Samstag, 29. Juni 2013

Was hat in der vergangenen Woche nicht gestimmt? Mit Sicherheit kann ich das nicht sagen; ich denke aber, die halb ins Wasser gefallene und vorzeitig abgebrochene Urlaubsreise hat dann richtig durchgeschlagen. Was hat sich nun geändert? Zuerst das Krafttraining am Mittwoch. Ich hatte nicht die geringste Lust dazu. Keine Lust, früh aufzustehen, um es noch vor der Arbeit durchzuziehen, keine Lust auf die Übungen… ach, überhaupt keine Lust auf Sport so in der Frühe. Tagesrhythmus hin und her – man kann sich auch ganz gut umgewöhnen! Aber es dann doch absolviert zu haben, war ein gutes Gefühl. Der Muskelkater kam am nächsten Morgen… aber auf dem Laufband habe ich ihn schnell wieder vergessen. Und das Laufbandtraining mit einer ersten bescheidenen Tempo-Spitze nach mehreren Wochen hat richtig Spaß gemacht. Ich habe nun Lust, mir wieder ein sportliches Ziel zu setzen, freilich nur, wenn mein Körper nichts dagegen hat. Ich möchte gern in diesem Jahr noch die Halbmarathon-Strecke überbieten. Es muss nicht viel sein, ein Kilometer mehr wäre schön, fünfundzwanzig Kilometer insgesamt wären ein Traum. Aber ich brauche so einen Traum! Vorrang hat allerdings die Vorbereitung auf den Alpen-Urlaub, und gesund sein möchte ich dann auch. Also werde ich nicht gegen den Körper trainieren – was man ja ohnehin nicht tun sollte. Obwohl mir klar ist, dass ich allmählich Hügeltraining machen sollte, habe ich heute noch einmal eine flache Strecke zurückgelegt. Ich wollte an der Elbe laufen. Es war auch richtig schön. Von zuhause aus ging es bis zur Waldschlösschenbrücke und in einem kleinen Bogen wieder zurück, insgesamt gut 14 Kilometer. Es war auch sehr ruhig dort unten: vermutlich haben viele nicht erwartet, dass sich das Wasser so schnell zurückzieht. Nur an einer Stelle war der Weg noch überspült und ich musste aufs Gras ausweichen. Und dies ist nicht mehr das Wasser von Anfang Juni: inzwischen hatten wir wieder Hochwasser. Ich weiß, dass der Fluss nichts für die Wassermassen kann, die hier heruntergekommen sind, aber ich betrachte ihn derzeit mit sehr gemischten Gefühlen.

Samstag, 22. Juni 2013

Es gibt tatsächlich auch Tage, an denen ich keine Lust auf den Wochenendlauf habe. Es ist heute aber nur Trägheit, das weiß ich ziemlich genau. Erschöpfung ist ein ernst zu nehmendes Hindernis, Trägheit dagegen nicht. Ich beginne kurz nach sechs Uhr mit dem Lauf und lege ein ganz ruhiges Tempo ein. Obwohl ich eher geringe Erwartungen an diese Laufrunde habe, möchte ich doch mindestens 11 Kilometer laufen, möglichst sogar mehr. Das dürfte, da meine Form ziemlich gut ist, kein Problem sein. Ich bemühe mich, ganz locker zu laufen, und es geht auch ziemlich flüssig. Die Strecke ist die übliche, mit einigen Abweichungen: ich laufe immer mal ein ganzes Stück in Nebenstraßen hinein und wieder zurück, damit ich am Ende nicht so weit ins Stadtzentrum hinein muss. In der Flutrinne ist es immer noch nass und schlammig, aber die Elbwiesen werden allmählich wieder grün und das Wasser ist seit Dienstag deutlich zurück gegangen. Hoffen wir, dass es so bleibt! Die Schäden sind wirklich verheerend und mehr Extremwetter darf es so bald nicht geben. Das Wetter ist richtig schön, ein leichter Wind weht und es ist noch nicht zu warm. Ich finde es herrlich, im Trägershirt und kurzen Hosen laufen zu können, die Morgenfrische auf der Haut zu spüren – da kommt doch ganz sachte etwas Bewegungsfreude auf! Dass ich so gut vorankomme, habe ich bei so lauer Motivation eigentlich gar nicht verdient… Am Elbepark angekommen, habe ich schon acht Kilometer zurückgelegt und an der Molenbrücke sind es bereits zehn. Nun noch ein Stück die Leipziger Straße hinunter. Ich möchte gern über die Molenbrücke zurück laufen, aber als ich dort ankomme, springt ein Schäferhund herum und ich mache wieder kehrt. An der Leipziger Straße entlang ist es sogar etwas bequemer und noch schattig. Auf meinen Morgenlauf vor zwei Tagen bin ich richtig stolz. Da hatten wir ganz früh schon 26 Grad – im Tagesverlauf wurde es noch 10 Grad wärmer – und es war schon etwas mühsam, aber ich habe meine neun Kilometer geschafft. Da kann ich mich doch besser als gedacht auf die Alpen vorbereiten! Ich hoffe, dass meine Laufrunden bald wieder abwechslungsreicher werden und etwas Hügeltraining wäre künftig auch nicht schlecht. Heute bin ich reichlich 13 Kilometer gelaufen und das macht mich ziemlich zufrieden.

