Montag, 31. Dezember 2012

Bei mildem, fast frühlingshaften Wetter kamen wir wieder in Dresden an und ich schlüpfte gleich in die Laufsachen, um diese idealen Verhältnisse auszunutzen. Ein ruhiger, nicht zu anstrengender Lauf sollte es werden, denn ich hatte leichten Muskelkater von unserer gestrigen Wanderung. Mein Wunsch war, an der Elbe entlang nach Radebeul-West zu laufen, aber als ich unterhalb der Flügelwegbrücke ankam, waren dort zu viele große und gar nicht zurückhaltend wirkende Hunde unterwegs, so dass ich wieder die Flügelwegbrücke hinauf lief, sie überquerte und mich dann links herum wandte, um die Bremer Straße entlang richtig Stadtzentrum zu joggen. Das ging ein wenig mühsam, aber ganz allmählich wurde es doch besser. Als ich den Ostra-Sportpark und die Marienbrücke hinter mir gelassen hatte, sah ich zur gegenüberliegenden Seite und dachte mir: bis zur Augustusbrücke und dorthin zurück, das müsste ich schaffen. Ich war wirklich langsam unterwegs und mehr war auch nicht zu machen. Am Theaterplatz vorbei und weiter über die Augustusbrücke: viele Spaziergänger waren unterwegs, aber glücklicherweise wurden noch keine Böller gezündet. Sowas kann einen ja extrem erschrecken und wenn der Kreislauf sowieso schon belastet wird, kann ich das gar nicht leiden. Also wieder zurück zur Marienbrücke - aber das milde Wetter und die Stimmung waren so schön, dass ich nicht aufhörte, sondern weiter lief. Bis zum City-Beach müsste ich es noch schaffen... und als ich dort war, dachte ich mir: bis zum Pieschener Hafen geht es auch noch. An der Landzunge lief ich hinauf zur Leipziger Straße, denn den Anstieg zur Molenbrücke wollte ich mir nun doch sparen. Mein nächstes Ziel war das Ballhaus Watzke, und von dort aus ging es Kreuzung um Kreuzung weiter. Und dann war ich tatsächlich zu Hause, ohne eine Gehpause eingelegt zu haben. Neun, zehn Kilometer hatte ich laufen wollen, unter der Voraussetzung, dass es gut klappt - es waren 12,3: meine längste Laufstrecke in 2012, mit der ich gleichzeitig wieder eine neue Trainingswoche begonnen habe. Nun bin ich genau dort, wo ich gern wieder sein wollte! Natürlich habe ich mir für 2013 sportliche Ziele gesetzt, möchte diese aber nicht zu früh und zu verbissen angehen - das hat mich die Zwangspause gelehrt. Deswegen wird nun erstmal Silvester gefeiert! Ich freue mich auf schöne Laufstrecken im neuen Jahr!

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Das war heute richtig anstrengend! Aber ich hatte Lust auf diese Laufstrecke und dachte mir, irgendwie wird das schon - und für alle Fälle hatte ich ja eine Fahrkarte dabei. Gestern habe ich zwischen Frühstück und Mittagessen eine kurze Radtour gemacht, knapp 30 km, nichts Besonderes, aber eben doch, flott gefahren, eine Trainingseinheit, die man mitzählen kann. Ich bin zunächst in der ersten Morgendämmerung Richtung Stadtzentrum gelaufen. Tatsächlich bin ich auch zwei Läufern begegnet. Schon das Laufen über die Augustusbrücke ging etwas schleppend. Dann ging es rechts herum am Theaterplatz, weiter am Sächsischen Landtag vorbei und unter der Marienbrücke hindurch in den Ostra-Sportpark. Hier weiter geradeaus bis zum Dresdner Hafen und dann die Bremer Straße entlang Richtung Flügelwegbrücke. An der Flügelwegbrücke war ich kurz davor, zur Bushaltestelle zu gehen: die Beine wollten nicht weiter und fingen an zu verkrampfen. Den Bus hätte ich wohl nur durch einen Sprint noch erreicht und weil ich den nicht mehr einlegen wollte und konnte, machte ich eine kurze Gehpause zur Flügelwegbrücke hinauf. Dort begann ich wieder zu laufen und es ging besser weiter, als ich dachte. So lief ich weiter durch Übigau und als ich an der Sternstraße ankam, war mir klar, dass ich das letzte Stückchen auch noch schaffe. Nach knapp 1 3/4 Stunde war ich wieder zuhause. Danach eine gemütliche Runde gehen, ausgiebig dehnen und lockern und unter die Dusche. Und dann hatte ich mir das Frühstück verdient. Es waren etwa 11,7 km - wirklich was im Ganzen, worüber ich mich freuen kann. Morgen und übermorgen dann Sportpause: ich werde mich nur um die Arbeit und sonstige Erledigungen kümmern. Am Sonnabend ist noch ein Lauf geplant, ehe es in den Kurzurlaub geht.

Montag, 24. Dezember 2012

Frohe Weihnachten!

Schön, wenn ein Morgenlauf der Auftakt zum Heiligen Abend ist! Nach neuester Gewohnheit wollte ich wieder in die Brooks (ganz vorn auf dem Bild) fahren, aber das graue Pieselwetter draußen sprach dann doch für die Goretex-Schuhe (Mitte). Die Strecke war ein Erlebnis! Weil ich nun schon einen Tag früher als gewohnt (normalerweise nach dem Wochenendlauf erst dienstags wieder) unterwegs war, habe ich mich etwas zurückgenommen und bin ganz locker neun Kilometer gejoggt. Diese Woche stehen nur Genussläufe auf dem Programm, und das Krafttraining lasse ich mal ausfallen - schließlich ist Weihnachten. Eine schöne, möglichst erholsame Zeit wünsche ich!

Samstag, 22. Dezember 2012

Die Vorweihnachtshektik macht einen so hibbelig! Ich war schon wieder sehr früh auf, und kurz nach sechs Uhr geht es los. Winzige Schneeflöckchen sinken vom Himmel herab. Am Donnerstag bin ich abends gelaufen und trotz des großen Wunsches nach Bewegung habe ich nur 6,5 Kilometer geschafft. Da bin ich gespannt, wie es heute so klappt, denn die Pause war ja eher kurz. Am Dienstag waren es Tempointervalle (bescheidene freilich) über eine Stunde – das hatte ich in diesem Jahr noch nie, und die Zeit war wie im Fluge vergangen. Ganz still ist es auf den Straßen! So mag ich das. Ich möchte etwas Abwechslung und wähle die Sternstraße entlang bis über die Flutrinne, wende mich dort rechts herum und laufe vorbei an weihnachtlich beleuchteten Häusern bis zur Washingtonstraße. Es ist noch so wenig los, dass ich diese breite Fahrstraße problemlos überqueren kann. Weiter geht es am Hornbach-Markt vorbei Richtung Kaditz. Die ersten Menschen gehen an ihre Arbeit: ein Taxi steht an der Haltestelle bereit, die Straßenbahn wartet an der Wendeschleife, und im Blumenladen ist auch schon jemand beschäftigt. Ich freue mich, nach Altkaditz zu laufen, und nehme den Weg links herum durch den Dorfkern. Auch hier eine solche Ruhe – alles schläft noch! Diese Stille hat für mich mehr mit Weihnachten zu tun als all das, was man sonst heutzutage im Alltag erlebt. Alles ist gut beleuchtet, kein Grund zur Sorge. Wie nun weiter? Nach Serkowitz – das ist eine klassische Laufstrecke von mir, aber ohne Stirnlampe dort durch die Felder? Ich folge ein Stück dem Elberadweg. Die Straßenlaternen reichen bis zu den letzten Häusern und dahinter: Finsternis. Ich bin aber neugierig und möchte noch ein Stück weiter. Der asphaltierte Elberadweg ist ja kein Problem, aber so allein da im Dunkeln? Neben mir der Friedhof, die Tore sind geöffnet, und weiter hinten schimmert ein einziges Licht. Das ist so anrührend, dass kein Raum bleibt für irgendwelche Gruselphantasien. Und auf einmal ist es gar nicht mehr finster. Man sieht den Weg vor sich wie ein helles Band, erkennt auch Details in der Landschaft, weiter hinten sind die Lichter von Serkowitz, beleuchtet sind auch Spitzhaus und Spitzhaustreppe – wahrlich eine Himmelsleiter! In meiner Tasche steckt leider nur eine Fahrkarte für eine Tarifzone. Wäre ich vorsorglicher gewesen, hätte ich der Verlockung nicht widerstehen können, hinauf zum Spitzhaus zu laufen! Es ist seltsam, so im Dunkeln unterwegs zu sein. Ein Stück rechts von mir flieht ein kleines Tier, wahrscheinlich ein Häschen, und ab und an krächzt ein Vogel. Die Elbe kann man schimmern sehen, obwohl weder Mond, noch Sterne zu sehen sind. Auch in Serkowitz schlafen die Leute noch in ihren geschmückten Häuschen; selbst die Tannen in den Gärten tragen Weihnachtsschmuck. Hinter einem kleinen Hügel kehre ich um und laufe wieder zurück. Nach einer solchen Strecke habe ich mich so lange schon gesehnt! Als ich zurück nach Altkaditz komme, sehe ich ein Licht im Kirchenfenster. Wie weit werde ich noch laufen? Bis zur Straßenbahn oder bis nach Hause? Klarer Fall, was ich möchte, aber ob die Füße das noch mitmachen? Ich trage meine alten Lieblingslaufschuhe wieder und es ist, als hätte ich sie nie zur Seite stellen müssen. In Kaditz steht die Bahn bereit, und ich laufe vorbei. Noch geht es ganz leicht, aber das kann einen Kilometer weiter schon ganz anders sein. Unter der Autobahn hindurch und ein Stück nach der nächsten Kreuzung über die Washingtonstraße – noch immer geht das problemlos. Zieht nun doch etwas Frieden ein in diese hektische Welt? Ich bin wieder unterwegs Richtung Übigau, denn noch kann ich gut laufen und warum sollte ich schon ans Aufhören denken. Einfach laufen, laufen, laufen, so weit ich mag. Ein bisschen ist heute schon Weihnachten. Ich habe mir immer mal gewünscht, in diesem Dezember wieder auf dem Trainingsstand zu sein, den ich hatte, als ich vor einem Jahr pausieren musste. Noch ist es nicht ganz so weit, aber ich fühle mich so reich beschenkt. Was sind schon ein, zwei Kilometer! Hauptsache Laufen! Irgendwie fühle ich mich angekommen – auf dem Weg zur Langstrecke, und das macht mich sehr glücklich. Kurz vor Übigau wird es dann anstrengend, naja, das gehört ab und an dazu. Die schönsten Geschenke sind jene, die nicht selbstverständlich und nicht käuflich sind. Während ich wieder durch Übigau laufe, wird mir klar, dass ich für meine Verhältnisse gut unterwegs war: neun, vielleicht zehn Kilometer. Es waren elf! Also doch ein Weihnachtsgeschenk.

Samstag, 15. Dezember 2012

Gerade nach langen Arbeitstagen freut man sich auf den Wochenendlauf im Freien ... aber die Wetterprognosen haben mich doch den Plan ändern lassen. Ich war Dienstag, Donnerstag und gestern abend im Studio auf dem Laufband. Wegen des etwas verringerten Zeitabstandes zu Donnerstag früh - ich will den Füßen nicht zu viel zumuten - war ich gestern nur 35 Minuten auf dem Laufband und anschließend 40 Minuten auf dem Crosstrainer. Allerdings ist mir der Sport nicht ganz leicht gefallen, aber hinterher war ich sehr zufrieden, mich aufgerafft zu haben! Seit ein paar Wochen schon laufe ich zeitweise auch ohne orthopädische Einlagen in den Schuhen. Das ergab sich eher spontan: ich hatte noch meine alten Lieblingsschuhe, die Brooks Glycerin, zuhause. Sie sind noch ganz okay und ich sehnte mich danach, sie mal wieder zu probieren, zumal die Einlagen auch hinein passen. Als ich sie dann an den Füßen hatte, fühlte sich das sehr komisch an. Aber da ich so gern damit laufen wollte, probierte ich fünfzehn Minuten ohne Einlagen auf dem Laufband, davon fünf Minuten Gehen, zehn Minuten joggen. Das klappte sehr gut und so habe ich die Zeit allmählich gesteigert. Inzwischen kann ich 45 Minuten im Glycerin laufen und vermutlich auch länger, aber das will ich vorsichtig herausfinden. Ich habe nun auch das Nachfolgemodell, den Glycerin 9 - das ist nicht das allerneuste Modell, aber dafür war es ein Schnäppchen und es ist ja trotzdem ein hochwertiger Laufschuh. Momentan laufe ich im Studio im neuen Glycerin und ja: 35 Minuten haben also schon geklappt. Ich freue mich ganz besonders, da es den Beinen und Füßen besser bekommt als ständiges Laufen mit Einlagen, und das Highlight ist: der Glycerin ist kein Schuh mit Pronationsstütze, sondern ein Neutralschuh!

