Samstag, 28. Juli 2012

Start 5.08 Uhr nach einigen Gehmetern. Ich wollte heute früh aufstehen und die innere Uhr war wieder mal überpünktlich: ich habe mich so auf diesen Lauf gefreut! In letzter Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, warum ich denn das Joggen dem Walken vorziehe. Manchmal meldet sich eine imaginäre Stimme und meint: Musst du so maßlos sein! Walken tut auch gut und ist schonender – warum willst du unbedingt laufen? Am Donnerstag wurde es ganz deutlich. Den dritten wöchentlichen Lauf baue ich ganz langsam auf, und so stellte ich das Laufband auf 40 Minuten ein, zunächst Geh-Tempo. Neben mir war eine noch sehr junge Frau im Studio, und sie lief nicht, sie rannte, was das Zeug hielt. Das macht sie regelmäßig, logisch, ohne regelmäßiges Training würde auch sie das nicht schaffen. Ich halte mich an mein eigenes Tempo. Auch beim Gehen findet man sein Tempo und seine Regelmäßigkeit, und als 15 Minuten vergangen waren, hatte ich leise Zweifel, womöglich genährt von dem superschnellen Mädchen neben mir. Vorgenommen ist vorgenommen, ich erhöhte das Tempo und begann zu laufen. Und begriff: es ist dieser klitzekleine Moment, in dem sich beide Füße vom Boden lösen, der den Unterschied macht. Man drückt sich stärker ab und legt los. Und nach einigen Minuten weiß man, dass man es noch kann, dass sich auch hierbei ein Rhythmus einstellt und man sich einläuft. Man hebt ein bisschen mehr ab und setzt – logische Konsequenz - ein wenig stärker auf, weswegen man sich behutsam herantasten muss, vor allem, wenn man nicht mehr Zwanzig oder Dreißig ist. Aber es ist toll, und deshalb möchte ich das Laufen erst dann gegen das Walken eintauschen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Was das Tempo angeht, sind die Übergänge fließend: man kann schnell walken und langsam joggen. Die Morgenstimmung heute ist eine ganz besondere. Nach Osten hin ist der Himmel hell und zartrosa, im Westen dunkelgrau. Ich hoffe, die angekündigten Gewitter lassen sich noch etwas Zeit. Ein paar Regentropfen sorgen für Frische, aber es ist noch sehr warm. Vereinzelt sitzen Leute am Elbufer, entweder noch oder schon wieder. Am City-Beach leuchten die Lichterketten, es wird aufgeräumt. Die ersten Radfahrer sind auf dem Weg zur Arbeit. Am Dienstag kam ich mir unterwegs wie eine Schnecke vor; heute habe ich ein für derzeitige Verhältnisse gutes Anfangstempo, das ich etwa einen Kilometer lang halten kann. Irgendwie muss sich die Begeisterung ja entladen. Dann gehe ich in ein Tempo über, das ich längere Zeit durchhalten kann. Wollte ich bei fünf Kilometern bleiben, müsste ich nun umkehren – aber die paar Meter bis zur Marienbrücke möchte ich heute auch noch laufen. Auf Grund des wechselhaften Wetters wird es ein ruhiges Wochenende werden, da kann ich mich etwas mehr fordern. Unter der Eisenbahnbrücke kehre ich um. Auch der Rückweg verläuft ruhig. Ein Fußgänger, der von der Molenbrücke kommt, hat Schwierigkeiten, sich gerade zu halten, aber er hat genug mit sich selbst zu tun und ich kann ihm gut ausweichen. Die letzten Meter werden anstrengend, aber ich komme laufend bis zum Hoftor. Beim Auslaufen spüre ich ersten Regentropfen, und kaum bin ich im Haus, gibt es den ersten kräftigen Schauer. Die heutige Bilanz: 5,9 Kilometer in 48 Minuten.

