Freitag, 17. August 2012

Start gegen 6.30 Uhr am Feld. Heute geht es zunächst an der Sternstraße entlang und über die Flutrinne hinweg. Es ist angenehm frisch, ein typischer Altweibersommer-Morgen mit Bodennebel, die Sonne schiebt sich ein Stück aus den Wolken. Ein untypischer Wochenendlauf ist das heute, an einem Freitag, und ein etwas riskanter dazu. Wir möchten morgen früh zu einer Wanderung aufbrechen, und am Sonntag mag ich dann nicht noch einmal zeitig aufstehen. Riskant ist die Sache, weil ich normalerweise nicht an zwei Tagen nacheinander laufen gehe. Gestern hatte ich ja Intervalltraining auf dem Laufband, oder besser gesagt Fahrtspiel – die Grenzen sind fließend. Nach dem Duschen dann hätte ich am liebsten gleich wieder eine Runde gedreht, und meine fünf-Kilometer-Strecke am Dienstagmorgen hat mich gar nicht angestrengt. Ich weiß nicht so recht, woher diese Energie plötzlich kommt… jedenfalls habe ich mir den vorgezogenen Wochenendlauf zugetraut und muss einfach sehen, ob die Füße das mitmachen. Und deswegen zügle ich mich, obwohl ich am liebsten schnell begonnen hätte: heute ist Ausdauer gefragt. Es sind noch mehr Läufer unterwegs; der Morgen ist ja geradezu ideal. Altmickten und die Flutrinne habe ich hinter mir gelassen, langsam geht es die Molenbrücke hinauf und weiter Richtung Innenstadt. Ich bin nun ganz ruhig und in gleichmäßigem Tempo unterwegs. Kann es sein, dass ich gelassener laufe als im vergangenen Jahr? Selbst wenn ich eher abbrechen muss, war der heutige Lauf die richtige Wahl. Am Sonntag soll es heiß werden und heute ist es so angenehm! Und bis zur Marienbrücke schaffe ich es gewiss, sie ist schon zu sehen. Und als ich dicht davor bin, ist mir klar, dass ich es auch weiter bis zur Augustusbrücke schaffe. Die Kirchenglocken läuten: sieben Uhr. Ich habe keinen Zeitdruck: Gleitzeit ist etwas Feines, aber heute werde ich völlig im normalen Bereich sein. Im Zentrum sind die Aufbauten für das Stadtfest schon im Gange. Ich überquere die Augustusbrücke, auch das klappt noch gut, und auf der anderen Seite angekommen, weiß ich, dass ich mein Streckenziel erreichen werde. An einem Gullydeckel wäre ich beinahe umgeknickt – die Dinger muss man wirklich meiden. Durch den kleinen Park am Zwingerteich laufe ich immer gern, und dann habe ich es beinahe schon geschafft. Sechseinhalb Kilometer – also eine richtige Wochenendstrecke! Das ist fast wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich könnte meine Füße knuddeln – und werde ihnen heute Abend eine Extra-Massage gönnen.

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