Sonntag, 28. April 2013

In der vergangenen Woche hatte ich nur noch zwei kurze Läufe, weil ich spürte, dass sich die Beinmuskeln von den neun Trainingswochen erholen mussten. Gestern früh konnte ich nicht wie gewohnt zu meinem Wochenendlauf starten – das war vielleicht komisch! Aber der gestrige Tag ging auch herum und seit heute früh erwartete ich sehnlich den Höhepunkt meines Laufjahres 2013. Das Wetter sah zunächst eher unangenehm aus. Auch beim Start in Pirna regnete es noch leicht, und es war recht kühl. Ich bin noch nie von Pirna nach Dresden gejoggt, aber die Halbmarathon-Distanz habe ich vor drei Wochen schon einmal getestet. Sehr, sehr viele Leute waren dort am HM-Start. Ich war im zweiten Block, der etwas zeitversetzt startete. Im vergangenen Jahr hatte ich mich auch zum Halbmarathon beim Oberelbe-Marathon angemeldet, konnte aber nicht starten. Ich war dennoch sehr froh an jenem Tag, weil ich erstmals wieder 16 Kilometer ohne Stöcke wandern konnte. Und einige Wochen später konnte ich sogar wieder kleine Runden joggen. Der Gedanke daran, dass mir nun wieder Langstreckenläufe vergönnt waren, macht mich dankbar und glücklich. Im Unterschied zum 10-Kilometer-Lauf vor zwei Jahren haben sich meine Prioritäten und Ziele verändert. Mein Hauptwunsch war, diesen Lauf genießen zu können und gut ins Ziel zu kommen – ehrgeizige Zeitziele habe ich nicht mehr. Ich laufe gern für mich allein und wusste, dass die Herausforderung für mich darin bestehen würde, mich nicht vom Tempo anderer Läufer anstecken zu lassen, sondern konsequent bei dem Tempo zu bleiben, das für mich passt. Und so war ich innerhalb des ersten Kilometers fast bis ans Ende des Halbmarathon-Feldes zurückgefallen. Das kümmerte mich aber gar nicht, ich wollte weiter ruhig laufen – schließlich würde die Strecke lang genug sein. Dieser Lauf zählt zu den Dingen, die ich einfach mal gemacht haben wollte. Warum Halbmarathon? Meine Motivation war eher ein „Warum nicht“. Die Laufstrecke führt fast die ganze Zeit an der Elbe entlang. Die Elbe und der Elberadweg – da fühle ich mich zuhause. Die unterschiedlichen Stationen kamen für mein Empfinden ziemlich schnell näher: Heidenau, Zschieren, Kleinzschachwitz, Laubegast, Tolkewitz… und dann wartete ich schon darauf, das Blaue Wunder sehen zu können, die erste Dresdner Brücke, wenn man aus östlicher Richtung kommt. Nach 13 Kilometern machte ich die erste Trinkpause und ging dabei ein paar Schritte. An der Strecke wird reichlich Verpflegung angeboten, aber ich blieb bei meinem Apfelsaft, den ich in einem Fläschchen am Gürtel trug. Beim Halbmarathon ist es nicht nötig, unterwegs zu essen, und ich wollte auch meinen Magen nicht reizen. Das kühle Wetter erwies sich wirklich als ideal und ab Heidenau regnete es auch nicht mehr. Die Läufer verteilten sich gut auf der Strecke, so dass ich lange Zeit ziemlich für mich lief. Rührend fand ich, wie viele Leute trotz des kühlen Wetters am Weg standen und jeden Läufer anfeuerten und Beifall klatschten. Auch die Bands an den verschiedenen Stationen sorgten für eine festliche Stimmung. Ich genoss diese Vorzüge einer großen Veranstaltung. Der Abschnitt zwischen Blauem Wunder und Waldschlösschenbrücke zieht sich immer etwas in die Länge. Hier traf ich doch wieder auf andere Läufer, aber es war nicht beengt und man hatte immer genügend Platz. Hinter der Waldschlösschenbrücke wurde schon das Dresdner Stadtzentrum sichtbar und spätestens hier war ich mir sicher, ins Ziel zu kommen. Am letzten Verpflegungspunkt wurden die Läufer namentlich aufgerufen. Ich staunte nicht schlecht, aus dem Lautsprecher angekündigt zu werden! Der Sprecher fügte hinzu, dass all diese Läufer, die gerade vorbeikommen, in ihrer Freizeit trainieren. Besonders diese Aussage motivierte mich für die letzten drei Kilometer. Viele Läufer waren ganz locker unterwegs, blieben auch unterwegs mal stehen und fotografierten die Stadt. Als ich das Terassenufer passierte, kam der Marathon-Sieger in einem wirklich beeindruckenden Tempo links vorbei. Die letzten zwei Kilometer fand ich schon anstrengend und bemerkte, dass mein rechtes Knie etwas steif wurde. Ich konnte aber dennoch gut weiterlaufen, denn nun trennten mich nur noch wenige Meter von meiner Finisher-Medaille. Ich war so versessen auf dieses Andenken! Kurz vor dem Heinz-Steyer-Stadion passierte man eine Gasse von Chearleadern. Und da sah ich meinen Mann stehen und konnte ihm zuwinken! Ein kurzes Stück noch im Stadion – wieder ermutigende Rufe am Rand, und dann war ich im Ziel! Ich habe es geschafft, den Halbmarathon beim OEM zu laufen! Es war eine schöne Veranstaltung und ein durch und durch positives Erlebnis für mich. Und die Finisher-Medaille vom 10-Kilometer-Lauf hat nun endlich Gesellschaft! Gelaufen bin ich den Halbmarathon in 2:37 und damit bin ich wirklich zufrieden – ist doch eine gute Zeit für eine Wellness-Läuferin! Bis auf zwei kurze Trink- und Gehpausen bin ich die 21 km durchgejoggt. Meine Beine haben nun etwas Ruhe verdient, und ich freue mich schon auf andere Schwerpunkte beim Training in den nächsten Wochen. Denn auch wenn ich in diesem Jahr an keiner Laufveranstaltung mehr teilnehmen möchte, habe ich doch weitere sportliche Ziele.