Samstag, 8. Dezember 2012

Ich war ja zunächst skeptisch, ob ich heute laufen würde: Temperaturen unter -10 Grad waren angekündigt. So war ich darauf eingestellt, den Lauf eventuell auf die frühen Nachmittagsstunden zu verschieben. Aber ich war morgens pünktlich wach und dachte mir: es ist noch so viel zu tun heute, besser wäre es, du läufst gleich. Und es hat mich, zugegeben, auch interessiert, wie das ist ein klein wenig unter dem empfohlenen Kältelimit: bis -10 Grad, heißt es, kann man joggen. Das Thermometer zeigte -11. Ich dachte mir, wenn ich ruhig laufe, warm angezogen bin, mich nicht überfordere und notfalls die Runde abkürze, kann doch nicht viel passieren. Anfangs hat es ein bisschen gezwickt im Gesicht, aber ansonsten habe ich nicht gefroren. Gleich am Feld kamen mir zwei Jogger entgegen, es war noch dämmrig. Ich lief die gewohnte Runde nach Übigau, von dort aus nach Altmickten und zur Elbe hinunter, weiter zur Molenbrücke und noch ein Stück bis zur nächsten Querstraße nach der Landzunge. Die Luft war frisch und klar, die Elbe dampfte, Wildgänse zogen darüber hinweg und ringsum war alles frostig und weiß. Die Schritte knirschten, aber das Laufen ging wirklich gut. Als ich ein Stück Richtung Stadtzentrum lief, glühte die Morgensonne zwischen Rathausturm und Hofkirche. Ich war mit einer kurzen Unterbrechung am Geldautomaten 1 ¼ Stunde unterwegs und bin 8,5 km gelaufen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ich bin ja eher eine Frühaufsteherin, aber wenn ich mal nicht kurz vor fünf oder spätestens halb sechs raus muss, sondern dann aufstehen kann, wenn ich mag – selbst wenn es noch dämmrig ist, wenn es schon morgens in der Wohnung nach Weihnachtsplätzchen duftet, dann bin ich schon sehr, sehr zufrieden. Hat es dann noch frisch geschneit, und ich kann in aller Ruhe zu einem Lauf durch die Winterlandschaft aufbrechen, beginnt der Tag perfekt – so einen Nikolaustag lobe ich mir! Ich beginne kurz nach sieben Uhr am Hoftor und laufe langsam hinunter zur Sternstraße. Auf diese Weise kann ich den hektisch an der Schule herumkurvenden Autofahrern ausweichen – heutzutage wird ja fast jedes Kind hin chauffiert. Weiter geht es übers Feld, da ist alles schön verschneit und eigentlich fehlen nur noch ein paar aufgesteckte Lichter an den Alleebäumchen. Ich wollte heute zur Abwechslung in anderen Schuhen laufen, aber der Schnee ließ mich dann doch die neuen Goretex-Schuhe wählen. Links herum geht es noch ein Stück auf einem Fußweg, der meist ruhig ist. Dann weiter entlang der Washingtonstraße und schließlich in die Werftstraße nach Übigau hinein. Am Schloss links herum bis zum Kreisverkehr, dann weiter hinunter zur Elbe. In Übigau und in den Häuschen nahe der Elbe ist immer sehr schön geschmückt, und auf das Weihnachtsdeko-Angucken freue ich mich immer besonders. Das Laufen im Schnee strengt doch mehr an als sonst! Ich hätte Lust, schon an der Molenbrücke umzudrehen, aber ein Stückchen soll es noch sein: ich laufe bis ans Ende der Landzunge und wieder über die Brücke zurück. Nun geht es an der Elbe entlang bis fast nach Hause. Heute waren es reichlich 7,5 km.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Ich sage mal kurz piep im Lauftagebuch: Trainiert habe ich in der vergangenen Woche regelmäßig und auch gestern bin ich eine schöne Strecke gelaufen, teilweise schon in den neuen Winterlaufschuhen, die sich nicht nur beim Anprobieren gut angefühlt haben. Ansonsten haben Renovierungs- und Umbauarbeiten Vorrang, damit nicht noch an Heiligabend Chaos in der Wohnung ist. In der kommenden Woche habe ich Urlaub und hoffe, dann auch wieder ausführlicher vom Laufen berichten zu können.

Samstag, 24. November 2012

Heute beginne ich noch ein paar Minuten früher mit meinem Lauf; es ist beinahe noch dunkel. Ich freue mich schon seit gestern Abend aufs Laufen und deshalb war ich froh, als ich gegen fünf Uhr aufstehen konnte. Der Lauf am Mittwoch war zwar etwas mühsam gewesen, aber geschadet hat er mir nicht. Die letzten beiden Tage habe ich auf Sport verzichtet. Heute lässt sich alles ganz gut an. Ich gebe mir Mühe, langsam zu laufen. Morgens um diese Zeit ist es noch schön ruhig und ich bin völlig entspannt auf meiner Strecke. Meine neuen Laufschuhe trage ich derzeit im Alltag, damit ich mich an die Einlagen gewöhne und umgekehrt sich die Einlagen an meine Füße anpassen. Ich bin aber schon sehr neugierig auf den ersten Versuch draußen! Am Dienstag möchte ich dann wieder etwas auf dem Laufband experimentieren. Es bleibt weiterhin spannend! Ich laufe meine gewohnte Runde durch Übigau, zur Elbe hinunter und weiter bis zur Molenbrücke. Dort noch ein Stückchen weiter bis zur Landzunge, Wendepunkt. Hier tut es mir wirklich leid, umkehren zu müssen. Nach vier Kilometern werde ich erst richtig warm und habe das Gefühl, alles klappt „wie geschmiert“. Da ist es nicht optimal, schon wieder ans Aufhören zu denken. Aber ich möchte nicht riskieren, dass die Ferse oder die Knie mir morgen wieder Ärger machen, deswegen heute nur eine vergleichsweise geringe Steigerung. An der Elbe entlang geht es ein Stück zurück und über die Sternstraße hinweg nach Hause. Es waren etwas über sechs Kilometer, genau das, was ich heute für angemessen hielt. Konditionell hat es einfach super geklappt, da wären noch einige Kilometer mehr drin gewesen. Ein Riesen-Unterschied zum letzten Lauf. Aber manchmal ist Schonung eben das einzig Richtige.

Mittwoch, 21. November 2012

Wieder Laufpause, dieses Mal wegen einer Erkältung. Ich konnte am Wochenende etwas faulenzen, was, glaube ich, ganz gut war. Heute nun, am Feiertag, möchte ich eine kleine Laufrunde probieren. Ich bin zwar noch ein bisschen schlapp und müde, weiß aber nicht genau, woran das liegt: vielleicht fehlen mir Licht und frische Luft oder der Kreislauf braucht mal einen Schubs. Eine ruhige 5-Kilometer-Runde kann da eigentlich nicht schaden. Ich starte gegen sieben Uhr, es wird gerade Tag. Es ist ganz ruhig und spätherbstlich, etwas Dunst liegt über den Wiesen, sie sind hell vom Raureif. Der heutige Tag soll dem Anlass nach ein besinnlicher sein und die morgendliche Stimmung passt dazu. Ich freue mich, wieder unterwegs zu sein und auf diese Weise kurz rauszukommen, denn später werde ich ein Zimmer renovieren und das bedeutet ja, wieder den ganzen Rest des Tages drinnen zu sein. Ein schöner Morgen – aber so richtig komme ich nicht in Schwung. Ich laufe den Bogen an Schloss Übigau vorbei, ein Stück geradeaus und hinunter zu den Elbwiesen. Das schleppt sich hin und wirklich gut klappt es noch nicht. Das Krafttraining ist morgen auf jeden Fall noch gestrichen. Ich laufe auch nicht zur Molenbrücke, sondern biege früher zur Sternstraße ab. Fünf Kilometer sind aber auch nicht zu verachten – mal sehen, wie ich den Lauf vertrage.

Samstag, 10. November 2012

Beim letzten Samstaglauf war eigentlich alles prima – meinte ich. Am Sonntag Mittag! fing die Ferse wieder an zu ziepen. (Wollte ich auf den Körper hören, müsste ich hellsehen können!) Nicht schlimm zwar, aber doch deutlich genug, so dass ich mich etwas frustriert zu einer Laufpause entschloss. Das Alternativtraining war dann doch nicht so schlimm, wie ich dachte: auf Fahrrad und Crosstrainer konnte ich den Bewegungsdrang einigermaßen ausleben und abreagieren kann man sich auf den Geräten auch ganz gut. ;-) Ich vermute nun, dass ich neue Laufschuhe und teilweise auch neue Einlagen benötige, und gebe zu: ich habe das Thema etwas verdrängt, immer mit dem Gedanken im Hintergrund: die Füße werden mir schon ein Zeichen geben, wenn Neuanschaffungen fällig sind. Nach einwöchiger Pause bin ich heute wieder vorsichtig gestartet: 6 Kilometer ganz langsam getrabt. Auch in meinen Zweitschuhen, die ich in letzter Zeit nur im Fitnessstudio getragen hatte, sinke ich ziemlich ein – noch ein weiterer Handlungsbedarf. Die Einlagen sind aber noch ganz brauchbar. Die Kayano muss ich nun bald entsorgen, denn selbst auf dem Crosstrainer habe ich keinen guten Halt mehr darin, die sind einfach verschlissen. Ein neues Paar Winterlaufschuhe habe ich schon und Ende nächster Woche kann ich sie – mit eingearbeiteten Einlagen - vom Orthopädieschuhmacher abholen. Falls die Füße mir den heutigen Lauf nicht übel nehmen, gehe ich am Dienstag wieder vorsichtig aufs Laufband und werde dort ein wenig mit Schuhen experimentieren.

Sonntag, 4. November 2012

Kurzer Nachtrag: Die Woche verlief nach Plan: am Dienstag alternatives Ausdauertraining, am Mittwoch (ich habe den Feiertag genutzt) ein Lauf bei Tageslicht über 8,5 km, am Donnerstag Krafttraining, gestern ein langsamer Lauf über 9 Kilometer, der mir nicht sonderlich schwer, aber auch nicht ganz leicht fiel – ein durchschnittlicher Lauf eben bei relativ mildem Herbstwetter. Und der Tag war so schnell vorbei, dass ich keine Zeit für einen Eintrag fand… In den nächsten Wochen liegt einiges an, mal sehen – aber an meinem Sportprogramm möchte ich wie gewohnt festhalten, so weit das klappt.

Samstag, 27. Oktober 2012

Beim ersten Wintereinbruch hält sich die Lauflust in Grenzen – aber ich habe natürlich nicht vor, meinen Gelüsten nachzugeben und mich im Zimmer zu verkriechen. Und somit starte ich kurz vor sieben Uhr mit dem Ziel, 10 Kilometer zu laufen. 10 Kilometer sind schon eine magische Marke für Laufeinsteiger. Nach der Zwangspause bin ich ja wieder beim Einsteigen und denke mir: heute müsste das funktionieren – eigentlich hätte ich am letzten Samstag die 10 schon schaffen können. Man ist jetzt wesentlich kälteempfindlicher als am Ende des Winters. Ich trage ein warmes, langes Laufshirt, darüber die Laufjacke und die warme, lange Laufhose, sicherheitshalber die Warnweste, denn noch ist es dunkel, sowie ein Cap, weil ich sonst bald nichts mehr sehen würde: es schneeregnet intensiv und wird wohl so bald nicht aufhören. Wider Erwarten wird auch dieser Lauf ganz stimmungsvoll. Es ist ruhig, leise rieselt es auf das herabgefallene Laub und auf den Straßen ist noch wenig los. Ich laufe langsam Richtung Flügelwegbrücke. Heute möchte ich die 10 Kilometer ganz entspannt zurücklegen, denn ich erinnere mich noch gut an meine erste vergleichbare Strecke, als ich viel zu schnell und nervös war. Über die Brücke und wieder zurück nach Übigau… Plötzlich fängt es im rechten Knie an zu stechen. 3 1/2 Kilometer habe ich etwa hinter mir. Soll es das schon gewesen sein? Beim Versuch, mich zu lockern, bemerke ich, dass die Beine noch ziemlich unbeweglich und gar nicht richtig durchwärmt sind. Neuer Laufversuch, erneute Gehpause. Die Laufhose wird nun nass und kalt – irgendwas läuft hier schief. Ich starte noch einen Versuch und hebe die Beine intensiver an, werde auch etwas schneller. Es scheint zu funktionieren. Die intensive Bewegung tut erstaunlicherweise gut, ich laufe wieder zum Feld zurück und von dort aus geradeaus, um mich Richtung Elbe zu wenden. Als ich etwa sechs Kilometer hinter mir habe, sind die Beine warm und ich kann langsamer werden – es wird auch Zeit dafür. Einen Tempolauf über 10 Kilometer schaffe ich noch nicht. Auf der Molenbrücke liegt eine dünne Schicht Schneematsch – da heißt es aufpassen beim Hinunterlaufen. Nun habe ich doch noch ein entspanntes Stückchen! Die Innenstadt liegt im Nebel, der November ist etwas verfrüht angekommen. Mein heutiger Wendepunkt liegt nicht hinter dem Pieschener Hafen, sondern noch eine Querstraße weiter Richtung Stadtzentrum. Dort biege ich links ab, laufe zur Leipziger Straße und spüre nun, dass ich schon eine Weile unterwegs bin. Dennoch werde ich es gut nach Hause schaffen. Läufer sehe ich heute gar nicht, nur ein paar vereinzelte Fußgänger. Nach 1 ½ Stunden bin ich wieder am Hoftor. 10,5 Kilometer waren es insgesamt, abzüglich der Gehpausen gut 10. Nach diesem Höhepunkt ist eine Laufpause bis Mittwoch geplant, aber zwischendurch möchte ich alternativ trainieren, und da lockt mich der Crosstrainer.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Start gegen 7.30 Uhr Richtung Feld. Es ist bereits hell, aber noch etwas herbstlich – trüb. Mit der Dunkelheit habe ich derzeit meine Mühe, aber das geht wohl fast jedem so. Deswegen wollte ich unbedingt bei Tageslicht laufen. Kurzzeitig hatte ich gestern ja Lust, an unsere Tageswanderung noch die Laufrunde dranzuhängen, aber es wurde schon dämmrig, als wir heimkamen, und ich möchte ja auch gut mit Füßen und Gelenken umgehen, weswegen ich den Gedanken schnell verwarf. Ein bisschen spüre ich durchaus, dass wir gestern schön unterwegs waren, aber dennoch möchte ich an den Lauf vom vergangenen Freitag anknüpfen und setze mir acht Kilometer als Ziel. Deswegen laufe ich auch nicht geradewegs übers Feld, sondern mache noch einen Extra-Schlenker Richtung Elbepark, wende mich an der Lommatzscher Str. wieder geradeaus. An der Washingtonstraße geht es links herum und weiter Richtung Flügelwegbrücke. Heute laufe ich von Anfang an langsam, um mein Kilometerziel zu schaffen, und das macht richtig Freude. Als ich die Flutrinne überquere, taucht die Sonne glutrot aus dem Nebel auf. Schön sind immer wieder die herbstlich gefärbten Blätter an den Bäumen. Der Verkehr hält sich am Sonntagmorgen in Grenzen: dieser Lauf ist doch sehr viel angenehmer als an einem Freitag – zumindest auf einer solchen Strecke. Als ich die Flügelwegbrücke überquere, habe ich einen schönen Blick übers Elbtal. Ich denke an die vielen Läufer, die heute beim Dresden-Marathon starten, und wünsche ihnen alles Gute. Meine Lieblingsstrecken verlaufen nicht durchs Stadtzentrum, aber so muss jeder das Seine finden. Jenseits der Flügelwegbrücke ist der erste Wendepunkt. Derzeit dominieren bei mir noch die Straßenrunden, aber das wird sich – da bin ich optimistisch – in den nächsten Monaten ändern. Über die Flügelwegbrücke zurück und rechts herum nach Übigau: noch immer bin ich ganz locker unterwegs und finde den Lauf nicht anstrengend. Dies ist erst mein zweiter Lauf in dieser Woche, und eigentlich brauche ich die Regelmäßigkeit: deswegen freue ich mich, dass es heute so gut klappt. Ich war nicht untätig, sondern habe mehr alternativ trainiert, nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Lust heraus: am Montag war ich vor Yoga auf dem Crosstrainer, am Mittwoch habe ich eine Radtour gemacht. Krafttraining hatte ich ausnahmsweise am Donnerstag und das klappte richtig gut. Am Dienstag hatte ich Fahrtspiel auf dem Laufband; Freitag war sport-freier Tag, auch das ist wichtig, und gestern waren wir wandern. In der nächsten Woche möchte ich mich aber wieder an die gewohnte Abfolge halten. Ich lasse Übigau hinter mir und laufe zur Elbe, wo ich die Molenbrücke schon vor mir sehe. Wie sie da in der Morgensonne erstrahlt, habe ich Lust, auch hinüber zu laufen. Mal sehen, ob ich das schaffe. Ich halte mein gemütliches Tempo. Ein jugendlicher Läufer kommt mir in einem wirklich atemberaubenden Tempo entgegen und wenig später wird er mir erneut entgegen kommen – erstaunlich, aber nicht mein Ziel. Die Molenbrücke rückt näher und ja: auch mit Langsamkeit kommt man voran. An der Straßenbahnhaltestelle warten Leute in Laufsachen: gewiss unterwegs zu einer der drei Strecken des Dresden-Marathons. Ich laufe über die Molenbrücke und weiter über die Landzunge am Pieschener Hafen. Bei meinen längeren Strecken hatte ich öfter ziemlich zu kämpfen, aber heute muss ich gar nicht kämpfen: noch immer genieße ich Details am Wegrand, schaue mir die Elbe an, die Enten am Ufer und die Hagebutten an den Sträuchern. Am Ende der Landzunge der zweite Wendepunkt. Ich möchte noch einmal über die Molenbrücke laufen und den längeren Anstieg mitnehmen. Mit Ruhe geht das erstaunlicherweise ganz leicht. Was ist heute los? Ich habe doch keinen Zaubertrank gefrühstückt… und überhaupt: Frühstück gibt es erst nach dem Lauf. Vermutlich habe ich einfach einen guten Tag und gute Laune sollte man bezüglich ihrer Wirkung nicht unterschätzen. An der Leipziger Straße entlang und links in die Sternstraße einbiegen – auch dies ist eine Laufstrecke, die ich schon häufig zurückgelegt habe. An der Herbststraße geht es rechts herum. Nun genügt es allmählich, aber die Freude über die gut bewältigte Strecke beflügelt. Zu Hause angekommen, ist mir klar, dass ich mein Ziel überboten habe. Genau genommen waren es 9,4 km in einer Stunde und zwanzig Minuten.

