Samstag, 27. Oktober 2012

Beim ersten Wintereinbruch hält sich die Lauflust in Grenzen – aber ich habe natürlich nicht vor, meinen Gelüsten nachzugeben und mich im Zimmer zu verkriechen. Und somit starte ich kurz vor sieben Uhr mit dem Ziel, 10 Kilometer zu laufen. 10 Kilometer sind schon eine magische Marke für Laufeinsteiger. Nach der Zwangspause bin ich ja wieder beim Einsteigen und denke mir: heute müsste das funktionieren – eigentlich hätte ich am letzten Samstag die 10 schon schaffen können. Man ist jetzt wesentlich kälteempfindlicher als am Ende des Winters. Ich trage ein warmes, langes Laufshirt, darüber die Laufjacke und die warme, lange Laufhose, sicherheitshalber die Warnweste, denn noch ist es dunkel, sowie ein Cap, weil ich sonst bald nichts mehr sehen würde: es schneeregnet intensiv und wird wohl so bald nicht aufhören. Wider Erwarten wird auch dieser Lauf ganz stimmungsvoll. Es ist ruhig, leise rieselt es auf das herabgefallene Laub und auf den Straßen ist noch wenig los. Ich laufe langsam Richtung Flügelwegbrücke. Heute möchte ich die 10 Kilometer ganz entspannt zurücklegen, denn ich erinnere mich noch gut an meine erste vergleichbare Strecke, als ich viel zu schnell und nervös war. Über die Brücke und wieder zurück nach Übigau… Plötzlich fängt es im rechten Knie an zu stechen. 3 1/2 Kilometer habe ich etwa hinter mir. Soll es das schon gewesen sein? Beim Versuch, mich zu lockern, bemerke ich, dass die Beine noch ziemlich unbeweglich und gar nicht richtig durchwärmt sind. Neuer Laufversuch, erneute Gehpause. Die Laufhose wird nun nass und kalt – irgendwas läuft hier schief. Ich starte noch einen Versuch und hebe die Beine intensiver an, werde auch etwas schneller. Es scheint zu funktionieren. Die intensive Bewegung tut erstaunlicherweise gut, ich laufe wieder zum Feld zurück und von dort aus geradeaus, um mich Richtung Elbe zu wenden. Als ich etwa sechs Kilometer hinter mir habe, sind die Beine warm und ich kann langsamer werden – es wird auch Zeit dafür. Einen Tempolauf über 10 Kilometer schaffe ich noch nicht. Auf der Molenbrücke liegt eine dünne Schicht Schneematsch – da heißt es aufpassen beim Hinunterlaufen. Nun habe ich doch noch ein entspanntes Stückchen! Die Innenstadt liegt im Nebel, der November ist etwas verfrüht angekommen. Mein heutiger Wendepunkt liegt nicht hinter dem Pieschener Hafen, sondern noch eine Querstraße weiter Richtung Stadtzentrum. Dort biege ich links ab, laufe zur Leipziger Straße und spüre nun, dass ich schon eine Weile unterwegs bin. Dennoch werde ich es gut nach Hause schaffen. Läufer sehe ich heute gar nicht, nur ein paar vereinzelte Fußgänger. Nach 1 ½ Stunden bin ich wieder am Hoftor. 10,5 Kilometer waren es insgesamt, abzüglich der Gehpausen gut 10. Nach diesem Höhepunkt ist eine Laufpause bis Mittwoch geplant, aber zwischendurch möchte ich alternativ trainieren, und da lockt mich der Crosstrainer.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Start gegen 7.30 Uhr Richtung Feld. Es ist bereits hell, aber noch etwas herbstlich – trüb. Mit der Dunkelheit habe ich derzeit meine Mühe, aber das geht wohl fast jedem so. Deswegen wollte ich unbedingt bei Tageslicht laufen. Kurzzeitig hatte ich gestern ja Lust, an unsere Tageswanderung noch die Laufrunde dranzuhängen, aber es wurde schon dämmrig, als wir heimkamen, und ich möchte ja auch gut mit Füßen und Gelenken umgehen, weswegen ich den Gedanken schnell verwarf. Ein bisschen spüre ich durchaus, dass wir gestern schön unterwegs waren, aber dennoch möchte ich an den Lauf vom vergangenen Freitag anknüpfen und setze mir acht Kilometer als Ziel. Deswegen laufe ich auch nicht geradewegs übers Feld, sondern mache noch einen Extra-Schlenker Richtung Elbepark, wende mich an der Lommatzscher Str. wieder geradeaus. An der Washingtonstraße geht es links herum und weiter Richtung Flügelwegbrücke. Heute laufe ich von Anfang an langsam, um mein Kilometerziel zu schaffen, und das macht richtig Freude. Als ich die Flutrinne überquere, taucht die Sonne glutrot aus dem Nebel auf. Schön sind immer wieder die herbstlich gefärbten Blätter an den Bäumen. Der Verkehr hält sich am Sonntagmorgen in Grenzen: dieser Lauf ist doch sehr viel angenehmer als an einem Freitag – zumindest auf einer solchen Strecke. Als ich die Flügelwegbrücke überquere, habe ich einen schönen Blick übers Elbtal. Ich denke an die vielen Läufer, die heute beim Dresden-Marathon starten, und wünsche ihnen alles Gute. Meine Lieblingsstrecken verlaufen nicht durchs Stadtzentrum, aber so muss jeder das Seine finden. Jenseits der Flügelwegbrücke ist der erste Wendepunkt. Derzeit dominieren bei mir noch die Straßenrunden, aber das wird sich – da bin ich optimistisch – in den nächsten Monaten ändern. Über die Flügelwegbrücke zurück und rechts herum nach Übigau: noch immer bin ich ganz locker unterwegs und finde den Lauf nicht anstrengend. Dies ist erst mein zweiter Lauf in dieser Woche, und eigentlich brauche ich die Regelmäßigkeit: deswegen freue ich mich, dass es heute so gut klappt. Ich war nicht untätig, sondern habe mehr alternativ trainiert, nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Lust heraus: am Montag war ich vor Yoga auf dem Crosstrainer, am Mittwoch habe ich eine Radtour gemacht. Krafttraining hatte ich ausnahmsweise am Donnerstag und das klappte richtig gut. Am Dienstag hatte ich Fahrtspiel auf dem Laufband; Freitag war sport-freier Tag, auch das ist wichtig, und gestern waren wir wandern. In der nächsten Woche möchte ich mich aber wieder an die gewohnte Abfolge halten. Ich lasse Übigau hinter mir und laufe zur Elbe, wo ich die Molenbrücke schon vor mir sehe. Wie sie da in der Morgensonne erstrahlt, habe ich Lust, auch hinüber zu laufen. Mal sehen, ob ich das schaffe. Ich halte mein gemütliches Tempo. Ein jugendlicher Läufer kommt mir in einem wirklich atemberaubenden Tempo entgegen und wenig später wird er mir erneut entgegen kommen – erstaunlich, aber nicht mein Ziel. Die Molenbrücke rückt näher und ja: auch mit Langsamkeit kommt man voran. An der Straßenbahnhaltestelle warten Leute in Laufsachen: gewiss unterwegs zu einer der drei Strecken des Dresden-Marathons. Ich laufe über die Molenbrücke und weiter über die Landzunge am Pieschener Hafen. Bei meinen längeren Strecken hatte ich öfter ziemlich zu kämpfen, aber heute muss ich gar nicht kämpfen: noch immer genieße ich Details am Wegrand, schaue mir die Elbe an, die Enten am Ufer und die Hagebutten an den Sträuchern. Am Ende der Landzunge der zweite Wendepunkt. Ich möchte noch einmal über die Molenbrücke laufen und den längeren Anstieg mitnehmen. Mit Ruhe geht das erstaunlicherweise ganz leicht. Was ist heute los? Ich habe doch keinen Zaubertrank gefrühstückt… und überhaupt: Frühstück gibt es erst nach dem Lauf. Vermutlich habe ich einfach einen guten Tag und gute Laune sollte man bezüglich ihrer Wirkung nicht unterschätzen. An der Leipziger Straße entlang und links in die Sternstraße einbiegen – auch dies ist eine Laufstrecke, die ich schon häufig zurückgelegt habe. An der Herbststraße geht es rechts herum. Nun genügt es allmählich, aber die Freude über die gut bewältigte Strecke beflügelt. Zu Hause angekommen, ist mir klar, dass ich mein Ziel überboten habe. Genau genommen waren es 9,4 km in einer Stunde und zwanzig Minuten.

