepasst und nun hat mich der Virus auch ein bisschen lahmgelegt. Ich denke, am Dienstag wieder laufen zu können. Heute ist zumindest ein Spaziergang drin. Gestern Abend kamen mir Reiseprospekte, die Besuch mitgebracht hat, in die Hände, und als ich Bilder von den Alpen sah, wurde ich gleich wieder unternehmungslustig.

Freitag, 24. Oktober 2014

Morgen werde ich wieder Oma-Dienst haben und somit nicht zum Laufen kommen. Ich hatte beschlossen, den langen Lauf dennoch zu genießen: habe mir gestern einen Wellness-Abend daheim gemacht, mich schön entspannt, etwas Gutes gelesen – und auch gut geschlafen. Das war wichtig, denn heute war erneut sehr frühes Aufstehen angesagt und es ging früher noch als sonst in die Laufrunde: Start 5 Uhr 15. Ich habe nun eine Entscheidung getroffen: das Laufen soll weiterhin eine wichtige Sache für mich bleiben. Ich muss nicht zwingend dreimal wöchentlich laufen, aber ich möchte es. Und wenn man etwas möchte, kann man es auch einrichten. Ich war ja gestern schon auf dem Laufband gewesen und fand es anstrengend. Gleich am nächsten Tag den langen Lauf – das ist ungewohnt. Ich spüre aber, dass ich mich wieder an meinen Alltagssport gewöhne und die Form besser wird. Mit der entsprechenden Motivation lief es sich heute angenehm. Es war noch nicht so hektisch auf den Straßen – ich bin ja sehr früh losgelaufen. Schließlich wurden es 10,8 Kilometer, die mir nicht sehr schwer gefallen sind (es war noch ein kurzer "langer Lauf"). Ich hätte noch ein Stück dranhängen können, habe mich aber für ein gründliches ruhiges Auslaufen und anschließende Dehnungen entschieden.

Samstag, 18. Oktober 2014

Das Wetter der vergangenen Tage hat wohl den Herbstblues eingeleitet. Am Donnerstag hatte ich nicht nur Schwierigkeiten, mich überhaupt zu irgendetwas aufzuraffen – ich hatte auch ein sehr ungutes Gefühl beim Start in den Morgen. Als ob irgendein Unheil draußen auf mich lauert… mir war, als liefe ich in einen endlosen schwarzen Korridor hinein. Dunkelheit, Nässe, verwelktes Laub – und unbestimmte Ängste, Gefahren könnten hinter jeder Ecke lauern. Geister, Zombies, dunkle Mächte – ich fühlte mich beobachtet, als ich draußen unterwegs war. Aber ich ahnte doch, dass der Spuk vor allem in meinem Kopf stattfand. Gefahren gehen nicht von Geistern und Schattenwesen aus, sondern von ganz lebendigen Mitmenschen: solchen, die rücksichtslos fahren, keinen Sicherheitsabstand halten, während des Fahrens ihr Handy benutzen … und ich möchte keinesfalls behaupten, Zombies hätten keine Handys! Vorsicht ist an solchen Tagen geboten – aber ich bin ohnehin vorsichtig. Also lief ich meine Runde wie immer. Es blieb finster, auch auf den letzten Metern, kurz vor sieben Uhr. Aber das Gefühl nach dem Lauf war ein gutes. Manchem Spuk kann man nur entkommen, indem man sich ihm stellt. Heute Morgen bin ich erst kurz nach sechs Uhr gestartet. Eine Mondsichel und ein paar Sterne blinkten am Himmel, der Anbruch des Tages war schon zu ahnen. Es war noch eine relativ überschaubare Runde in Wohnungsnähe, zeitweise war es schon hell. Das war angenehm, und ein wenig Sonne ist an diesem Wochenende sehr willkommen. Überschaubar – und doch habe ich sie wieder gemessen: 9,5 Kilometer waren es.

Freitag, 10. Oktober 2014

Die erste Woche, die wieder einigermaßen nach Plan verlaufen sollte, weicht nun doch von der Norm ab. Der dritte Lauf war kein langer Lauf – und fand heute, am Freitag, statt. Dreimal laufen wollte ich nun doch wieder. Morgen habe ich früh zeitig schon Oma-Dienst; ich schaffe es nicht, vorher zu laufen. Deshalb entschloss ich mich, heute eine kürzere Runde zu drehen. Ich wollte es auch gern, denn die Stimmung am Morgen gefällt mir wieder. Kürzer sollte die Runde werden, da ich gestern Muskelkater hatte: das erste – wenn auch noch verkürzte – Krafttraining nach vierwöchiger Pause zeigte doch Wirkung, und der Donnerstag-Lauf hat die Wirkung noch verstärkt. Aber glücklicherweise war es heute Morgen damit vorbei. Dennoch: ein Tag Pause wäre besser gewesen. Es war schön heute früh: sehr mild, sternenklar, der Mond am Himmel. Frühnebel über den Wiesen, und nur allmählich setzte sich die Sonne durch. Ich bin ganz locker gelaufen, die gleiche Strecke wie gestern. Damit bin ich zufrieden. Ich möchte mir keinen unnötigen Druck mehr machen, aber etwas Eigensinn, mir das regelmäßige Laufen über den Alltag zu retten, habe ich dennoch.

Freitag, 3. Oktober 2014

Die Idee, nachmittags zu laufen, hatte schon ihren Reiz – daraus geworden ist aber doch nichts. Kann sein, dass diese kurze Arbeitswoche – noch dazu zwischen zwei Reisen – einfach zu turbulent war. Aber ich habe auch gemerkt: nachmittags oder abends, das ist einfach nicht meine Lauf-Zeit. Meistens brauche ich eine Pause nach der Arbeit, möchte auch etwas essen, und nach dem Essen kann ich nicht laufen. Hungrig loslaufen mag ich aber auch nicht. Fazit: der beste Zeitpunkt ist der Morgen. An etlichen Tagen wartet nachmittags schon mein Enkel im Hof und ein bisschen Zeit für ihn zu haben, ist auch ganz schön. Und: ich liebe nun einmal die Ruhe und die (noch) angenehmen Temperaturen am Morgen. Deswegen bin ich heute, am Feiertag, wieder in der Dunkelheit zu einer relativ kleinen Runde gestartet. Ich bin wieder in Schwung gekommen, aber nach schätzungsweise vier Kilometern fing die linke Wade erneut an zu mucken. Da war es wohl ganz gut, dass ich noch etwas pausiert habe. Es ist dann wieder besser geworden. Keine Ahnung, irgend ein Muskelstrang ist wohl überlastet vom Bergwandern. Also werde ich nichts überstürzen, nehme mir aber dennoch vor, ab der kommenden Woche wieder regelmäßig zu laufen. Und das bedeutet: ab und an den Wecker früh stellen. Aber erst einmal geht es ins lange Wochenende – und in einen Kurzurlaub. Ich wünsche allen Lesern einen schönen, erholsamen Feiertag!

Montag, 29. September 2014

Neustart - oder doch nicht?

Eine relativ lange Laufpause war das! Und – ich war heute Morgen unentschlossen, ob ich überhaupt wieder mit dem Laufen beginne. Denn ehrlich gesagt habe ich es keinen Tag vermisst. Ich habe es genossen, nicht in aller Frühe aufstehen zu müssen. Von mir aus könnte das gut noch einige Tage so weiter gehen. Da ich heute noch frei habe und somit nicht zwangsweise fünf Uhr aufstehen musste, um vor der Arbeit laufen zu können, machte ich mich, als ich ausgeschlafen hatte, auf eine kleine Runde. Passend zu dem halben Jahrhundert, das ich gestern vollendet habe, mache ich mir viele Gedanken. Freilich nicht erst seit heute, aber derzeit bin ich wohl in einer Phase der Entscheidungsfindung, wie es in den nächsten Jahren weiter gehen soll. Ich überlege mir nicht, wie ich möglichst viel in meinem Leben unterbringen kann, sondern wie ich mich auf die wesentlichen Dinge konzentriere. Und da stellt sich mir die Frage, ob das Laufen wesentlich ist. Ich habe mich in den vergangenen Wochen sicher zu oft dazu gezwungen. Wovor hatte ich Angst? Wovor meinte ich, mein regelmäßiges Laufen schützen zu müssen? Vor Forderungen von außen, von denen ich fürchtete, dass sie mich vom Training abhalten könnten? Vor meiner eigenen Schwäche, von der ich so oft fürchtete, sie würde stärker sein als die Freude an der Bewegung, am Draußen-Sein? Da waren viele Bedenken, die mich dazu trieben, es immer gleich früh am Morgen zu erledigen, um es „sicher“ zu haben. Nun ist es morgens normalerweise dunkel. Könnte es eine Lösung sein, wochentags wieder nachmittags oder abends zu laufen? Es wäre einen Versuch wert. Das Laufen hat sich tatsächlich seltsam angefühlt, ungewohnt. Den Beinen merkt man das Bergwandern noch an, sie sind etwas träge. Gegen Ende der Runde bekam ich beinahe einen Wadenkrampf. Ich bin stehen geblieben, habe die Stelle kurz massiert und bin noch ein Stück weitergelaufen. Auch mit sowas werde ich klar kommen… Ich habe beschlossen, mir Zeit zu nehmen. Und während ich so in den sonnigen Herbstmorgen hinein lief, überlegte ich mir, dass es eigentlich schade wäre, etwas aufzugeben, das ich eigentlich immer, auch unter sehr ungünstigen Bedingungen, geschafft habe – etwas, das mir letztlich auch immer gut getan hat. Einen wesentlichen Vorsatz habe ich für die nächsten Jahre gefasst: ich möchte öfter in der Sonne sitzen. Das ist mir bisher viel zu selten gelungen. Und in der Sonne laufen wäre ja auch nicht schlecht.

Samstag, 13. September 2014

Da habe ich wohl am vergangenen Sonntag zu viel versprochen… Kurzfristig habe ich entschieden, das Sportprogramm in dieser Woche schon etwas früher zu beenden: Krafttraining und auch den Wochenendlauf habe ich mir gestrichen, um zur Ruhe zu kommen. Stattdessen habe ich einen kleinen Morgenspaziergang gemacht und es war geradezu ein Erlebnis, von Alltags-Hektik auf Langsamkeit und Urlaubsgefühle umzuschalten. Ganz viele Schnecken habe ich unterwegs gesehen und mir Zeit genommen, sie zu beobachten: wie sie ihre Fühler ausstreckten und gemächlich vorankamen. Wildkräuter und die rot leuchtenden Hagebutten am Wegrand, von denen der Regen abperlt: Details, die mir in den vergangenen Wochen nicht mehr aufgefallen waren. Untätig werde ich in den kommenden zwei Wochen nicht sein: ich freue mich aufs Wandern in den Bergen und vertraue auf die heilsame Wirkung dieser Landschaft.

Sonntag, 7. September 2014

Nachtrag: Gestern fand ein Samstagmorgen-Wochenendlauf statt. Ich habe ihn genossen und mit 15 Kilometern sowie einigen Treppenstufen inklusive ist die Bilanz auch ordentlich. Aus Zeitmangel gab bzw. gibt es keinen ausführlichen Eintrag… ich vertröste mal auf den nächsten Sonnabend, an dem ich hoffentlich nochmal zum Schreiben komme.

