Freitag, 22. Januar 2016

Frost ist kein Hindernis

Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass ich auch in dieser Woche mein Lauftraining fortgeführt habe. Am Mittwoch Morgen, als es mit -4 Grad etwas milder war, bin ich 10 Kilometer gelaufen. Bei Neuschnee fand ich den Lauf anstrengend – der Untergrund gibt nach – und mehr hätte ich nicht machen wollen. Ich dachte mir, dass dieser Lauf zur Not als langer Lauf durchgehen kann, und so kam es dann auch. Heute Morgen war es wieder sehr kalt, um -10 herum, genau habe ich es am Thermometer nicht erkennen können. Und im ersten Moment hatte ich nicht wirklich Lust, zum Laufen zu starten.

Ich nahm mir die kleine Runde vor, nach der ich mir immer noch etwas Wärmeres hätte anziehen können. Aber ich war genau richtig angezogen mit dünner Laufhose, darüber einer Langlaufhose, langem Shirt, Softshelljacke, Mütze und Handschuhen. Einzig an den Händen war mir anfangs ein bisschen kalt, aber nach zwei Kilometern waren die Hände dann warm. Ich startete also zur zweiten Runde. Am Himmel stand ein unglaublich großer, gelber Mond wie ein Lampion. Ich fand es nun gar nicht mehr so kalt und lief eigentlich wie immer, langsam und ruhig. Die Gehwege waren fast durchweg gut geräumt und gestreut, so dass ich nur dann vorsichtig war, wenn ich Nebenstraßen überqueren musste. Erstaunlicherweise waren auch ein paar Radfahrer unterwegs. Radfahren mag ich derzeit gar nicht, aber ich sehne mich danach, wieder meine Alltagsstrecken mit dem Fahrrad zurücklegen zu können! Da ich schon bei -12 Grad gelaufen bin, ist Frost für mich kein Hindernis, laufen zu gehen. Wäre es allerdings noch kälter, würde ich wohl aufs Laufband ausweichen. Wichtig ist für mich die passende Kleidung. Die warme Winterlaufhose genügt mir bei strengem Frost nicht mehr, es müssen dann zwei Lagen sein. Bei Schnee und Eis bin ich in Trailrunningschuhen unterwegs, die nicht nur wärmer und feuchtigkeitsabweisend sind, sondern deren Sohlen auch ein stärkeres Profil haben. Das ist keine Ideallösung, wenn man überwiegend auf Asphalt läuft, denn jene Schuhe haben weniger Dämpfung, aber ich hoffe, dass die Schnee- und Eiszeit nicht allzu lange währt. Die Mütze ist ein Muss, sobald die Temperaturen unter sechs Grad fallen – zuvor tut es auch ein Stirnband. Andere Läufer mögen anders empfinden – viele mögen auch gar keine Handschuhe tragen. Aber das sollte wirklich jede(r) für sich entscheiden.

Als ich am Feld entlang zurück nach Hause lief, sah ich trockenes, froststarres Gras im Mondlicht glitzern. Andere Läufer habe ich erst später gesehen. Den Winter mag ich nicht besonders, ich störe mich vor allem an den Nachteilen, die er mit sich bringt. Der heutige Lauf war doch ganz schön. Weiter als acht Kilometer hätte ich allerdings nicht unterwegs sein mögen, und anschließend war mir die heiße Dusche willkommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen