Donnerstag, 18. August 2011

18.08.11

Ich beginne 7.05 Uhr am Hoftor und laufe Richtung Nordwesten. Heute fange ich später an zu arbeiten und bleibe dafür länger im Büro. Zum Glück habe ich die meisten Urlaubsvorbereitungen erledigt, so dass mich das nicht in Schwierigkeiten bringt. Und ich kann mir für den Morgenlauf etwas mehr Zeit lassen.

Es geht an der Sternstraße entlang nach Übigau. Ein schöner, warmer Tag soll das heute werden, und man sieht und spürt es schon. Der Himmel ist nur wenig bewölkt, das Licht ist spätsommerlich golden, die Luft angenehm frisch, aber nicht kalt. Der Verkehr auf den Straßen hält sich noch in Grenzen, aber in wenigen Minuten wird sich das ändern. Ich laufe an der Werftstraße entlang und versuche, ein ruhiges, lockeres Tempo zu halten. Hinter dem Edeka-Großhandel geht es hinunter zur Elbe. Das Gras ist intensiv grün und ich freue mich, hier entlang zu laufen: zunächst zur Flügelwegbrücke und dann weiter zur Autobahnbrücke. Der Pfad über die Elbwiesen ist ganz gut zu laufen; ich suche mir die breiteste Spur, und das Gras ist relativ niedrig. Ein paar Minuten lang gibt es ganz leichten Sprühregen aus einer Wolke über mir, aber ringsum ist es freundlich. Wunderschön ist es hier, und ganz ruhig. Ab und an kommt ein Radfahrer vorbei. Links und rechts von mir blühen Klee, wilde Kornblumen, Glockenblumen und Hahnenfuß. Wenn es nicht so schwül ist, fühlt man sich viel wohler und leistungsfähiger. Es macht richtig Freude, vielleicht auch, weil ich nicht so unter Zeitdruck stehe. Auf dem Deich vor Altkaditz steht das Gras recht hoch; deshalb bleibe ich unten. Weiter vorn befinden sich zwei Wochenendgrundstücke ohne Zaun, wo manchmal Leute mit Hund sind, und man kann die Gegend nicht gut einsehen. Deshalb laufe ich ungern hier entlang, aber heute hoffe ich, dass sich kein Hund unbeaufsichtigt herumtreibt. Ich habe Glück und kann ungestört auf dem Pfad laufen. Weiter vorn sehe ich einen Mann mit Hund, aber die Entfernung ist so günstig, dass wir uns wohl nicht begegnen werden.

Das Gras ist nun etwas höher und noch nass vom Tau, aber mir gefällt es so gut in Elbnähe, dass ich hier weiter laufen möchte. Wenn die Schuhe nass werden, macht das auch nichts, weil ich sie zuhause ohnehin ausziehen werde. Endlich kann ich wieder zwischen Altkaditz und Serkowitz neben der Elbe entlang laufen! Sie ist mir ganz nahe, und die Elbbiegung liegt im Schatten. Pure Erholung ist das! Wenn ich mich nicht auf den Wiesenweg konzentrieren müsste, könnte ich mich noch besser umsehen und die Gegend genießen… aber das Laufen im Gelände möchte immer mal trainiert werden. Dann kommt der Pfad direkt am Wasser. Hier kann ich an einigen Stellen bis zum Grund sehen und beobachten, wie die Strömung größere Steine umspült.

Hinter Serkowitz laufe ich auf den Elberadweg. Außer mir sind hier keine Läufer unterwegs, aber ich sehe immer wieder Radfahrer. Vor Altkötzschenbroda wird immer noch am Deich gebaut und ich laufe auf der Umleitung des Elberadwegs. Hier merke ich, wie die Kräfte nachlassen, aber bis zur nächsten Haltestelle werde ich es schaffen. In Altkötzschenbroda sitzen die ersten Leute draußen vor den Gaststätten – wahrscheinlich Urlauber. Ich laufe weiter am Bahnhof Radebeul-West vorbei bis zur Straßenbahn. 8.18 Uhr bin ich da und habe 10 Kilometer zurückgelegt.