Freitag, 12. Oktober 2012

Morgen habe ich keine Zeit zum Laufen und am Sonntag… möchte ich ausschlafen und einen ruhigen Tag haben. Deshalb hatte ich gestern schon beschlossen, heute nach Feierabend zu laufen. Ich werde wohl allmählich dazu übergehen, abends statt morgens zu laufen. Mehr noch als die Kälte stört mich, dass meine morgendliche Laufstrecke, größtenteils mein Arbeitsweg, in der Dunkelheit von vielen Radfahrern genutzt wird. Ich bin zwar beleuchtet, aber es ist mir dennoch unangenehm, wenn ständig jemand an mir vorbeizischt. Freitagabend – nicht gerade der Moment, um freudig loszupowern. Aber obwohl es eine gefühlte Schleichrunde war, bin ich 7,8 Kilometer gelaufen! Laufzeit eine Stunde und fünf Minuten.

Samstag, 6. Oktober 2012

Es ist Samstagmorgen und somit Zeit für den Wochenendlauf! Morgens und abends ist es länger dunkel, und heute funkeln die Sterne wie in einer Winternacht. Aber ich mag den Herbst und mache mich beim ersten Dämmerlicht auf den Weg. Eine Strecke habe ich mir vorab nicht überlegt, denn noch wird die Runde relativ kurz sein. Nach den ersten Schritten lege ich los und bin natürlich zu schnell. Auf dem Feld bremse ich mich dann ein bisschen. Es ist mitunter nicht leicht, sich zu zügeln! Gerade am Wochenende reißt mich die Freude einfach mit. Die Richtung ist ähnlich wie am vergangenen Sonntag: links herum an der Washingtonstraße entlang, nur dass ich nun bis zur Werftstraße laufe und dort nach Übigau einbiege. Dort geht es dann einfach wie von selbst. Ich vergesse die Zeit, bin völlig ins Laufen versunken und bekomme auch von der Umgebung nur noch wenig mit. (Erst nachträglich muss ich mich zuhause bemühen, mir die Strecke wieder in Erinnerung zu rufen). Das passiert mir in dieser Intensität recht selten. Ich laufe weiter, an der Elbe entlang, zur Molenbrücke, kehre dort um und entlang der Elbe geht es nach Hause zurück. Zum Ende hin werde ich langsamer, und als ich am Hoftor ankomme, habe ich das Gefühl: genau die passende Strecke für heute. 5,6 Kilometer waren es – ich bin zufrieden und übertrieben habe ich auch nicht.

Sonntag, 30. September 2012

Ich habe etwas länger als drei Wochen pausiert, und die Laufpause verging doch schneller als angenommen. Freilich, es war ein Aktivurlaub, und ich wusste, dass Laufrunden zusätzlich zu unseren Hochgebirgswanderungen nicht möglich sein würden. Nach einem wahren Crash-Einstieg in die Arbeit ist mir allerdings auch klar, dass ich nicht allzu lange mit dem Sport warten darf: mir fehlt etwas. Meine Laufrunden, Yoga und Krafttraining bringen Struktur in die Woche, sind mehr als nur Fitnesstraining, sondern auch Entspannung und Stressabbau. Dennoch will ich vorsichtig sein: zu groß ist die Furcht vor einer erneuten Zwangspause. Die Ferse hat sich in den Bergen gut gehalten, aber zuletzt verlangten die Knie nach einer Sportpause. Nur durch einen Testlauf kann ich herausfinden, ob ich wieder laufen kann. Ich starte gegen 6.30 Uhr kurz vor dem Feld. Es ist kühl, und ohne Jacke geht heute nichts. Seltsam: es geht leicht und auch schnell voran. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hätte Lust auf Tempotraining oder könnte geradewegs bis nach Meißen joggen… aber das täuscht. Nein, ich stecke nicht im falschen Körper – ich muss mit meinem Körper klar kommen und das bedeutet: keine unrealistischen Forderungen. Im Unterschied zum vorigen Jahr ist mir klar, dass die zwei Wochen in den Alpen eine besondere Belastung waren, so gern wir dort waren. Kurzzeitig überlege ich, gleich wieder links abzubiegen und eine ganz kleine Runde von zweieinhalb Kilometern zu laufen, denn oft zeigen sich Überlastungserscheinungen erst am Folgetag. Aber dann entschließe ich mich zur kleinen Übigau-Runde: erst nach Überqueren der Flutrinne biege ich links in die Scharfenberger Straße ein. Am Kreisverkehr geht es erneut links herum und entlang der Sternstraße wieder nach Hause. Vier Kilometer sind meiner Meinung nach ein guter Einstieg. Ich muss geduldig sein, aber ein bisschen fordern möchte ich mich schon. Vor ungefähr zwei Jahren habe ich mit dem regelmäßigen Lauftraining begonnen. Nun hoffe ich wieder auf einen gelingenden Neustart.

Donnerstag, 6. September 2012

Für heute hatte ich meinen Lauf schon geplant: knapp sechs Kilometer sollten es werden, zur Marienbrücke und wieder nach Hause zurück. Unten an der Elbe angekommen, fiel mir ein, dass diese Strecke doch gar nicht schön ist: Wochentag und somit ist der Berufsverkehr (Radfahrer) in vollem Gange. Also lief ich in die Gegenrichtung, nach Altmickten, weiter die Overbeckstraße entlang, über die Washingtonstraße und nach Altkaditz. Dort ging es ein Stück auf dem Elberadweg entlang. An den ersten Häusern von Serkowitz kehrte ich um und lief wieder zurück nach Kaditz, weiter am Elbepark entlang und übers Feld nach Hause. Da ich gestern beim Krafttraining noch einmal alles gegeben habe, hatte ich zunächst ein bisschen Schwierigkeiten: die Beine waren auf den ersten drei Kilometern ziemlich steif. Aber dann ging es gut und locker voran, wenn auch recht langsam. Egal! Ich kenne die Strecke noch von meinen vergangenen Läufen und mir wurde unterwegs klar, dass dies heute ein ganzes Stück weiter wird als beim letzten Mal. Und kurz vor Kaditz kam dann richtige Morgenstimmung auf - passend zu meinem ersten Urlaubstag. Neun Kilometer waren es heute, allerdings unterbrochen durch zwei Verschnaufpausen an Ampeln. Was die Streckenführung anging, bin ich einfach meiner Lauflust gefolgt, was mir ja am meisten Freude macht. Nun sind erst einmal drei Wochen Laufpause angesagt. In dieser Zeit werde ich nicht untätig sein, sondern wandern, und wenn alles gut klappt, steige ich Ende September wieder ins Lauftraining ein.

Samstag, 1. September 2012

Start 5.40 Uhr kurz vor dem Feld, an der 41. Grundschule. Ich bin seit vier Uhr munter. Die Nächte sind kühl und angenehm, aber als ich aufwachte, dachte ich ans Laufen, und da hielt es mich nicht mehr lange im Bett. Ich musste aber noch eine ganze Weile bis zum Tagesanbruch warten. Wie so oft, beginne ich zu schnell und muss mir ernsthaft zureden, langsamer zu werden. Gerade, wenn man eine Stunde lang ungeduldig in der Wohnung herumgegangen ist, möchte man sich doch endlich austoben… Die rechte Hüfte zwickt ein wenig. Das passiert immer mal, seit ich im Juni zu intensiv in eine Pilates-Übung gegangen bin. (Halten, halten!) Übungsleiter können auch nur Anregungen geben; letztlich ist man selbst für seinen Körper verantwortlich. Das intensive Halten hat einem Nerv nicht so gefallen, und der zeigt mir nun, dass ich mich heute unbedingt mäßigen muss. Ganz ruhig und ganz locker traben… am Feld ist es fast noch dunkel. Man kann den Weg aber schon gut sehen und wird auch gesehen. Ein Radfahrer kommt mir entgegen, die Beleuchtung eingeschaltet. Für alle Fälle gibt es die Reflektoren an den Laufsachen. Ohne Jacke würde es heute nicht gehen; es weht ein frischer Wind. Die Morgenstimmung ist ganz anders als sonst, richtig herbstlich. Es gefällt mir, so früh zu laufen. Dort, wo das Feld zu Ende ist, habe ich den ersten Kilometer geschafft. Ich spüre die Hüfte noch immer und kurzzeitig fürchte ich, aufhören zu müssen. Bloß keine Zipperlein so kurz vor dem Urlaub! Ich muss locker bleiben, gut abrollen, mich nicht verkrampfen und vor allem darf ich keine Angst haben. Die Muskulatur müsste das doch schaffen nach acht Monaten Krafttraining! An der Washingtonstraße ist es nicht mehr so ruhig, der Berufsverkehr ist bereits im Gange. Die Ampeln sind ausgeschaltet, weswegen ich ohne Verzögerungen über die Nebenstraßen komme. Das langsame Tempo macht sich gut: ich laufe mich ein, ohne mich zu sehr anstrengen zu müssen. Ich nähere mich der Flügelwegbrücke. In den vergangenen Wochen gab es immer mal Momente, in denen sich die Fortschritte etwas unwirklich anfühlten. Nach einigem Überlegen habe ich etwas getan, was ich im Grunde ablehne: durch eine etwas strengere Diät habe ich den Füßen zuliebe acht Kilo abgenommen. Es scheint sich auszuzahlen. Allerdings werde ich mein Gewicht nun in etwa halten müssen, was noch wesentlich schwieriger ist. Von der Flügelwegbrücke aus kann man das Elbtal gut überblicken, das ist immer sehr stimmungsvoll. Am anderen Ende der Brücke habe ich drei Kilometer geschafft. Nun geht es wieder zurück. Die Elbhänge werden im Morgendunst sichtbar. Der Tag beginnt doch ganz gut! Weiter geht es die Werftstraße entlang nach Übigau hinein. Weiter vorn kommt eine Frau auf den Fußweg; sie geht paar Schritte. Fängt sie auch an zu joggen? Sie geht schneller. Ich komme nur langsam näher und brauche eine ganze Weile, bis ich sie überholt habe. Die Frau ist wirklich schnell im Gehtempo unterwegs, und für eine Joggerin bin ich sehr langsam. Ich bewundere diejenigen, die sich mit Walken begnügen. Ich bin da ein wenig stur und auch ein wenig maßlos: so schnell lasse ich mich vom Joggen nicht abbringen. Dann bin ich an der Elbe und fühle mich immer noch sehr gut, kein bisschen abgehetzt. So soll es nun weiter gehen. Kilometer fünf. Hier könnte ich links abbiegen und nach Hause laufen, aber heute soll es noch ein zusätzliches Stückchen sein. Ich bin nun ganz gelassen. Die Molenbrücke kommt näher und ich denke, dass sich heute mein Wunsch erfüllen wird: noch vor dem Urlaub die sieben-Kilometer-Marke zu knacken. Im letzten Sommer wären sieben Kilometer eine Kleinigkeit gewesen; heute muss ich sie mir mit Ruhe und guter Technik verdienen. Ein Mann mit einem großen, schwarzen Hund kommt mir entgegen. Der Hund ist mir unheimlich, er wirkt sehr furchtlos, und der Mann neben ihm macht nicht den Eindruck, als würde er ihn im Fall der Fälle in Schach halten. Ich lasse aber keine Angst in mir aufkommen, sondern weiche dem Hund ein kleines Stück aus. Dann ist er an mir vorbei und ich kann den Wendepunkt ansteuern. Zurück geht es entlang der Leipziger Straße, wo die letzten Nachtschwärmer den Heimweg antreten. Sechs Kilometer habe ich hinter mir und das letzte Stück werde ich auch schaffen. Diese Strecke bin ich oft in meinem ersten Lauf-Winter gejoggt und da hatte ich hier mitunter schon zu kämpfen. Heute geht aber alles prima. Ich biege in die Herbstraße ein und laufe den letzten kleinen Bogen heimwärts. Ein Stückchen hätte es durchaus noch sein können, aber für heute soll es genügen. 7,5 Kilometer in 65 Minuten – ich war nicht nur ein ganzes Stück weiter als bisher, sondern auch länger unterwegs, und das Laufen hat gut getan. Es ist immer schön, ein Trainingsziel erreicht zu haben, und ich bin nicht nur zufrieden, sondern auch dankbar für das, was wieder möglich ist.