Dienstag, 18. Juni 2013

In der vergangenen Urlaubswoche bin ich viermal gelaufen, und es ist mir vergleichsweise leicht gefallen. Ich werte das positiv und habe mich seit Ewigkeiten nicht so fit gefühlt. Was ein paar erholsame Tage ausmachen können! Ich denke, die bessere Luft oben an der Küste und in Mecklenburg sowie das angenehme Klima dort spielten auch eine Rolle. Zurück in Dresden, wollte ich gleich an die Gewohnheit anknüpfen und bin, obwohl ich noch ausschlafen könnte, zeitig aufgestanden, um laufen zu können, denn bei den angekündigten über 30 Grad im Tagesverlauf würde das nicht machbar sein. Ich habe eine Standardrunde gedreht: zur Flügelwegbrücke, hinüber, zurück, dann ein Stück Richtung Pieschen und wieder zurück, insgesamt 10 Kilometer. Die Laufrunde war mir Anlass, mich ein wenig umzusehen. An den Elbwiesen kann man noch nicht laufen; da ist alles nass und mit braunem Schlamm überzogen. Der Elbpegel kommt langsam wieder in einen normalen Bereich. Ich kann die Leute verstehen, die ihren Urlaub hier in der Gegend nicht antreten wollen, ich wollte selbst auch so schnell wie möglich fort von hier. Eigentlich hätte man gut noch länger wegbleiben können, aber zuhause ist noch so viel zu tun. Geänderte Reisepläne haben auch Vorteile: an Stelle der geplanten Mehrtages-Radtour konnte ich regelmäßig laufen. In dieser Woche möchte ich aber wieder zum normalen Rhythmus mit insgesamt dreimal Laufen übergehen.

Freitag, 14. Juni 2013

Wir haben Hiddensee verlassen und sind an der Müritz angekommen. Mir fehlt die Bewegung: ich bin schon gegen fünf Uhr munter und möchte laufen. 5.45 Uhr starte ich an unserem Hotel in Waren und wende mich Richtung Federow. Ich werde diesen Ort nicht erreichen, möchte aber den Weg ein wenig erkunden. Reichlich sieben Kilometer sind es bis dorthin, die ich ja auch wieder zurück müsste – das ist mir noch zu weit. Es ist schon hell, kühl und ein wenig feucht. In der Nacht hat es geregnet. Die Abkühlung ist mir aber ganz lieb, das ist genau das richtige Wetter zum Laufen. Von der richtig großen Müritz in ihrer ganzen Ausdehnung haben wir hier bei Waren noch nicht viel gesehen. Waren ist ein hübsches Städtchen und unsere Unterkunft ist ruhig gelegen. Nach einigen Metern biegt die Straße mit dem ausgeschilderten Radweg links ab; rechts geht es in den Wald hinein zum Nationalpark. Dann ist der Ort zu Ende und die Straße, als Fahrradstraße gekennzeichnet, geht weiter durch den Wald. Also kann ich hier unbedenklich weiterlaufen. Es gibt auch einen schmalen Wegstreifen neben dem Asphalt, den ich zeitweise nehme. Aber die Sträucher am Wegrand sind nass und ich weiche ihnen immer wieder aus. Wald rechts und links, wohin man schaut – zeitweise sehe ich mich genau um, ob irgendwo größere Tiere zu sehen sind. Die Hinweis auf Wölfe, Hirsche, Wildschweine oder gar Elche im Müritzeum kommen mir in den Sinn. Aber mir ist schon klar, dass ich die Tiere eigentlich nicht zu fürchten brauche, denn normalerweise weichen sie Menschen aus. Während all der Jahre, in denen wir oft in der Dresdner Heide unterwegs waren – lange Zeit habe ich direkt an der Heide gewohnt – haben wir nur ein einziges Mal Wildschweine beobachten können. Und vor Rehen fürchte ich mich nicht. Außerdem bin ich immer noch auf einer breiten Straße unterwegs, die die Tiere sicher genau kennen. Nun ja, es ist noch früh am Morgen und hier ist außer mir weit und breit kein Mensch zu sehen. Aber das Laufen klappt so gut, da wäre es schade, wegen irgendwelcher eingebildeten Bedenken aufzuhören. Ich bin entschlossen, heute zehn Kilometer zu laufen. Nun zeigt der Wegweiser Richtung Federow nach links. Immer noch ist die Straße asphaltiert. Weiter vorn eine kleine Kreuzung. Dann kommt mir eine Radfahrerin entgegen, wahrscheinlich ist sie auf dem Weg zur Arbeit. Ich laufe noch ein ganzes Stück durch den Wald, zeitweise wird er lichter, dann wieder dunkler. Weiter vorn sehe ich ein Haus durch die Bäume. Ich habe fünf Kilometer zurückgelegt – hier ist mein Umkehrpunkt. Der Rückweg kommt mir, weil ich ihn schon kenne, weniger lang vor. Ich mache noch einen kurzen Abstecher zu einem Aussichtspunkt am Feisnecksee, ehe ich wieder auf die Straße treffe. Kurz nach sieben Uhr bin ich wieder in Waren angelangt und kann noch ein paar Schritte am Seeufer entlang gehen. 10,5 Kilometer habe ich zurückgelegt.