Hiermit verabschiede ich mich in die Schreib- und Laufpause. Ab Samstag ist Erholung angesagt, aber unsportlich werde ich nicht sein.

Dienstag, 16. August 2011

16.08.11

Es ist neblig, als ich 6.44 Uhr zuhause loslaufe. Im Oktober würde ich das ja stimmungsvoll finden, aber jetzt mitten im August? Es ist angenehm kühl heute. Ich laufe wieder meine 7-Kilometer-Runde ins Stadtzentrum. Den Lauf vom Sonntag spüre ich noch ein bisschen in den Beinen. Dauernd kommen mir Läufer entgegen. Hinter der Marienbrücke geht es dann richtig gut voran, aber der Nebel wird immer dichter. Es ist richtig seltsam, wenn plötzlich eine Brücke sichtbar wird. Als ich die Elbe überquert habe und mich in entgegengesetzter Richtung bewege, wird es allmählich klarer. Ich versuche, nicht allzu langsam zu werden. 7.36 Uhr bin ich an der Ampel Devrientstraße und zwei Minuten später an der Firma.

Sonntag, 14. August 2011

14.08.11

Start 09.05 Uhr am Hoftor. Es ist schwül, und im Laufe des Tages sollen sich Gewitter bilden. Schon gestern Nachmittag hatte ich Lust zu laufen, aber da musste Anderes fertig werden.

Ich laufe über die Molenbrücke Richtung Stadtzentrum. Das mache ich an Wochenenden eher selten, aber mich zieht es dorthin, und ich habe eine Runde vor, die ich so noch nicht gelaufen bin. Außer mir sind einige Läufer unterwegs sowie die ersten Spaziergänger und Radfahrer. Kurz vor der Marienbrücke ist rechts an der Elbe so ein kirchlicher Klub; da dröhnt Musik und ein paar angeheiterte Burschen feuern alle Vorbeikommenden an. Das ist amüsant und sicher gut gemeint, aber ich werde nicht schneller, nur weil jemand mir sowas zuruft. Ich möchte meine Strecke schaffen – möglichst ohne Beschwerden. Ab und an kommt ein kühles Lüftchen, aber insgesamt ist es schon wieder sehr feuchtwarm. Klimatisch ein unangenehmer Sommer bisher. So ein richtig stabiles Hochdruckgebiet mit wolkenlosem Himmel und lauen Nächten – das fehlt einem. Ein Sommer, der kein richtiger ist, fühlt sich wie ein Winter an, der nicht enden will.

Ich habe die Marienbrücke hinter mir gelassen und sehe die Augustusbrücke vor mir. Schön, dass es doch noch mit einem Wochenendlauf vor dem Urlaub klappt. Ich freue mich nun auf die Ferien; ein Tapetenwechsel und viel Neues sind genau richtig. Und die Landschaft erst… berichten werde ich später.

Ich überquere die Augustusbrücke. Hier muss ich mich durch die ersten Touristengruppen schlängeln, aber noch hält sich der Andrang in Grenzen. An den Dampferanlegestellen bilden sich Menschentrauben. Ich halte mich zunächst am Elbufer, laufe dann aber meine gewohnte Strecke am Landtag vorbei und weiter bis zur Marienbrücke. Hier mache ich eine kurze Gehpause und leere in Ruhe mein erstes Trinkfläschchen. Das ist bei diesem Wetter dringend nötig. Nun schlage ich dieselbe Richtung ein, die ich Anfang Mai beim 10-Kilometer-Lauf innerhalb des Oberelbemarathons gelaufen bin: ein Stück noch an der Pieschener Allee entlang, dann hinauf zum Schlachthof, dort auf der Brücke über die Flutrinne, auf der anderen Seite am Hafengelände vorbei und zur Bremer Straße. Die Sonne hat sich durch die Wolken gearbeitet, und es ist schlagartig heiß. Aber der Fußweg entlang der Bremer Straße ist schön schattig. Der Streckenverlauf ist heute recht günstig. Auch hier kommen mir Läufer entgegen, der Ausrüstung nach etwas länger unterwegs. Kurz vor der Flügelwegbrücke kommt wieder ein freier, sonniger Abschnitt. Mit Ruhe und gleichmäßigem Tempo geht es auf die Brücke; irgendwann bin ich am Höhepunkt angelangt und es geht wieder bergab. Ich schaffe es bis ans andere Ende; hier ist nun die zweite Geh- und Trinkpause fällig. Ich möchte gern bis nach Hause kommen, und tatsächlich kann ich nochmal Energie tanken. Es geht leicht bergan, in einem Bogen an Schloss Übigau vorbei, und weiter bis zum Kreisverkehr. Wieder ein Stückchen bergauf, über die Flutrinne hinweg – und nun bin ich schon in heimatlichen Gefilden. Ein paar Meter an der Sternstraße entlang, die Ampel schaltet auf Grün – also hinüber. Das letzte Stück über das Feld und an den Häusern vorbei geht auch noch. Zuhause angekommen, muss ich mich erst einmal vorsichtig dehnen. Eine Stunde und 32 Minuten für über 12 Kilometer. Schneckentempo, aber eine Strecke im zweistelligen Bereich! Geschafft bin ich – und ziemlich stolz.

