Sonntag, 29. März 2015

Mal wieder ein Sonntaglauf...

Aus Zeitmangel lasse ich nur ein paar Fakten hier: Distanz 24,5 km Zeit 3:32 Der Lauf ging ganz gut - ein Morgenlauf eben bei 8 Grad (für mich ideal) und frischer Luft. Das Osterwochenende bringt hoffentlich etwas Muße zum ausführlichen Schreiben.

Freitag, 20. März 2015

Regeneration

Das vergangene lange Wochenende hat mir richtig gut getan! Ich konnte ja – Dank eines Urlaubstages – den 25-Kilometer-Lauf schon am Freitag Morgen machen. Das ergab für mich zwei lauffreie Tage, Sonnabend und Sonntag. Am Sonntag waren wir wandern, aber es war nicht anstrengend, sondern ein kleiner Kurzurlaub. Den Trainingsplan für diese Woche nahm ich ein bisschen auf die leichte Schulter. Ein langer Lauf von 14 Kilometern… ist das nicht zu wenig nach den 25 der letzten Woche? Aber ich habe nicht richtig hingeguckt. Zuerst habe ich mich am Montag vertan: statt der geplanten sechs Kilometer bin ich neun gelaufen – neun und sechs in kleiner Schrift, früh am Morgen, können schon mal verwechselt werden. Am Dienstag hatte ich Krafttraining, zu dem ich mich momentan ganz gut motivieren kann. Am Mittwoch dann – Überraschung: 15 km. So einen langen Wochenlauf hatte ich selten! Ich bin ihn gleich in der Frühe vor der Arbeit angegangen, zumal er zügig gelaufen werden musste. Ich kann es eigentlich nur dem erholsamen Wochenende zuschreiben, dass ich diese 15 Kilometer in einem für mich zügigen Tempo (unter 8 km/Stunde ;-)) laufen konnte und mich dabei sogar recht wohl gefühlt habe. Ich hatte mir schon vorgenommen, auch diese Trainingswoche zu komprimieren, und deshalb standen am Donnerstag Morgen sechs Kilometer auf dem Plan. Diese sollten abermals zügig gelaufen werden. Auch das hat geklappt. Und heute waren nun 14 Kilometer geplant; 14 schnelle Kilometer. Aber nach den beiden zügigen Läufen noch einen dritten draufzusetzen kam für mich nicht in Frage. Drei Tage hintereinander laufen sind für mich schon eine ungewohnte Belastung. Ich fürchtete sogar, den Lauf heute vorzeitig abbrechen zu müssen. Das musste ich nicht, aber er war anstrengend. Ich bin bewusst langsam gelaufen und hatte zeitweise das Gefühl, kaum vorwärts zu kommen. Und trotz des sehr gemächlichen Tempos kam ich immer wieder aus der Puste. Mir war schon klar, dass es kein Spaziergang sein würde, aber das hat mich dann doch etwas überrascht: langsam laufen fällt mir normalerweise leichter. Ich wollte das Wetter ausnutzen: morgen soll es ungemütlich sein. Heute war es schön sonnig, aber ein Nachmittagslauf in der Sonne bekommt mir nicht so gut. Zum Glück hatte ich die richtige Bekleidung gewählt: ¾-Tight, kurzärmliges Laufshirt, dünne, windabweisende Jacke – der Gegenwind war mitunter sehr frisch. Da ich mich – abweichend vom Trainingsplan – für einen langsamen Lauf entschieden hatte, wollte ich stattdessen etwas weiter laufen als vorgesehen. Ich setzte mir fünfzehn Kilometer als Mindestziel, mein Wunschziel waren 17,5 Kilometer. Ab vierzehn Kilometern habe ich mir immer wieder gesagt: Ziel erreicht, ich kann jederzeit aufhören. Ich bin 18 Kilometer gelaufen und die Zeit war nicht so schlecht, wie ich befürchtet hatte: 2:28. Aber der Lauf hat mich geschlaucht: für den Rest des Tages mache ich nur noch ganz gemütlich ein paar Kleinigkeiten. Ich freue mich auf zwei Regenerationstage: die kann ich gut brauchen.

