Mittwoch, 8. Februar 2017

Gestern habe ich das Krafttraining ausfallen lassen, weil ich es vorgezogen habe, eine Stunde länger zu schlafen. Heute konnte ich nicht länger schlafen und bemerkte schon beim Blick aufs Thermometer, dass die Bedingungen draußen ziemlich gut sein würden: nur leichter Frost und kein Neuschnee. Da es morgen und übermorgen deutlich kälter sein soll und ich außerdem gut in Form war, beschloss ich, heute schon den langen Lauf zu machen. Deswegen nahm ich auch den Forerunner mit, was ich mittwochs eher selten tue.

Ich kam durchweg gut voran und genoss es. Auch der Wind war nicht weiter schlimm - erst am Ende meines Laufs sollte er dann stärker werden. Wenn ich gut vorankomme, werde ich auch mal schneller, wenn mir danach ist, oder wenn es darauf ankommt, noch bei Grün die Straße zu überqueren. Obwohl es nicht gerade warm draußen war, war dieser Lauf schon ein Vorgeschmack auf den Frühling. Erst bei den letzten Metern bis zum Hoftor wurden die Beine schwer - und dann sah ich auch, warum: 11,5 Kilometer bin ich gelaufen! Ach ja - es kann gern öfter so sein. Nun sollen die Temperaturen ja wieder abstürzen. Da ist es gut, den langen Lauf für diese Woche schon geschafft zu haben.

Samstag, 4. Februar 2017

Gestern hatte ich keine Zeit zum Laufen und habe mich auf den Lauf am Sonnabend gefreut, ganz gemütlich, ohne Zeitdruck. Es wurde dann doch kein echter Genusslauf. Schon am Abend spürte ich, dass ich eigentlich lieber ausschlafen und ganz faul den Sonnabend beginnen wollte, mit viel Ruhe und ohne Zeit- und Leistungsvorgaben. Und vermutlich hat mich der Gedanke an den Morgenlauf auch schlecht schlafen lassen. So musste ich mich kurz nach sechs Uhr überwinden, aufzustehen und mich zum Laufen fertig zu machen.

Ganz ohne Zeitdruck, das klappt eben nur innerhalb eines gewissen Zeitraumes. Ich habe noch überlegt, warum ich nicht einfach liegen bleibe und irgendwann am Vormittag laufe. Die Antwort ist schlicht: dann ist Frühstückszeit. Und wenn Frühstückszeit ist, mag ich erst recht nicht laufen - danach ist ebenfalls ungünstig. Ich trat also gegen halb sieben hinaus auf die Straße. Erste kleine Runde, zweite kleine Runde - und auf der zweiten Runde, die mich ein Stück ans Feld und auf wenig geräumte Wege führte, wäre ich einige Male fast ausgerutscht. Der Boden war noch kalt und Schneematsch und Nässe hatten sich in Eis verwandelt. Also lief ich vorsichtig nach Hause und schnallte mir die Spikes an die Schuhe. Das ging ein wenig besser, aber auch nicht wirklich gut. Das andere Paar Spikes, das besser zum Joggen geeignet ist, habe ich verschenkt.

Nun wurde es hell. Das gab eine schöne Stimmung und der Himmel sah auch toll aus, aber ich musste mich überwiegend auf den Weg vor mir konzentrieren. Ich machte mir angenehme Gedanken, malte mir aus, dass ich stolz sein würde, aufgestanden zu sein, obwohl ich keine Lust hatte. Aber der innere Schweinehund meldete sich auch zu Wort: Kann ich nicht einer von jenen Menschen sein, die nie mit sich hadern, immer zufrieden sind, auch wenn sie hinter ihren eigenen Zielen zurück bleiben, sie nicht erreichen oder gar nicht erst angehen? Denn es gibt sie, diese völlig Selbstzufriedenen, eigentlich sehr glücklich zu schätzenden Menschen. Ich bin anders, rastloser und oft getrieben von irgendwelchen Wünschen, Zielen, Erwartungen. Natürlich weiß ich, dass das nicht nur negativ ist. Denn ohne Ehrgeiz hätte ich vermutlich nie mit Sport angefangen. Derart widersprüchliche Gedanken gingen mir durch den Kopf, während ich lief und bemüht war, dabei nicht auszurutschen.

Zeitweise spürte ich wieder meine Problemstelle im rechten Knie, die mir schon lange keinen Ärger mehr gemacht hat. Da stimmte also was mit meiner Lauftechnik nicht, vermutlich war ich nicht locker genug wegen der Rutschgefahr. Als ich den Elbepark weiter vorne sah, dachte ich mir: wenn ich dort angekommen bin, habe ich meine Runde schon so gut wie geschafft. Die letzten Meter dorthin waren allerdings die schwierigsten: der Weg war eine einzige Eisbahn und irgendwann gab ich auf und lief ein Stück neben dem Weg im Schnee. Das ging aber auch nicht gut, weil der Schnee hart und uneben war. Dann endlich war der Weg wieder frei und ich konnte ungehindert laufen.

An der Sternstraße angekommen, hatte ich gewonnen - gegen den Schweinehund, der sich nun, da ich bald zuhause sein würde, nicht mehr meldete. Endlich trödeln können, endlich frühstücken - der letzte Kilometer war dann keine Hürde mehr. Ich hatte heute keine Konditions- sondern eine Motivationsschwäche. Trotzdem gelaufen zu sein, wird meine Motivation hoffentlich wieder stärken. 10 Kilometer habe ich zurückgelegt.