Sonntag, 31. August 2014

Zur Abwechslung mal am Sonntag

Wir haben das gestrige gute Wetter und die perfekten Bedingungen für eine Pilzwanderung genutzt, weswegen der Samstag-Lauf ausgefallen ist. Ich war mir nicht sicher, ob ich heute laufen würde, und hatte beschlossen, das spontan zu entscheiden. Der Hauptgrund, weshalb ich mich aufgerafft habe, war schlicht die Tatsache, dass ich wieder mal um vier Uhr wach war. Unsere Pilzwanderung hat zwar Spaß gemacht und war erfolgreich, aber irgendwie hat mir ein ruhiger Samstag nach der arbeitsreichen Woche gefehlt. Kurz vor sechs Uhr breche ich ziemlich lustlos zu meiner ersten Runde auf. Mir hat nicht nur der ruhige Sonnabend gefehlt, sondern auch das Gefühl: am Sonntagmorgen liegt einfach mal nichts an. Aber es lag eben doch was an: der lange Wochenendlauf. Dummerweise regnet es. Ich wusste das ja vorher, aber heute mag ich das gar nicht, so früh in einen grauen Morgen zu starten. Da waren die Wettervorhersagen so optimistisch und kündigten einen Super-September an… naja, eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Zuerst wird vorsichtig eingelenkt: „ganz ohne Regen geht es nicht“, und was dann draus wird, passt eher zum November als zum Spätsommer, den wir ja eigentlich haben müssten. Ich trotte also durch meine Warmlaufrunde und nehme mir vor, nicht groß nachzudenken. Mir kämen sowieso nur Hürden in den Sinn, also wird einfach nur gelaufen. Die erste Runde ist bald geschafft und ich mache mich an die zweite. Es ist nun schon ein wenig heller. Nieselregen finde ich beim Laufen meist ganz angenehm, aber heute ist es schon etwas mehr als Nieselregen. Weil es relativ warm ist, würde ich gern ohne Kapuze laufen, aber das verbietet sich bei einem langen Lauf. Ob er heute überhaupt lang wird? Ich lasse das auf mich zukommen. An Tagen wie heute gilt das Motto: Besser eine kleine Runde als keine Runde. Einen Durchschnittslauf kriege ich allemal hin. Mich ärgern die Wahlplakate an den Straßenrändern. Ich habe längst gewählt und lasse mich nicht von Parolen und Sonntagsreden beeinflussen. Am nächsten Wochenende muss ich mich – hoffentlich – nicht mehr über Plakate ärgern: immerhin eine positive Aussicht. Während ich auf meiner zweiten, größeren Runde unterwegs bin, werden mir zwei Dinge klar. Erstens: es ist gut, dass ich mir den Sonntag möglichst lauf-frei halte. Ich brauche diesen ruhigen Morgen zuhause, und Familienzeit möchte auch sein. Zweitens: Laufen ist dennoch immer gut. Auch wenn man lustlos startet, fühlt man sich unterwegs zunehmend besser. Und deswegen hänge ich noch eine dritte Runde dran. Die Runden sind alle in Wohnungsnähe, um notfalls abbrechen zu können, wenn es gar zu sehr schüttet. Freilich kommt auch rundenweise einiges zusammen, wenn man möchte. Auf der dritten Runde kommt mir dann die Idee: wenn ich heute im Regen zwölf Kilometer schaffe, schenke ich mir ein Runnersworld-Abo. Und mit dreizehn gelaufenen Kilometern habe ich es mir wirklich verdient.

Samstag, 23. August 2014

Aufstehen 5.30 Uhr – ein ungewohnt später Start in den Samstag! Ich stelle mir sonnabends nie den Wecker, sondern verlasse mich auf die innere Uhr, und die ist relativ zuverlässig. Wirklich spät ist es ja auch noch nicht. Kurz vor sechs Uhr geht es los zum Warmlaufen. Was heute so wird, lasse ich auf mich zukommen. Es war etwas mühsam, bei meinem gewohnten Sportprogramm zu bleiben, das nicht so richtig mit Vollzeit-Arbeit und gar Überstunden zu vereinbaren ist. Die Urlaubszeit bringt solche Phasen aber mit sich, und außerdem möchten Bergbahn-Fahrten und Hüttenübernachtungen finanziert werden! ;-) Am Dienstag und Donnerstag bin ich nur ganz ruhig meine sieben bis acht Kilometer gelaufen, Tempo-Einheiten waren nicht drin, die Strecke allein hat mir völlig genügt. Als ich nach dem Warmlaufen die zweite, größere Runde angehe, wird mir klar, dass ich auf Treppenläufe besser verzichte, ebenso auf Zielvorgaben: einfach nur ruhig laufen und sehen, was geht: das passt heute. Denn richtig ausgeruht bin ich noch nicht. Aber: die ruhige, gleichmäßige Bewegung in der frischen Luft tut bald ihre Wirkung. Ich laufe Richtung Stadtzentrum, entschließe mich jedoch, nicht meine Runde vom vergangenen Sonnabend zu wiederholen, sondern über die Augustusbrücke auf die andere Elbseite abzubiegen. Der Himmel ist überwiegend bedeckt, für heute ist Regen angesagt, weswegen ich die Jacke bei mir trage – ich habe sie mir umgebunden. Vorbei am Theaterplatz mit der Semperoper, am Landtag und unter der Marienbrücke hindurch geht es nun wieder heimwärts in nordwestlicher Richtung. Einige Läufer und Radfahrer sind unterwegs, aber insgesamt ist es sehr ruhig. Vom Ostra-Sportpark aus geht es an Wiesen vorbei zur Flügelwegbrücke. Das ist eine sehr schöne Strecke, die ich auch gern mal mit dem Rad fahre. Man schaut ins Grüne, auf der anderen Elbseite ist Schloss Übigau zu sehen. Dieser lange Lauf klappt doch besser als ich dachte! Oben auf der Flügelwegbrücke habe ich schon über 11 Kilometer zurückgelegt. An die 13 werden es wohl sein bis nach Hause, vielleicht 13,5. Es sind schließlich 14,29. Mal wieder ordentlich durchgeschlafen, und schon klappt es beinahe automatisch. So weit wollte ich gar nicht, aber das letzte Stück zu gehen, hatte ich auch keine Lust, und wenn ich es darauf angelegt hätte… habe ich aber nicht. Ein sehr zufriedenstellender und auch erholsamer Lauf war das heute!

Samstag, 16. August 2014

Der Tag fängt ja nicht so gut an: es regnet, als ich gegen vier Uhr aufstehe. Vier Uhr… das hatte ich nicht vor, wirklich nicht, aber ich war so früh am Abend ins Bett gegangen – einfach erledigt nach der letzten Woche, zu nichts mehr zu gebrauchen. Kurz vor halb sechs beginne ich zu laufen. Während meiner ersten Runde regnet es nicht, so dass ich mir schließlich die Jacke umbinde und Richtung Elbe laufe. Es geht mal wieder Richtung Innenstadt. Der Elberadweg ist, wenn es so nass ist, einfach die beste Wahl. An der Marienbrücke nehme ich die erste Treppe nach oben und wieder hinunter. Kurz zuvor musste ich die Jacke wieder überziehen. Dann nähere ich mich dem Zentrum, wo die Buden und Zelte für das Stadtfest aufgebaut sind. Reinigungskräfte beseitigen die Spuren vom Vorabend. Unglaublich, was die Leute alles so fallen lassen. Ich kann mich darüber nur wundern: in ihren Wohnungen werfen die doch Becher, Geschirr usw. auch nicht auf den Boden. Wegen des Stadtfestes wollte ich eigentlich gar nicht in die Stadt hinein, aber so früh am Morgen ist ja, außer ein paar Radfahrern, Läufern und den Reinigungsfirmen niemand unterwegs. Auch an der Augustusbrücke und der Albertbrücke habe ich Gelegenheit, ein paar Treppenstufen mitzunehmen. Die Albertbrücke ist auch mein Umkehrpunkt: wesentlich mehr als 12 Kilometer möchte ich heute nicht laufen. Endlich lässt der Regen nach und ich freue mich auf die warme Dusche zuhause – die erste Dusche hatte ich ja unterwegs schon. Insgesamt bin ich heute ganz gut unterwegs, ich staune selbst. Nach 12,7 Kilometern beende ich den Lauf und spaziere die letzten Meter nach Hause.

Samstag, 9. August 2014

Der gestrige Abend war so sommerlich und ich hatte eigentlich vorgehabt, bis in die Dunkelheit hinein im Hof zu sitzen. Aber erstens wurde es mir zu kühl und außerdem dachte ich: wenn ich pünktlich schlafen gehe, kann ich umso eher laufen! Ich freute mich so auf den ersten Wochenendlauf nach dem Urlaub. Und kurz nach halb sechs ging es endlich los. Ein herrlicher Morgen: blauer Himmel, die wenigen Schleierwolken sind von der aufgehenden Sonne beleuchtet. Es ist ganz still, man hört auch kaum Singvögel. Ein wenig spätsommerlich-herbstlich wird einem da zumute, aber ich liebe diese Zeit und diese Stimmung. Als ich meine gewohnte Aufwärmrunde starte, denke ich: was habe ich doch für ein Glück! Durch den Wochenendlauf habe ich immer meine Bewegung im Freien, egal, was sonst noch anliegt. Heute ist der Forerunner wieder dabei, denn ich möchte nun darauf achten, in welchem Rahmen ich meine Strecken ausbaue. Ich schätze, in den vergangenen Tagen um die sechs, sieben Kilometer gelaufen zu sein: normal für den Wochenlauf vor der Arbeit. So schön es war, im Urlaub länger zu schlafen: ich mag es doch so, wenn es morgens noch ganz still ist. Wochentags ist immer schon Berufsverkehr, nur am Samstag, beim langen Lauf, ist diese wunderbare Ruhe draußen. Schnell nochmal nach Hause und ein ärmelloses Shirt anziehen – es ist ziemlich warm so früh am Morgen. Dann geht es hinunter zur Elbe, langsam, gemächlich, versteht sich. Ich laufe heute den Treidelpfad in Übigau entlang, von dort aus über die Wiesen zur Flügelwegbrücke. Das ist eher nicht meine Strecke, weil dort Hundebegegnungen fast vorprogrammiert und außerdem unangenehm sind, weil man nicht ausweichen kann. Heute ist jedoch niemand und nichts zu sehen und ich gehe das Risiko ein. Schafe weiden an der Elbe. Kein Spaziergänger ist unterwegs - gut so! Der Anstieg zur Flügelwegbrücke hinauf kommt mir sehr gelegen: ich möchte doch mit dem Hügeltraining weiter machen. Das eher unbeständige Wetter hat dafür gesorgt, dass ich mich in den Bergen nicht allzu sehr verausgaben konnte. Das tat mir ein bisschen leid, denn ich liebe die langen, fordernden Touren, aber es hat den Vorteil, dass meine Knie weniger gelitten haben als sonst. Somit denke ich, relativ gut wieder zu meinem normalen Laufpensum zurück zu finden. In großem Bogen geht es heimwärts und nach gut zehn Kilometern habe ich das Hoftor erreicht. Damit bin ich sehr zufrieden und fühle mich auch ausreichend gefordert.

Sonntag, 3. August 2014

Ich habe wieder mit dem Laufen begonnen: nicht heute, sondern am Mittwoch und Freitag. Es waren zwei kürzere Runden, denn nach dem Wanderurlaub im Hochgebirge gehe ich es erst einmal gemächlich an, um zu sehen, wie die Beine darauf reagieren. Im Urlaub waren die Laufschuhe gar nicht erst dabei. Aktivurlaub heißt für mich: Laufpause. Mittlerweile weiß ich, dass sich eine Pause längerfristig positiv auf die Form auswirkt. Und meine Form ist nicht schlecht, das habe ich in den Bergen gemerkt. In der kommenden Woche werde ich wieder mit meinem gewohnten Sportprogramm loslegen. Im Urlaub lief alles ein bisschen anders ab; das muss aber auch mal sein.

Samstag, 12. Juli 2014

Die vergangene Woche war gut mit sportlichen Aktivitäten gefüllt, aber den Wochenendlauf lasse ich ausfallen. Heute hatten wir uns spontan eine kleine Tour vorgenommen, die eine etwas umständliche Anfahrt nötig machte. Berichten lässt sich davon kaum etwas, wir waren nur kurzzeitig auf einem markieren Wanderweg unterwegs, es war eher ein erstes Kennenlernen einer bisher noch vernachlässigten Gegend. Morgen ist dann eine "richtige" Wanderung geplant - ich hoffe, das Wetter spielt mit. Das soll mir an Bewegung genügen. Noch zweimal Laufen in der nächsten Woche, dann geht es endlich in die Berge!