Montag, 10. Juni 2013

Start kurz nach sieben Uhr am Hotel in Vitte, Insel Hiddensee, nahe am Hafen. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel – ich überlege kurz, ob ich die Jacke wieder aufs Zimmer schaffen soll, aber ich möchte loslegen und binde sie mir um. Ich laufe auf dem Deich Richtung Neuendorf entlang, der hier in einem Bogen zur westlichen Seite der Insel macht. Dies ist, meine ich, nahezu die schmalste Ost-West-Ausdehnung. Es gab Sturmfluten, die hier durchgebrochen sind: die Ortschaften sind durch die Deiche gesichert worden. Nach Neuendorf muss ich nun die Straße nehmen, was aber keineswegs stressig ist: die Insel Hiddensee ist weitgehend autofrei; hier verkehren nur ein kleiner Ortsbus und wenige gewerbliche Fahrzeuge. Hauptverkehrsmittel sind Fahrräder – ein Grund für mich, die Insel zu lieben. Vitte und der südlichste Ort der Insel, Neuendorf, liegen über fünf Kilometer auseinander. Ich habe nicht vor, Neuendorf zu erreichen: nach zwei Kilometern kehre ich um und laufe zurück zu den Deichen. Nun wende ich mich links herum und habe nach wenigen Metern den Deichabschnitt am offenen Meer erreicht. Was für ein Anblick! Nur wenige Spaziergänger sind unterwegs, einige Leute schwimmen schon – sicher ein Erlebnis. Ich war skeptisch, ob ich die Laufsachen im Urlaub brauchen würde, aber nun bin ich froh, sie dabei zu haben. Wir sind ohne eigene Fahrräder angereist und unsere Reiseroute wird etwas verändert. Keine Mehrtagestour mit den Rädern bedeutet, ab und an laufen zu können. Aber auf Hiddensee und auch an der Müritz, wo wir in ein paar Tagen sein werden, kann man Fahrräder leihen, so dass wir auf diese Art von Aktivität nicht völlig verzichten müssen. Das herrliche Sommerwetter hier an der Küste kann man kaum fassen. Zuhause hatten wir in diesem Jahr bisher so wenige schöne Tage, dass ich noch nicht in meinem Liegestuhl im Garten sein konnte. Das Wort „wechselhaft“ im Zusammenhang mit dem Wetterbericht mag ich nicht mehr lesen und stärkeren, länger anhaltenden Regen möchte ich so bald auch nicht mehr erleben. Leben wir in der falschen Gegend? Aber solche Überlegungen weichen bald wieder. Es ist herrlich, hier morgens auf dem Deich entlang zu laufen und aufs Meer zu schauen. Kurz vor Kloster kehre ich um und laufe nach Vitte zurück. Reichlich sieben Kilometer habe ich in 55 Minuten zurückgelegt.

Samstag, 1. Juni 2013

Heute Morgen habe ich mich wieder aufs Laufen gefreut und war über eine Stunde unterwegs. Wochentags habe ich zweimal auf dem Laufband trainiert. Allmählich kehrt die Energie zurück und darüber freue ich mich. Kürzlich bin ich mit dem Fahrrad ein Stück auf meiner Halbmarathon-Strecke gefahren und war froh über die durchweg guten Erinnerungen an den Lauf. Am nächsten Wochenende geht es in den Fahrradurlaub. Die Laufsachen möchte ich zwar mitnehmen, weiß aber noch nicht, ob ich sie auch benutzen werde.