Samstag, 20. April 2013

Die neunte Trainingswoche war nicht ganz ohne. Am Montag ein kurzer, ruhiger Lauf, am Mittwoch 50 Minuten Fahrtspiel, gestern ein kurzer, zügiger Lauf und am Donnerstag Krafttraining. Der heutige lange Lauf war mit 87 Minuten relativ kurz (so schnell verschiebt sich die Bewertung!), aber ich empfand ihn als völlig ausreichend. Nun spüre ich die Notwendigkeit des Taperings und werde mich in den nächsten Tagen auch ganz auf den Trainingsplan verlassen. Inzwischen bin ich angemeldet zum Halbmarathon und sofern nichts Ernstes dazwischenkommt, werde ich auch laufen. Die Wetterprognosen sind nicht besonders gut für das nächste Wochenende und bei Starkregen werde ich mit Sicherheit nicht starten – aber derzeit bin ich optimistisch. Der nächste Wochenendlauf findet dann an einem Sonntag statt, so dass ich, wenn alles wie geplant verläuft, später als sonst berichten werde.

Samstag, 13. April 2013

Nicht an jedem Wochenende stehen Sport und Regeneration im Vordergrund, deshalb nur ein kurzer Eintrag. Mit den reichlich 18 Kilometern, die ich heute Morgen gelaufen bin, kann ich zufrieden sein. Zwei Stunden und 23 Minuten war ich unterwegs und habe damit meinen Wochenendlauf laut Trainingsplan erfüllt. Es war anstrengend, aber machbar. Nun weiß ich, warum ich am kommenden Wochenende (eine Woche vor dem geplanten Halbmarathon) deutlich weniger laufen soll.

