Samstag, 18. Oktober 2014

Das Wetter der vergangenen Tage hat wohl den Herbstblues eingeleitet. Am Donnerstag hatte ich nicht nur Schwierigkeiten, mich überhaupt zu irgendetwas aufzuraffen – ich hatte auch ein sehr ungutes Gefühl beim Start in den Morgen. Als ob irgendein Unheil draußen auf mich lauert… mir war, als liefe ich in einen endlosen schwarzen Korridor hinein. Dunkelheit, Nässe, verwelktes Laub – und unbestimmte Ängste, Gefahren könnten hinter jeder Ecke lauern. Geister, Zombies, dunkle Mächte – ich fühlte mich beobachtet, als ich draußen unterwegs war. Aber ich ahnte doch, dass der Spuk vor allem in meinem Kopf stattfand. Gefahren gehen nicht von Geistern und Schattenwesen aus, sondern von ganz lebendigen Mitmenschen: solchen, die rücksichtslos fahren, keinen Sicherheitsabstand halten, während des Fahrens ihr Handy benutzen … und ich möchte keinesfalls behaupten, Zombies hätten keine Handys! Vorsicht ist an solchen Tagen geboten – aber ich bin ohnehin vorsichtig. Also lief ich meine Runde wie immer. Es blieb finster, auch auf den letzten Metern, kurz vor sieben Uhr. Aber das Gefühl nach dem Lauf war ein gutes. Manchem Spuk kann man nur entkommen, indem man sich ihm stellt. Heute Morgen bin ich erst kurz nach sechs Uhr gestartet. Eine Mondsichel und ein paar Sterne blinkten am Himmel, der Anbruch des Tages war schon zu ahnen. Es war noch eine relativ überschaubare Runde in Wohnungsnähe, zeitweise war es schon hell. Das war angenehm, und ein wenig Sonne ist an diesem Wochenende sehr willkommen. Überschaubar – und doch habe ich sie wieder gemessen: 9,5 Kilometer waren es.

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