Donnerstag, 11. August 2011

11.08.11

Als ich gegen fünf Uhr aufwache, ist es draußen dunkel, ich höre den Wind in die Bäume fahren und Regen ans Fenster trommeln. Dem Wetterbericht nach soll es nicht besser werden, also überwinde ich mich gleich.

6.44 Uhr laufe ich los. Ich möchte meine sieben-Kilometer-Runde ein Stückchen erweitern, damit ich mal etwas anderes sehe. Deshalb laufe ich an der Sternstraße entlang und biege am Kreisverkehr hinter der Flutrinne wieder links herum zur Elbe. Zuerst fand ich es angenehm frisch, aber nun hat es aufgehört zu regnen, und es ist wieder schwül. Den Anstieg an der Flutrinnenbrücke fand ich schon anstrengend. Nun laufe ich die Böcklinstraße entlang, wo noch immer an der Flutschutzmauer gebaut wird, und sehe die Pieschener Molenbrücke. Ich komme ihr näher und merke, dass es wieder in der rechten Hüfte zwickt. Nach der Massage gestern hatte ich kaum noch etwas gespürt. Mal sehen, wie weit ich heute komme. Ich laufe über die Molenbrücke. Die Atmosphäre ist nicht nur wegen der dunklen Wolken drückend; ich habe das Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen. Wirklich in Schwung komme ich auch nicht. Es ist eher ein kraftloses Vorwärtsstolpern als Laufen. Dann überholt mich ein Läufer mit kleinen, flinken Schritten. Ich ziehe mir erst einmal die Jacke aus, nun ist es ein bisschen angenehmer. Nach ein paar Metern kommt er mir gehend entgegen: er hat es also schon geschafft für heute. Ein Stück kann ich noch. Ein Vergnügen ist das heute nicht, und ich beschließe, bis zur Marienbrücke und von dort aus zur Firma zu laufen. Das ist besser als nichts, und diese kleine Runde will ich nun anständig zu Ende bringen. Aber kurz vor der Marienbrücke geht es auf einmal leichter voran. Nach einem großen Becher Kaffee, 45 Minuten Yoga und vier Kilometern Laufen werde ich endlich munter – aber besser so als gar nicht! Bis zur nächsten Brücke werde ich noch kommen. Das Ziepen wird zum Glück nicht schlimmer. Bei solchen Zipperlein neigt man dazu, sich nicht mehr wie gewohnt zu bewegen, womit sich das Problem meist verstärkt. Deshalb versuche ich, so zu laufen, als wäre nichts, aber ich weiß nicht, ob mir das wirklich gelingt. Doch ich habe wieder Energie, kann mit den Schritten ausholen und mich abdrücken; das ist ein gutes Gefühl. Und nach der Carolabrücke möchte ich weiter zur Albertbrücke. Ein bisschen heller ist es geworden, als ich die Elbe überquere. Nun bin ich entschlossen, es bis zur Firma zu schaffen. Zwischen Carola- und Augustusbrücke merke ich, dass die Beine müde werden, aber nun ist es nicht mehr weit. 7.48 Uhr komme ich an der Ampel Devrientstraße an. 8,9 Kilometer waren es heute, und darüber freue ich mich mehr als über so manche 12-Kilometer-Strecke.