Freitag, 4. Juli 2014

Heute ist Freitag und dennoch war es Zeit für den Wochenendlauf. Ich begann kurz nach fünf Uhr mit meiner Aufwärmrunde ums Viertel. Das hat sich gut eingespielt. Die Muskeln waren noch etwas träge, denn schließlich bin ich gestern schon gelaufen (ca. 6 Kilometer zügig) und der Mittwoch ist ohnehin immer sportintensiv. Ich beschloss, heute zu machen, was geht. Wenn ich den Wochenendlauf vorziehe, geschieht das normalerweise am Freitag Nachmittag oder Abend, aber bei 30 Grad und intensiver Sonneneinstrahlung renne ich nicht los. Die Zeit von fünf bis sieben Uhr morgens erwies sich als ideal. Ausnahmsweise wählte ich den Elberadweg für meine Tour. Samstags wäre das gar kein Problem, aber wochentags… da musste ich eben früh aufbrechen, natürlich auch, weil ich noch einigermaßen pünktlich bei der Arbeit sein wollte. Während des Berufsverkehrs ist es auf dem Elberadweg nicht gerade angenehm - aber bis ca. halb sieben hält sich der Andrang in Grenzen. Ich lief bis zur Waldschlösschenbrücke und an den Brücken, wo es möglich war, lief ich die Treppen hinauf und wieder hinunter, manchmal auch zwei bis dreimal, weil es sonst zu wenig Training gewesen wäre. Das klappte alles ganz gut. Zunächst dachte ich, höchstens zehn bis zwölf Kilometer zu schaffen, aber es wurden dann sechzehn, weil ich auf dem Rückweg den letzten Anstieg zur Molenbrücke noch mitnehmen wollte, und von dort aus war es dann nicht mehr weit bis fast nach Hause – die letzten Meter ging ich dann (ruhiges Auslaufen). Ich bin sehr zufrieden mit diesem vorgezogenen Lauf! Der morgige Tag wird anders genutzt – entweder wird es eine Wanderung oder eine kleine Radtour, je nach Wetter.

Samstag, 28. Juni 2014

Mir fällt das Laufen nun wieder leichter. Heute war mir bewusst: dies würde der letzte Lauf im Monat Juni sein. Der Juni hat sich sehr in die Länge gezogen, wollte gar nicht vergehen. Die drei Wochen bis zum Urlaub schaffen wir auch noch. Auf einmal ergibt alles wieder Sinn: zweimal Alpen-Sommerurlaub ist eben nur im Hochsommer möglich, sofern man ganz hinauf auf die Berge möchte. Es ist mir wichtig, für die Alpen zu trainieren: ich möchte einigermaßen fit sein, um die Touren auch genießen zu können. Nicht immer hat man die Ziele so klar vor Augen, manchmal fällt es auch schwer, sie im Blick zu behalten. Ich bin heute 14,5 Kilometer gelaufen, zwei mäßige Treppen waren in dieser Strecke enthalten, die aber gut zu bewältigen waren. 10-11 Kilometer hatte ich mir vorgenommen, aber es ging noch problemlos ein Stück weiter. Gut fühlt sich das an!

Samstag, 21. Juni 2014

Die Laufpause ist vorbei: ich habe wieder nach Plan trainiert. Etwas freudlos und nicht besonders energiegeladen, zugegeben, aber Laufen ist nun mal mein Fitnesstraining und bis zum Urlaub möchte ich, wenn es irgend geht, daran festhalten. Ich mochte mich heute weder einen Berg, noch eine Treppe hinauf treiben, aber reichlich 11 Kilometer Flachlandlauf waren drin und das ist ja nicht nichts.

Samstag, 14. Juni 2014

Kurze Laufpause

Ich habe mich entschieden, heute nicht zu laufen: vorgestern habe ich mich gegen FSME impfen lassen, und da es die erste Impfung dieser Art war, möchte ich meinem Immunsystem Gelegenheit geben, sich ganz darauf konzentrieren zu können, den entsprechenden Schutz aufzubauen. Als ich im vergangenen Sommer nach einem Zeckenbiss krank wurde, war mir doch etwas anders und ich bekam Respekt vor diesen Dingern. Man kann noch so robust sein: warum eine nicht behandelbare Krankheit riskieren, wenn man sich schützen kann! Im letzten Jahr war es dann doch ein anderer Virus, aber für mich war es ein Aha-Effekt. In fünf Wochen reisen wir ins Risikogebiet, und man möchte sich doch uneingeschränkt auf den Urlaub freuen können! Und ich muss zugeben, das sport-freie Wochenende auch mal zu genießen, sogar ohne schlechtes Gewissen.

Freitag, 6. Juni 2014

Nur ein kurzer Eintrag heute: In dieser Woche war ich zweimal auf dem Laufband: am Dienstag gab es Tempointervalle (die bei mir aber immer gemäßigt ausfallen) und am Donnerstag habe ich mir zwei Hügel eingestellt. Sowas geht auf dem Laufband ja immer sehr gut – und es ist zeitsparend, was mir in einer terminreichen Woche sehr gelegen kam. Berg- und Treppentraining ist sehr viel anstrengender als Tempotraining! Aber ich spüre auch die ersten Erfolge: die Kraft nimmt zu. Heute Morgen war ich eine reichliche Stunde gemütlich draußen unterwegs, die Kilometer habe ich nicht gemessen. Da ich gestern schon gelaufen bin, habe ich gemacht, was geht. Denn morgen werde ich nicht laufen, da sitze ich dann schon im Zug Richtung Wander-Wochenende. Ich wünsche allseits schöne Pfingsten, das Wetter soll ja toll werden.

Samstag, 31. Mai 2014

Es gibt so Motivationslöcher – und in der vergangenen Woche bin ich auch in eins gerutscht. Keine Lust auf Alltag mehr, sowas soll es geben. Die Zeit bis zum nächsten Urlaub kommt einem endlos vor. Lust zum Verreisen hätte ich schon! Aber selbst zum Laufen konnte ich mich kaum noch aufraffen. Laufen ist ja auch Alltag, Routine. Es wäre ja auch falsch, zu schreiben, ich bin immer mit gleicher Begeisterung dabei. Es gibt Tage, an denen es mir ähnlich geht wie jenen Menschen, die sich nicht zum Sport aufraffen können. Manchmal gebe ich diesem Bedürfnis nach und meist hole ich das Training noch an einem anderen Tag nach. Aber wichtig sind eben auch trainingsfreie Zeiten. Ideal ist für mich immer ein Aktivurlaub mit Bewegung ganz anderer Art: ein Wander- oder Fahrradurlaub ist dann meist genau das Richtige. Dumm nur, wenn man den Urlaub so schlecht über das Jahr verteilt hat wie wir in 2014… Am Abend vor Himmelfahrt war ich schon entschlossen, am nächsten Morgen nicht zu laufen und einfach liegen zu bleiben. Das Wetter ließ ja auch zu wünschen übrig. Ich bin dann punkt vier Uhr früh aufgewacht; das schlechte Gewissen hat mir keine Ruhe gelassen. Von fünf bis sechs Uhr bin ich dann bei Regen gelaufen, drei Runden in Wohnungsnähe, für ein besseres Gewissen – und es war die richtige Entscheidung gewesen. Es waren schätzungsweise sieben bis acht Kilometer: normalerweise hätte ich an einem Feiertag viel mehr gemacht. Wichtig war, überhaupt was zu machen. Letzte Nacht, kurz nach drei Uhr: ich werde langsam munter. Kurz nach halb vier stehe ich auf, gegen halb fünf starte ich zu meinem Morgenlauf. Man spürt schon, dass es ein schöner Tag wird, und ich bin wieder motiviert. Über die Strecke habe ich mir am Vorabend schon Gedanken gemacht. Es geht geradeaus am Elbepark vorbei, weiter nach Altkaditz und dort auf den Elberadweg. Ganz still und friedlich ist es, Nebelschleier ziehen über die Wiesen. Der Himmel im Osten färbt sich rosa. Das ist die perfekte Zeit zum Laufen! Weiter nach Serkowitz… das ist wirklich keine weite Strecke. Als ich mit dem Laufen anfing, war das schon eine kleine Herausforderung. Der Wasserstand der Elbe ist etwas erhöht, breit, silbern und still strömt sie dahin. Eine Krähe jagt einen Graureiher davon. Ein Angler geht ans Wasser hinunter. Ich biege ab nach Radebeul. Wenn ich zu den Weinbergen hinüber schaue, kann ich mein heutiges Ziel gut sehen: erstmals seit Jahren möchte ich mich an die Spitzhaustreppe (aufwärts) wagen. Überall in Radebeul künden Transparente von den Karl-May-Festtagen. Auf einer Wiese stehen Zelte, zwei Trapper sind schon auf und sitzen draußen. Ich mag es, einen Blick zu erhaschen und dennoch dem ganzen Trubel ausweichen zu können. Allmählich geht es bergauf, ein paar Treppen zum Weingut Hoflößnitz. Als ich dort bin, reicht es mir eigentlich schon… aber ich will nicht kneifen. Die eigentliche Treppe liegt noch vor mir. Sechsmal muss ich stehen bleiben und ziemlich lange nach Luft schnappen… ich komme mir jämmerlich und untrainiert vor. Bloß gut, dass ich so früh dran bin und mich kein routinierter Treppenläufer sieht! Am Boxdorfer Berg lege ich etwa die gleichen Höhenmeter zurück, aber eine Treppe ist doch noch etwas Anderes. Endlich oben angelangt, muss ich noch ein paar Schritte gehen, ehe ich langsam wieder zu laufen anfange. Ein Stück noch… bis nach Boxdorf werde ich nicht laufen, dafür sind die Beine schon zu schwer. Bis nach Wahnsdorf hinein, dann wieder zurück und die Treppe hinunter. Das geht allerdings ganz gut. Wieder in Radebeul angekommen, habe ich mich vom Anstieg erholt und beschließe, noch ein Stück Richtung Dresden zu laufen. Wenige Minuten später fährt die Straßenbahn an mir vorbei, so früh am Morgen ist das nicht ideal. Aber egal… irgendwann wird die nächste fahren. Irgendwann bedeutet konkret: in einer halben Stunde, wie ich an der nächsten Haltestelle sehe. So lange stehe ich hier nicht herum. Da fällt mir ein, ich habe doch ein Saftfläschchen im Gürtel stecken. Die Trinkpause kommt gerade richtig. Danach geht es wieder ein Stück weiter. Ich spüre, dass ich es noch gut bis zur Tarifzonengrenze schaffe. Dort angekommen, lese ich, dass ich immer noch mehr als zwanzig Minuten warten müsste… und ich kann noch weiter. Also weiter. Beim Blick auf den Forerunner packt mich der Ehrgeiz: fünfzehn Kilometer müssten zu schaffen sein! Zwei Haltestellen weiter sind fünfzehn Kilometer erreicht. Nun warte ich gar nicht mehr auf die Bahn, sondern gehe die letzten beiden Haltestellen nach Hause. Das ist mal wieder ein richtiges Auslaufen, wie es sein sollte. Ich war gut zwei Stunden unterwegs. Treppen allerdings muss ich noch üben...

Samstag, 24. Mai 2014

Ich fand die sommerlichen Tage einfach schön! Abends bin ich meist meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: vom Liegestuhl aus in den Himmel schauen und Mauersegler beobachten! Das war erholsam. Bei 30 Grad wollte ich allerdings den Boxdorfer Berg nicht hinauf laufen und habe mein Hügeltraining aufs Laufband verlegt. Gestern Nachmittag kamen dann die Gewitter und brachten etwas Abkühlung. Heute Morgen bin ich – mit Lust und Schwung! reichlich 12 Kilometer gelaufen. Es scheint sich auszuzahlen, dass ich zuletzt etwas kürzer getreten bin, denn es waren wieder drei Läufe in einer Woche. Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten – ich bin gerade etwas schreibfaul, aber (vielleicht gerade deswegen) entspannt und zufrieden.

