Samstag, 21. Februar 2015

Mal wieder 20

Ein 20-Kilometer-Lauf ist kein Spaziergang, auch wenn man schon einige Male so eine Strecke gelaufen oder – auf mich bezogen – gejoggt ist. Meine Garmin-Uhr belehrte mich darüber, dass meine Strecken überwiegend aus Jogging bestehen und kaum aus Laufen. Laufen, das trifft nur auf die wenigen Tempo-Intervalle zu. Diese standen am vergangenen Montag auf dem Plan, und zwar 1.000-Meter-Intervalle! Ich hab’s versucht, aber einen Kilometer Tempolauf schaffe ich nicht. Es waren dann jeweils um die 800 Meter. Das Ganze dreimal innerhalb einer 9-Kilometer-Strecke. Da frage ich mich schon (vor allem hinterher): wozu tut man sich sowas an? Momentan lautet die Antwort: weil es im Trainingsplan steht. Ob das Ganze dann wirklich zu einer Leistungsverbesserung führt, werde ich sehen. Beim langen Lauf waren derartige Abwechslungen allerdings nicht eingeplant. Die vorgegebene Strecke, 20 Kilometer, genügte mir als Herausforderung. Die Voraussetzung dafür war auch, dass ich den Rest des Wochenendes ruhig angehen kann. Denn nicht nur der lange Lauf fällt ins Gewicht, sondern auch das sportliche Pensum der vergangenen Woche. Die erste kurze Runde heute Morgen war zunächst ein Test, wie ich so drauf bin, woher der Wind weht, wie stark er bläst und wie kalt es ist. Ich war zwar nicht wirklich toll drauf, aber auch nicht schlecht, der Wind war frisch, aber nicht zu unangenehm, und mit 3 Grad war es nicht zu kalt. Gute Bedingungen für einen langen Lauf! Und was am einen Wochenende angenehm ist, passt am folgenden Wochenende mitunter gar nicht. Heute wollte ich nicht mehrere kleinere Runden laufen, sondern nach der kurzen Runde gleich eine richtig große. Denn obwohl so eine weite Runde nicht kürzer ist, ist sie doch schöner und kurzweiliger. Ich habe dann viel Elbtal, viel Natur um mich und – was immer recht praktisch ist – verschiedene Orientierungspunkte, in erster Linie die Brücken. Dresdens Brücken sind ein Thema für sich: wir haben eine ganz neue, die umstritten war, und ältere, von denen einige schon sehr gelitten haben, gerade erneuert werden oder erneuert werden müssen. Und auch sonst gibt es die eine oder andere Baustelle, die einen vom gewünschten Kurs abbringen kann. Kurz vor der Waldschlösschenbrücke las ich auf einem Warnschild, dass der Körnerweg gesperrt ist. Deswegen entschied ich mich, nicht auszuprobieren, wie weit ich noch komme, sondern die Elbe über die Waldschlösschenbrücke zu überqueren und meine Runde weiter nach Nordwesten hin auszudehnen. Hier sah ich die Sonne rot über den Elbhängen aufsteigen. Dann aber hatte ich sie im Rücken, ebenso den Wind. Die Strecke von Johannstadt aus ins Zentrum ist überschaubar. Ich schätzte, dass ich am Ostragehege 15 Kilometer geschafft hätte – und lag damit genau richtig. Hier gab es eine kurze Trinkpause, ehe ich die letzten 5 anging. Das letzte Viertel war nicht ganz ohne, aber es ging doch schneller, als ich erwartet hatte. Der Elbepark war schon in Sicht, als ich 19 Kilometer zurückgelegt hatte. Der letzte Kilometer war dann auch noch zu schaffen. Insgesamt waren es 20,5 Kilometer. 20 Kilometer habe ich in 2:53 zurückgelegt – und war damit wieder mal viel zu langsam. Aber davon lasse ich mich nicht beirren, denn mehr als trainieren kann ich nicht. Und mir ist schon bewusst, dass es körperliche Grenzen gibt, besonders für diejenigen, die nicht mehr ganz jung sind. Es war ein schöner, langer Lauf – und auch zu schaffen. Und die Gesamt-Wochenkilometer: etwas über 43.

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