Dienstag, 31. Januar 2012

Die Alternative zum Laufen war eine kleine Wanderung am Wochenende, und das Wandern ging schon viel besser als beim letzten Mal. Zwei Stunden hinauf und wieder hinunter in abwechslungsreichem Gelände, und dann, als es am Straßenrand weiter ging, habe ich die Trekkingstöcke zu Hilfe genommen. Damit kam ich etwas flotter voran, und mein Mann und mein Sohn mussten nicht dauernd stehen bleiben und auf mich warten.

Neben dem Wohlbefinden, das die Bewegung an der frischen Luft auslöst, gibt es noch einen anderen positiven Effekt beim Laufen. Man schafft sich damit auch Anreize für kleine Belohnungen – und wenn es ein gemütlicher Abend auf dem Sofa ist. Denn, zugegeben, nicht immer startet man freudig und voller Elan, oftmals gehört auch ein wenig Überwindung dazu, erst einmal loszulaufen. Fällt nun das Laufen als regelmäßiges Ausdauertraining weg, entfallen auch Anlässe für die kleinen Belohnungen. Es gibt nichts Schöneres, als nach dem Ausdauertraining ein bisschen zu faulenzen. Nach der Anstrengung kann ich die Zeit auf dem Sofa oder im Liegestuhl richtig genießen. Findet aber zuvor keine körperliche Anstrengung statt, macht auch das Faulenzen keine Freude mehr. Wer sich an das regelmäßige Laufen gewöhnt hat, entbehrt bei einer Zwangspause etwas Wichtiges. Das sollte man durchaus einmal feststellen können. Eine positive Grundhaltung ist schon richtig, aber Übertreibung nützt niemandem.

Heute kann ich den Abend zufrieden und gemütlich ausklingen lassen. Als ich zu laufen anfing, hatte ich kein gutes Gefühl, da ich tagsüber gar nicht so gut zu Fuß war. In den Laufschuhen kam ich jedoch gut voran und sogar etwas in Schwung. Ich war freilich nicht schnell, aber ich fühlte mich schwungvoll. Und da es so gut klappte, habe ich noch eine kleine zusätzliche Runde gedreht. Das hat dann auch genügt. Ein knappes Stündchen war ich unterwegs, und es hat so gut getan! So wohl habe ich mich seit Wochen nicht gefühlt. Im Fuß ziept es ein wenig, aber das ist relativ harmlos. In den nächsten Tagen werde ich allerdings im Fitnessstudio bleiben, denn bei extremer Kälte mag ich nicht draußen Sport treiben.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Heute starte ich superpünktlich, bei Sonnenschein und Tageslicht zu meinem Lauf. Der perfekte Tag, um draußen Sport zu treiben, und wie erwartet, sind viele Läufer unterwegs. Am Dienstag Abend bin ich auch gelaufen. Die Sehne ziept und zickt immer mal ein bisschen, aber ansonsten komme ich gut zurecht. Nach dem Laufen dehne ich gründlich. Am besten sind die Massagen mit dem Igelball – zumindest für mich. Ich habe aber, das muss ich an dieser Stelle betonen, einen guten Monat Pause gemacht, in der nur zwei kurze Testläufe stattfanden. Die heutige Strecke: genau die gleiche wie am Dienstag, über das Feld, an der Washingtonstraße entlang, im Bogen durch Übigau zurück. Gewiss könnte ich es mir abwechslungsreicher vorstellen, aber momentan bin ich froh, wenn diese Runde klappt. Immerhin laufen! Am Dienstag konnte ich mich in der noch ungewohnten Laufhaltung ganz gut vom Boden abdrücken. Dabei bin ich aber sehr vorsichtig, denn auch eine Veränderung des Laufstils kann zu Überlastung führen. Heute macht sich der Muskelkater vom Krafttraining bemerkbar, und ich laufe weniger kraftvoll. Deshalb bin ich froh, bald aufs Gras wechseln zu können. In der Dunkelheit wäre mir das zu riskant: man muss doch gut hinschauen, um nicht zu stolpern oder umzuknicken, und in einen Hundehaufen möchte man auch nicht unbedingt treten. Die Sonne im Gesicht: das gibt hoffentlich einen Energieschub! Richtig locker, so wie früher, bin ich aber nicht unterwegs. Ich muss immer aufpassen, was geht und was nicht, und so besteht die Gefahr, zu verkrampfen und zu verspannen. Deswegen sind die Massagen wichtig. Ich jogge auch ganz, ganz langsam . Übigau liegt fast hinter mir. Nun kann ich doch nicht widerstehen: ich laufe noch zur Elbe hinunter. Dieser Bogen macht nicht viel aus, und ich kann wieder ein gutes Stück auf weichem Untergrund laufen. Spaziergänger genießen das schöne Wetter, und die Deichbauarbeiten an der Flutrinne machen Fortschritte. Als ich mich wieder heimwärts wende, spüre ich doch die Anstrengung. Naja, dass die Form noch zu wünschen übrig lässt, weiß ich ja, aber der zweite Lauf in dieser Woche macht mich sehr froh. Am Wochenende werde ich nicht laufen, sondern vermutlich etwas Alternatives machen. In der nächsten Woche möchte ich dreimal fünf Kilometer laufen, wenn der Fuß das mit sich machen lässt.