Freitag, 16. Mai 2014

Auch in dieser Woche habe ich relativ wenig trainiert. Aber, und das freut mich sehr: eine Pause musste ich bisher nicht einlegen. Am letzten Wochenende hatten wir eine lange Wanderung unternommen, sehr entspannend, in einer wunderschönen Gegend: genau das Richtige, um Energie zu tanken. Zweimal war ich laufen, auch wieder draußen, beim Krafttraining bin ich fast wieder im Plan, und in den Kursen (Yoga und Zumba) war ich ebenfalls. Einen Wochenendlauf wird es nicht geben: ich bin ja heute schon gelaufen. Das war wieder einmal untypisch, aber es bewährt sich gerade, das zu tun, was sich gut anfühlt. Ich brauche derzeit längere Erholungsphasen nach dem Laufen und bin auch nicht sonderlich weit unterwegs. Aber ich hatte heute wieder ein kleines Hügeltraining und es ging nun schon deutlich leichter den Boxdorfer Berg hinauf. Den Rückweg nahm ich durch den Fiedlergrund und durch die Junge Heide bei Radebeul. Dort bin ich als Laufanfängerin öfter unterwegs gewesen und möchte dies auch wieder tun, denn das Laufen unter Bäumen ist gerade an wärmeren Tagen sehr schön. Die Kilometer habe ich nicht gemessen: derzeit gehe ich es ja ruhig an und ich möchte mich nicht vom Forerunner verführen lassen. Es wird auch wieder weitere Strecken geben, da bin ich ganz sicher, aber derzeit genieße ich es, nicht jeden Morgen so früh aufstehen zu müssen, auch mal zu anderer Tageszeit zu laufen, andere Strecken zu laufen, insgesamt weniger zu machen – denn bis zum Urlaub dauert es noch ein Weilchen und von den langen Laufstrecken muss ich mich jetzt erholen.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Sport ist nicht Mord

Natürlich nicht! und der Titel meines heutigen Posts mag absurd erscheinen. Als Freizeitsportler ist man gelegentlich Kritik ausgesetzt und mitunter fallen dann diese oder ähnliche Bemerkungen oder es kommen Warnungen, es nicht zu übertreiben. Übertreib es nicht. Ich höre das öfter und nicht nur im Zusammenhang mit sportlichen Zielen. Amüsant finde ich die Tatsache, dass kaum jemand, der auf seiner Couch sitzt, ermahnt wird, das Herumsitzen nicht zu übertreiben. Meine „Übertreibungen“ sind durchweg harmlos. Hin und wieder verausgabe ich mich. Wie viel man sich abverlangen kann, lässt sich trainieren. Es gibt immer auch Grenzen, die eine Gesellschaft der unablässigen Selbstoptimierer gern leugnet. Viele dieser Grenzen lassen sich mit der Zeit erweitern, überwinden. Das gelingt manchmal gut, manchmal weniger gut. Wenn man es nicht versucht, wird man nicht herausfinden, ob es gelingen kann. Ich schreibe dies an einem – untypischen – Donnerstag Abend, da ich mein sportliches Pensum noch mehr reduziert habe als geplant. Es gab keine Verletzung, überhaupt nichts Dramatisches, nur diverse Zipperlein, Müdigkeit und Energielosigkeit. Für jeden, der solche Signale anerkennt, nichts Schlimmes, sondern etwas ganz Natürliches, sogar Hilfreiches – eben um nicht zu übertreiben, sondern einzulenken. Es war keine Woche ohne Sport, sondern eine Woche mit weniger Sport nach Gefühl. Ich denke, alles hat gepasst. Am Wochenende werde ich nicht laufen, sondern etwas Anderes tun. Vielleicht gibt es dann einen Eintrag im allgemeinen Blog.

Samstag, 3. Mai 2014

Halblang

Seit dem vergangenen Wochenende haben sich meine Prioritäten wieder geändert. Zunächst einmal habe ich sehr wenig trainiert: genau genommen nur am Mittwoch. Auf den Wochenendlauf habe ich mich dennoch gefreut und nehme das als gutes Zeichen: auch nach dem ganz langen Lauf ist mir die Freude an der Bewegung nicht abhanden gekommen. Allerdings habe ich auf das Laufen am Elberadweg, auf den mir bekannten Runden, mit einem Mal gar keine Lust mehr. Deswegen habe ich mir heute eine ganz andere Strecke vorgenommen: nach einer Feldrunde ging es hinauf nach Boxdorf. Ich habe einen eher sanften Anstieg gewählt und hatte dennoch zu tun, langsam da hoch zu traben, ohne unterbrechen zu müssen – was freilich auch kein Drama gewesen wäre. Aber ein wenig ehrgeizig war ich schon. Und da ich Lust bekam, noch etwas auf der Höhe weiter zu laufen, ging es dann zum Spitzhaus. Trotz des trüben Wetters war der Blick über das Elbtal wunderschön! Ich bin schon seit Ewigkeiten nicht mehr dort oben entlang gejoggt und es wird wirklich Zeit, dass ich für Abwechslung sorge. Die Treppe hinunter und noch ein Stück durch Radebeul, insgesamt waren es reichlich 16 Kilometer und 292 Höhenmeter. Danach hatten meine Beine aber genug und ich bin ein Stück mit der Straßenbahn heimwärts gefahren. Die Strecke hat wirklich Spaß gemacht, und das feucht-kühle Wetter war mir auch angenehm. Ich mag es ohnehin beim Laufen nicht so warm und ich musste mir kein Getränk mitnehmen. In den nächsten Wochen werde ich auch wieder mehr anderen Sport treiben – auch darauf freue ich mich.

Samstag, 26. April 2014

Und der Körper hat Recht: 30 Kilometer

Ich habe meinen Lesern eine Kleinigkeit unterschlagen: am Karfreitag, als ich nach dem Lauf nach Meißen endlich in der S-Bahn saß, fiel mir ein, dass ich ja noch irgendwie vom Bahnhof nach Hause kommen muss. Es hatte inzwischen kräftig zu regnen begonnen und mir wurde allmählich richtig kalt. Da hatte ich keine Wahl: ich musste noch einen reichlichen Kilometer nach Hause rennen. Somit waren es insgesamt doch 25 Kilometer, also deutlich mehr als ein Halbmarathon. Diese Kleinigkeit sollte sich heute als wichtig erweisen. Anfang der vergangenen Woche hatte ich plötzlich wieder Zweifel: an dem Trainingsplan, den ich mir ausgesucht und von dem ich mich vorzeitig verabschiedet hatte, an meinen Zielen, meiner Einstellung, auch an meiner körperlichen Leistungsfähigkeit. Der Lauf am Karfreitag hat mir auch mental mehr abverlangt, als ich zunächst gedacht hatte. Sollte ich noch weitertrainieren? Kann ich das verantworten? Und vor allem: wie trainieren? Ich habe dann das getan, womit ich ein gutes Gefühl hatte: am Dienstag noch keinerlei Sport, am Mittwoch Morgen ein kurzer, ruhiger Lauf, aber keine Kurse am Abend, am Donnerstag Krafttraining, danach ein kurzes Ausdauertraining auf Crosstrainer und Fahrradergometer, am Freitag Ruhetag. Ich nahm alles zu mir, worauf ich Appetit hatte – ohne Rücksicht auf Kalorienangaben oder Nährwert. Und ich schlief so viel, wie es mir möglich war. Anfangs verstärkte das meine Zweifel noch, weil sich mein Tagesablauf im Wesentlichen auf Arbeiten, Essen und Schlafen reduzierte. Damit war ich unzufrieden und meiner Familie wollte ich einen solchen Zustand auch nicht länger zumuten. Im Laufe des Donnerstags kamen meine Energie und Unternehmungslust zurück. Ich begann, mich auf den langen Wochenendlauf zu freuen. Und auch auf meine Arbeit wirkte sich diese Vorfreude positiv aus. Sport kann so viel Energie spenden! Mir fiel wieder ein, was ich da am Karfreitag gemacht habe, und erstmals hielt ich es für möglich, mein Saisonziel, 30 Kilometer zu laufen, schon an diesem Wochenende zu erreichen. Im Laufe des Freitags wurde die Vorfreude stärker, ich spürte immer wieder ein Kribbeln im Bauch, als schwärmten da Unmengen Schmetterlinge. Aber ich wollte keinesfalls irgendetwas erzwingen. Von vorzeitigem Abbrechen bis zum Wunschziel hielt ich alles für möglich. Gestern Abend mochte ich dann keine noch so gesunde Mahlzeit zu mir nehmen, nur ein paar Schokoladeneier – aber so lässt es sich ja aushalten. ;-) Geschlafen habe ich etwa vier Stunden. Kurz vor halb vier stand ich auf. Morgens vor dem Lauf trinke ich immer meinen Milchkaffee – daran bin ich gewöhnt und ich würde nicht darauf verzichten wollen. In der Nacht hatte ich schon eine Quark-Joghurt-Creme gegessen und mochte nun nichts weiter. Meist decke ich dann den Frühstückstisch und höre mir noch ein wenig stimulierende Musik an. Beim Laufen möchte ich nur die Geräusche der Umgebung wahrnehmen. Ich war heute so motiviert, wie ich das nicht für möglich gehalten hätte. Kurz nach halb fünf begann ich zu laufen: an gut beleuchteten Straßen entlang nach Übigau. Der Himmel ist klar, feiner Nebel liegt auf den Wiesen und Straßen. Eine sehr schöne Stimmung ist das, und mit Sicherheit wird der Tag freundlich beginnen. Jetzt ist es noch dunkel. Ich laufe betont langsam und ruhig. Bloß nicht hektisch werden, nur nicht verspannen, immer auf die Haltung achten: ganz locker bleiben… So geht es in einem großen Bogen durch Übigau, zurück zum Elbepark und schließlich Richtung Elbe. Hier habe ich schon fünf Kilometer zurückgelegt. Heute trage ich nicht nur den Laufrucksack, sondern auch meinen Gürtel mit einem Trinkfläschchen. Den darin befindlichen Apfelsaft möchte ich mit dem Wasser aus der Trinkblase mischen. Meine Verpflegung für unterwegs: Traubenzuckertabletten. Die brauche ich aber jetzt noch nicht. Eine orangerote Mondsichel verblasst, es wird heller. Ich laufe nun in östlicher Richtung in die Stadt. Ruhig und stimmungsvoll ist es. Einige Leute sitzen noch an der Elbe. Ich bin gespannt, ob ich heute Läufer sehen werde. Von Brücke zu Brücke geht es… der Nebel verhindert eine ganze Weile, dass ich die Waldschlösschenbrücke sehe. Überqueren werde ich sie heute nicht. Als ich sie dann hinter mir lasse, habe ich meinen Laufrhythmus gefunden und jogge ganz entspannt weiter: so kann das gut noch eine Weile weitergehen. Der Nebel wird dichter: obwohl ich mich dem „Blauen Wunder“ nährere, kann ich es nicht sehen. Ich achte heute auf einen sanften, flüssigen Laufstil. Wo es möglich ist, laufe ich auch mal ein Stück im Gras oder wechsle die Wegseite. Ab und an setze ich die Füße anders auf. Mir ist schon klar, dass man sich beim Laufen verletzen kann. Also versuche ich, so gut wie möglich mit meinem Körper umzugehen. Der Anstieg zum Blauen Wunder mit dem Kopfsteinpflaster: eine Abwechslung, die gar nicht so unangenehm ist. Dann laufe ich hinüber auf die andere Seite: die schönen, imposanten Pfeiler der Hängebrücke ragen aus dem Nebel auf. Ich freue mich, bald wieder heimwärts zu laufen, auch wenn die Strecke, die vor mir liegt, nicht zu unterschätzen ist. Das Laufen fällt mir noch nicht schwer. Sehr gut klappt das heute. Als ich wieder auf dem Elberadweg bin, flitzt etwas Großes, Dunkles an mir vorbei. Ein Hund! Einige Meter vor mir bleibt er stehen und jault. Ich blicke mich um, suche seinen Begleiter, der hoffentlich bald folgen wird, aber niemand ist zu sehen. Hier im Nebel möchte ich mit diesem Hund nicht allein sein! Ich nehme schleunigst den nächsten Pfad hinauf zur Straße. Eine ganze Weile höre ich ihn bellen und jaulen. Auch neben der Straße kann ich gut weiterlaufen; der Fußweg ist eine ganze Weile sogar aus Erde, mit Split überzogen. Das fühlt sich sofort angenehmer an als der Asphalt auf dem Radweg. Ich mache die erste kurze Trink- und Gehpause. Die Waldschlösschenbrücke sehe ich wieder erst, als ich dicht davor bin. Als ich sie erreicht habe, gibt es eine Traubenzuckertablette. Eine Weile laufe ich auf einem Pfad in den Elbwiesen, dann – Hund in Sicht – geht es wieder oben auf dem Fußweg weiter. Ich bin in Johannstadt, das Zentrum rückt näher. Ich entschließe mich, doch wieder auf dem Elberadweg weiter zu laufen, am Flohmarkt vorbei, wo schon reges Treiben herrscht. Da kann ich mich während des Laufens sogar ein wenig umsehen. Die Innenstadt… bald ist die Halbmarathon-Marke erreicht. Der Nebel löst sich auf, es wird freundlich. Alle zwei Kilometer gibt es nun eine Traubenzuckertablette und etwas zu trinken. Das Laufen fällt mir noch erstaunlich leicht, als ich mich der Marienbrücke nähere. 23 Kilometer… ein einziger Läufer kommt mir entgegen. Die meisten Läufer sind morgen unterwegs, beim Oberelbe-Marathon. Ich laufe heute schon – das sage ich mir immer wieder wie ein Mantra, und denke mir dabei: ein guter Tag, mich richtig ins Zeug zu legen. Vorbei geht es am Heinz-Steyer-Stadion, wo morgen das Ziel für alle Läufer sein wird. Ich kenne das schöne Gefühl, hier anzukommen. Aber heute ist es reizvoll, weiter zu machen. Ein schöner Weg führt an der Elbe entlang bis zur Flügelwegbrücke. Ganz locker laufe ich weiter, der Himmel ist blau, die Sonne wärmt. Ein schöner Streckenabschnitt ist das, weil Bäume und Sträucher immer wieder Schatten spenden. Reichlich 25 Kilometer liegen hinter mir, als ich die Flügelwegbrücke sehe. In der Mitte der Brücke könnten es 26 Kilometer sein… hier nun nehme ich mir vor, die 30 Kilometer zu versuchen. Mein Trinkvorrat reicht noch gut bis nach Hause – und dorthin möchte ich ja! Heute werde ich nicht auf den Bus warten… allmählich komme ich dem Elbepark näher. Ich war heute schon einmal hier, als es noch dunkel war. Nun herrscht lebhafter Verkehr und die Sonne steht schon hoch am Himmel. Bald 28 Kilometer… und den Rest schaffe ich auch noch. Zeitweise geht es auch wieder leichter voran. Es klappt erstaunlich gut, ich habe nun keine Zweifel mehr, mein Ziel zu erreichen. So mancher wesentlich kürzere Lauf hat sich ähnlich angefühlt, aber ich habe dennoch Respekt vor der magischen Dreißig! Der letzte Kilometer. Zum Ende hin mache ich es mir etwas leichter: statt gleich nach Hause abzubiegen, wo es leicht bergan geht, laufe ich zur Elbe hinunter, eine leicht abschüssige Strecke. Ein paar Meter noch, dann gehe ich. 30,27 Kilometer - in 4:02! Ich muss zweimal hinschauen und kann es kaum glauben. Ich hatte geglaubt, an die fünf Stunden unterwegs gewesen zu sein. Stolz bin ich nicht, nur glücklich und dankbar, dass so etwas möglich war. Immerhin bin ich nicht mehr 20, auch nicht 30… Mein Saisonziel ist erreicht. Dass ich den ersten „Dreißiger“ noch im April schaffen würde, habe ich nicht erwartet oder erhofft. Nun werde ich, was das Laufen angeht, wieder halblang machen – und anderen Sport treiben. Denn die vergangen Wochen haben mich wieder gelehrt, wie nötig Regeneration ist. Kein Trainingsplan ist so wichtig wie die körperlichen Signale. Morgen werde ich an die vielen Läufer denken, die im Elbtal unterwegs sind – und hoffentlich alle gesund ins Ziel kommen.