Samstag, 25. August 2012

Ich beginne gegen 5.40 Uhr zu laufen. Endlich Morgendämmerung! Ich bin schon eine Weile wach und freue mich auf meine Runde. Wohin eigentlich? Im Nordwesten sieht es trüb aus, also wende ich mich wie so oft Richtung Innenstadt. Die Molenbrücke ist nass vom Regen. Außer mir sind ein paar Radfahrer unterwegs. Es hat sich abgekühlt, aber die Luft ist dennoch unangenehm feucht-warm. Weil ich es kaum erwarten konnte, loszulegen, bin ich wieder mal zu schnell und muss mich zügeln. So richtig finde ich mein Tempo nicht und die Luft wird immer mal knapp. Das kann anstrengend werden! Als ich am City-Beach vorbeilaufe, fängt es im Oberkörper an zu stechen. Sowas kann ich nun aber nicht gebrauchen! Ich werde noch langsamer und lockere mich. Ruhig durchatmen… und tatsächlich, das Stechen vergeht wieder. Vielleicht war es eine Verspannung – es wäre derzeit nicht die einzige. Yoga ist mal wieder fällig! Nach einigen ganz ruhigen Metern finde ich doch einen Rhythmus. An der Marienbrücke angekommen, schaue ich mich um und muss feststellen, dass sich dort, wohin ich zurückkehren wollte, dunkle Wolken zusammenziehen. Ich entschließe mich, das zu tun, worauf ich ohnehin mehr Lust habe: es geht weiter geradeaus. Mit diesem Wunsch habe ich schon ein Weilchen geliebäugelt und das neue Ziel beflügelt mich: ich laufe auf einmal etwas schneller, wie befreit. Das Fahrtspiel auf dem Laufband bringt wirklich eine Konditionsverbesserung. Nun will ich alles daran setzen, meine Laufrunde auch zu beenden, bevor es zu regnen beginnt! Bald erreiche ich die Augustusbrücke, danach die Carolabrücke und weil ich nicht umkehren mag, geht es weiter zur Albertbrücke. Die Filmnächtebühne kann man, wie ich erstmalig feststelle, umlaufen oder auch mit dem Rad umfahren. Der Anstieg zur Albertbrücke wird schon etwas mühsam. Das Laufen über die Behelfsbrücke – Fußgängern und Radfahrern vorbehalten – macht hingegen Spaß. Noch immer sind kaum Leute unterwegs; zwei Läufer habe ich bisher gesehen. Nun hätte ich die Möglichkeit, die Straßenbahnlinie 13 zu erreichen, aber ein Stück kann ich noch weiterlaufen, zumal ich in aller Frühe nicht durch die Neustadt fahren mag. Also geht es am Terrassenufer zurück. Die Wolken hängen immer noch über dem Dresdner Norden; ob es dort regnet, weiß ich nicht. Aber sie sind wohl nicht näher gekommen, so dass ich mit etwas Glück weiter bis zum Theaterplatz laufen kann, ohne nass zu werden. Und das funktioniert auch, obwohl mir der letzte Anstieg hinauf zur Augustusbrücke schon zu schaffen macht. Ideales Laufwetter ist das heute nicht, aber 6,5 Kilometer sind es dennoch geworden, und mit 50 Minuten war ich für meine Verhältnisse auch nicht zu langsam.

Freitag, 17. August 2012

Start gegen 6.30 Uhr am Feld. Heute geht es zunächst an der Sternstraße entlang und über die Flutrinne hinweg. Es ist angenehm frisch, ein typischer Altweibersommer-Morgen mit Bodennebel, die Sonne schiebt sich ein Stück aus den Wolken. Ein untypischer Wochenendlauf ist das heute, an einem Freitag, und ein etwas riskanter dazu. Wir möchten morgen früh zu einer Wanderung aufbrechen, und am Sonntag mag ich dann nicht noch einmal zeitig aufstehen. Riskant ist die Sache, weil ich normalerweise nicht an zwei Tagen nacheinander laufen gehe. Gestern hatte ich ja Intervalltraining auf dem Laufband, oder besser gesagt Fahrtspiel – die Grenzen sind fließend. Nach dem Duschen dann hätte ich am liebsten gleich wieder eine Runde gedreht, und meine fünf-Kilometer-Strecke am Dienstagmorgen hat mich gar nicht angestrengt. Ich weiß nicht so recht, woher diese Energie plötzlich kommt… jedenfalls habe ich mir den vorgezogenen Wochenendlauf zugetraut und muss einfach sehen, ob die Füße das mitmachen. Und deswegen zügle ich mich, obwohl ich am liebsten schnell begonnen hätte: heute ist Ausdauer gefragt. Es sind noch mehr Läufer unterwegs; der Morgen ist ja geradezu ideal. Altmickten und die Flutrinne habe ich hinter mir gelassen, langsam geht es die Molenbrücke hinauf und weiter Richtung Innenstadt. Ich bin nun ganz ruhig und in gleichmäßigem Tempo unterwegs. Kann es sein, dass ich gelassener laufe als im vergangenen Jahr? Selbst wenn ich eher abbrechen muss, war der heutige Lauf die richtige Wahl. Am Sonntag soll es heiß werden und heute ist es so angenehm! Und bis zur Marienbrücke schaffe ich es gewiss, sie ist schon zu sehen. Und als ich dicht davor bin, ist mir klar, dass ich es auch weiter bis zur Augustusbrücke schaffe. Die Kirchenglocken läuten: sieben Uhr. Ich habe keinen Zeitdruck: Gleitzeit ist etwas Feines, aber heute werde ich völlig im normalen Bereich sein. Im Zentrum sind die Aufbauten für das Stadtfest schon im Gange. Ich überquere die Augustusbrücke, auch das klappt noch gut, und auf der anderen Seite angekommen, weiß ich, dass ich mein Streckenziel erreichen werde. An einem Gullydeckel wäre ich beinahe umgeknickt – die Dinger muss man wirklich meiden. Durch den kleinen Park am Zwingerteich laufe ich immer gern, und dann habe ich es beinahe schon geschafft. Sechseinhalb Kilometer – also eine richtige Wochenendstrecke! Das ist fast wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich könnte meine Füße knuddeln – und werde ihnen heute Abend eine Extra-Massage gönnen.

Samstag, 11. August 2012

Ich beginne gegen 5.40 Uhr zu laufen, wieder zur Elbe hinunter und von dort aus Richtung Stadtzentrum. Es regnet ein wenig. Ich hoffe, es wird nicht stärker, denn ich habe mir nichts auf den Kopf gesetzt , weil man so nur unnötig schwitzt. Am Donnerstag war ich noch einmal mit Gehpausen auf dem Laufband. Bei meinen Jogging-Intervallen bin ich etwas schneller als sonst und habe gemerkt, dass mir dieses Training auch allgemein hilft, zumindest kurzzeitig schneller zu werden. Und deshalb habe ich beschlossen, donnerstags weiterhin auf dem Laufband zu trainieren, wo ich Geschwindigkeit, Zeit, Hangneigung einstellen, messen und verändern kann, so dass es ein Fahrtspiel wird - ohne Gehpausen. Dies kann ich beibehalten, solange meine Laufrunden noch relativ kurz und nicht so zeitintensiv sind. Ich hoffe, meine Füße gewöhnen sich weiterhin so gut daran. Die bisherigen Steigerungen waren vorsichtig und immer im Rahmen dessen, was ich verantworten konnte. Sonderlich gut komme ich heute nicht voran; ich spüre das Intervalltraining noch in den Beinen. Da ist es das Beste, langsam und locker zu bleiben. Als die Marienbrücke in Sicht ist, hat der Kreislauf wohl verstanden, was ich möchte und ich komme in Schwung. Zeitweise überlege ich sogar, geradeaus weiter zu laufen und dann mit der Straßenbahn heimzufahren, aber weil die Verbindungen so früh am Morgen noch nicht gut sind, lasse ich das bleiben. Ich drehe also hinter der Marienbrücke um und laufe zurück. Der zweite Teil der Strecke geht leichter und besser. Es wird auch etwas heller, der Regen hat fast aufgehört, und allmählich werden die Radebeuler Weinberge sichtbar. Eine Läuferin kommt mir entgegen, ansonsten sehe ich vereinzelt Leute, die Hunde ausführen. Auf den letzten Metern kann ich das Tempo etwas erhöhen, und es macht richtig Spaß.Es waren heute gut sechs Kilometer in reichlich 40 Minuten.

Samstag, 4. August 2012

Start 10 Uhr bei 27 Grad im Schatten. Dieser Samstagmorgen verlief etwas anders als sonst, weil wir schon eine kleine Heidewanderung gemacht haben. Wir sind durch unsere Pilzstellen gegangen, ohne Erfolg, aber es war wieder eine hübsche Tour bei noch angenehmen Temperaturen. Und weil es so flott ging und ich noch Lust auf Bewegung habe, hänge ich den Lauf gleich dran. Der Himmel hat sich bezogen und es ist vorübergehend etwas kühler. Ich überquere das Feld und laufe auf einem kleinen Weg parallel zur Washingtonstraße weiter. Zunächst geht es gut und zügig voran. An der Flügelwegbrücke macht mir die Wärme aber schon zu schaffen und ich bin froh über jedes Stückchen Schatten. Die Werftstraße entlang, wo es leicht bergan geht. Ich beginne, die Kreuzungen und Biegungen zu zählen: bis dahin, und dann mal sehen, und weiter… In Übigau versuche ich, mich durch tiefes Ausatmen etwas runterzubringen. Das funktioniert ein bisschen, zumal es leicht abwärts geht. Im Wald waren wir zügig unterwegs und haben zu wenig getrunken. An Tagen wie diesem macht sich das beim Laufen bemerkbar. (Es ist aber auch nicht ratsam, unmittelbar vor dem Laufen zu trinken.) Dann laufe ich zwischen Elbe und Flutrinne entlang. Die Sonne scheint wieder warm und … ja, ich laufe noch. Aufhören – nein, ich will meine fünf Kilometer schaffen, und ich werde! Die Atmung kann ich nun nicht mehr regulieren, aber egal. Die letzten Meter zur Sternstraße hinauf und nach Hause. Geschafft – in 42 Minuten. Damit bin ich wirklich zufrieden, aber achtsam war ich heute nicht. Es ist ein gutes Gefühl, das geplante Pensum absolviert zu haben, und gewiss war es auch ein Belastungstraining. Ich würde es jedoch nicht zur Nachahmung empfehlen! Der Lohn dieser Anstrengung: ich kann morgen früh ausschlafen und mir heute Abend ohne schlechtes Gewissen ein Glas Sekt gönnen.

Samstag, 28. Juli 2012

Start 5.08 Uhr nach einigen Gehmetern. Ich wollte heute früh aufstehen und die innere Uhr war wieder mal überpünktlich: ich habe mich so auf diesen Lauf gefreut! In letzter Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, warum ich denn das Joggen dem Walken vorziehe. Manchmal meldet sich eine imaginäre Stimme und meint: Musst du so maßlos sein! Walken tut auch gut und ist schonender – warum willst du unbedingt laufen? Am Donnerstag wurde es ganz deutlich. Den dritten wöchentlichen Lauf baue ich ganz langsam auf, und so stellte ich das Laufband auf 40 Minuten ein, zunächst Geh-Tempo. Neben mir war eine noch sehr junge Frau im Studio, und sie lief nicht, sie rannte, was das Zeug hielt. Das macht sie regelmäßig, logisch, ohne regelmäßiges Training würde auch sie das nicht schaffen. Ich halte mich an mein eigenes Tempo. Auch beim Gehen findet man sein Tempo und seine Regelmäßigkeit, und als 15 Minuten vergangen waren, hatte ich leise Zweifel, womöglich genährt von dem superschnellen Mädchen neben mir. Vorgenommen ist vorgenommen, ich erhöhte das Tempo und begann zu laufen. Und begriff: es ist dieser klitzekleine Moment, in dem sich beide Füße vom Boden lösen, der den Unterschied macht. Man drückt sich stärker ab und legt los. Und nach einigen Minuten weiß man, dass man es noch kann, dass sich auch hierbei ein Rhythmus einstellt und man sich einläuft. Man hebt ein bisschen mehr ab und setzt – logische Konsequenz - ein wenig stärker auf, weswegen man sich behutsam herantasten muss, vor allem, wenn man nicht mehr Zwanzig oder Dreißig ist. Aber es ist toll, und deshalb möchte ich das Laufen erst dann gegen das Walken eintauschen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Was das Tempo angeht, sind die Übergänge fließend: man kann schnell walken und langsam joggen. Die Morgenstimmung heute ist eine ganz besondere. Nach Osten hin ist der Himmel hell und zartrosa, im Westen dunkelgrau. Ich hoffe, die angekündigten Gewitter lassen sich noch etwas Zeit. Ein paar Regentropfen sorgen für Frische, aber es ist noch sehr warm. Vereinzelt sitzen Leute am Elbufer, entweder noch oder schon wieder. Am City-Beach leuchten die Lichterketten, es wird aufgeräumt. Die ersten Radfahrer sind auf dem Weg zur Arbeit. Am Dienstag kam ich mir unterwegs wie eine Schnecke vor; heute habe ich ein für derzeitige Verhältnisse gutes Anfangstempo, das ich etwa einen Kilometer lang halten kann. Irgendwie muss sich die Begeisterung ja entladen. Dann gehe ich in ein Tempo über, das ich längere Zeit durchhalten kann. Wollte ich bei fünf Kilometern bleiben, müsste ich nun umkehren – aber die paar Meter bis zur Marienbrücke möchte ich heute auch noch laufen. Auf Grund des wechselhaften Wetters wird es ein ruhiges Wochenende werden, da kann ich mich etwas mehr fordern. Unter der Eisenbahnbrücke kehre ich um. Auch der Rückweg verläuft ruhig. Ein Fußgänger, der von der Molenbrücke kommt, hat Schwierigkeiten, sich gerade zu halten, aber er hat genug mit sich selbst zu tun und ich kann ihm gut ausweichen. Die letzten Meter werden anstrengend, aber ich komme laufend bis zum Hoftor. Beim Auslaufen spüre ich ersten Regentropfen, und kaum bin ich im Haus, gibt es den ersten kräftigen Schauer. Die heutige Bilanz: 5,9 Kilometer in 48 Minuten.