Freitag, 13. März 2015

Halbzeit Trainingsplan

Diese Trainingswoche habe ich etwas komprimiert, um heute schon den langen Lauf machen zu können. Gestern Abend hatte ich das Gefühl: wer weiß, ob das was wird: heute 25 Kilometer zu laufen, wie mein Trainingsplan vorsah. Ich schlief auch nicht besonders gut. Manchmal wünsche ich mir, so tief und fest wie als Vierzehnjährige schlafen zu können! Momentan hadere ich mit dem Älterwerden. 50 werden, das ist schön, wenn man noch am Feiern ist. 50 sein ist doof. Mit einem Mal, als hätte das Schicksal auf diesen Zeitpunkt gewartet, melden sich körperliche Macken, kündigen sich andere Einschnitte an. Ich kann Einschnitten nichts Positives abgewinnen, will es auch gar nicht. Ich will mich darüber ärgern; das nehme ich mir heraus. Nach sechs Wochen intensiven Trainings fühle ich mich fett wie ein Hefekloß. In meinem Alter abnehmen wollen ist ein frustrierendes Unterfangen. Ein, zwei Wochen lang nimmt man vielleicht 500 Gramm ab. Dann tut sich nichts mehr, weil der Körper auf „Notversorgung“ umschaltet. Lockert man die Diät, ist schnell alles wieder beim Alten – oder noch schlimmer. Ein durchweg leidiges Thema jenseits der 50. Warum bunkert mein Körper wie verrückt? Hängt das mit dem Trainingsplan zusammen? Es ist ungerecht und frustrierend. Da kann ich mir dreimal sagen, dass es ohne Sport vermutlich schlimmer wäre. Mich tröstet das gerade nicht: ich mag nicht mehr das, was ich im Spiegel sehe. Gegen sechs Uhr mache ich mich auf zu meinem Lauf, der ein langer werden soll. Ich habe nicht die geringste Lust. Der Trainingsplan ist so dicht gestrickt, er lässt keine Lust aufs Laufen mehr aufkommen. Jetzt ist Halbzeit, die ich am Wochenende feiern möchte. Aber alles fühlt sich eher nach Laufkrise an. 25 Kilometer… auf solche Strecken habe ich mich mal richtig gefreut. Glücklicherweise fällt mir rechtzeitig ein: heute darf ich langsam laufen. In letzter Zeit hatte ich zu viele schnelle Läufe (die allgemein gesehen auch langsam sind, aber auf mich bezogen waren sie schnell): ich habe das Gefühl, dass im wahrsten Sinne ein bisschen die Luft raus ist. Ich mag auch keine große Runde durchs Elbtal laufen. Es wird mit kürzeren Runden gehen: ich möchte mein Zuhause, meinen „Sicherheitsbereich“ nicht allzu weit hinter mir lassen. Vor allem möchte ich keinen frei laufenden Hunden begegnen. Heute würde ich am liebsten das Haus nicht verlassen. Es in großzügigen Runden zu umkreisen, ist meine Lösung für einen solchen Tag. Während ich ruhig unterwegs bin, gehe ich allerlei Gedanken nach. Die Strecke, die vor mir liegt, versuche ich zu ignorieren. Es wird schon irgendwie klappen. Nach der ersten kleinen Aufwärmrunde folgen zwei große Runden. Die zweite große Runde macht mir Mut, es klappt alles ziemlich locker. Es ist wunderbar, sich nicht hetzen zu müssen! Am Elbepark angekommen, sehe ich zur Uhr. Mehr als 18 Kilometer habe ich zurückgelegt, aber allmählich ist mir nach Aufhören. Mein nächstes Ziel ist die Trinkpause nach 20 Kilometern. Dabei gehe ich ein paar Schritte. Dann die letzten fünf Kilometer: natürlich möchte ich mein Tagesziel erreichen. Es geht auch noch recht gut, solange ich immer auf die Technik achte und mich regelmäßig lockere – innerlich und äußerlich. Eine kurze Pause an einer Ampel ist mir ganz recht: zwei, dreimal durchatmen. Man kann auch während des Laufens phasenweise tiefer atmen, was durchaus erholsam ist, aber mal ein Stück gehen oder kurz stehen bleiben ist noch erholsamer. Die Sorge, mich dann nicht wieder aufraffen zu können, habe ich mir abgewöhnt. Bisher ging es immer problemlos. Noch ein Stück, und ich nehme die letzten 1 ½ Kilometer in Angriff. Dass ich sie schaffen werde, steht nun fest. Meiner Zeit heute werde ich keine Bedeutung beimessen, ich bin sowas von langsam. Aber Hauptsache, die Strecke schaffen! Es ist ein herrliches Gefühl, als ich nach 25 Kilometern ins Gehen wechseln kann. 3:30 habe ich gebraucht: geht so für einen Tag, an dem man null Bock hatte. Mir wird wieder einmal klar, dass ich in manchen Momenten meinen Körper zu negativ bewerte. Solange ich solche Strecken laufen kann, gibt es keinen ernsthaften Grund zur Klage. Wie gut, dass Laufen zu meinem Alltag gehört!