Samstag, 6. April 2013

Ab und an mal ein Training auszulassen, ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben – das gelingt mir inzwischen doch etwas besser als früher. An dem langen Osterwochenende war ich sehr müde und schlapp und den kurzen, für Montag geplanten Lauf wollte ich nicht erzwingen. Habe diesen Tag lieber zur Erholung genutzt und am Mittwoch begann wieder mein Training. Und von da an begann ich, mich schon auf den langen Wochenendlauf zu freuen. Krafttraining (vorgestern) und kurzer Lauf (gestern) klappten auch gut. Für heute hatte ich mir vorgenommen, etwa 15 bis 16 Kilometer zu laufen. Ich starte gegen 5.45 Uhr und laufe sogleich an der Elbe entlang Richtung Stadtzentrum. Es ist noch dunkel draußen und wunderbar still. Heute mag ich mal gar nicht die gewohnte Runde laufen, sondern mache etwas Anderes. Es ist kein Frost mehr und ich muss mich auch nicht mehr so warm anziehen. Die Vögel singen laut, der Frühling lässt grüßen, obwohl der Tag heute eher trist und grau werden soll. Ruhig geht es von Brücke zu Brücke. Von dem Erholungslauf am vergangenen Wochenende möchte ich mir einiges für die Zukunft bewahren. Ich schaue nicht nach den Kilometern, noch nicht. Bis über das Blaue Wunder sind es etwas mehr als zehn… wozu also immer auf die Anzeige gucken. Es ist schön, den erwachenden Morgen so entspannt zu erleben. Ein paar Radfahrer, einige Läufer, noch keine Hunde… eine angenehme Bilanz auf der ersten Hälfte der Strecke. Als ich die Waldschlösschenbrücke zum ersten Mal hinter mir lasse, bin ich ganz froh, weil ich immer noch ziemlich gut drauf bin. Früher bin ich viel zu schnell gelaufen und war demzufolge hier schon etwas geschafft. Bald taucht das „Blaue Wunder“ aus dem Nebel auf. Ich will ein ruhiges Tempo halten, bei dem ich gut durchatmen kann. Fünfzehn bis sechzehn Kilometer sind eine ordentliche Strecke, die möchte ich nicht überstürzt angehen. Vor der Brücke folgt ein langer Abschnitt mit Kopfsteinpflaster, der für Radfahrer unangenehm, für Läufer aber gar nicht so schlecht ist. Bei längeren Strecken schätze ich einen abwechslungsreichen Untergrund und laufe auch gern mal ein Stück auf der Wiese. Es ist ein schönes Gefühl, mal wieder über das „Blaue Wunder“ zu laufen. Hier in der Nähe bin ich zum Kinderturnen und später auch mal zur Schule gegangen. Auf der anderen Seite und wieder auf dem Elberadweg, habe ich über 11 Kilometer zurückgelegt und mache eine kurze Trink- und Gehpause. Nun geht es wieder zurück Richtung Stadtzentrum. Der Abschnitt bis zur Waldschlösschenbrücke zieht sich erfahrungsgemäß in die Länge, aber mit Ruhe klappt es und ich sage mir immer: das läuft ja so gut, ich könnte es heute fast bis wieder nach Hause schaffen. Aber das habe ich nicht vor. Große Hunde halten sich glücklicherweise fern, aber ich bin doch froh, als ich in Johannstadt hinauf zur Straße abbiegen kann. Nun kommen immer mehr Leute, die ihre Hunde ausführen und allzu viele Begegnungen möchte ich heute nicht haben. Dreizehn Kilometer sind es an der Waldschlösschenbrücke. Die nächsten Brücken folgen in kürzeren Abständen. Kurz vor der Albertbrücke – es müssen knapp 15 Kilometer sein – fasse ich den Entschluss, noch ein Stück zu laufen. An der Augustusbrücke fährt die Straßenbahn ab, das ist ein gutes Ziel. Ich wechsle wieder hinunter auf den Elberadweg, um nicht an der Ampel warten zu müssen. Richtig gut geht das heute, aber ich will mich nun doch mäßigen. Die Straßenbahn sehe ich über die Augustusbrücke fahren. Gut, laufe ich also über die Brücke bis zur nächsten Haltestelle – dann habe ich 17 Kilometer komplett und kann mehr als zufrieden sein. Auf der Brücke habe ich eine kurze Pause, weil mich Leute nach dem Weg zum Trödelmarkt fragen. Nun, dann beende ich den heutigen Lauf entspannter als geplant. Relativ locker erreiche ich die Haltestelle an der Hauptstraße. 17 Kilometer in 2:11 – das kann ich kaum glauben und muss zweimal hinschauen. Die Anzeige an der Haltestelle erfreut mich aber weniger: die nächste Straßenbahn nach Hause fährt erst in 24 Minuten! So lange kann ich in verschwitzen Laufsachen nicht hier herumstehen – und sehe nur eine einzige Alternative, nämlich den Rest der Strecke auch noch zu joggen. Bumm – aber ich denke gar nicht länger darüber nach. Eine kurze Gehpause, und ich starte den Forerunner erneut. Ich wende mich wieder Richtung Elberadweg und beschließe, das letzte Wegstück als ruhiges Auslaufen zu nehmen. Ich laufe so locker wie möglich. So weit ist es ja gar nicht mehr… kurz vor der Molenbrücke habe ich über 19 Kilometer zurückgelegt und bis zur magischen 20 fehlt nicht mehr viel! Na, wenn das kein Ansporn ist! Am Ballhaus Watzke ist es dann soweit: die 20 ist überschritten. Nun spüre ich doch, wie die Kräfte nachlassen, aber ruhig und entspannt geht es noch ein Stückchen. Umso schneller komme ich an mein Frühstück! Am Hoftor angekommen, sind es 20,83 – und nun will ich es wissen. Die letzten Meter gehen auch noch. Nach 21,24 Kilometern beende ich meinen Lauf – in einer Zeit von 2:42. Kneift mich mal jemand? Das war geringfügig mehr als ein Halbmarathon, und dass es dazu kam, verdanke ich den Dresdner Verkehrsbetrieben. Nun weiß ich immerhin, dass die Strecke an einem Tag mit halbwegs guter Form zu schaffen ist. Bald ist Anmeldeschluss, bald muss ich mich entscheiden.