Samstag, 21. Juli 2012

Start 7.30 Uhr kurz vor dem Feld. Meine heutige Laufstrecke habe ich gestern schon ausgemessen, um sicher zu gehen, dass es nicht zu weit wird. Früher konnte ich in dieser Hinsicht flexibel sein, heute bin ich vorsichtiger. Wie wahrscheinlich schon mehrmals erwähnt ;-), möchte ich unseren Wanderurlaub nicht gefährden, denn daran liegt mir mindestens so viel wie am regelmäßigen Laufen. Ich beginne ganz ruhig und langsam. Eine Kontrolle über mein Tempo habe ich nicht, das geschieht alles nach Gefühl. Mein Dienstag-Lauf wurde nach drinnen ins Studio verlegt. So etwas ist mir, glaube ich, im Sommer noch nicht passiert. Leichter Regen ist mir sogar ganz angenehm, aber wenn es draußen schüttet, möchte ich nicht unterwegs sein. 35 Minuten auf dem Laufband bei Tempo 6,0 waren ziemlich anstrengend, vermutlich, weil ich das Tempo gehalten habe. Am Mittwoch dann wie gewohnt Krafttraining und am Donnerstag Trainertermin mit Fitnesstest. Der Test verlief gut, ich bin also fit, nicht nur gefühlt, sondern auch durch Messungen bestätigt. Nach der Zwangspause freue ich mich darüber umso mehr. Anschließend an den Test und die Einweisung ins neue Trainingsprogramm war ich noch 40 Minuten auf dem Laufband, ausschließlich gehend. Ich habe mich, zugegeben, ein wenig zügeln müssen, um nicht doch zehn Minuten zu joggen, aber die Ferse hat sich ab und an gemeldet und ich hatte einfach kein gutes Gefühl. Schließlich hatte ich mir ja einen Sonnabend-Lauf vorgenommen. Und wieder einmal konnte ich das Ende der Nacht gar nicht erwarten, ich habe mich so auf meine Wochenend-Runde gefreut. Aber es ist so weit, ich bin auf dem Weg, über das Feld und weiter an der Washingtonstraße entlang. Es ist sonnig und warm, zumindest der Morgen sieht richtig gut aus. Obwohl meine Strecken noch kurz sind, fühle ich mich wieder als Läuferin – und das ist ein wirklich gutes Gefühl. Ich genieße es, in die Laufsachen zu schlüpfen, die Laufschuhe anzuziehen – die Kayano sind auch etwas angegraut und deutlich beansprucht noch schön anzusehen. Und natürlich erfreue ich mich an der Morgenstimmung, dem intensiven Licht, dem grünen Gras und den blühenden Wildkräutern am Wegesrand. Ich biege heute nicht gleich am Dehner-Gartencenter ab, sondern laufe noch ein Stück weiter, hinauf auf die Flügelwegbrücke. Dies strengt schon ein wenig an. Genau das Stückchen bis zum Abzweig des Fußwegs hinunter an die Elbwiesen macht die heutige Steigerung aus. Dort, wo das Brückengeländer beginnt, kehre ich um und biege nach ein paar Metern in die Werftstraße ein. Dort geht es erst einmal leicht bergan. Die Sonne scheint schon recht warm und ich bin froh über jedes Fleckchen Schatten. Ich steigere mich viel langsamer, als Trainingspläne empfehlen, aber nur so möchte ich es verantworten. Oft zeigen sich Beschwerden erst am Folgetag. Ein leichtes Drücken oder Ziepen ist normal, aber mehr sollte nicht sein. Wenn es mir gelingt, fünf Kilometer zur Normalität werden zu lassen und mich schließlich auf einen dritten wöchentlichen Lauf zu steigern, kann ich schon zufrieden sein. Der letzte größere Streckenabschnitt führt an der Elbe entlang. Leute führen Hunde aus, Läufer sehe ich hier noch nicht. 8.12 Uhr bin ich wieder am Hoftor und war reichlich 5 Kilometer unterwegs.

Freitag, 13. Juli 2012

Der Alltag und der normale Trainingsrhythmus haben mich wieder. Ich starte gegen 6.45 Uhr zu meinem Lauf zur Arbeit. Es ist kühl geworden, sieht aber noch nicht unfreundlich aus – ideales Laufwetter. Ich trage die leichte Laufjacke – sehr angenehm bei Gegenwind, und staune über die vielen knapp bekleideten Läufer, die außer mir unterwegs sind. Das Krafttraining hat am Mittwoch überraschend gut geklappt: die Beinübungen konnte ich wie gewohnt durchführen, nur bei den Armübungen habe ich einige Wiederholungen weniger gemacht. Da sich alles wieder so gut anlässt und ich auch fit aus dem Urlaub zurückgekehrt bin, habe ich noch ein neues Vorhaben begonnen: ich möchte bis zum Wanderurlaub noch ein paar Pfunde loswerden, um die Füße etwas zu entlasten. Normalerweise bin ich ja gegen Diät und Kalorienzählen, aber für das konkrete Ziel, auf das ich hinarbeite, lohnen sich die Einschränkungen. Also nicht wundern, wenn ich in nächster Zeit nicht gerade euphorisch bin bei meinen Eintragungen. Nach anfänglicher Mühe habe ich mich gut eingelaufen. Freitage sind schließlich keine Tage, an denen ich vor Energie strotze. An der kleinen Marienbrücke allerdings kann ich nicht wie gewohnt in den Park neben dem Japanischen Palais einbiegen. Am Dienstag kam man hier noch zu Fuß an den Bauzäunen vorbei, heute ist alles versperrt und verrammelt. Hätte man da nicht ein wenig Platz für Fußgänger lassen können, frage ich mich, aber wahrscheinlich geht es wieder mal ums Prinzip. Nun bleibt nur eines: ich muss weiter bis zur nächsten Brücke. Aber das ist genau genommen gar nicht so schlecht, und sehr viel weiter wird es vielleicht gar nicht; schließlich zieht sich die Runde durch den Park immer ein gutes Stück hin. Nicht mehr lange, ich überquere die Augustusbrücke – und freue mich riesig! Hier bin ich schon seit Monaten nicht mehr gelaufen. Herausforderung angenommen – ich kann schließlich nichts dafür, wollte noch brav sein. Aber ich bin zwei Kilo leichter geworden, habe also auch etwas für die Füße getan, statt nur zu fordern. Vielleicht lassen sie sich die heutige Steigerung gefallen. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und laufe bis zur Firma. Reichlich fünf Kilometer – was für ein schöner Wochenabschluss!

Samstag, 7. Juli 2012

Ich beginne meinen Lauf gegen 8.05 Uhr nach ein paar Metern zügigen Gehens. Nach zwei Wochen Laufpause bin ich gespannt, wie es heute so klappt. Die Sonne scheint bereits sehr warm, es ist schwül und meine derzeitige Runde hat nicht viel Schatten zu bieten. Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen wegen der zwei Wochen, in denen ich mit dem normalen Trainingsprogramm ausgesetzt habe. Das ist ein wesentlicher Vorteil, wenn man kein weiteres sportliches Ziel verfolgt außer dem, sich einigermaßen fit zu halten. Genau genommen habe ich ja doch ein Ziel: den großen Urlaub in den Alpen in zwei Monaten. Dieser Urlaub ist aber in erster Linie Vergnügen - es gibt wirklich Anstrengungen, die Vergnügen bereiten! Dafür ist es besonders wichtig, mich nicht zu überlasten, sondern ganz behutsam Kondition aufzubauen. Und was die Kondition angeht, hoffe ich doch, dass der Fahrrad-Urlaub eine Verbesserung bewirkt hat. Ich habe sogar ein paar Pölsterchen verloren – erstaunlich, was eine Woche Radfahren ausmacht. Und dank des regelmäßigen Krafttrainings hatte ich keinen Muskelkater.Mit dem Laufen geht es ganz gut: der Kreislauf macht mit, aber deswegen sollte man nicht leichtsinnig werden: der Bewegungsapparat braucht sehr viel länger, um sich an die Belastung beim regelmäßigen Joggen zu gewöhnen. Auch an der Elbe ist es nicht wesentlich frischer als entlang der Straßen, aber ich bringe meine Runde natürlich zu Ende – es ist ja auch die kleine, knapp vier Kilometer lang. Etwa zweimal wöchentlich möchte ich diese Strecke wieder laufen. Nach einer knappen halben Stunde bin ich am Hoftor. Im Hof gehe ich noch ein paar Runden, dann folgen die obligatorischen Dehnungsübungen.

Samstag, 23. Juni 2012

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, auszuschlafen. Aber – so müde bin ich gar nicht. Als ich aus dem Fester schaue, leuchten die Blätter des Kirschbaumes in der Morgensonne und da bin ich ganz schnell auf den Beinen. Nun mag ich eigentlich gar nicht mehr länger warten, genehmige mir aber noch ein Glas Wasser und einen Schluck Kaffee. Hinein in die Laufsachen und los geht es. Was für ein schöner Morgen! In den vergangenen Wochen hat man so oft den Sommer herbeigesehnt und nun ist er da! Punkt sieben Uhr wechsle ich vom Gehen zum Laufen. Gestern habe ich den ganzen Tag lang tapeziert und war deswegen etwas skeptisch, ob es heute mit einem Morgenlauf klappt. So langes Stehen bin ich noch nicht gewohnt, aber es ging alles gut und deshalb möchte ich heute ein kleines Stück weiter als sonst laufen. Es geht zunächst über das Feld Richtung Elbepark, dann links herum zur Washingtonstraße und dort weiter geradeaus. Schon ist es im Schatten angenehmer als in der Sonne. Gut, dass ich früh gestartet bin. Ich kann mit meinen Trainingsfortschritten ganz zufrieden sein. Auch die Wanderung am vergangenen Wochenende (eine Vereinstour, die ich nicht beschrieben habe) klappte besser als erwartet und ich konnte am Dienstag meinen Morgenlauf zur Arbeit durchführen, obwohl ich damit gerechnet hatte, alternativ trainieren zu müssen. In den nächsten zwei Wochen werde ich vorwiegend mit dem Fahrrad unterwegs sein und relativ viel Bewegung haben. Ob ich im Urlaub zum Laufen kommen werde, weiß ich nicht. Meist ist man ja doch anderweitig beschäftigt. Am Dehner-Gartencenter wende ich mich links herum und laufe entlang der Werftstraße nach Übigau hinein. Hier bin ich schon so oft unterwegs gewesen; in den letzten Monaten waren die Runden jedoch etwas kürzer. An der Kreuzung Scharfenberger Str. geht es rechts herum Richtung Elbe. Die Runde fühlt sich doch etwas weiter an, aber ich bin entschlossen, sie auch zu beenden. Außer mir sind noch einige Läufer unterwegs; die meisten sind schneller als ich. Vorübergehend zwickt es in der Ferse, aber ich entspanne den Fuß und versuche, ihn gleichmäßig und kraftvoll aufzusetzen – und das Zwicken verschwindet wieder. Die letzten Meter noch – ja, man sollte sich schon ein wenig fordern. 4,8 Kilometer in 37 Minuten, das ist doch eine angemessene Steigerung.

Samstag, 16. Juni 2012

Gestern bin ich wieder zur Arbeit gelaufen. Das war in der Morgensonne sehr schön und mein Fuß hat es relativ gut verkraftet. Ich bleibe weiterhin bei meinen vier Kilometern; Steigerungen sind zunächst nicht vorgesehen. Wenn es zweimal wöchentlich klappt, freue ich mich, wenn nicht, ist es nicht zu ändern. Ansonsten bin ich eher schreibunlustig, was meinen Beiträgen wohl anzumerken ist. ;-) Aber der erste Urlaub ist in Sicht: in einer reichlichen Woche geht es auf den Elberadweg. Ich freue mich schon sehr darauf.

Dienstag, 12. Juni 2012

Man sollte sich nicht zu früh freuen… Dass sich der Fuß nach einer Wanderung bemerkbar macht, ist mir irgendwie noch klar, aber dass er mich ärgert, nachdem ich das ganze Wochenende in der Volkshochschule gesessen habe, verstehe ich nicht. Ich habe die Dehnungen etwas vernachlässigt, eventuell liegt es ja daran. Deshalb bemühe ich mich jetzt wieder um Regelmäßigkeit. Gestern Abend habe ich mir zunächst den Yoga-Kurs gestrichen mit dem Hintergedanken, heute früh laufen zu können. Das war freilich etwas tollkühn. Abends kam dann meine „Geheimwaffe“, mein TENS-Gerät, zum Einsatz. Da ich schon einmal sehr gute Erfahrungen mit Reizstrom gemacht hatte, wollte ich eine solche Behandlung auch beim Fersensporn ausprobieren. Es hilft wirklich, wenn man den Fuß mal überlastet hat. Aber vom Laufen nahm ich dann doch Abstand und entschied mich für die schonende Variante des Ausdauertrainings, bestehend aus 40 Minuten Gehen auf dem Laufband und 40 Minuten Training auf dem Fahrrad. Das ist anstrengender als 30 Minuten langsames Joggen, belastet den Fuß aber weniger. Ob ich am Ende der Woche laufen gehe, weiß ich noch nicht – mal sehen.

Freitag, 8. Juni 2012

Was war ich frustriert über die Diagnose „Fersensporn“! Es hört sich so nach Fremdkörper an, nach einem Dorn im Fuß, den man nie wieder los wird. Doch viele Menschen haben einen solchen Sporn, ohne ihn je zu spüren. Das wirkliche Problem ist die Entzündung des Sehnenansatzes. Sehnenbeschwerden sind langwierig, können Monate, sogar Jahre andauern. Aber mit der Zeit lernt man das Problem verstehen und stellt sich darauf ein. Wenn man die Ursache kennt, ist das sehr hilfreich. Ich habe eine Fußfehlstellung und deswegen helfen mir die Gelkissen kaum, die es in Apotheken zu kaufen gibt und die man sich in die Schuhe legen kann. Mit orthopädischen Einlagen komme ich inzwischen gut klar. In den Laufschuhen habe ich extra weiche Sporteinlagen, die aber wohl bald ausgetauscht werden müssen. Ich hoffe nun, mit ganz viel Geduld wieder zum regelmäßigen Laufen zu kommen, und zweimal pro Woche scheint es zu klappen, sofern keine zusätzlichen größeren Vorhaben anliegen, die den Fuß belasten würden. Ich achte darauf, an allen Wochentagen jeweils eine halbe Stunde für Fußgymnastik und Dehnungen einzuplanen. Sehr wichtig: die Plantarsehne dehnen, am besten dreimal täglich bei jeweils drei Wiederholungen, zwanzig Atemzüge lang. Allerdings gehe ich dabei behutsam vor und habe auch längst nicht mit dieser Anzahl begonnen. Immer gefühlvoll dehnen! Strecken- oder Zeitziele verfolge ich derzeit gar nicht. Mein wöchentliches Sportprogramm sieht aktuell so aus: Montag Yoga, Dienstag 4 km Laufen, Mittwoch Krafttraining, Donnerstag manchmal Yoga, Freitag 4 km Laufen. Besonders die Donnerstag-Pause hat sich heute sehr positiv bemerkbar gemacht: ich hatte heute beim Joggen keinerlei Beschwerden, kein Drücken, kein Ziepen, nichts. Nach dem Laufen habe ich ab und an ein leichtes Drücken an der Sohle gespürt, aber das passiert mir oft auch ohne Belastung. Beim Krafttraining habe ich Übungen, die den Fuß ebenfalls beanspruchen und ein Tag Ruhe scheint derzeit genau richtig zu sein. Insgesamt bin ich einigermaßen optimistisch und längst nicht gewillt, das Laufen aufzugeben. Denn es war doch ein Traum von mir! Jahrelang habe ich die Läufer auf dem Elberadweg oder in der Heide bewundernd angesehen und mir gesagt: irgendwann probiere ich das auch. Eines Tages war der Traum Wirklichkeit. Ich werde nie vergessen, wie es sich anfühlt, quer durch die ganze Stadt zu joggen und sich dabei verwundert zu fragen: bin ich wirklich diejenige, die das macht? Und nun, bei meinem 4-Kilometer-Lauf, ist das Gefühl manchmal wieder da. Am Vertrauen in den Körper mangelt es noch, aber dennoch: ich laufe! Und das ist doch die Hauptsache. Ich hoffe schon, irgendwann wieder meine geliebten Wochenend-Strecken laufen zu können, aber derzeit bin ich einfach nur froh, dass ich meine kurzen Läufe wieder einigermaßen regelmäßig planen kann.

