Samstag, 2. April 2016

Heute Morgen bekam ich einen Schreck beim Blick aufs Thermometer: 1 Grad! Und ich war ja schon auf warmes, freundliches Wetter eingestellt. Also wieder die dicken, warmen Laufsachen angezogen und los. Es war nicht so kalt wie befürchtet, weil es fast windstill war. Das macht viel aus.

Und, oh Wunder: die erste kleine Runde ging gleich ziemlich gut. Es war noch völlig dunkel und nur ab und an zwitscherte ein früher Vogel - eher zaghaft, wie mir schien. Diese Vögel sind ein bisschen wie ich. Dabei habe ich gut reden: nachdem ich wochentags ziemlich viel geschlafen habe - ich schreibe jetzt mal nicht, wann ich ins Bett gegangen bin ;-), habe ich seit langem wieder etwas Energie. Seit fünf Uhr laufe ich also, bin noch absolut allein unterwegs und das geht noch eine ganze Weile so weiter. Die zweite Runde, meine Standardrunde, klappt auch sehr gut. Seit langem habe ich das Gefühl, zu laufen und mich nicht nur durch die Strecke zu quälen. Das macht mir Mut für die dritte Runde. Diese führt von Mickten aus ins Stadtzentrum bis zur Carolabrücke, wo mein Wendepunkt ist.

Die Stimmung an der Elbe ist wunderschön. Ganz ruhig ist es noch, nur ein paar Radfahrer sind unterwegs - und Läufer. Einer nach dem anderen ist vor mir, hinter mir oder biegt gerade auf die Strecke ein. Viele sind noch winterlich warm bekleidet wie ich, andere jedoch - ich mustere sie immer ziemlich erschrocken - sind schon beinahe hochsommerlich angezogen. Nackte Arme und Beine bei fast frostigen Temperaturen - wie ist das auszuhalten? Es wird immer ein Mysterium für mich bleiben.

Allmählich finde ich wieder in meine Technik für lange Läufe, kann die Atmung steuern und mir angenehme Gedanken machen, wenn es mal anstrengend wird, damit es sich nicht allzu lange anstrengend anfühlt. So ein Frühlingsmorgen lädt immer wieder dazu ein, die Blicke in die Natur schweifen zu lassen.

Heute habe ich keine genaue Messung, da ich meinen Forerunner verborgt und nicht daran gedacht habe, ihn rechtzeitig zurück zu fordern. ;-) Für die langen Läufe ist er doch sehr nützlich und ich sollte ihn einfach nicht mehr ausleihen. Glücklicherweise kenne ich einige Strecken relativ gut und kann die Distanz ungefähr schätzen. Es waren heute 15-16 Kilometer in zweieinhalb Stunden. Auf die Kilometer bin ich stolz, aber mit der Zeit kann ich keinen Blumentopf gewinnen. Mal sehen, ob ich in drei Wochen Halbmarathon laufen möchte.

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