Samstag, 21. Januar 2012

Eine arbeitsintensive Woche war das wieder, und leider hatte ich die Arbeit mit ins Bett genommen, so dass ich mitten in der Nacht munter wurde und bis zum Morgen über Verschiedenes nachdachte. Gegen fünf Uhr beschloss ich, heute einen Laufversuch zu machen. Kurz vor acht Uhr geht es los. Grau und trüb ist es, aber nicht mehr so nass und unfreundlich wie an den vergangenen Tagen. Ich trage meine Langstrecken-Laufschuhe, Kayano von Asics, in die ich Fersenpolster eingelegt habe. Die Polster sind im Alltag und bei Spaziergängen hilfreich gewesen, vielleicht helfen sie auch beim Laufen. Ich wende mich langsam Richtung Feld und wechsle so bald wie möglich auf den Rasen. Weicher, abwechslungsreicher Untergrund ist angenehm. Die Polster sind kein Wundermittel; ich muss darauf achten, die Ferse nicht zu hart aufzusetzen. Ich möchte meinen Laufstil ändern, aber so etwas braucht Zeit und Geduld. Beides muss ich ohnehin aufbringen. Am Donnerstag war ich beim Krafttraining. Heute ist das keine Option, es wäre bestenfalls für die Kondition gut. Das Studio befindet sich in einem Kellerraum, es ist klein und relativ beengt, und weil es keine Fenster gibt, gibt es auch kein Tageslicht. So etwas geht heute gar nicht, ich brauche den freien Himmel über mir. Es ist heller geworden, als ich das Feld überquere, und es sind noch mehr Läufer unterwegs. Die frische Luft beginnt zu wirken: ich bin weniger nervös als in den vergangenen Stunden und konzentriere mich mehr und mehr aufs Laufen. Eine kurze Strecke kann ich wohl riskieren, schlimmstenfalls muss ich den Lauf abbrechen. Aber ich spüre, regelmäßige, kurze Laufeinheiten könnten ganz gut für die seelische Balance sein. Es gibt kaum einen Tag, an dem ich das Laufen nicht vermisse.

Ich laufe heute eine kleinere Runde, wende mich wieder nach links Richtung Flutrinnenbrücke und biege dann Richtung Elbe ab. Dort kann ich wieder ein ganzes Stück auf dem Gras laufen. Die Elbe ist breiter und mächtiger als sonst. Ich möchte bis zur Leipziger Straße laufen. Noch habe ich keine Schwierigkeiten. Der Fuß ist immer noch empfindlich, aber ich hoffe und denke, dass die Sache heilt, wenn ich ihn nicht überlaste. An der Leipziger Straße höre ich auf zu laufen. Es dauert mir zu lange, auf die nächste Bahn zu warten, und deshalb gehe ich langsam nach Hause. Nach dem Laufen sind Dehnungsübungen und eine Massage mit dem Igelball fällig. Letzteres finde ich sehr angenehm und entspannend. Es waren doch vier Kilometer heute. Ob dies angemessen war, wird sich zeigen.