Samstag, 2. Juni 2012

Schon in der vergangenen Woche habe ich probiert, ob es machbar ist, zweimal zu laufen. Möglich ist es, aber ich muss immer alle meine Aktivitäten im Blick haben. Die kurze Wanderung am Pfingstsonnabend fand ich sehr anstrengend – am Freitag Abend war ich gelaufen. Am Pfingstsonntag sind wir dann gut unterwegs gewesen. Gerade noch rechtzeitig ist mir klar geworden, dass ich nach einer ungewohnten Belastung nicht versuchen sollte, mein früheres Programm abzuspulen. Deswegen bin ich am Dienstag nicht gelaufen, sondern habe ihn wie einen Montag behandelt und den Tag mit Yoga begonnen. Am Donnerstag bin ich zur Arbeit gelaufen. Die Strecke fiel mir leichter als beim ersten Mal und der Lauf hat richtig gut getan. Es war eine anstrengende Woche und ich fühlte mich an jenem Morgen fit und erfrischt. Deswegen wäre ich am liebsten gestern schon wieder gelaufen, aber ich habe mich beherrscht. Umso größer war die Vorfreude auf heute. Die kühlen Temperaturen finde ich derzeit sehr angenehm. Den heutigen Lauf habe ich richtig genossen. Der Kreislauf hätte noch ein gutes Stück mehr verkraftet, aber ich muss auf meinen Fuß Rücksicht nehmen. Der ziept immer mal und fühlt sich beansprucht an, so dass ich ihn nicht weiter ärgern möchte und zufrieden mit meiner kleinen Runde bin. Da wir an diesem und am nächsten Wochenende nicht wandern gehen, ist Laufen wieder eine Alternative geworden, und ich hoffe, dass ich weiterhin zweimal wöchentlich laufen kann.

Dienstag, 22. Mai 2012

Eine Laufpause hat auch ihre Vorteile. Lange Zeit wollte und konnte ich das nicht hören oder wahrhaben. Über die Monate habe ich begriffen, dass ich geduldig sein muss, und manchmal richtet man sich behaglich in seiner Geduld ein: man kann im Sessel sitzen und den neuen Roman von Sten Nadolny lesen, ohne dass sich das schlechte Gewissen meldet: wäre nicht noch etwas Ausdauersport angebracht? Nein, lautet dann die Antwort und ich sollte mir das gut merken für Phasen, in denen ich wieder mal zu ungeduldig bin. Für heute hatte ich mir das Ziel gesetzt, zur Arbeit zu laufen: vier Kilometer sind es von mir zuhause aus bis zur Firma, wenn ich die kurze, direkte Strecke wähle. Nachdem ich nun einige Male an die 3,5 Kilometer gelaufen bin, war ich mir sicher, dass ich das schaffe. Dennoch lag ich die halbe Nacht vor Aufregung wach. Gerade dann, wenn ich am nächsten Tag etwas leisten möchte, ärgere ich mich darüber, dass ich nicht einfach einen Schalter umlegen kann, um mich in den Schlaf zu befördern – und der Ärger lässt mich dann erst recht nicht zur Ruhe kommen. Wie soll das gehen, fragte ich mich Stunde um Stunde mit bangem Blick zur Uhr, aber ich war entschlossen, zu laufen und als ich dann aufstand, aufstehen konnte, hatte ich auch richtig Lust darauf. Start 6.30 Uhr, zunächst gehend bis zur Sternstraße. Früher bin ich immer direkt losgelaufen, heute beginne ich langsamer. Hinter der Ampel laufe ich Richtung Elbe und spüre: das wird anstrengend. Es ist schwül, die Beine sind schwer und unbeweglich, ich bin zu schwer, zu ungeübt. Ganz langsam geht es weiter. Theoretisch kann man das noch joggen nennen… Die Morgenstimmung an der Elbe lädt zum Weitermachen ein. Mit dem Rad ist man viel zu schnell in der Stadt… und laufend war ich auch mal wesentlich schneller. Der Unterschied ist krass: ich habe das Gefühl, kaum von der Stelle zu kommen, aber übe mich in Gelassenheit. Hauptsache, ich kann laufen! Schnelligkeit ist völlig unwichtig. Durchhalten, nur durchhalten ist heute angesagt, und ich bin ziemlich entschlossen dazu. Ein paar Läufer kommen mir entgegen, aber vor allem sind Radfahrer unterwegs – bei sommerlichen Temperaturen kein Wunder. Ganz allmählich komme ich der Marienbrücke näher. Hier verlasse ich den Elberadweg. In dem kleinen Park, wo ich unterwegs bin, ist von dem kühlen Lüftchen, das in Ufernähe für ein erträgliches Klima gesorgt hat, nichts mehr zu spüren. Hier habe ich wirklich zu kämpfen und bin drauf und dran, eine Gehpause einzulegen. (Findet mich hier jemand, wenn ich umkippe?) Ich gebe zu, ich bin ein bisschen feige geworden. Einige tiefe Atemzüge danach bin ich wieder willens, es bis zur Arbeit zu schaffen. Ich brauche dieses Erfolgserlebnis! Nur noch auf die Brücke, bis ans andere Ende und dort noch ein paar Meter… aber die Strecke zieht sich. Ich bin doch so langsam… Dann ist es endlich geschafft, ich lasse den Lauf mit einer Geh-Runde ausklingen und vergesse auch die Dehnungen nicht. Kleine Nachlässigkeiten können irgendwann unangenehme Folgen haben. Vier Kilometer! (In einer halben Stunde – aber egal.)

Donnerstag, 17. Mai 2012

Die Wochenend-Laufrunde habe ich auf den heutigen Feiertag vorgezogen. Nach dem gestrigen Krafttraining hatten die Beine anfangs ihre Mühe. Ich habe mich ganz gut zum Training motivieren können und auf Effektivität geachtet – und das war dann schon konditionell zu spüren, auch wenn ich keinen Muskelkater hatte. Regelmäßigkeit ist wirkungsvoll, aber über Wochen, Monate hinweg kann es schon mal passieren, dass man vergisst, warum man das eigentlich macht. Ausdauertraining fällt mir generell leichter als das Krafttraining; ich finde es zumindest zeitweise auch richtig entspannend. In den vergangenen Wochen ist mir das Krafttraining von Mal zu Mal schwerer gefallen, vermutlich, weil die Hürde im Kopf immer größer wurde. Am Dienstag Abend war ich schon drauf und dran, das Mittwoch-Training sausen zu lassen. Aber dann habe ich mir den Wecker noch fünfzehn Minuten früher gestellt, um alles etwas ruhiger angehen zu können, und das war tatsächlich hilfreich. Mir war klar geworden, dass es keine sinnlose Quälerei ist, die ich über mich ergehen lasse, sondern dass ich mit all diesen Übungen meinem Körper etwas Gutes tue: um besser wandern und laufen zu können, um im September ein paar schöne Gipfel besteigen zu können und um im Alltag leistungsfähiger zu sein. Die Übungen habe ich selbst mit ausgesucht und würde sie auch wieder aussuchen. Allerdings wäre es – das muss ich mir öfter vor Augen führen – keine Katastrophe, wenn ich mal etwas weniger schaffen würde. Es wäre zumindest besser, als das Training ausfallen zu lassen. Noch besser ist es allerdings, wenn ich an das Niveau der Vorwoche anknüpfen kann, und das hat wieder geklappt, wenn auch mit vielen kurzen Pausen. Mit dem Morgenlauf habe ich heute vielleicht den schönsten Moment des Tages abgepasst: es war kalt, aber sehr sonnig. Nun müssen nur noch die Temperaturen etwas ansteigen, damit es richtig sommerlich wird und man sich nicht mehr so warm einpacken muss. Mir ist zwar wieder ein Läufer in kurzem T-Shirt und kurzen Hosen begegnet, während ich in meiner Winterhose, mit Softshell-Jacke, Stirnband und Schal unterwegs war, aber das muss schließlich jeder tun, wie er es für richtig hält. Meine Runde war auch relativ kurz, keinen Meter mehr als am vergangenen Wochenende, und damit hatte ich gut zu tun. Morgen früh steht dann ein Hindernisfahren durch Glasscherben an, was mich immer etwas ärgert, denn eigentlich gönne ich den Vatertagsausflüglern ihr Vergnügen. Nur meine Reifen sollten möglichst heil bleiben! Am Sonnabend wollen wir früh zu einer Wanderung aufbrechen; darauf freue ich mich jetzt schon.

Samstag, 12. Mai 2012

Das Training dieser Woche verlief wie geplant. Derzeit findet nur ein wöchentliches Krafttraining statt, ein zweites Mal würde mich zu sehr stressen. Den Freitag beginne ich mit Yoga und stimme mich somit auf das Wochenende ein. Mein Wochenprogramm war einfach schon zu voll, zumal die Mittagspause mein fester Termin für Fußgymnastik und Dehnungen ist. Das Gehen auf dem Laufband klappt recht gut; am Donnerstag waren es schon 50 Minuten. Das war etwas mühsamer und gerade so machbar bei einem Durchschnittstempo von 5,2. Heute Morgen dann das Highlight der Woche: meine 3,5-Kilometer-Laufrunde. Nach der gestrigen Hitze war der Lauf angenehm erfrischend. Ich fand die Stimmung richtig schön: die tief hängenden Regenwolken, die grünen Wiesen und Sträucher, den Blütenduft. Auch dieses Mal hatte ich den Eindruck, es klappt wieder etwas besser. Vielleicht auch deswegen, weil ich mittlerweile meine, diese Strecke ganz gut laufen zu können, ohne mir wieder irgendwelche Beschwerden einzuhandeln. Ach, ich liebe es, zu joggen, auch wenn es nur eine kurze Strecke pro Woche ist! Es ist ein so unkomplizierter, aufs Wesentliche reduzierter Sport und dabei sehr intensiv: da ist nur noch die Bewegung, die Atmung und der Weg. Ich hoffe und wünsche sehr, wieder in eine gewisse Regelmäßigkeit zu finden. Streckenziele oder gar Wettkämpfe strebe ich in diesem Jahr nicht mehr an. Und ohne Einlagen in den Schuhen geht ohnehin nicht viel. Aber man arrangiert sich damit. Ich habe nun Einlagen in den Laufschuhen, meinen Lieblings-Halbschuhen, den Trekkingsandalen … und nächste Woche lasse ich noch welche in die neuen Leichtwanderschuhe einarbeiten. Morgens kann ich auch mal zeitweise in Schlappen gehen, aber mit Einlagen komme ich gut über den Tag. Ich rechne damit, noch einige Monate auf solche Hilfsmittel angewiesen zu sein, aber immerhin sind Sport und Bewegung möglich.

Samstag, 5. Mai 2012

Feiertage sind zwar schön, können einen aber auch sehr aus dem gewohnten Rhythmus bringen. Der Mittwoch bedeutete für mich einen zweiten Wochenstart, der dann auch gleich mit Krafttraining begann. Das war für mich eine große Hürde und ich dachte zunächst: Das geht gar nicht. Aber ich wollte es nicht auf Donnerstag verschieben, denn das hätte es nicht besser gemacht. War ich froh, als ich das Krafttraining hinter mich gebracht hatte! Und dann konnte ich mich aufs Ausdauertraining freuen: 45 Minuten Gehen auf dem Laufband, danach 30 Minuten Fahrradtraining. Ich spare mir nun den Crosstrainer. Am Wochenende genehmige ich mir einen kurzen Lauf. Einmal pro Woche laufen – das ist eigentlich zu wenig, um sich zu gewöhnen. Aber es ging heute doch besser als beim letzten Mal. Womöglich ist das Gehen eine bessere Vorbereitung, als ich annahm. Ich bin dieses Mal ein wenig anders und ein Stückchen weiter – ca. 500 Meter – als sonst gelaufen, und ich habe es genossen. Es war noch still, aber schon sonnig und zeitweise war ich wieder drin in meinem Rhythmus. Ich lasse mir viel Zeit für den Wiedereinstieg und es werden wohl noch ein paar Wochen vergehen, bis ich einen zweiten wöchentlichen Lauf wage.

Dienstag, 1. Mai 2012

Man darf auch mal pausieren

Dienstag ist eigentlich Ausdauer-Trainingstag, und ich hatte ein bisschen mit einer Radtour geliebäugelt. Mir war aber gestern Abend schon klar, dass ich das nicht möchte, dass mir eigentlich nur nach einem ganz ruhigen Tag der Sinn steht. Ich muss einfach ein bisschen runterkommen. Ein Spaziergang passt da besser als eine mehrstündige Radtour. Mittlerweile bin ich etwas entspannter geworden und versuche nicht mehr, alles durchzuziehen. Im Grunde wusste ich ja längst, dass der vom Kapitalismus diktierte Optimierungswahn nicht immer funktionieren kann. Im vorigen Jahr dachte ich mir noch, mit entsprechendem Training sei so gut wie jedes sportliche Ziel erreichbar: vom 10-Kilometer-Lauf zum Halbmarathon und schließlich zum Marathon. Gut, ich hätte es gewiss vorgezogen, nicht so drastisch an meine Grenzen zu kommen. Ich halte es auch nicht für völlig ausgeschlossen, das eine oder andere Ziel zu einem späteren Zeitpunkt zu erreichen. Aber ich gönne mir nun mehr Zeit und Muße, wenn ich das Bedürfnis danach habe. Eine Lektion dieser Zwangspause ist, dass ich mich an dem erfreuen kann, was machbar ist. Und manchmal finde ich es einfach nur schön, mich ohne Zwang und Hektik ein paar Kleinigkeiten zu widmen und immer wieder Pausen zu machen. In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Feiertag.