Freitag, 18. April 2014

Ostern ist ein guter Zeitpunkt für einen Halbmarathon

Schon immer liebe ich Ostern. Ein extra langes Wochenende ist natürlich wie geschaffen für einen besonderen Lauf. Und da ich mich bisher beim langen Lauf ziemlich gut steigern konnte, stand für mich die Frage: Warum noch eine Woche mit dem Halbmarathon warten, wenn ich ihn auch zu Ostern laufen könnte? Dazu kam noch das Thema Schnelligkeit. Jeder, der bei einem großen Volkslauf und Wettkampf mitlaufen möchte, zumal bei einer der längeren Strecken, muss sich Gedanken über die Laufzeit machen und versuchen, durch Tempotraining schneller zu werden. Auch ich führe ein – relativ gemäßigtes – Tempotraining durch, zur Fitnesssteigerung und weil der Körper immer mal Abwechslung braucht. Unabhängig davon mache ich den langen Lauf nur noch in meinem Wohlfühltempo – und bin zu langsam, um an irgendwelchen Veranstaltungen teilzunehmen. Es reizt mich, offen gestanden, auch nicht mehr. In solchen Momenten ist es hilfreich, sich nach attraktiveren Zielen umzusehen. Ich möchte auch weiterhin überwiegend gern laufen. Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass ich mir schon immer gewünscht habe, einen Halbmarathon nach Meißen zu laufen. Somit stand mein Ziel fest: am Karfreitag laufe ich nach Meißen. Schon war die Vorfreude wieder da. Gestern Abend war ich voller positiver Erwartung und Zuversicht und völlig frei von Stress. Laufevents sind nicht immer nur mit positiven Gedanken verbunden… da baut sich schon ein gewisser Druck auf. Und ehrlich: sowas muss ich in meiner Freizeit nicht mehr haben. Den Wecker musste ich mir nicht stellen: halb vier war ich auf und punkt fünf Uhr drückte ich auf den Startknopf meiner Uhr. Die Strecke nach Meißen habe ich bisher nur beim Radfahren gemessen. Es sind reichlich 20 Kilometer von mir zuhause bis dorthin. Also begann ich mit einer Feldrunde von drei Kilometern, ehe ich mich auf die eigentliche Strecke in westlicher Richtung aufmachte. Ich war mir ja nicht mehr völlig sicher über die Streckenlänge und wollte vermeiden, noch ein ganzes Stück über Meißen hinaus laufen zu müssen – hinter der Stadt gibt es einen blöden Engpass am Radweg, den ich mir ersparen wollte. Als ich unter der Autobahnbrücke hindurch gelaufen bin, habe ich Dresden schon so gut wie hinter mir. An ein paar Häusern geht es noch vorbei, durch Altkaditz, weiter auf dem Elberadweg Richtung Radebeul. Da geht gerade die Sonne auf. Es ist ungewöhnlich schwül und ich bereue schon, mich warm angezogen zu haben. Bald muss ich die Jacke ausziehen und umbinden. Es ist sehr ruhig, ich bin noch so gut wie allein hier unterwegs. Das ist mir sehr lieb. Ich habe mich die ganze Woche lang schon auf diese Strecke gefreut, mit Blick auf die Elbe und viel Natur. Radebeul West – bisher ging es gut und für meine Verhältnisse zügig voran. Ich kenne diese Strecke ziemlich gut und sie fühlt sich heute für mich nicht mehr sehr weit an. Es gab allerdings Zeiten, wo ich sie schon mit dem Fahrrad als weit empfand! Normalerweise aber kommen mir Runden kürzer vor als stetiges Geradeauslaufen in einer Richtung, was – bei gleicher Strecke – eine Täuschung ist. Vom Geradeauslaufen hat man mehr: die Strecke ist abwechslungsreicher. Hinter Radebeul beginnt es zu nieseln. Zunächst ist das eher angenehm als lästig, aber an der Elbbrücke, die hinüber nach Cossebaude führt, muss ich mir die Jacke wieder überziehen. Hoffentlich geht der Schauer schnell vorüber! Irgendwann kommt ein Schild: 14,5 Kilometer bis Meißen, Eisenbahnbrücke. Echt? Da ist sicher ein Umweg gemeint, so weit kann das nach meinem Empfinden nicht sein. Ich habe reichlich 10 Kilometer hinter mir. Die Zeitanzeige an meiner Uhr beachte ich nicht. Der Regen hört so schnell nicht auf, aber meine Jacke hält ihn ja gut ab. Dann muss ich mir die Kapuze überziehen und werde allmählich froh über jedes Kleidungsstück, das ich trage. Unter der Kapuze fühlt man sich ein wenig abgeschirmt. Das ist weniger schön, aber ich habe noch ein Stück zu laufen… Bald bin ich in Coswig! Ich unterteile mir die Strecke in Abschnitte und kurz vor Coswig mache ich die erste kurze Trinkpause. Allmählich kommt eine etwas mühsame Phase… ich bin sicher, sie wird vorüber gehen. Als ich endlich an dem schönen Rastplatz mit Blick auf den Boselfelsen angelangt bin, gibt es eine Traubenzuckertablette. Der nächste Streckenabschnitt bis zur Bosel zieht sich erfahrungsgemäß in die Länge und ich möchte einem Konditionseinbruch vorbeugen: immerhin habe ich fast siebzehn Kilometer hinter mir. Der Regen lässt leider nicht nach, sondern wird stärker. Aber der soll mich nun nicht mehr hindern, nach Meißen zu laufen! Es ist ohnehin die nächste Station, von der ich mit der S-Bahn abfahren kann. Aber S-Bahn-Stationen können sich hinziehen… Ich entspanne mich, so gut es geht, und unter meiner Kapuze fühle ich mich ein bisschen wie in einer Blase. Hin und wieder schaue ich mich um, aber meist laufe ich nur. Langsam, so locker wie möglich, weiter. Ein Läufer kommt mir entgegen, auch er trägt einen kleinen Rucksack. Vermutlich werde ich bei dem nasskalten Wetter meine Trinkblase nicht ausnutzen, aber das macht nichts. Der Rucksack ist wesentlich komfortabler als der Gürtel mit den Fläschchen. Dennoch nehme ich meist den Gürtel, weil der Rucksack so nach Extremstrecke aussieht. Genau dies möchte ich ja mit dem regelmäßigen Training vermeiden: dass sich eine Strecke wie die heutige extrem anfühlt. Im Idealfall fühlt sich auch ein richtig langer Lauf wie ein normaler Wochenendlauf an – bei entsprechender Vorbereitung und einem geruhsamen Tempo. In einem ganz weiten Bogen führt der Radweg an der Bosel vorbei. Ab und an kommt mir auch mal ein Radfahrer entgegen. Es gibt eben Leute, die sich von schlechtem Wetter nicht abhalten lassen! Fünf Kilometer noch bis Meißen… Wirklich? Wiederum mag ich das nicht glauben – eigentlich müsste ich bald die Domtürme sehen. Noch ein paar Meter, und da sind sie! Wieder einmal geht ein Traum in Erfüllung! Ich bin mir ganz sicher, es bis in die Stadt hinein zu schaffen. Eine Spaziergängerin hat einen großen Hund bei sich. Glücklicherweise bleibt der Hund auf der Wiese und läuft nicht zu mir. Sowas fehlte mir jetzt gerade! Ich komme nur noch langsam voran. Die Halbmarathon-Marke ist bald erreicht… nur noch ein Stückchen. Ich möchte sie nicht verpassen, denn der Moment motiviert ganz gewiss für den Rest der Strecke. Ein Stück noch an Gartengrundstücken entlang… und dann hinauf zur Straße. Es ist gar nicht mehr weit! Nach einer Weile biegt der Weg wieder ab… an ein paar Garagen vorbei geht es wieder an die Elbwiesen. Da endlich ist der Blick frei auf die Altstadt von Meißen! Da vorn ist die Eisenbahnbrücke. Ein Blick zur Uhr sagt mir, dass ich die S-Bahn 8.19 Uhr nicht mehr erreichen werde. Egal. Ein Sprint ist jetzt nicht mehr machbar. Nur noch ein Stück, Meter um Meter komme ich der Brücke näher. Das Wetter ist richtig ekelhaft geworden. Endlich bin ich wieder „normale“ Fußgängerin. Ein paar Schritte noch zum Bahnhof – ich kann mir Zeit lassen. Die nächste S-Bahn fährt in einer halben Stunde. Auf ein Beweisfoto vom Dom verzichte ich. Ich muss mir nichts beweisen. Und der Forerunner hat ohnehin alles aufgezeichnet: 23,8 Kilometer bin ich in 3:17 gelaufen. Das ist schon ein Stückchen mehr als ein Halbmarathon. Es wäre, zugegeben, vernünftiger gewesen, von Haustür zu Haustür zu laufen – das übliche Schlechtwetterprogramm. Aber wie sehr es regnet, war nicht abzusehen gewesen und außerdem ist es doch viel schöner, auch mal unvernünftig zu sein.