Dienstag, 9. August 2011

09.08.11

Gestern war ich nicht im Yogakurs, sondern habe gefaulenzt. Das war auch mal schön, und ab und an möchte ich das einrichten. Da kommen einem gute Ideen, wie man den Alltag entspannter gestalten kann oder man gewinnt eine extra Portion Kraft, die man immer gebrauchen kann.

Heute also wieder laufen: 6.46 Uhr geht es los zu meiner 7-Kilometer-Runde. Sonderlich freundlich ist es draußen nicht, aber immerhin trocken. Da der Nachmittag noch ungemütlicher werden soll, ist es das Beste, gleich vor der Arbeit zu laufen. Ein Buch, das ich mir als Urlaubslektüre ausgesucht hatte, habe ich schon fertig gelesen, bevor der Urlaub begonnen hat. Ersatz ist inzwischen bestellt, den ich nicht vor dem 20.8. anrühren werde – versprochen.

Ich wollte „Born to run“ von Christopher McDoughall einen extra Blogeintrag widmen, aber mir fehlen schlicht die angemessenen Worte dafür. Einem Buch wie diesem begegnet man nur wenige Male im Leben, wenn man Glück hat. Hingerissen begann ich zu lesen, war zwischenzeitlich ein wenig skeptisch gegenüber dem Kulturpessimismus darin, ich las weiter, begeistert von den Geschichten über verschiedene Läufer, die in die Handlung eingeflochten sind, konnte es kaum erwarten, vom entscheidenden Rennen zu lesen, erlebte es unter Freudentränen mit und wollte es nicht fassen, das Buch schließlich ausgelesen zu haben. Aber ich tröste mich damit, dass ich es noch viele Male lesen kann. Auch jemandem, der nie Ultraläufer werden möchte, sondern einfach seine Runden um den Block dreht, kann es etwas geben.

Einen sehr guten Artikel darüber gibt es hier.

Ich laufe wie gewohnt ins Stadtzentrum und überquere die Albertbrücke. Dort fliegt ein Graureiher über mich hinweg. Am Montagmorgen habe ich am Elbufer einen weißen Reiher gesehen – entweder war das ein Silberreiher oder ein Seidenreiher. Fotografieren konnte ich ihn leider nicht, und eine solche Chance wird sich wohl kaum ein zweites Mal ergeben.

Dann geht es Richtung Firma, ein wenig schleppend, und ich muss mich immer wieder lockern. Die altbekannten Verspannungen machen sich bemerkbar. Mal sehen, was der Körper noch bringen kann, ehe es zum Wandern in die Berge geht. Ich würde gern bis Ende nächster Woche meine Laufrunden drehen, denn jede Woche, die man aussetzt, wirft einen weiter zurück. Erzwingen werde ich jedoch nichts. Momentan kann ich gewiss keine 17 oder mehr Kilometer am Stück laufen, aber mit entsprechendem Training kann ich wieder dahin kommen. Wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten. 7.44 Uhr bin ich an der Firma – ganz schön lange habe ich gebraucht. Morgen geht es zur Massage statt zum Krafttraining, und dann werde ich weiter sehen.

Freitag, 5. August 2011

05.08.11

Ich wünsche mir schon lange, einmal morgens im Garten zu frühstücken – das hat in diesem Jahr noch gar nicht geklappt. Deshalb musste ich mir etwas einfallen lassen, und ich beschloss, statt am Samstagmorgen am Freitagmorgen zu laufen. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu laufen, ist neu für mich, und deswegen war ich schon am Abend ziemlich aufgeregt. Ich habe auch vom Laufen geträumt. Ein bisschen Muskelkater habe ich vom Krafttraining bekommen, allerdings nur in den Armen – auf Grund meiner ersten Bekanntschaft mit der 7,5-Kilo-Hantel. Yoga musste sein, weil es sowohl ein guter Muntermacher als auch eine gute Erwärmung ist.