Samstag, 21. Juli 2012

Start 7.30 Uhr kurz vor dem Feld. Meine heutige Laufstrecke habe ich gestern schon ausgemessen, um sicher zu gehen, dass es nicht zu weit wird. Früher konnte ich in dieser Hinsicht flexibel sein, heute bin ich vorsichtiger. Wie wahrscheinlich schon mehrmals erwähnt ;-), möchte ich unseren Wanderurlaub nicht gefährden, denn daran liegt mir mindestens so viel wie am regelmäßigen Laufen. Ich beginne ganz ruhig und langsam. Eine Kontrolle über mein Tempo habe ich nicht, das geschieht alles nach Gefühl. Mein Dienstag-Lauf wurde nach drinnen ins Studio verlegt. So etwas ist mir, glaube ich, im Sommer noch nicht passiert. Leichter Regen ist mir sogar ganz angenehm, aber wenn es draußen schüttet, möchte ich nicht unterwegs sein. 35 Minuten auf dem Laufband bei Tempo 6,0 waren ziemlich anstrengend, vermutlich, weil ich das Tempo gehalten habe. Am Mittwoch dann wie gewohnt Krafttraining und am Donnerstag Trainertermin mit Fitnesstest. Der Test verlief gut, ich bin also fit, nicht nur gefühlt, sondern auch durch Messungen bestätigt. Nach der Zwangspause freue ich mich darüber umso mehr. Anschließend an den Test und die Einweisung ins neue Trainingsprogramm war ich noch 40 Minuten auf dem Laufband, ausschließlich gehend. Ich habe mich, zugegeben, ein wenig zügeln müssen, um nicht doch zehn Minuten zu joggen, aber die Ferse hat sich ab und an gemeldet und ich hatte einfach kein gutes Gefühl. Schließlich hatte ich mir ja einen Sonnabend-Lauf vorgenommen. Und wieder einmal konnte ich das Ende der Nacht gar nicht erwarten, ich habe mich so auf meine Wochenend-Runde gefreut. Aber es ist so weit, ich bin auf dem Weg, über das Feld und weiter an der Washingtonstraße entlang. Es ist sonnig und warm, zumindest der Morgen sieht richtig gut aus. Obwohl meine Strecken noch kurz sind, fühle ich mich wieder als Läuferin – und das ist ein wirklich gutes Gefühl. Ich genieße es, in die Laufsachen zu schlüpfen, die Laufschuhe anzuziehen – die Kayano sind auch etwas angegraut und deutlich beansprucht noch schön anzusehen. Und natürlich erfreue ich mich an der Morgenstimmung, dem intensiven Licht, dem grünen Gras und den blühenden Wildkräutern am Wegesrand. Ich biege heute nicht gleich am Dehner-Gartencenter ab, sondern laufe noch ein Stück weiter, hinauf auf die Flügelwegbrücke. Dies strengt schon ein wenig an. Genau das Stückchen bis zum Abzweig des Fußwegs hinunter an die Elbwiesen macht die heutige Steigerung aus. Dort, wo das Brückengeländer beginnt, kehre ich um und biege nach ein paar Metern in die Werftstraße ein. Dort geht es erst einmal leicht bergan. Die Sonne scheint schon recht warm und ich bin froh über jedes Fleckchen Schatten. Ich steigere mich viel langsamer, als Trainingspläne empfehlen, aber nur so möchte ich es verantworten. Oft zeigen sich Beschwerden erst am Folgetag. Ein leichtes Drücken oder Ziepen ist normal, aber mehr sollte nicht sein. Wenn es mir gelingt, fünf Kilometer zur Normalität werden zu lassen und mich schließlich auf einen dritten wöchentlichen Lauf zu steigern, kann ich schon zufrieden sein. Der letzte größere Streckenabschnitt führt an der Elbe entlang. Leute führen Hunde aus, Läufer sehe ich hier noch nicht. 8.12 Uhr bin ich wieder am Hoftor und war reichlich 5 Kilometer unterwegs.