Samstag, 28. April 2012

Sonnabends steckt oft noch der Wochenrhythmus drin. Einen Vorteil hat das: man kann pünktlich in den Tag starten. Ich hatte einen wunderschönen Morgenlauf bei Sonnenaufgang. Die Stimmung draußen hat mich ein bisschen von der Anstrengung abgelenkt. Dennoch hatte ich so auf der Hälfte der Strecke – meiner 3-Kilometer-Runde ums Feld – das Gefühl, noch ein Stück weiter zu können. Ich gab diesem Wunsch aber nicht nach, weil ich den Fuß nicht überlasten möchte und morgen eine Wanderung ansteht. Die Strecke langsam durchjoggen ohne eine Gehpause machen zu müssen war mein heutiges Ziel, und es hat auch geklappt. Ich war ziemlich froh, als das Hoftor erreicht war. Auf die Zeit habe ich noch gar nicht geachtet. Morgen ist Oberelbe-Marathon. Ich stehe noch in der Teilnehmerliste, werde aber mit Sicherheit nicht starten. In Gedanken bin ich bei denen, die laufen. Es ist eine wunderschöne Veranstaltung; die Strecke ist einfach ideal, aber bei den morgigen Temperaturen wird es bestimmt sehr anstrengend. Ich bin dann wandernd unterwegs und habe einen Riesenrespekt vor allen, die den Wettkampf auf sich nehmen. Wer wochenlang trainiert hat, will es dann auch – das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und an die Teilnahme im vergangenen Jahr werde ich mich immer erinnern.

Donnerstag, 26. April 2012

Zu meiner ersten kleinen Joggingrunde seit Wochen (eher Monaten) bin ich spontan am Sonntag Nachmittag gestartet. Eigentlich wollte ich im Studio aufs Laufband, aber vom Bahnhof aus mit Gepäck… dazu hatte ich dann doch keine Lust und dachte mir: warum das Ganze nicht nach Draußen verlegen; eine kurze Intervall-Strecke müsste doch zu machen sein. Es waren dann etwas über drei Kilometer mit drei kurzen Gehpausen. Die Bewegungen kenne ich schon noch, aber ansonsten hatte ich das Gefühl, ich sei dreimal so schwer wie damals, als ich mit Laufen aufhören musste. (Ganz so schlimm ist es nicht geworden mit dem Gewicht). Fazit: diese Strecke war mit Einlagen in den Laufschuhen möglich, und das macht mich sehr froh. Großartig steigern werde ich mich in nächster Zeit ohnehin nicht, weil sich die Prioritäten erst einmal Richtung Job verschieben. Da das Wetter besser zu werden versprach, zog ich mein Krafttraining auf den Dienstag vor, um am Mittwoch auf dem Elberadweg trainieren zu können. Nach dem Krafttraining konnte ich gut eine halbe Stunde auf dem Laufband gehen. Gestern endlich ein Ausdauertraining „im Ganzen“: ich fuhr 5 ½ Stunden mit wenigen kurzen Pausen und für meine Verhältnisse relativ zügig. Man konnte gut beobachten, wie sich das Wetter zu stabilisieren begann. Der Wind allerdings wehte immer mal aus einer anderen Richtung und meistens kam er mir entgegen. Heute Morgen nun 45 Minuten Gehen auf dem Laufband. In solchen Größenordnungen möchte ich das Training in etwa beibehalten – nur die zeitintensive Außenvariante wird nicht immer möglich sein. Morgen vor der Arbeit findet noch ein zusätzliches Krafttraining statt, und dann lockt bald schon das Wochenende.

Donnerstag, 19. April 2012

Diese Woche war wieder mal nicht so die meine. Nach den letzten beiden turbulenten Wochenenden und den durchorganisierten Tagen rundherum musste ich feststellen, dass große Feiern mit viel Bewirtung nicht gehäuft auftreten sollten. Ich war dermaßen platt, dass ich quasi vom Büro aus geradewegs ins Bett gefallen bin. Trainiert habe ich dennoch, wenn auch etwas weniger und mit vielen Pausen – durchweg in den Morgenstunden. Gestern war ich nahe daran, das Krafttraining ausfallen zu lassen oder zu verschieben, aber dann fiel mir ein, dass ich es im Fall des Verschiebens heute hätte nachholen müssen und somit das Ausdauertraining entfallen wäre. Und darauf freute ich mich doch so! Am Dienstag konnte ich bereits eine halbe Stunde auf dem Laufband gehen. Danach war ich nicht auf dem Crosstrainer, sondern nur noch eine halbe Stunde auf dem Fahrrad, um die Füße nicht zu überlasten. Und beim Krafttraining habe ich tatsächlich das Pensum der Vorwoche geschafft, immer mein Ziel – das heutige Ausdauertraining – vor Augen. Heute Morgen also wieder eine halbe Stunde Gehen auf dem Laufband. Es war wunderbar entspannend; ich habe dabei an Urlaub und lauter schöne Dinge gedacht. Anschließend eine halbe Stunde auf dem Fahrrad, ganz ruhig im unteren Bereich, wie das eben ging. Und nun bin ich in, Erwartung eines langen Wochenendes, schon im Entspannungsmodus und freue mich auf die Auszeit. Morgen findet kein Training statt, sondern eine ruhige Yoga-Übungsrunde.

Donnerstag, 12. April 2012

Diese Woche trainiere ich wieder wie gewohnt. Morgen nach der Arbeit werde ich noch ein paar Kraft- und Stabilitätsübungen machen, dann ist es geschafft, und deshalb kann ich schon einmal Bilanz ziehen. Am Montag wollte ich hinaus in die Sonne und bin mit dem Rad ein bisschen spazieren gefahren. Habe darauf geachtet, dass es ein ruhiges Genussfahren bleibt, und so kam ich auf dem Elberadweg bis Sörnewitz; von dort aus ging es nach Dresden zurück. Am Dienstag habe ich das Ausdauertraining wegen des immer noch guten Wetters wieder auf den Elberadweg verlegt. Ich habe es tatsächlich nach Meißen und zurück (reichlich 40 km) geschafft. Am Vortag waren es über 30 Kilometer gewesen, das ist auch in ruhigem Tempo nicht „nichts“. So ein Außentraining würde ich gern öfter wiederholen, aber es ist auch davon abhängig, ob ich pünktlich Feierabend habe. Nicht immer ist meine Arbeitszeit flexibel, so dass ich es mir einrichten kann. Das Krafttraining gestern früh lief nicht gerade umwerfend gut, aber es war o.k., wenn man bedenkt, dass ich am Vorabend drei Stunden zügig mit dem Rad gefahren bin und in der Woche zuvor nicht trainiert habe. An die Sporteinlagen habe ich mich so weit gewöhnt, dass ich sie im Alltag fast ständig an den Füßen haben kann und so gut wie beschwerdefrei bin. Deshalb nahm ich mir vor, beim heutigen Ausdauertraining 15 Minuten auf dem Laufband zu gehen. Als ich das Studio betrat und auf das Laufband zuging, hätte ich es umarmen mögen! Die 15 Minuten haben auch problemlos geklappt. Danach war ich 45 Minuten auf dem Crosstrainer, habe allerdings nach 15 Minuten die Schuhe gewechselt. Sport treiben mit Einlagen ist etwas anderes als das alltägliche Gehen mit Einlagen: ich muss mich langsam daran gewöhnen. Anschließend war ich noch 30 Minuten auf dem Fahrrad. Danach hat der Fuß wieder geziept, aber das ist nach einer solchen Trainingseinheit normal. Dehnen, Massieren und auch Kühlen – wenn möglich – ist hilfreich. Seit ein paar Tagen dehne ich nun sehr behutsam an der Treppenstufe, immer im angenehmen Bereich und vorsichtig dosiert. Man braucht einige Kraft, um die Plantarsehne zu dehnen, und somit sind Hilfmittel ganz gut. Ich habe aber erst wieder damit begonnen, als ich das Gefühl hatte, der Fuß kann jetzt intensivere Dehnungen vertragen. Es hilft tatsächlich. In nächster Zeit möchte ich probieren, ob ich das Training mit Einlagen ausbauen und das ohne Einlagen allmählich verringern kann, oder ob eine Mischung aus beidem besser ist.

Montag, 9. April 2012

Die Sonne scheint, aber mein Fuß braucht erst einmal Ruhe. Am Karfreitag bin ich 14 Kilometer ohne Einlagen gewandert und danach hat die Ferse wieder heftiger geziept. Am Sonnabend musste ich bei den Ostervorbereitungen immer mal Pausen einlegen und kühlen. Es beruhigt sich langsam wieder.

Nun hat ja auch die Fastenzeit ein Ende. Ich habe nicht gefastet. Nach einem etwas halbherzigen Start bin ich schnell wieder ausgestiegen. Dieses ständige Reflektieren und einander Austauschen über den Verzicht und was man gegessen hat und was nicht – das mochte ich einfach nicht haben. Ich wollte diesem Thema nicht so viel Raum geben. Der Hauptgrund, weswegen ich das Fasten sein ließ, war aber, dass ich den Verzicht auf das Laufen als einen so großen Verlust an Lebensqualität empfinde, dass ich darüber hinaus nicht permanent verzichten kann. Seit Januar habe ich dennoch zwei Kilo abgenommen, ganz sanft und ohne es als Einschnitt zu empfinden. Es wäre schön, wenn langfristig noch das eine oder andere Kilo mehr verschwinden würde; es wäre besonders für die Füße gut. Ich bin davon abgekommen, eine Idealfigur anzustreben und darauf hinzuarbeiten. Dieses Umdenken kam vor allem durch den Sport zustande: ich begriff mit der Zeit, dass Nahrungsmittel etwas Gutes sind, dass sie Kraft und Energie geben und nicht nur etwas sind, das man möglichst meiden sollte, weil es in Form von Speck auf den Hüften landet. Eigentlich haben wir ein Luxusproblem mit unseren Diäten, mit Fatburn, Ernährungsplänen und all diesen Sachen. Ich merke immer mehr, dass ich mit dem Thema locker umgehen muss, damit es eben nicht zum Problem wird. Ob ich nach Ostern wieder ein paar Gramm mehr auf die Waage bringe, ist mir egal: häufiger als alle drei, vier Wochen gehe ich ohnehin nicht darauf.

Ich möchte auch keine Prognosen darüber abgeben, wann ich wieder laufen werde. Erst wenn ich ein halbwegs gutes Gefühl habe, werde ich einen Versuch starten.

Freitag, 6. April 2012

Das war doch ein Warnsignal am vergangenen Freitag gewesen. Montag Nacht fühlte ich mich wieder komisch und kränklich und beschloss, sämtliches Training ausfallen zu lassen. Ich redete meinem Immunsystem gut zu, versprach, ganz brav zu sein und es besonders gut zu behandeln – schließlich wollte ich zu Ostern fit sein. Weniger für Aktivitäten, denn das Wetter gibt nicht so viel her, sondern für eine Familienfeier am Sonntag, die auszurichten ich übernommen hatte. Und ja, es hat funktioniert. Gestern Früh habe ich zumindest wieder Yoga gemacht. Ich kam sogar bei ganz einfachen Übungen im Liegen aus der Puste. Yoga ist ein guter Einstieg nach einer Pause, und mein Programm könnte ich fast im Schlaf abspulen, so vertraut ist es mir. Heute bin ich wieder relativ fit und hoffe, nach dem langen Wochenende ins gewohnte Training einzusteigen. Aber erst einmal wünsche ich allen Lesern ein frohes Osterfest!

Freitag, 30. März 2012

Kleiner Exkurs

Das Training in den Morgenstunden hat viele Vorteile, und ich stelle fest, ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt. Heute bin ich nun auch für mein Freitag-Training früh aufgestanden. Das bedeutet: Weckerklingeln 4.45 Uhr und dann raus aus dem Bett. Kurz nach sechs Uhr fange ich an zu trainieren. Heute: Kraft , Balance und Stabilität. Das Freitagstraining ersetzt den Rückenkurs, der Anfang März zu Ende war. Da ich den Rücken weiterhin trainieren möchte, besteht mein Trainingsplan aus etlichen schon erwähnten fiesen Übungen. Die besonders fiesen sind besonders wichtig. Es ist verlockend, das Pensum schon vor der Arbeit zu absolvieren: man kann dann nicht mehr in Versuchung geraten, es aus irgendeinem Grund (da findet sich doch immer einer) ausfallen zu lassen. Genau genommen kneife ich vor der Auseinandersetzung mit dem Schweinehund, aber kneifen ist immer noch besser als sich überwältigen lassen.

Heute Morgen war ich richtig gut drauf. Freitagmorgen heißt ja auch: das wöchentliche Trainingspensum ist fast geschafft und was noch bleibt, ist etwas freiwilliger als alles andere. Allerdings hatte ich heute ganz leichten Muskelkater vom Mittwochtraining. Der war bald nicht mehr zu spüren. Wie gewohnt, habe ich bei einigen Übungen – nicht bei allen – die Schwierigkeit oder die Anzahl der Wiederholungen ganz geringfügig erhöht. Das Training kurbelt den Kreislauf an und macht schön munter, so dass man immer sehr fit an die Arbeit geht. Am Nachmittag sah es dann schon anders aus. Ich dachte zunächst, ich werde krank, weil mir alles weh tat, aber es war eindeutig Muskelkater, der sich intensiv zu entwickeln begann. Außerdem wurde ich richtig müde. Ich hatte gerade begonnen, Aktenordner anzulegen und zu beschriften. Diese Arbeit schieben wir seit langem vor uns her, und da ich allein im Büro war, sagte ich mir: nun mach ich das mal. Kollegin freut sich, wenn sie aus dem Urlaub zurückkommt. Meine Kollegin ist sehr gewissenhaft und strukturiert. Ich dagegen habe Neigungen zum Chaotischen, die ich nicht immer zügeln kann. Im Büro ist eine gewisse Ordnung von Vorteil. Für die Ordnerrückseiten gibt es vorgefertigte Etiketten zum Ausdrucken, damit alles einheitlich aussieht. Es ist gar nicht so einfach, diese Etiketten gut auf den Ordnerrückseiten zu platzieren. Manchmal will es mir partout nicht gelingen, dies faltenfrei zu tun. Kleinere Falten kann man, wie bei Rauhfasertapete, etwas ausstreichen, aber bei größeren ist das nicht möglich und die Ordnerrückseite sieht vermurkst aus. Bei dieser Arbeit war ich nun permanent kurz vorm Einnicken und - schwupps - war eine Falte im Etikett, die ich gerade noch ausbessern konnte. Ein paar Minuten später beinahe das nächste Malheur: fast hätte ich einen der Aktenordner mit einem falschen Etikett versehen. Meine Kollegin hatte mich ausdrücklich gebeten, alte Etiketten zuvor zu entfernen, aber auf einmal – schwupps – klebte ein neues Etikett auf einem alten. In diesem Moment fiel mir auf, dass auch von zuvor entfernten Etiketten Überreste geblieben waren, die ich nicht immer komplett überklebt hatte. Abgesehen davon, dass die Etiketten auch nicht in ein und derselben Höhe angebracht waren. Eine Wasserwaage wäre vielleicht hilfreich gewesen … Ich begann mich zu fragen, ob ich nicht doch lieber bis zum Feierabend Aufträge bearbeitet hätte und ob meine Kollegin nicht wünschen wird, die Ordner selbst beklebt zu haben. Als ich schließlich ein Etikett verkehrt herum aufklebte, bekam ich einen Lachanfall, der mich zumindest vorübergehend wieder aufmunterte. Was hat all das mit Laufen zu tun, könnte man meinen. Nun, müsste ich nicht alternativ trainieren, wäre ich vielleicht entspannter und konzentrierter. Das frühmorgendliche Training hat mir heute nicht zu mehr Feierabend-Aktivität verholfen, sondern zum Abhängen auf dem Sofa. Aber das ist ja auch mal ganz schön.

