Montag, 29. September 2014

Neustart - oder doch nicht?

Eine relativ lange Laufpause war das! Und – ich war heute Morgen unentschlossen, ob ich überhaupt wieder mit dem Laufen beginne. Denn ehrlich gesagt habe ich es keinen Tag vermisst. Ich habe es genossen, nicht in aller Frühe aufstehen zu müssen. Von mir aus könnte das gut noch einige Tage so weiter gehen. Da ich heute noch frei habe und somit nicht zwangsweise fünf Uhr aufstehen musste, um vor der Arbeit laufen zu können, machte ich mich, als ich ausgeschlafen hatte, auf eine kleine Runde. Passend zu dem halben Jahrhundert, das ich gestern vollendet habe, mache ich mir viele Gedanken. Freilich nicht erst seit heute, aber derzeit bin ich wohl in einer Phase der Entscheidungsfindung, wie es in den nächsten Jahren weiter gehen soll. Ich überlege mir nicht, wie ich möglichst viel in meinem Leben unterbringen kann, sondern wie ich mich auf die wesentlichen Dinge konzentriere. Und da stellt sich mir die Frage, ob das Laufen wesentlich ist. Ich habe mich in den vergangenen Wochen sicher zu oft dazu gezwungen. Wovor hatte ich Angst? Wovor meinte ich, mein regelmäßiges Laufen schützen zu müssen? Vor Forderungen von außen, von denen ich fürchtete, dass sie mich vom Training abhalten könnten? Vor meiner eigenen Schwäche, von der ich so oft fürchtete, sie würde stärker sein als die Freude an der Bewegung, am Draußen-Sein? Da waren viele Bedenken, die mich dazu trieben, es immer gleich früh am Morgen zu erledigen, um es „sicher“ zu haben. Nun ist es morgens normalerweise dunkel. Könnte es eine Lösung sein, wochentags wieder nachmittags oder abends zu laufen? Es wäre einen Versuch wert. Das Laufen hat sich tatsächlich seltsam angefühlt, ungewohnt. Den Beinen merkt man das Bergwandern noch an, sie sind etwas träge. Gegen Ende der Runde bekam ich beinahe einen Wadenkrampf. Ich bin stehen geblieben, habe die Stelle kurz massiert und bin noch ein Stück weitergelaufen. Auch mit sowas werde ich klar kommen… Ich habe beschlossen, mir Zeit zu nehmen. Und während ich so in den sonnigen Herbstmorgen hinein lief, überlegte ich mir, dass es eigentlich schade wäre, etwas aufzugeben, das ich eigentlich immer, auch unter sehr ungünstigen Bedingungen, geschafft habe – etwas, das mir letztlich auch immer gut getan hat. Einen wesentlichen Vorsatz habe ich für die nächsten Jahre gefasst: ich möchte öfter in der Sonne sitzen. Das ist mir bisher viel zu selten gelungen. Und in der Sonne laufen wäre ja auch nicht schlecht.

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