Freitag, 13. Juli 2012

Der Alltag und der normale Trainingsrhythmus haben mich wieder. Ich starte gegen 6.45 Uhr zu meinem Lauf zur Arbeit. Es ist kühl geworden, sieht aber noch nicht unfreundlich aus – ideales Laufwetter. Ich trage die leichte Laufjacke – sehr angenehm bei Gegenwind, und staune über die vielen knapp bekleideten Läufer, die außer mir unterwegs sind. Das Krafttraining hat am Mittwoch überraschend gut geklappt: die Beinübungen konnte ich wie gewohnt durchführen, nur bei den Armübungen habe ich einige Wiederholungen weniger gemacht. Da sich alles wieder so gut anlässt und ich auch fit aus dem Urlaub zurückgekehrt bin, habe ich noch ein neues Vorhaben begonnen: ich möchte bis zum Wanderurlaub noch ein paar Pfunde loswerden, um die Füße etwas zu entlasten. Normalerweise bin ich ja gegen Diät und Kalorienzählen, aber für das konkrete Ziel, auf das ich hinarbeite, lohnen sich die Einschränkungen. Also nicht wundern, wenn ich in nächster Zeit nicht gerade euphorisch bin bei meinen Eintragungen. Nach anfänglicher Mühe habe ich mich gut eingelaufen. Freitage sind schließlich keine Tage, an denen ich vor Energie strotze. An der kleinen Marienbrücke allerdings kann ich nicht wie gewohnt in den Park neben dem Japanischen Palais einbiegen. Am Dienstag kam man hier noch zu Fuß an den Bauzäunen vorbei, heute ist alles versperrt und verrammelt. Hätte man da nicht ein wenig Platz für Fußgänger lassen können, frage ich mich, aber wahrscheinlich geht es wieder mal ums Prinzip. Nun bleibt nur eines: ich muss weiter bis zur nächsten Brücke. Aber das ist genau genommen gar nicht so schlecht, und sehr viel weiter wird es vielleicht gar nicht; schließlich zieht sich die Runde durch den Park immer ein gutes Stück hin. Nicht mehr lange, ich überquere die Augustusbrücke – und freue mich riesig! Hier bin ich schon seit Monaten nicht mehr gelaufen. Herausforderung angenommen – ich kann schließlich nichts dafür, wollte noch brav sein. Aber ich bin zwei Kilo leichter geworden, habe also auch etwas für die Füße getan, statt nur zu fordern. Vielleicht lassen sie sich die heutige Steigerung gefallen. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und laufe bis zur Firma. Reichlich fünf Kilometer – was für ein schöner Wochenabschluss!

Samstag, 7. Juli 2012

Ich beginne meinen Lauf gegen 8.05 Uhr nach ein paar Metern zügigen Gehens. Nach zwei Wochen Laufpause bin ich gespannt, wie es heute so klappt. Die Sonne scheint bereits sehr warm, es ist schwül und meine derzeitige Runde hat nicht viel Schatten zu bieten. Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen wegen der zwei Wochen, in denen ich mit dem normalen Trainingsprogramm ausgesetzt habe. Das ist ein wesentlicher Vorteil, wenn man kein weiteres sportliches Ziel verfolgt außer dem, sich einigermaßen fit zu halten. Genau genommen habe ich ja doch ein Ziel: den großen Urlaub in den Alpen in zwei Monaten. Dieser Urlaub ist aber in erster Linie Vergnügen - es gibt wirklich Anstrengungen, die Vergnügen bereiten! Dafür ist es besonders wichtig, mich nicht zu überlasten, sondern ganz behutsam Kondition aufzubauen. Und was die Kondition angeht, hoffe ich doch, dass der Fahrrad-Urlaub eine Verbesserung bewirkt hat. Ich habe sogar ein paar Pölsterchen verloren – erstaunlich, was eine Woche Radfahren ausmacht. Und dank des regelmäßigen Krafttrainings hatte ich keinen Muskelkater.Mit dem Laufen geht es ganz gut: der Kreislauf macht mit, aber deswegen sollte man nicht leichtsinnig werden: der Bewegungsapparat braucht sehr viel länger, um sich an die Belastung beim regelmäßigen Joggen zu gewöhnen. Auch an der Elbe ist es nicht wesentlich frischer als entlang der Straßen, aber ich bringe meine Runde natürlich zu Ende – es ist ja auch die kleine, knapp vier Kilometer lang. Etwa zweimal wöchentlich möchte ich diese Strecke wieder laufen. Nach einer knappen halben Stunde bin ich am Hoftor. Im Hof gehe ich noch ein paar Runden, dann folgen die obligatorischen Dehnungsübungen.