6.33 Uhr geht es zuhause los. Die Sonne steigt über die Häuser. Schon bei den Yogaübungen habe ich gemerkt, dass es ein guter Tag zum Sport treiben ist – ich bin gut in Form und gut gelaunt. Heute will ich nicht mehr die gleiche Strecke wie an den vergangenen Tagen laufen. Es geht zunächst an der Sternstraße entlang, weiter durch Übigau, die Werftstraße hinunter bis zur Flügelwegbrücke, wo ich die Elbe überquere. Ich laufe so ruhig und locker wie möglich. Was die Beine heute schaffen wollen, kann ich nicht wissen, aber ich werde mich nach ihnen richten. Die Elbwiesen schimmern golden. Nach den gestrigen Gewittern ist das ein richtig schöner Morgen, aber später soll es wieder gewittern und kräftig regnen. Auch deshalb ist es mir wichtig, diese Zeit zu nutzen. Ich laufe links herum und die Bremer Straße entlang Richtung Stadtzentrum. Sie ist ganz schön lang. Am Schlachthof laufe ich hinunter zur Elbe. Irgendwann soll es hier auch einen durchgehenden Radweg geben, auf dem man sicher gut laufen kann. Es geht durch den Ostra-Sportpark zur Marienbrücke. Ich möchte noch ein Stück weiter und so geht es bis zur Carolabrücke. Hier hätte ich Lust, noch zur Albertbrücke zu laufen, aber es ist halb acht, duschen möchte ich auch noch und irgendwann will ich am Arbeitsplatz sein, also kehre ich dort um, wo der Radweg zur Elbe abzweigt und laufe zurück Richtung Firma. Jetzt habe ich die Sonne wieder im Rücken – das ist ganz angenehm, weil es wärmer wird. 7.44 Uhr bin ich da. Es hat richtig gut geklappt, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu laufen: da könnte ich zukünftig etwas flexibler werden.

Mit dem Frühstück im Garten wird es wohl nichts werden, weil wir morgen doch zeitig aufbrechen wollen und für den Sonntag Regen angesagt ist. Aber vielleicht habe ich ja Glück und es gibt ein Wolkenloch.

Donnerstag, 4. August 2011

04.08.11

Heute geht es 6.43 Uhr zuhause los. Ich bin eine halbe Stunde früher aufgestanden, um Yoga machen zu können. Die Dehnungen waren mir wichtig, denn gestern war Krafttraining, und abends im Garten habe ich noch ein paar Stabilisierungsübungen drangehängt – barfuß im Gras ist das sehr angenehm. Nach dem Training dehne ich mich nie, nach dem Laufen nur ab und an ein wenig. Irgendwo habe ich gelesen, dass es genügt, wenn man sich am nächsten Morgen dehnt. Wenn ich den Yogakurs ausfallen lasse, habe ich kein schlechtes Gewissen, weil ich an Werktagen ohnehin mein eigenes Programm für zuhause habe. Die Regelmäßigkeit macht es, aber der Kurs ist mir wegen der Anregungen und der Möglichkeit, korrigiert zu werden, dennoch wichtig. Diesen Montag war ich im Kurs – am kommenden Montag werde ich wohl nicht hingehen.

Ich laufe wieder meine gewohnte 7-Kilometer-Runde: über die Molenbrücke Richtung Stadtzentrum. Es ist schwül, und es regnet ein wenig. An der Marienbrücke muss ich die Jacke ausziehen, und von da an ist es sehr angenehm. Das Tempo habe ich so gewählt, dass ich es gut halten kann. An der Albertbrücke überquere ich die Elbe. Hier bin ich schon zufrieden mit mir. So ein Morgenlauf kostet mich mehr Überwindung als ein Nachmittagslauf. Nun hört es sogar auf zu regnen. Heute Nachmittag soll es Gewitter und viel Regen geben – da kann ich mit der Straßenbahn fahren. 7.34 Uhr bin ich an der Firma, und siehe da, das Tempo war auch nicht schlecht.

