Samstag, 12. Januar 2013

Der Morgen beginnt mit einem beherzten Griff in die Goretex-Schuhe: ich ziehe die orthopädischen Einlagen heraus und stecke die ursprünglichen Sohlen hinein. Zwar hat sich in letzter Zeit die Ferse ab und an ganz sacht gemeldet, aber ich hatte den Eindruck, eher dann, wenn ich mit Einlagen lief. Den Knien tut das Laufen mit Einlagen definitiv nicht gut. Ich möchte also versuchen, von „ab und an ohne Einlagen“ auf „überwiegend ohne Einlagen“ überzugehen. Im Alltag trage ich aber oft noch Schuhe mit Einlagen und unbequemes Schuhwerk kommt mir ohnehin nicht an die Füße. Ich starte gegen 6.15 Uhr und wende mich gleich Richtung Elbe und Stadtzentrum. Gestern habe ich zunächst überlegt, ob ich nicht am Abend laufe, aber Nässe und eisiger Wind hielten mich davon ab. Außerdem möchte ich in den nächsten Wochen nicht häufiger als jeden zweiten Tag laufen. Und das Warten hat sich gelohnt! Eine dünne Schneedecke hat sich gebildet, auf der man sehr gut joggen kann. Der Schnee dämpft sogar ein wenig. Ich überquere die Molenbrücke, es ist noch dunkel, die Elbe ist wegen des Hochwassers recht nahe und ich mag es, so dicht am Wasser zu sein. Enten sind in Ufernähe zu sehen und zu hören, ansonsten ist es still. Genau diese Stille mag ich so an den morgendlichen Laufrunden. Die Hektik der Leute am Freitagabend ist nur nervig, sowas muss ich in meiner Freizeit nicht um mich haben. Ich weiche heute von meiner Standardstrecke ab – auch das war mir ein Bedürfnis. Und das Laufen tut richtig gut: ruhig, gleichmäßig geht es voran und die Beine haben sich wieder erholt. Am Donnerstag war ich auf dem Laufband, aber nicht so lange wie in der vorigen Woche und die Intervalle waren auch weniger intensiv. Ein junger Mann kommt mir entgegen und fragt, ob ich einen Hund gesehen hätte. Schreck lass nach, denke ich, bloß gut, dass er mir nicht begegnet ist! Ein Radfahrer ist an mir vorbei gefahren, aber das war es auch schon – keine Menschen sonst unterwegs. Seltsam, es ist doch gar nicht mehr so früh am Morgen – aber mir ist die Ruhe durchaus lieb. An der Carolabrücke ist Wendepunkt: das sind etwa fünf Kilometer und mehr als zehn sollen es heute nicht sein. Auf dem Rückweg habe ich etwas Gegenwind, aber der ist wesentlich angenehmer als gestern Abend. Wieder geht es von einer Brücke zur nächsten und als ich die Marienbrücke hinter mir gelassen habe, sehe ich weiter hinten die Lichter des Spitzhauses auf den Radebeuler Weinbergen. Es wird hell, und am Himmel setzt sich das Blau gegen die Wolken durch. Etwas mehr Helligkeit kann man nach den Regentagen gut brauchen. Die letzten Meter nach Hause sind dann etwas anstrengender, aber insgesamt war es eine gut dosierte Strecke: ziemlich genau 10 Kilometer. Es hat sich als richtig erwiesen, am Dienstag zu pausieren. Alternative war der Yogakurs am Montag Abend. Und wenn bei der Arbeit wieder Normalität einkehrt und weniger Überstunden anfallen, möchte ich auch wieder regelmäßig zu Yoga gehen. Es ist eine sehr gute Ergänzung zu Laufen und Krafttraining.

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