Samstag, 12. April 2014

Die vergangene Trainingswoche hat mir etwas zu schaffen gemacht. Ich kann mich erinnern, dass es im vorigen Jahr ähnlich war: vor allem das häufige Tempotraining laugt irgendwann aus. Ich spüre deutlich, dass ich nun längere Regenerationspausen gebrauchen könnte. Mein Trainingsplan sieht ab kommender Woche auch eine Reduzierung vor. Diese werde ich so nicht umsetzen: ich werde nicht beim langen Wochenendlauf kürzen, sondern beim Tempotraining. Ich weiß schon, dass man nicht immer nur im Wohlfühlbereich trainieren sollte, aber nun ist der Zeitpunkt gekommen, auf den Körper zu hören. Ich werde an keinem Wettkampf teilnehmen. Die Zeit soll bei meinen langen Läufen keine Rolle mehr spielen. Trotz der eher mühsamen Woche hatte ich Lust auf den Wochenendlauf. Er war deutlich anstrengender als am vergangenen Sonnabend. Dennoch war ich von Anfang an zuversichtlich, mein Ziel, 19 bis 19,5 Kilometer zu laufen, zu erreichen. Ich bin 20,5 Kilometer gelaufen. Darauf bin ich ziemlich stolz, denn leicht war es nicht: ich musste mich immer wieder lockern und gelassen bleiben. Da ich gestern früh schon einen Tempolauf hatte und eigentlich die ganze Woche lang erholungsbedürftig war, kann ich mich über dieses Ergebnis freuen. Vor dem nächsten Wochenendlauf wird es kein Tempotraining geben. Ich hoffe, in guter Form zu meinem Oster-Lauf zu starten… aber erst einmal freue ich mich über ein erholsames Wochenende.

Samstag, 5. April 2014

Es hat geregnet über Nacht: Tropfen an den Fensterscheiben, Pfützen auf den Straßen. Die Luft ist ein wenig kühl, aber nicht zu kalt. So kann ein Tag beginnen: man tritt in Laufbekleidung aus dem Haus, atmet tief ein und denkt: Herrlich! Es ist noch dunkel und still draußen, so liebe ich das. Heute habe ich wieder konkrete Vorstellungen, wie weit ich gern laufen würde, und die passende Strecke beginnt mit einer Feldrunde zum Einlaufen. Langsam, locker, ruhig – das wird heute kein Tempotraining! Von Anfang an kann ich den Lauf genießen und das ist eine gute Voraussetzung. Süße Düfte liegen in der Luft; die Bäume blühen, manche sind schon verblüht. So könnte auch ein Mai-Morgen sein! Nach unserer Wochenendwanderung hatte ich – mit gutem Gefühl – das Montag-Lauftraining ausfallen lassen. Die Wanderung war ein richtig gutes Training gewesen: fordernd, aber nicht überfordernd. Ich wusste, ein Tag Pause würde besser sein als ein erzwungenes Training danach. Den Freitag-Lauf habe ich auf den Donnerstag vorgezogen, denn der Freitag war anderweitig verplant. Somit gewann ich wiederum einen Tag Pause vor dem langen Lauf und ahnte schon, dass dies nur gut sein konnte. Nach der Feldrunde geht es an der Elbe entlang Richtung Stadtzentrum. Ein paar Leute stehen schon auf der Molenbrücke. Der Morgen dämmert, ein leichter Dunst liegt über dem Elbtal. Ich spüre, dass es mir heute gut gelingt, meine Kräfte einzuteilen. Als ich von Brücke zu Brücke laufe, sehe ich hier und da Spaziergänger, die entweder schon früh auf oder immer noch auf sind, manche haben gleich auf den Elbwiesen übernachtet; sogar das eine oder andere Zelt ist zu sehen. Eine schöne Stimmung ist das, beinahe sommerlich, aber angenehm frisch – ideal zum Laufen. Schon kann ich die Waldschlösschenbrücke sehen. Ich habe bald neun Kilometer hinter mir und fühle mich gut. Den Anstieg zur Brücke nehme ich als kleines Hügeltraining, er fällt mir auch nicht allzu schwer. Anstiege möchte ich bald regelmäßiger laufen! Als ich die Brücke überquert habe, wende ich mich heimwärts. Am Johannstädter Fährgarten mache ich eine kurze Trinkpause. 12 Kilometer sind geschafft, und ich weiß, der Rest wird gut zu bewältigen sein. Weiter geht es locker und ruhig durch die Stadt. Schon vor der Augustusbrücke werde ich ein klein wenig schneller. Kann ich das bis nach Hause durchhalten? Wir werden sehen... Ich überquere die Brücke, und wieder unten an den Elbwiesen angelangt, sehe ich immer mehr Läufer. Etliche von ihnen trainieren für den Oberelbe-Marathon. Locker und nicht zu langsam laufe ich heimwärts. Auch der Anstieg zur Molenbrücke fällt mir nicht schwer; reichlich siebzehn Kilometer Laufstrecke liegen hinter mir. Ich werde mein Höchstziel für heute, 18 Kilometer, gut schaffen. Als ich am Hoftor ankomme, sind es 18,5 Kilometer in 2,28 h. Ich fühle mich gut gefordert, gut ausgearbeitet, erfrischt – rundherum wohl und zufrieden. Ich bin stolz und glücklich über diesen Lauf, aber gemessen an Wettkampfläufern, bin ich viel zu langsam. In den vergangenen Tagen habe ich nachgedacht über meine Ziele und bin immer mehr zu dem Entschluss gekommen, auch beim Laufen nur noch mein eigener Maßstab zu sein. Ich möchte das tun, was mich reizt und was mir Freude macht: so weit laufen, wie ich kann, bei gutem Befinden. Ein Halbmarathon ist gewiss etwas, was ein Freizeitläufer nicht mal so nebenbei tut, aber für mich ist er kein Ziel mehr, das mich beflügeln könnte. In drei Wochen möchte ich kein Limit kennen außer meinen ganz persönlichen Grenzen. Und deshalb heißt es: Tschüss Halbmarathon beim Oberelbe-Marathon. In diesem Jahr werde ich nicht dabei sein.

Samstag, 29. März 2014

Nach einem eher mühseligen Wochentraining – auf die Kurse am Mittwoch musste ich aus Zeit- und Energiemangel verzichten – hatte ich mir gewünscht, 14 bis 15 Kilometer zu schaffen. Es sind dann doch 16 geworden, womit ich sehr zufrieden bin. Nun freue ich mich aufs Wandern im Erzgebirge an diesem schönen sonnigen Wochenende, und vermutlich werde ich das Lauftraining am Montag ausfallen lassen.

Samstag, 22. März 2014

Dieses Wochenende begann für mich wieder mit der fast schon gewohnten Unruhe: ich empfand es als lästig, erst einmal schlafen zu müssen, ehe die freien Tage kamen – das Beste wäre, auf Knopfdruck perfekt ausgeruht zu sein! - schlief dann auch nicht besonders gut und punkt fünf Uhr hielt mich nichts mehr im Bett. Der Himmel ist bewölkt, als ich gegen 5.45 Uhr starte, es ist mild und ungewöhnlich still. Besonders fit fühle ich mich nicht, aber an der frischen Luft ändert sich das schnell. Für heute habe ich ein ziemlich genau definiertes Ziel: da ich am vergangenen Freitag 12 ½ Kilometer bei schlechter Form gelaufen bin, müssten heute 15 Kilometer möglich sein. Das ist schon eine Entfernung, die man nicht so „abreißen“ kann. Ich muss an eine solche Strecke mit viel Ruhe und Gelassenheit herangehen. Bei den langen Läufen in letzter Zeit ist mir das noch nicht so gut gelungen. Die echten Langstrecken muss ich erst wieder üben! Wochentags sind die Prioritäten eher anders: auch in der zurückliegenden Woche standen kürzere, zügige Läufe und Intervalltraining auf dem Programm. Besonders gestern, als es schon morgens schwül war, fand ich das richtig anstrengend. Heute ist das Klima sehr angenehm: frisch, aber nicht zu kalt. Zuerst nehme ich die große, wohnortnahe Runde nach Übigau, von dort zurück zum Elbepark und heimwärts, anschließend eine kleinere Feldrunde, ehe ich mich Richtung Elbe wende. Hier liegen schon reichlich neun Kilometer hinter mir. Zeitweise habe ich Zweifel, ob ich deutlich mehr als zehn Kilometer schaffen werde, aber das lasse ich auf mich zukommen. Manchmal geht es vorübergehende etwas mühsamer vorwärts. Eine Weile konnte man die Sonne durch die Wolken schimmern sehen, inzwischen ist es wieder bedeckt. Es geht nun Richtung Molenbrücke: 10 Kilometer geschafft – und weiter. Die Mindestmarke für heute habe ich schon… nun ziehe ich mir die Jacke aus und binde sie um. Das fühlt sich erst einmal kühl an, aber deutlich angenehmer als unter der Jacke ist es. Dass ich bei 11 Grad nicht mehr die Winter-Laufhose trage, ist auch eine Neuerung! ;-) Ein Schluck aus dem Trinkfläschchen, und schon läuft es sich viel leichter. Ich habe Lust, das Tempo ein wenig zu steigern. Fünf Kilometer noch – warum nicht! Ich laufe zügig bis wenige Meter vor der Marienbrücke, drehe dort um und von nun an geht es mit jedem Schritt ein Stück heimwärts. Ich versuche, mein Tempo zu halten. Erst auf den letzten Metern werde ich langsamer. Das Tempotraining zahlt sich aus – schneller als bei meinen Läufen im Spätherbst bin ich allemal. Anfang der nächsten Woche darf ich dann – laut Trainingsplan, kürzer und langsam laufen, wie schön.

