Freitag, 21. August 2015

Es gab wirklich eine Abkühlung und endlich den ersehnten Regen! Es war so trocken gewesen, dass die Bäume Laub und auch Äste abwarfen – gut, dass die Natur sich allmählich wieder erholen kann! Ich hatte sogar das Glück, am Montag Morgen noch laufen zu können… die Gewitter kamen hier erst später. Am Dienstag, als es richtig schüttete, war ich ohnehin beim Krafttraining im Fitnessstudio. Am Mittwoch hatte ich wiederum Glück: nur noch leichter Nieselregen, weswegen der Lauf wie gewohnt draußen stattfinden konnte. Ich muss zugeben, auf die Alternative Laufband hatte ich überhaupt keine Lust! Ob es nun der Wetterumschwung war oder was auch immer: ich fühlte mich nicht in Form. Und deshalb war mir vor dem langen Lauf ein bisschen bange. Als ich heute Morgen aufwachte, beschloss ich: ich mache den langen Lauf, so gut es geht, und in der nächsten Woche, die nochmal eine lange Vertretungs-Arbeitswoche wird, reduziere ich mein Laufpensum. Als ich auf meiner ersten, kurzen Runde unterwegs war, fühlten sich die Beine schwer an. Während dieser ersten Runde ist es jetzt so dunkel, dass ich bereits die Warnweste trage! Zuhause legte ich sie ab, trank etwas Wasser und machte mich an die zweite, größere Runde. Auch da kam ich nicht in Schwung, alles war irgendwie zäh. Mir fiel ein, dass ich vor dem Laufen eine Banane essen wollte: das hatte ich vergessen. Aber inzwischen weiß ich ja: es geht auch ohne. Wichtig ist das Trinken. Bei meinen normalen, durchschnittlichen Strecken esse ich nichts vorher. Auch längere Strecken von 15, 17 Kilometern sind nüchtern kein Problem mehr. Wenn es noch weiter sein soll, handhabe ich das nach Gefühl und Bedarf. Keinesfalls kann ich vor dem Laufen „richtig“ frühstücken. Da ich es mir schon vorgenommen hatte, machte ich mich schließlich an die große Runde. Acht Kilometer – mein normales Wochentags-Pensum – lagen nun schon hinter mir. Nicht nachdenken, einfach nur laufen, sagte ich mir und das sollte sich heute auch als passende Strategie herausstellen. Natürlich sah ich mich um, beobachtete zeitweise die anderen Läufer, die unterwegs waren. Aber ich dachte nicht an die Strecke, die noch vor mir lag. Bis zur Marienbrücke – weitere drei Kilometer – lief ich an der Leipziger Straße entlang und mied den Elberadweg: Fahrrad-Autobahn im Berufsverkehr, und der Abschnitt zwischen Molenbrücke und Marienbrücke ist für mein Empfinden der Schlimmste. Es war ein schönes, fast herbstliches Licht im Elbtal, wo ich dann mit kurzer Unterbrechung unterwegs war. Ab der Marienbrücke ging das Laufen leichter. Nicht nur das: ich wurde schneller. Für meine Verhältnisse schneller, muss ich betonen, aber deutlich spürbar. Es fiel mir sogar leichter, kürzere, schnellere Schritte zu machen. Freilich trieb es mich auch Richtung Firma – ich wollte nicht zu spät dort ankommen. Während der langen Runde machte ich zwei kurze Trinkpausen. In Johannstadt, nach Überqueren der Waldschlösschenbrücke, blieb ich eine Weile neben der Straße, weil auf den Elbwiesen gewöhnlich mehrere große Hunde Gassi geführt werden – oder eher nicht geführt, man lässt sie gehen, rennen, jagen oder was auch immer. Auch heute waren wieder einige Exemplare zu sehen, denen ich ungern näher gekommen wäre. Erst kurz vor der Albertbrücke wechselte ich hinunter zum Elberadweg, um die Baustelle zu umgehen. An der Augustusbrücke angekommen, sah ich auf meine Laufuhr und war angenehm überrascht: 18,88 Kilometer hatte ich schon geschafft! Das bedeutete, nur noch wenige Meter bis zur Firma und keine Verlängerung Richtung Ostragehege! Es wurden letztlich 19,5 Kilometer, die ich in 2:38 zurücklegte. Damit habe ich bei dem schwerfälligen ersten Teil des Laufes nicht gerechnet – zumindest nicht mit der Zeit, die Kilometer waren schon mein Wunschziel gewesen. Auch nach dem Lauf war ich nicht so geschafft, wie ich befürchtet hatte. Nun laufe ich schon ein paar Jahre und erlebe immer wieder Überraschungen. Nächste Woche werde ich dennoch weniger laufen, weil es gefühlsmäßig einfach fällig ist.

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