Freitag, 12. Oktober 2012

Morgen habe ich keine Zeit zum Laufen und am Sonntag… möchte ich ausschlafen und einen ruhigen Tag haben. Deshalb hatte ich gestern schon beschlossen, heute nach Feierabend zu laufen. Ich werde wohl allmählich dazu übergehen, abends statt morgens zu laufen. Mehr noch als die Kälte stört mich, dass meine morgendliche Laufstrecke, größtenteils mein Arbeitsweg, in der Dunkelheit von vielen Radfahrern genutzt wird. Ich bin zwar beleuchtet, aber es ist mir dennoch unangenehm, wenn ständig jemand an mir vorbeizischt. Freitagabend – nicht gerade der Moment, um freudig loszupowern. Aber obwohl es eine gefühlte Schleichrunde war, bin ich 7,8 Kilometer gelaufen! Laufzeit eine Stunde und fünf Minuten.

Samstag, 6. Oktober 2012

Es ist Samstagmorgen und somit Zeit für den Wochenendlauf! Morgens und abends ist es länger dunkel, und heute funkeln die Sterne wie in einer Winternacht. Aber ich mag den Herbst und mache mich beim ersten Dämmerlicht auf den Weg. Eine Strecke habe ich mir vorab nicht überlegt, denn noch wird die Runde relativ kurz sein. Nach den ersten Schritten lege ich los und bin natürlich zu schnell. Auf dem Feld bremse ich mich dann ein bisschen. Es ist mitunter nicht leicht, sich zu zügeln! Gerade am Wochenende reißt mich die Freude einfach mit. Die Richtung ist ähnlich wie am vergangenen Sonntag: links herum an der Washingtonstraße entlang, nur dass ich nun bis zur Werftstraße laufe und dort nach Übigau einbiege. Dort geht es dann einfach wie von selbst. Ich vergesse die Zeit, bin völlig ins Laufen versunken und bekomme auch von der Umgebung nur noch wenig mit. (Erst nachträglich muss ich mich zuhause bemühen, mir die Strecke wieder in Erinnerung zu rufen). Das passiert mir in dieser Intensität recht selten. Ich laufe weiter, an der Elbe entlang, zur Molenbrücke, kehre dort um und entlang der Elbe geht es nach Hause zurück. Zum Ende hin werde ich langsamer, und als ich am Hoftor ankomme, habe ich das Gefühl: genau die passende Strecke für heute. 5,6 Kilometer waren es – ich bin zufrieden und übertrieben habe ich auch nicht.