Freitag, 14. März 2014

Gerade habe ich es richtig gut, auf dem Sofa, in meinem Zimmer, der Kaminofen glüht – nach dem Laufen brauche ich es etwas wärmer als sonst. Ein Glühwein wäre eigentlich jetzt schön, aber nicht unmittelbar nach Sport und Anstrengung – erstens haut einen das ganz schnell um, zweitens tut man seinem Körper nichts Gutes damit, der braucht erst einmal Ruhe und alkoholfreie Getränke. Tee macht sich ja auch gut zum Aufwärmen. Jetzt kann der Wetterumschwung kommen! Nicht, dass ich mich darauf freue – eigentlich wäre ich ja morgen gern wandern gegangen. Aber die Natur braucht den Regen jetzt dringend. Ich hoffe, er dauert nicht monatelang an! In der vergangenen Woche hatte ich mein Training terminlich etwas verdichtet. Weil das relativ gut geklappt hat, dachte ich mir: warum das nicht noch einmal so machen! Ich hatte allerdings das Ziel: Wandern am Samstag. Als dann klar wurde, dass aus der Wanderung nichts wird, beschloss ich, das schöne Wetter in der Woche noch so gut wie möglich zu nutzen. Die kürzeren Laufrunden fanden deshalb immer draußen statt – es wird ja schon relativ früh hell. Nachher ging es dann mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und am Mittwoch bin ich ein Stück mit dem Fahrrad gefahren. Dafür mussten leider die Kurse (Yoga und Zumba) ausfallen, aber manchmal geht es nicht anders: diese kleine Radtour hat mich fürs erste zufrieden gestellt. Lauftraining hatte ich am Montag, Mittwoch, Donnerstag Morgen – und heute Nachmittag. Heute Nachmittag wollte ich die Sonne noch einmal ausnutzen. Schon gestern früh war ich beim Laufen etwas abgekämpft. Heute war mir klar, dass der lange Lauf anstrengend wird. Denn gestern Abend hatte ich ja noch mein „Kleines“ Krafttraining. Das ist zwar relativ kurz, aber intensiv, so dass ich es heute in den Beinen spürte. Ich hatte zeitweise das Gefühl, kaum von der Stelle zu kommen. Warm und sonnig war es allerdings – unglaublich eigentlich für Mitte März. Da ich normalerweise früh morgens laufe, war es mir beinahe zu warm. Glücklicherweise hatte ich meine beiden kleinen Trinkfläschchen mitgenommen. Wäre ich die Strecke früh am Morgen gelaufen, hätte ich gar nichts mitnehmen müssen. Mit zunehmendem Training verändert sich das Gefühl für die Distanz. Ich weiß noch, wie stolz ich war, als ich zum ersten Mal 12 Kilometer gelaufen bin. Richtig weit kam mir das vor – immerhin eine Heide-Durchquerung! Und 12 Kilometer sind wirklich eine Strecke, die man nicht unterschätzen sollte. Mit der entsprechenden Lauferfahrung passiert es aber auch, dass man sich sagt: die Form ist zwar heute nicht so toll, aber ganz in Ruhe gelaufen, sind 12 Kilometer schon noch drin. Was ist das schon – dreimal vier! Ich bin ja im Halbmarathon-Training und da weiß man: am Ende werden es reichlich 21 Kilometer sein. Man tastet sich im Training allmählich heran und ich bin dafür, ziemlich dicht heran zu trainieren. Beim Halbmarathon-Training ist auch ein 21-Kilometer-Trainingslauf oder sogar eine Überdistanz möglich, bei entsprechender Vorbereitung natürlich. Beim Marathon soll das wohl anders sein, aber da fehlt mir die persönliche Erfahrung. Ich muss freilich gestehen, dass mich der Marathon-Trainingsplan für Anfänger durchaus reizt und ich ihn grundsätzlich für machbar halte. Mit dem unglaublich langen Lauf am Ende der Trainingszeit sieht es dagegen anders aus. Ich würde in diesem Jahr gern einmal 30 Kilometer laufen. Weiteres ist noch nicht geplant – warum auch. 30 Kilometer sind für mich ein hohes Ziel, und es würde mich sehr glücklich machen, wenn ich es erreichen könnte. Heute allerdings war es kein richtiger Genusslauf, es war schon etwas mühselig. Dennoch habe ich mich immer wieder gefreut, unter Radfahrern und Skatern laufend unterwegs zu sein. Der blaue Himmel, die Sonne und die Elbe – der Anblick war einfach herrlich. Da lohnte sich die Anstrengung durchaus. Morgen früh muss ich nicht bei Sturm und Regen laufen. Ich habe das alles schon gemacht, klar, aber dieser lange Vorfrühling hat mich schon etwas verwöhnt. Ein Temperatursturz ist immer unangenehm. Ich bin heute nach einer großen Feldrunde zunächst nach Übigau und von dort aus an der Elbe entlang bis nach Radebeul-West gelaufen: eine Strecke mit viel Natur und wenig Autoverkehr. Am Ende waren es 12,6 Kilometer in 104 Minuten. Ich mache mir nichts daraus, den Trainingsplan immer etwas zu überbieten, solange sich das gut anfühlt. Einsteiger sollten sich aber doch besser genau an den Plan halten! Man kann sich allerlei fiese Laufverletzungen zuziehen – ich hatte diesbezüglich auch schon meine Lektion. Fakt ist aber auch, dass sich jemand, der über Jahre hinweg regelmäßig läuft, schneller und leichter steigern kann als ein Anfänger. Ich werde sehen, wie ich die zweite „verdichtete“ Sportwoche vertrage. Nun freue ich mich erst einmal auf zwei Ruhetage – die werde ich brauchen – und in der nächsten Woche werde ich wieder mehr Sportpausen haben, aber auch mehr Büroarbeit.

Freitag, 7. März 2014

Ich habe mich heute richtig auf den langen Lauf gefreut. Heute? Ja, diese Woche bringt wieder einmal eine Abweichung vom momentanen Trainingsrhythmus. Mein Sportprogramm läuft derzeit etwa so ab: Montag 35 Minuten locker laufen, Dienstag 75 Minuten Krafttraining, Mittwoch 40 Minuten Tempolauf (Fahrtspiel) + Yogakurs und Zumba-Kurs, Donnerstag: abends 35 Minuten Kraft- und Stabilitätsübungen, Freitag 30-35 locker laufen, Sonnabend um die 1 ½ Stunden langsam laufen. Diese Woche habe ich den Freitag-Lauf auf den Donnerstag Morgen und den Sonnabend-Lauf auf heute Morgen vorgezogen. Alles in allem ein dichtes Programm, von dem ich nicht so recht wusste, ob ich das hinkriege: locker laufen bedeutet deutlich schneller als langsam laufen – das ist für mich schon mit einer gewissen Überwindung verbunden, vor allem gleich nach dem Aufstehen. Ich wusste auch nicht, ob meine Füße diesen dichten Ablauf ohne lauf-freie Tage dazwischen mitmachen würden. Ach, ich war heute so froh, langsam starten zu können! Wenn man tageweise schneller trainiert, weiß man das ruhige und genussvolle Laufen noch mehr zu schätzen. Natürlich war ich auch froh über den heutigen Urlaubstag und das lange Wochenende. Heute Abend gibt es eine Party, die vermutlich lange dauern wird: deshalb werde ich morgen definitiv nicht laufen. Macht ja nichts, da ich heute mein Sportpensum für diese Woche abschließe. Es ist sehr neblig draußen und obwohl es schon hell wird, habe ich mir die Warnweste übergezogen. Vom brausenden Berufsverkehr an der Washingtonstraße halte ich mich fern und laufe so weit es geht durch Nebenstraßen. Das wird ein lustiges Übereinander von Runden! Ich kann mir ja die Strecke anschließend auf dem Computer ansehen. Manchmal sticht es kurz im Fußgelenk, aber ich kann dem entgegen wirken, indem ich anders auftrete. Optimal war diese verkürzte Woche eben nicht – mehr Pausen sind günstiger. Nach zwanzig Minuten kommt mir die Zeit, die vor mir liegt, sehr lange vor – 80 Minuten insgesamt gibt der Trainingsplan vor. Aber die werde ich schon schaffen. Meine zweite Runde ist deutlich länger als die erste, und als ich das erste Mal auf die Kilometeranzeige schaue, sind es schon weit über sieben. Die Kilometeranzeige ist schon verführerisch – ich tat gut daran, den Forerunner während meiner kurzen Winterlaufrunden nicht mitzunehmen. Als ich am Elbepark vorbei gelaufen bin, habe ich über neun Kilometer zurückgelegt. Nichts ziept und sticht mehr, ich habe mich warmgelaufen. Da sollten doch elf Kilometer zu schaffen sein! Noch einmal über die Flutrinne, ein ganzes Stück an der Böcklinstraße entlang. Nun ist es richtig hell geworden, aber der Nebel will noch nicht weichen. Die Stimmung ist auch mal interessant – ganz still ist es hier an den Elbwiesen, und nur vereinzelte Autos und Radfahrer kommen vorbei. Ein Stück noch, und ich kann mich heimwärts wenden. Schon ist die 11-Kilometer-Marke überschritten. Richtig gut fühlt sich das an! Allmählich lege ich die Grundlage für richtig schöne weite Laufstrecken, die mir ja am meisten Freude machen. 11, 40 Kilometer bin ich in 95 Minuten gelaufen – das ist arg langsam, aber ich weiß ja längst, dass mich in erster Linie die zurückgelegte Strecke interessiert.

Samstag, 1. März 2014

Endlich wieder 10 Kilometer!

Kurz vor sechs Uhr! Nichts wie raus aus dem Bett – das fällt mir heute etwas schwer. Ein paar Vorbereitungen noch, den Frühstückstisch decken, da ist es schon halb sieben. Nun aber los! Das ist einigermaßen ungewohnt bei meinem Wochenendlauf, denn meist kann ich es ja kaum erwarten und starte noch im Dunkeln. Vielleicht macht sich die Frühjahrsmüdigkeit bemerkbar. Als ich hinunter zur Elbe laufe, wird mir bewusst: es ist ja schon richtig hell. Und die Lichtverhältnisse sind eigenartig: die Landschaft ist grau-braun und am Horizont in Dunst gehüllt. Dennoch sieht es nach einem schönen Tag aus. Heute könnte ich ja mal den Treidelpfad nach Übigau entlang laufen, da ist man der Elbe ganz nahe. Aber als ich näher komme, sehe ich dort schon Leute mit Hunden gehen. Dabei sind auch solche, denen ich auf einem so schmalen Weg nicht begegnen möchte. Also wird das nichts und ich laufe an der Straße entlang nach Übigau. In der Morgenfrische werde ich bald richtig munter. Es geht in einem Bogen an Schloss Übigau vorbei, zur Abwechslung ein Stück hinunter an die Elbwiesen und dann wieder hinauf zur Flügelwegbrücke, die ich heute überquere. Das habe ich eine ganze Weile nicht getan! Allmählich rücken die längeren Wochenend-Laufrunden näher; das motiviert. Der Trainingsplan hat immer auch die Funktion, vor Überlastung zu schützen. Ich bin entschlossen, mich noch zwei Wochenenden lang ziemlich genau an die Vorgaben zu halten. Danach werde ich mich nicht mehr an Zeitspannen beim langen Lauf orientieren, sondern an Kilometern: ich bin einfach zu langsam und lege in der jeweils vorgegebenen Zeit zu wenig „Strecke“ zurück. Wochentags arbeite ich am Tempo, aber ich werde – im Idealfall – nach einem zehnwöchigen Training beim Halbmarathon unter den letzten Läuferinnen meiner Altersklasse sein. Für den Rest des Jahres soll Tempo dann keine Rolle mehr beim Laufen spielen. Es könnte sein, dass ich heute etwas später zum Familien-Frühstück komme. Das finde ich etwas schade. Aber ich habe mir geschworen: der lange Wochenendlauf findet statt. Nur Krankheit wäre ein Grund, ihn ausfallen zu lassen. Als ich vor einigen Jahren mit längeren Radtouren anfing, war ich grundsätzlich am Umdenken: ich wollte keine frustrierte Mutter werden, die sich eines Tages fragt: „Wo sind in all den Jahren eigentlich meine Wünsche und Bedürfnisse geblieben?“ Ich war auf dem besten Wege dorthin! Aber unsere individualistische Gesellschaft macht es uns heute leichter als unseren Müttern und Großmüttern: irgendwann geht einem ein Licht auf und man weiß, dass man etwas ändern muss und will. Ich habe die Wochenend-Radtouren zugunsten des regelmäßigen Laufens eingeschränkt, nicht zuletzt deswegen, weil das Laufen „familienfreundlicher“ ist. Dennoch gehört Egoismus dazu, über längere Zeit dabei zu bleiben. Ein flammend roter Feuerball erhebt sich über den Dunst. Schade, dass ich meine große Kamera nicht dabei habe! Beim Joggen kann ich sie wirklich nicht mitnehmen. Das Handy wird den Ausblick von der Flügelwegbrücke nicht gut abbilden – ich mache trotzdem ein Foto. Als ich wieder am Elbepark bin, sind 50 Minuten vergangen. 70 sollen es heute sein. Also noch einmal zur Flutrinne zurück, die Böcklinstraße entlang Richtung Molenbrücke. Ich überquere sie und heute möchte ich zehn Kilometer laufen. Damit lasse ich von meinem Vorsatz ab, denn ich bin bereits eine gute Stunde unterwegs. Heute kommen mir viele Läufer entgegen. Einige sind sehr zügig unterwegs. Das muss ich heute zum Glück nicht sein: ich genieße mein ruhiges Tempo. Ich habe eine Abneigung gegen den allgemeinen Drang zur Schnelligkeit, das betrifft sämtliche Lebenslagen. Und wenn ich in diesem Jahr mal wieder richtig weit laufen sollte – weiter als 21 Kilometer – werde ich sehr langsam laufen. Das eine schließt das andere für mich aus! Heute beende ich meinen Lauf nach 10,6 Kilometern und bin sehr zufrieden. Es fühlt sich gut an und ich hoffe, auch morgen noch. Die neuen Laufschuhe passen perfekt; besser noch als die Vorgänger-Modelle.