Dienstag, 2. August 2011

02.08.11

Start 15.15 Uhr am Hoftor. Nachdem der Wochenendlauf ausgefallen ist (große Familienfeier, und mit Restalkohol lasse ich es lieber) wird es Zeit, dass ich wieder auf die Piste komme. Das Wetter war seit Freitag sehr schlecht, aber kaum ist die Wolkendecke aufgerissen, prasselt die Sonne nur so herunter. Ich freue mich, wieder unterwegs zu sein, und laufe ganz locker Richtung Übigau. Kurz vor der Flügelwegbrücke geht es hinunter zu den Elbwiesen. Ein paar Pfützen sind noch zu sehen, aber es ist kein Problem, ihnen auszuweichen. Man spürt die Niederschläge der letzten Tage an der hohen Luftfeuchtigkeit. Hier auf dem Weg nach Altkaditz ist niemand außer mir. Seit einer Weile schon möchte ich etwas trinken, zögere es aber hinaus, bis ich an der Autobahnbrücke bin. Ich habe beide Fläschchen am Gürtel und nehme von einem die Hälfte. Als ich weiter laufe, komme ich mir dennoch ausgetrocknet vor, und die Kondition lässt deutlich nach. Ein paar Meter weiter nehme ich noch einen Schluck und wende mich Richtung Serkowitzer Straße, weil am Elbufer ein Hund zu sehen ist. Am Friedhof in Altkaditz brauche ich wieder eine kurze Gehpause, ehe ich mich an die Strecke nach Serkowitz mache, die in praller Sonne liegt. Kurz vor dem Ort muss ich wieder ein Stück gehen. Immer wieder kommen Radfahrer vorbei, allesamt gut aufgelegt und in meist flottem Tempo. Es ist mir peinlich, so zu schleichen, und trotz der Langsamkeit komme ich dauernd aus der Puste. Drei Tage lang Novemberwetter und nun tropische Hitze – solche Wetterkapriolen müssten verboten werden. Ich bin ziemlich schlapp und würde den Lauf am liebsten abbrechen, aber da hätte ich ein zu schlechtes Gewissen. Also noch ein Stück. Den Hügel hinauf, wieder hinunter – und endlich ein Stück im Schatten. Das ist eine Wohltat, aber leider währt sie nur kurz. Wenn es nur mit vielen Pausen geht – dann eben so. Ich laufe weiter zum Elberadweg und mache von nun an fast aller 500 Meter eine kurze Pause. Das ist beinahe so wie auf meinem Lauf Richtung Lilienstein, nur habe ich diesmal keinen nennenswerten Anstieg, bin aber in ähnlicher Verfassung. Trotz der glühenden Hitze fange ich an zu frösteln. Nun ist wirklich Vorsicht geboten. Ich bin kurz vor Altkötzschenbroda und gehe wieder ein paar Schritte. Ein Radfahrer ruft mir zu, ich solle keine Müdigkeit vorschützen. Witzbold! Ich laufe noch bis zum Dorfkern, dort ist Schluss. So k.o. war ich lange nicht mehr – und geradezu wegen nichts. Gehen kann so herrlich sein! An der Haltestelle wird mir klar, dass die zurückgelegte Strecke so schlecht nicht war. Etwa acht Kilometer, wenn ich die Gehpausen abziehe. Hitze, das feuchtwarme Klima und Flüssigkeitsmangel waren wohl heute mein Problem. Wie so oft wollte ich am Nachmittag keinen Tee mehr kochen, bin dann doch noch länger als erwartet im Büro geblieben, kurz vor der Heimfahrt trinkt man nichts mehr und zuhause vor dem Laufen sollte es ja auch nicht zu viel sein. Und das war, insgesamt gesehen, verkehrt. Ein Lauf in der Heide, unter Bäumen, wäre heute wohl die bessere Wahl gewesen. Und heute Morgen wollte ich lieber mit dem Rad zur Arbeit fahren. Alles nicht so günstig – aber immerhin bin ich gelaufen.