Dienstag, 17. Januar 2012

Die gute Nachricht: es ist nichts angeknackst, sondern nur, wie ich vermutet hatte, eine Plantarsehnenentzündung, die aber auch ärgerlich ist und langwierig sein kann. Ich hoffe, in etwa zwei Wochen wieder mit dem Lauftraining beginnen zu können, unter der Voraussetzung, dass ich im Alltag keine Beschwerden mehr habe. Am Sonntag war immerhin ein zweistündiger Spaziergang drin, aber man glaubt gar nicht, wie anstrengend das sein kann, so lange man vorsichtig sein muss!

Am Samstag bin ich 40 Kilometer mit dem Rad gefahren, die Hälfte der Strecke gegen den steifen Westwind. Das klappte ganz gut. Es war meine Standardstrecke nach Meißen, die ich sehr gern mag. Weil ich sie schon öfter beschrieben habe, wollte ich ihr keinen Extra-Eintrag widmen. Die 40 Kilometer waren als Belastungsintensität genau richtig: ich wollte nach der Tour nicht restlos fertig sein.
Beim derzeitigen Wetter aber kann auch ich mir nur noch Studio-Training vorstellen, was zwar öde ist, aber immer noch besser als gar kein Sport.
Die Laufpause ermöglicht es mir, wieder regelmäßig am Yoga-Kurs teilzunehmen. Yoga ist eine wunderbare Ergänzung zum Laufen und wird für mich immer wichtig bleiben. Meine morgendliche Übungsrunde findet so gut wie immer statt, auch wenn ich nicht in den Kurs gehe.

Montag, 9. Januar 2012

Meine sportlichen Aktivitäten sind derzeit auf Radfahren, Yoga und Krafttraining beschränkt. Nach dem Lauf am Silvestermorgen habe ich wieder deutlich gespürt, dass mit dem rechten Fuß etwas nicht in Ordnung ist. Ein Arzttermin in der nächsten Woche wird mir hoffentlich Klarheit verschaffen.

Die Expertenratschläge zum Thema Verletzungspausen wirken auf mich ziemlich daneben. Da wird allen Ernstes geraten, froh über die gewonnene Zeit zu sein und sich zu überlegen, was man stattdessen Schönes tun könnte! Wäre ich richtig böse, würde ich schreiben, dass man von Experten kaum etwas Anderes als deplatziertes und unsensibles Rationalisieren erwarten kann, aber noch bin ich reflektiert genug, um die Unsachlichkeit meines vorschnellen Urteils zu erkennen.

Besser ist schon der Rat, die Kondition durch alternative Sportarten zu erhalten. Leider gibt es zum Laufen keine wirkliche Alternative. Radfahren tut gut und macht mir Freude, aber mit keinem noch so intensiven Fahrradtraining kann man sich auf einen Halbmarathon vorbereiten. Laufen trainiert man nur durch Laufen. Zudem muss man ein Vielfaches an Zeit aufwenden, um einen vergleichbaren Trainingseffekt zu erzielen, womit das Argument der Zeitersparnis ebenfalls entfällt.

Überall sieht man Leute, die ihre guten Vorsätze in die Tat umsetzen: selten habe ich so viele Läufer bei strömendem Regen beobachten können. Zeitungen und Zeitschriften machen ihren Lesern unmissverständlich klar, dass sie, wenn sie ihr Leben ändern möchten, ihren Hintern hochkriegen müssen. Ich wäre froh, wenn mir das vergönnt wäre! Meine Aufgabe ist hingegen, so wenig wie möglich herumzulaufen.

Gewiss wird die Pause ein Ende haben, gewiss werde ich dann um ein paar Erfahrungen reicher sein. Aber: Ärger, Traurigkeit und Wut sind angemessen. Rationalisieren kann ich selber ganz gut, aber eins nach dem anderen. Gegen Niedergeschlagenheit helfen Gedanken an schöne, interessante Vorhaben. In letzter Zeit lese ich viel in Bergwanderführern, und es gibt auch hübsche Videos und Tourenbeschreibungen im Internet. Für solche Unternehmungen lohnt es sich schon mal, im Fitnessstudio zu strampeln und dabei kein Stück voran zu kommen. Ich werde weiter berichten: von Alternativen, die keine sind, und hoffentlich auch von Fortschritten.