Samstag, 22. Februar 2014

Die erste Woche nach Trainingsplan liegt hinter mir. Erst heute bei meinem Wochenend-Morgenlauf habe ich gespürt, dass sie auch anstrengend war. Aber im Grunde gefällt mir der nun beinahe tägliche Sport. Das Tempo beim Laufen erhöhen ist für mich etwas ungewohnt, aber der Körper liebt Abwechslung und ich habe derzeit Lust, mich auszupowern. Heute Morgen konnte ich es wieder kaum erwarten, den Wochenend-Lauf zu beginnen! Ab und an komme ich mir schon etwas schräg vor – schließlich bin ich am Montag, am Mittwoch und gestern schon gelaufen. Aber den langsamen, langen Lauf ersehne ich immer besonders. Heute habe ich den gestrigen Tempolauf gespürt! Ich war nur eine reichliche Stunde unterwegs und es hat genügt. Schön war es, in der Morgendämmerung und dann sogar in der Sonne zu laufen. Es ist schon so frühlingshaft draußen – kaum zu glauben, dass wir noch Februar haben. Ich gebe zu, ich könnte auf den Winter völlig verzichten und hoffe, dass er nicht zurück kommt. Worauf ich mich gestern besonders gefreut habe? Seit Montag habe ich neue Laufschuhe - Brooks Glycerin 11 - und gestern nun hatte ich Gelegenheit, sie das erste Mal auszuprobieren: 40 Minuten lang auf dem Laufband. Wie zu erwarten war, ist das Laufgefühl sofort sehr gut, so dass ich hoffe, sie am nächsten Wochenende schon beim langen Lauf tragen zu können.

Montag, 17. Februar 2014

Etwas verspätet, aber ganz unterschlagen möchte ich es nicht: Meinen Wochenendlauf hatte ich auf den Freitag Nachmittag vorgezogen. Es war sonnig und warm draußen, was ich gern ausnutzen wollte, und am Wochenende waren wir an beiden Tagen wandern. Ich bin am Freitag 9,6 Kilometer gelaufen. Zugegeben, ich hätte die 10 Kilometer gern „voll“ gehabt, aber auf den letzten Metern wurde die rechte Hüfte etwas steif und fühlte sich unangenehm an, so dass ich die 400 Meter nicht mehr erzwingen wollte. Mir lag viel an unserem Wanderwochenende und ich möchte mir nicht irgendwelche Probleme zuziehen. Heute bin ich am Nachmittag 30 Minuten etwas flotter gelaufen - für meine Verhältnisse, was für die meisten Läufer immer noch langsam ist. Die Strecke habe ich nicht gemessen. Die Einheiten sind jetzt wieder etwas niedriger dosiert, aber ich möchte in den nächsten zehn Wochen zumeist viermal wöchentlich laufen. Ja, ich habe ihn mir wieder ausgedruckt, meinen Halbmarathon-Trainingsplan, den ich – mit einigen Abweichungen – im vergangenen Jahr benutzt habe. Zum veränderten Trainingsrhythmus kommt mein Wunsch, öfter wieder bei Tageslicht zu laufen, notfalls sogar in der Mittagspause. Zu diesem Zweck habe ich mir schon Laufbekleidung bei der Arbeit deponiert. Mit Sicherheit werde ich aber nicht verbissen trainieren! Auf den Freitag freue ich mich schon; weswegen, wird später verraten.

Samstag, 8. Februar 2014

Sieben Uhr! – es wird bereits hell draußen, starte ich zu meinem Morgenlauf. Ich muss gestehen, ich bin ungern aufgestanden, hätte gern noch ein wenig gedöst und herumgetrödelt. Das werte ich aber als gutes Zeichen. Ich bin auf Urlaub eingestellt. Nächste Woche wird das wieder anders werden… Ich laufe langsam Richtung Übigau. An Schloss Übigau vorbei geht es die Werftstraße entlang bis zur Kreuzung Washingtonstraße. Dort wende ich mich wieder rechts herum. Eine erweiterte Feldrunde, so könnte man es nennen: am Elbepark geht es rechts herum, an der nächsten Biegung nochmal rechts, dann geradeaus. Ein zweites Mal überquere ich die Flutrinne. Die Sonne geht auf, richtig frühlingshaft ist es heute! Vorübergehend dachte ich, den Lauf beenden zu müssen. Die langen Strandspaziergänge in Warnemünde waren zu viel für mein rechtes Knie, es muckt ab und an, aber nun verhält es sich wieder ruhig. Umso besser, ich laufe gern noch ein Stück. Nun geht es zur Elbe hinunter, an der Böcklinstraße entlang, dann Richtung Molenbrücke. Als ich dort ankomme, steigt die Sonne hoch über die Häuser, das Licht ist ganz wunderbar und ich möchte weiter über die Brücke laufen. Mit einem Mal fühle ich mich ganz locker und leicht. Das wird nun doch ein Stück weiter, als ich es vorhatte! Hinter dem Pieschener Hafen biege ich ab zur Leipziger Straße, nun geht es heimwärts. Das Knie rührt sich wieder. Ich versuche mich zu lockern und laufe noch ein Stück weiter. Hinter dem Ballhaus Watzke fängt es an zu stechen, das heißt: sofort aufhören. Das Knie wird sich schon wieder erholen. Dass ich am Donnerstag nicht gelaufen bin, war jedenfalls richtig. Gestern bin ich ein Stückchen mit dem Fahrrad gefahren, eine gute Möglichkeit, sich auf schonende Weise zu bewegen. Ich bereue keinen Meter meiner Strandspaziergänge – wann habe ich denn schon Gelegenheit dazu! Ein Stückchen laufe ich in der Sonne weiter, das ist auch sehr schön, und das Stechen lässt schon wieder nach. Auch nicht schlecht, so ein gemächliches Auslaufen – eigentlich sollte man das ja immer machen. Nach 1 ½ Stunden bin ich wieder zu Hause. Am nächsten Wochenende möchte ich meine Laufstrecke wieder messen.

Freitag, 7. Februar 2014

4.2.14 (Nachtrag)

Sechs Uhr früh, unglaublich. Kein einziges Mal bin ich in der vergangenen Nacht aufgewacht. Kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt so tief geschlafen habe. Völlig still ist es hier. Das Hotelbett ist anders als zuhause, es ist perfekt. Für meine Laufgewohnheiten ist es geradezu spät an diesem Tag. Ich schlüpfe in die Laufbekleidung und los geht es. Ein paar Schritte hinaus auf die Strandpromenade. Der Untergrund ist gut, keine Glätte, keine Nässe, auch kein Schnee. Rechts von mir leuchten die Wahrzeichen von Warnemünde, Leuchtturm und „Teepott“. Ich wende mich westwärts. Heute ist es deutlich milder als gestern bei meiner Ankunft. Nach ein paar Metern komme ich am Hotel „Neptun“ vorbei. Das gab es schon zu DDR-Zeiten. Nach allem, was ich bisher gelesen habe, ist es noch immer die erste Adresse in Warnemünde – und, mit all seinen Widersprüchen, ein interessantes Stück Geschichte. Hier an der Strandpromenade wohnt man überall gut. Die kleineren Häuser sind adrett und einladend mit Lichterketten geschmückt, die größeren punkten mit großen Restaurants und Wellnessbereichen. Strand und Meer liegen noch im Dunkeln, aber ich höre das Meer rauschen. Was für eine Joggingrunde! Ein Läufer kommt mir entgegen. Am Ende der Promenade kehre ich um, weil mit einem Mal alles finster ist und ich den Weg hier noch nicht kenne. Ich laufe zurück zum Hotel und die Heinrich-Heine-Straße hinunter bis ins Ortszentrum. Am Alten Strom entlang wende ich mich wieder Richtung Leuchtturm und nun, als besonderes Highlight, geht es direkt auf die Westmole. In der Morgendämmerung bin ich ganz ergriffen von diesem Streckenabschnitt. Und es ist so still hier. Draußen sind Schiffe zu sehen, regelmäßig laufen welche in den Hafen ein und verlassen ihn auch wieder – selbst in der Dunkelheit kann man „Schiffe gucken“. Urlaubs-Laufrunden sind besonders einprägsam – auch diese werde ich sicher lange in Erinnerung behalten. Noch ein Stück die Promenade entlang und schließlich ein paar Schritte zum Auslaufen an den Strand hinunter. Ich bereue es schon beinahe, am Donnerstag wieder abzureisen, denn ich fühle mich seit der Ankunft sehr wohl hier. Nach einer guten Stunde kehre ich wieder ins Hotel zurück.

Sonntag, 2. Februar 2014

Nachtrag: Auch gestern früh bin ich gelaufen. Es müssen um die sechs Kilometer gewesen sein, das Wetter war ganz gut - klar und nicht zu kalt, mit kräftigen Windböen. Ich habe allerdings deutlich ein Energiedefizit verspürt, aber nach dem Laufen gab es wieder ein "normales", wenn auch nicht zu üppiges Frühstück. Eine gesündere Ernährung und ein bis zwei komplett basische Tage pro Woche möchte ich auch weiterhin einhalten. In trainingsintensiven Zeiten - das kommt ja bald wieder - wird es eher nur ein Tag sein. Ich bin nun sehr motiviert in Sachen Ernähung; meine frühere Meinung, die ich bisher nicht ganz ablegen konnte: Gesundes schmeckt nicht, wurde gerade in den vergangenen Tagen widerlegt. So ein bewusster Bruch mit den bisherigen Gewohnheiten kann doch sehr hilfreich sein! Mein sonstiges Sportpensum in der vergangenen Woche war ziemlich normal und für mich komplett zufriedenstellend: alles außer Yoga und Zumba, beim Krafttraining habe ich richtig "gepowert" - für meine Verhältnisse ;-). Übermorgen möchte ich dann an der Ostsee laufen, und weil ich dort kein Internet haben werde und auch nicht haben will, wird es wieder einen Nachtrag geben.

Samstag, 25. Januar 2014

Gestern war ich mir nicht so sicher, ob ich heute laufen würde. Die plötzliche Kälte zum Wochenende war abschreckend; derzeit bin ich kälteempfindlicher als sonst. Aber am Freitag noch einmal im Studio auf den Geräten herumstrampeln – das wollte ich auch nicht. Heute Morgen hatte ich, obwohl das Thermometer -10 Grad anzeigte, Lust zum Laufen. Es war kalt und klar draußen, ein paar winzige Schneeflocken tanzten – ein schöner, wenn auch noch dunkler Wintermorgen: mir gefiel es richtig gut, meine Runde zu drehen. Voraussetzung dafür war allerdings, dass ich mich so warm anzog wie wohl nur wenige Läufer: zwei warme Hosen übereinander, darunter noch Kniestrümpfe, ein langes, warmes Laufshirt, darüber die Softshell-Jacke, Mütze, Handschuhe und natürlich die warmen Winter-Laufschuhe. So war das gut auszuhalten! Die erste Woche Basenfasten liegt hinter mir. Da ich mich nun ganz gut daran gewöhnt habe – sogar an den Verzicht auf Kaffee – möchte ich eine zweite Woche dranhängen. Und auch danach sollen mehr Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Ich habe dazu wirklich diesen konkreten Anlass gebraucht, aber meine Eindrücke und Erfahrungen mit dieser Methode sind durchweg gut. Sport habe ich regelmäßig getrieben, allerdings mit etwas reduziertem Pensum. Ich möchte ja nicht, dass Muskeln abgebaut werden. Meine Laufstrecke war heute schätzungsweise sechs bis sieben Kilometer lang.

Samstag, 18. Januar 2014

Neuer Plan

Ich habe mich entschieden, nicht mehr bis zu meiner Resturlaubswoche Anfang Februar zu warten, sondern mit meiner Basenfasten-Kur jetzt schon zu beginnen. Da es kein völliger Verzicht auf Nahrung ist, möchte ich auch weiterhin laufen, eventuell mit reduziertem Pensum. Die Mittwochabend-Kurse werden in der kommenden Woche mit Sicherheit entfallen, auch wenn es mir vor allem wegen Zumba leid tut. Zum Konzept gehört ja, alles etwas ruhiger anzugehen. Ob ich ein bisschen Krafttraining mache, entscheide ich nach Befinden. Heute bin ich gelaufen, aber der Kreislauf wollte nicht so richtig in Gang kommen, also war es nicht so weit, wie ich normalerweise gelaufen wäre. Bin aber dennoch zufrieden, denn es ist ja doch eine Umstellung. Ich erhoffe mir durch die kleine Fastenkur mehr körperliches Wohlbefinden - auf jeden Fall möchte ich fitter werden - und auch mehr Ruhe, Gelassenheit und Konzentrationsfähigkeit. Ich bin auch zuversichtlich, dass das funktioniert.