Mittwoch, 28. März 2012

So schnell wie heute bin ich wohl noch die durch mein Krafttrainingsprogramm gekommen. Nicht etwa, weil es gut lief, sondern weil ich der Unlust keine Gelegenheit geben wollte, stärker zu werden. Ich habe so gut wie keine Pausen gemacht. Aus ähnlichem Grund trainiere ich derzeit vor der Arbeit. Am Abend packe ich alles Nötige ein, und am Morgen greift der Automatismus: Weckerklingeln, Aufstehen… schließlich zum Fitnessstudio fahren. Frühmorgens stelle ich Vorhaben nicht in Frage, da wird funktioniert. Besonders beim Krafttraining ist das von Vorteil, denn ich mag es wirklich nicht. Da sind so fiese Übungen dabei. Das Mittwochtraining ist eigentlich die größte Hürde, denn das Freitags-Krafttraining ist fakultativ, und ich trage es auch nicht in meinen Trainingsplan ein. Freiwilligkeit ist immer besser als Pflicht, aber ganz ohne Pflicht geht es nicht, wenn man Ziele verfolgt.

Welche Ziele verfolge ich? Gute Frage eigentlich. Mit Kraft- und Ausdauertraining möchte ich meine allgemeine Kondition erhalten. Balance- und Stabilitätsübungen sind fürs Wandern und irgendwann auch wieder fürs Laufen gut. Ich bin nun so lange nicht mehr regelmäßig gelaufen, dass alles zuvor Erreichte wirklich hin ist. Nun zieht es mich nur noch hinaus, weil ich an die Luft und in die Sonne möchte. Ich hoffe, die Einlagen tun in ein bis zwei Wochen das, was sie tun sollen. Laufstrecken in die Natur hinaus von 9 Kilometern und mehr, die ich ganz besonders mochte, sind derzeit undenkbar, und es kann ewig dauern, bis ich dazu wieder in der Lage bin – wenn überhaupt. Da frage ich mich hin und wieder, ob ich denn neu beginnen will. Ja, ich würde neu beginnen, auch wenn Runden ums Viertel für mich keinen besonderen Reiz haben. In absehbarer Zeit muss ich einen Teil meines Trainings nach draußen verlagern können, sonst kriege ich einen Budenkoller.

Montag, 26. März 2012

Das wäre heute nun richtig schönes Laufwetter. Ich bin nicht immer zuversichtlich, und auch wenn ich es bin, dann eher aus Strategie als von Natur aus. Manchmal rechne ich durchaus mit weiteren Monaten Pause und bin damit eher realistisch als pessimistisch. Montage sind Tage, an denen mir solche Gedanken kommen. Auch ein Halbmarathon im nächsten Jahr erscheint mir oft fraglich. Manchmal wünsche ich mir scherzhaft, ich könnte mich zum Cyborg umbauen lassen. Dann hätte ich Beine und Füße aus Stahl, die alles mitmachen würden. Ich weiß, dass es Unsinn ist, meinem Körper zu grollen, und dass Selbstvorwürfe nichts nützen. Meine Füße haben den schönsten Urlaub meines bisherigen Lebens mitgemacht, haben mich auf einen Über- und einen Beinahe-Dreitausender getragen. Und ich möchte, dass sie das wieder tun. Laufen wäre schon schön, aber der liebste Sport wird einem verleidet, wenn es weh tut. Ich mag keinen Fehlstart, keine Verschlimmerung mehr riskieren, und ich möchte keine Kortisonspritze haben, die mir im Fall einer Verschlimmerung droht. Dass 2012 nicht mein Laufjahr wird, habe ich schon akzeptiert. Aber irgendwann möchte ich wieder laufen. Eigentlich wollte ich die trübe Stimmung mit einer Radtour vertreiben, aber aus verschiedenen Gründen wird nichts daraus. Deshalb halte ich an meinem Wochenplan fest und gehe zum Yogakurs. Dehnungen sind wichtig…

Samstag, 24. März 2012

Da ich wegen der Ultraschall-Behandlungen nicht aufs Training verzichten wollte, war die Woche ziemlich ausgefüllt: an allen Tagen Sport, heute nun eine Wanderung. Das Alternativtraining fand ich – zumal es vor der Arbeit stattfand – ziemlich ermüdend. Aber es hat sich gelohnt! Bei der heutigen Wanderung habe ich wieder deutliche Fortschritte gespürt. Ich konnte ein gutes Stück ohne Stöcke wandern, auf weichem Waldboden ging es schon richtig flott. Längere Asphaltstrecken sind weniger schön; irgendwann brauche ich dann die Stöcke. Ich habe sie mir im letzten Sommer fürs Hochgebirge gekauft und hätte nie gedacht, dass ich sie in Dresdens Umgebung einsetzen würde. Aber die Belastung lässt sich zeitweise gut dosieren und ohne sie würde ich mich noch nicht an diese relativ kurzen Wanderungen wagen. Es beruhigt mich schon, wenn ich sie nur in der Hand trage – aber ich bin doch zuversichtlich, sie irgendwann wieder zuhause lassen zu können.

Regelmäßiges Dehnen, mehrmals am Tag, ist wichtig. Ich darf dies auch künftig nicht vernachlässigen. Einige Yoga-Übungen dehnen die Plantarsehne sehr gut: der nach unten schauende Hund sowie Helden- und Kriegerpositionen mit Stand auf dem Ballen und Absenken der Ferse sind genau richtig. Aber Vorsicht ist geboten: man erlernt Yoga am besten zunächst unter Anleitung, um Fehler und Verletzungen zu vermeiden. Ich habe diesbezüglich auch schon negative Erfahrungen gemacht, aber nun, nach fünf Jahren Kursteilnahme, sind mir die genannten Übungen recht gut vertraut. Eine oft empfohlene Übung, bei der man den Fuß an einer Treppenstufe absenkt, kann ich nicht empfehlen: sie wirkt für mein Empfinden zu brachial und man kann das Problem eher verschlimmern als verbessern. Als Hilfsmittel, um den Fuß des ausgestreckten Beines näher an den Körper heranzuziehen (im Liegen, aber auch im Sitzen möglich), genügen die um Zehen und Ballen greifenden Hände. Ein leichtes Ziepen kann man durch Veränderung der Position oder Intensität verringern oder ganz vermeiden. Auf keinen Fall sollte man sich Schmerzen zufügen.

Morgen ist nun ein Ruhetag fällig. Ich bin sehr froh, einigermaßen wandern zu können und werde den Füßen noch etwas Zeit lassen, bis es wieder – vorsichtig – ans Laufen geht.

Sonntag, 18. März 2012

Das Training der vergangenen Woche ist ähnlich wie das der Vorwoche verlaufen. Ich kann auch wieder leichte Fortschritte verzeichnen. Regelmäßige Dehnungen, stundenweises Tragen der Einlagen und Ultraschallbehandlungen haben zu einer Besserung geführt. Gestern sind wir 16,8 Kilometer gewandert und hatten sogar ein Gipfelchen, den Wilisch, dabei. Der Weg war zum Schluss ziemlich steil gewesen. Ohne meine Stöcke hätte ich die Wanderung nicht geschafft, aber ich bin dennoch wieder recht optimistisch geworden. Einen Teil der Strecke – ca. 3-4 Kilometer – habe ich in den Nike free zurückgelegt. Diese Schuhe sind wirklich gut geeignet, um die Füße zu trainieren. Ich habe nicht im Wanderblog über den gestrigen Tag berichtet, weil ich noch zu sehr mit dem Gelände und meinen Füßen beschäftigt war und deswegen nicht so sehr „unterwegs“ war wie früher. Das wird sich, hoffe ich, wieder ändern. Bis auf ein gelegentliches leichtes Ziepen hat alles gut geklappt. Die Stöcke geben mir unterwegs mehr Sicherheit. Aus Angst, es könnte weh tun, neigt man zu einer Schonhaltung, was wiederum zu Verspannungen führen kann. Aber ich kann froh und zufrieden sein: keine negativen Nachwirkungen wegen der Wanderung!
Ich hoffe doch, im September in den Alpen wieder richtig gut in Form zu sein, denn dann möchte ich – unter anderem - dort hinauf. So ein Ziel kann sehr motivieren! Bis dahin hat die Umgebung von Dresden auch viel Schönes zu bieten.

Samstag, 10. März 2012

Ein neues Trainingsziel musste gefunden werden. Manchmal liegt etwas so nahe, dass man einfach nicht darauf kommt. Meine Aufgabe in den nächsten Wochen wird sein, die Füße wieder fit zu machen. Die Einlagen habe ich bekommen. Da sind, wie man so sagt, Knubbel drin, die mir die Füße wieder richten sollen, also Stellen, die drücken und anfangs weh tun können, weshalb ich die Dinger nur zeitweise tragen soll. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, was unter größerer Belastung – wie zum Beispiel beim Laufen – passieren könnte. Also wird erst einmal nichts mit Rennen, auch wenn es dem Namen nach Sporteinlagen sind.

Es gibt aber auch Positives zu berichten. Im Alltag kann ich nun überwiegend schmerzfrei gehen. Die erste Ultraschall-Behandlung hat auch gut getan. Meine extra-weichen Laufschuhe, in denen ich während der vergangenen Wochen überwiegend herumgelaufen bin, mögen die Füße nun gar nicht mehr: das Einsinken in Gel ist regelrecht unangenehm geworden. Stattdessen mögen sie öfter festere Sohlen und wollen auch etwas zu tun haben. Ich kann nun schon wieder stundenweise meine Bio-Pantoletten tragen – wie früher, ebenso die meisten „normalen“ Schuhe. Ich wechsle aber häufiger als früher. Zeitweise sollen ja auch die Einlagen getragen werden. Ich möchte den Heilungserfolg nicht aufs Spiel setzen; fürs Laufen ist es noch zu früh. Deshalb bleibe ich beim Alternativtraining, was die Füße ja auch belastet. Gestern war das erste Mal Gelegenheit zu einer zweiten, noch etwas reduzierten wöchentlichen Krafttrainingseinheit. Da ich die Füße auch aktiv trainieren möchte, habe ich spezielle Kräftigungsübungen ins Programm aufgenommen. Das alltägliche Dehnen darf ich ebenfalls nicht vernachlässigen. Außerdem möchte ich noch etwas Anderes versuchen. Ich habe, so verrückt das scheinen mag, Laufschuhe gekauft, Nike free, mit denen ich gestern in der Mittagspause die ersten vorsichtigen Schritte gegangen bin. Eigentlich wollte ich Teleskopstöcke dazu nehmen, aber das war mir dann doch zu albern. Und tatsächlich konnte ich eine gute halbe Stunde damit spazieren gehen, ohne dass etwas weh tat. Ob ich je damit laufen werde, weiß ich nicht, aber es sind auch schöne Freizeitschuhe. Vielleicht gehe ich morgen ein Stückchen damit über die Elbwiesen. Von den weich gewordenen Schuhen werde ich mich wohl trennen müssen.

Samstag, 3. März 2012

Dienstag und Donnerstag Alternativtraining im Studio, so meine Wochenbilanz. Bei grauem Himmel und Nieselregen fiel das nicht allzu schwer. Am Donnerstag war ich immerhin 15 Minuten auf dem Laufband. Laufen klappte besser als Gehen: ich habe mich schon etwas umgestellt, stärker auf dem Vorfuß und weniger auf der Ferse aufzusetzen, hatte aber insgesamt kein gutes Gefühl dabei und wollte auch nicht länger als 10 Minuten joggen. Das Training macht sich bemerkbar: ich könnte schreiben, dass es mit der Kondition wieder aufwärts geht, wäre da nicht dieses blöde Ding in meinem Fuß.

Ich besann mich auf das wunderbare Buch „Born to run“ von Christopher McDougall, das ich vor einigen Monaten geradezu verschlungen habe, und las noch mal ein bisschen nach. Die meisten Läufer haben früher oder später so ein Problem, wie ich es habe. Ein „verhinderter“ Läufer sieht alltäglich Leute joggen, früh, abends, zwischendurch, denen – so scheint es, der Körper keinen Strich durch die Rechnung macht. Es fällt schwer, angesichts dieser Tatsachen den eigenen Körper zu akzeptieren, ihn nicht als Feind zu betrachten. Wer Freude an Bewegung, an Aktivität hat, fühlt sich in einer Zwangspause um ein gutes Stück Lebensqualität beraubt. Erst bei einigem Nachdenken wurde mir bewusst, dass ich meinen Anteil an dem Problem habe. Ich war vielleicht zu leidenschaftlich bei der Sache, und aus Leidenschaft habe ich mich zu sehr auf meine teuren, komfortablen Laufschuhe verlassen, obwohl ich um deren Risiken wusste. Ich weiß auch, dass Sporteinlagen mit Risiken verbunden sind. Es wird hoffentlich nur eine Zwischenlösung sein.

Vor einigen Tagen stellte ich bedauernd fest, dass ich wohl nie wieder so unbekümmert laufen werde wie im vergangenen Sommer. Unbekümmert etwas tun können, ist ein Vorrecht der Jugend. In späteren Jahren kann man einen solchen Zustand nicht lange auskosten, ohne irgendwann die Konsequenzen tragen zu müssen. Sorglosigkeit ist Abwesenheit von Achtsamkeit. Und Achtsamkeit ist etwas durchaus Schwieriges.

Meine Wochenend-Ausdauereinheit war eine kleine Wanderung von 9 Kilometern. Da ich gestern den Gymnastikkurs absagen musste, war ich nicht sehr zuversichtlich, eine solche Strecke gehen zu können. Mit Stöcken, Trekkingstiefeln und der gebührenden Vorsicht klappte es doch ganz gut. Es war kein unbekümmertes Wandern, aber es hat gut getan.