Samstag, 7. März 2015

Von Unsicherheit zu Sicherheit

In dieser, gerade „abgehakten“ Trainingswoche hatte ich nur 35 Wochenkilometer zu absolvieren. Darüber hätte ich mich freuen können – wenn nicht am Ende der Woche noch eine Herausforderung gewartet hätte: ein 10-Kilometer-Lauf auf Zeit. Eigentlich hätte das ein Wettkampf sein sollen. Aber ich fahre nicht quer durch Deutschland, um irgendwo 10 Kilometer zu laufen – ganz abgesehen davon, dass ich nicht mal für einen Halbmarathon verreisen würde. Auch, wenn ich auf meinen Trainingsstrecken keine Wettkampf-Bedingungen habe, würde ich, so beschloss ich, doch mein Bestes tun, um eine relativ gute Zeit zu laufen. Der bevorstehende 10-Kilometer-Lauf war während der gesamten Woche präsent; er beschäftigte mich. Das mag seltsam klingen, weil ich schon oft weiter, sehr viel weiter gelaufen bin – nur eben langsamer. Ich bin der Typ, der einen entspannten Halbmarathon einem ambitionierten 10-Kilometer-Lauf vorzieht. Damit möchte ich nicht behaupten, ein Halbmarathon sei einfach. Ein Halbmarathon ist anders, stellt andere Anforderungen: solche, die mir mehr liegen. Man hört gelegentlich von Leuten, die ohne jegliche Vorbereitungen Halbmarathon laufen. Das mag im Einzelfall klappen, aber abgesehen davon, dass ich mir so etwas nicht vorstellen kann, würde ich es auch niemandem empfehlen. Ein Halbmarathon ist kein Spaziergang, und mein Standpunkt ist: soll ein solcher Lauf ein positives Erlebnis werden, verdient er gründliche Vorbereitung. Mit der 10-Kilometer-Distanz stehe ich ein bisschen auf Kriegsfuß. Daher meine Unsicherheit, die mir immer sagte: ich muss laufen, so schnell es irgend geht, auch wenn es unangenehm ist, auch, wenn ich fürchte, nicht durchzuhalten. Anders geht es nicht. Glücklicherweise besann ich mich heute Morgen, als ich loslief, auf gut fünf Jahre Lauferfahrung und begann locker, wenn auch nicht zu langsam, mit meiner ersten kurzen Aufwärmrunde. Bald wurde es mir zu warm; ich ließ also die Warnweste zuhause – es begann ohnehin zu dämmern. Da es mild geworden war, steckte ich auch mein Stirnband in die Tasche und wandte mich Richtung Innenstadt. Ich versuchte, mein bestmögliches lockeres, aber zügiges Tempo zu laufen. Das war sehr viel zügiger als bei meinen langen Wochenendläufen. Aber ich bemühte mich immer, locker zu bleiben. Diese Erfahrung verdanke ich meinen geliebten Langstrecken – ausschließlich diesen, wie ich betonen möchte. Ich begann auf meinen Trainingsplan zu vertrauen – und auf vier Wochen Tempotraining. An der Marienbrücke angekommen, wechselte ich hinunter auf den Elberadweg und lief noch ein Stück geradeaus weiter. Bald hörte ich einen Radfahrer hinter mir, der sich mit einem lebhaft herumspringenden Hund sehr schnell näherte. Bei jener Sorte Hund bin ich vorsichtig: sie sind spielfreudig und neigen zum Übermut, und ich möchte nun mal nicht spielen. Also wurde ich langsamer und lief vorsichtig weiter. Der Radfahrer rief seinen Hund zurück, aber ich nutzte die nächste Gelegenheit, in den Park am Japanischen Palais abzubiegen und wandte mich um in die Gegenrichtung, wieder heimwärts. Nach ein paar Metern ging es dann wieder auf dem Elberadweg weiter. Zügig… ich hatte erst reichlich sechs Kilometer zurückgelegt. Aber ich kämpfte nicht, sondern lief weiter, so gut (und nicht so schnell) es ging. Ich musste die Strecke noch ein Stück übers Feld verlängern, aber das war kein Problem: dort läuft es sich ja gut. Genau nach 10 Kilometern stoppte ich. 1:15! Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht. Mein Trainingsplan gab eine Zielzeit von 57 Minuten vor. Aber ich weiß ja längst, dass der Plan in puncto Tempo nicht zu mir passt. Und ich erinnerte mich an meine intensive Trainingsphase vor dem ersten 10-Kilometer-Lauf. Kurz vor dem Wettkampf war ich stolz auf 1:17…, das ist immerhin schon ein paar Jahre her. Das Tempotraining hat mir wirklich etwas gebracht. Und nicht nur das: Ich habe heute mein 10-Kilometer-Tempo gefunden. Natürlich war ich froh, das letzte Stück nach Hause gehen zu können, aber bereits nach wenigen Metern fühlte ich mich erfrischt und voller Tatendrang.