Freitag, 15. Juli 2016

Das ist schon ein komisches Training in diesem Jahr! Ich trainiere beim Laufen nicht nach Plan, sondern nach Körpergefühl, und gäbe es nicht eine große Laufveranstaltung in zwei Wochen, an der ich gern teilnehmen möchte, hätte ich längst eine Pause eingelegt. Den Montaglauf ließ ich ausfallen, weil ich deutlich spürte, dass weniger in dieser Woche mehr ist. Am Mittwoch lief ich meine gewohnten acht Kilometer, allerdings etwas flotter als sonst - für meine Verhältnisse -, und nicht etwa, weil ich das geplant hatte, sondern es ergab sich, aus reiner Freude an der Bewegung und der guten Form. In Konsequenz hat mir das rechte Knie wieder Probleme bereitet. Weniger tagsüber, da konnte ich mich normal betätigen, sondern nachts… das waren wirklich unangenehme, ziehende Schmerzen, die mich nicht richtig schlafen ließen.

Deswegen zweifelte ich daran, ob mein langer Lauf überhaupt stattfinden würde. Mir wurde klar, dass ich es nicht erzwingen konnte, und so wartete ich ab, wie die Nacht sein würde, wie sich das Bein nach dem Aufstehen anfühlen und wie es, wenn ich denn starten sollte, unterwegs sein würde. Wider Erwarten schlief ich gut, hatte keine Beschwerden mehr, nicht nach dem Aufstehen und auch nicht unterwegs beim Laufen. Was ich mir vorgenommen hatte, klingt für mich im Nachhinein noch beeindruckend: das gleiche Programm wie am vergangenen Freitag, allerdings wollte ich noch zwei Kilometer draufsetzen.

Ich lief fast durchweg bei Nieselregen, erweiterte schon meine ersten beiden Runden ein wenig, so dass mir die dritte Runde nicht so lang vorkommen würde. Wieder ein Freitag… ich habe morgen noch einmal Enkel-Besuch, wenn auch nicht so lange wie am vergangenen Wochenende, aber einen vierstündigen Lauf und Enkelbetreuung kriege ich an einem Tag nicht hin. Besonders nach dem Lauf brauche ich etwas Ruhe zum Dehnen, Duschen und einem gemütlichen Frühstück. Zum Glück war es mir möglich, auch heute meine Arbeitszeit zu verschieben.

Bevor ich die dritte und größte Runde in Angriff nahm, ging ich noch einmal nach Hause, aß eine halbe Banane und trank noch etwas. Meistens laufe ich nüchtern, aber heute war mir nach einer kleinen Stärkung vor dem Boxdorfer Berg. Gestern Abend hatte ich wenig gegessen. Bei sehr langen Läufen höre ich auch in Sachen Verpflegung auf meinen Körper. Ob es an der kleinen Stärkung lag? Ich kam den Boxdorfer Berg richtig gut hinauf, empfand es nicht als sonderlich anstrengend. Oben auf der Höhe bekam ich Wind und Regen ins Gesicht. In einem Kornfeld sah ich ein Reh liegen, der Kopf schaute heraus und es sah neugierig zu mir herüber.

Die Spitzhaustreppe wollte ich wegen des blöden Wetters zügig hinter mich bringen. Hinunter ging ich aber relativ langsam, um nicht auszurutschen. Außer mir trainierten auch zwei Männer dort. Ein bisschen stolz war ich, als ich es mit nur drei kurzen Pausen die Treppe hinauf schaffte. Oben am Bismarckturm gab es ein Energy-Gel und noch etwas zu Trinken.

Dann ging es wieder zurück nach Wahnsdorf und an derselben Kreuzung wie neulich hinunter nach Radebeul. Heute lief ich wegen der nassen Steine besonders langsam und vorsichtig. Der Rückweg nach Dresden - angenehm flach - ging wieder ziemlich gut. Die Bilanz dieses Laufs: 28 Kilometer, 621 Höhenmeter in 4:10. Wie gut, dass ich früh aufgestanden bin… aber am liebsten mache ich längere Läufe am Wochenende, denn der Berufsverkehr ist überall ziemlich nervig. Nach diesem Lauf, von dem ich wirklich nicht wusste, ob er stattfinden würde, bin ich rundherum zufrieden und glücklich. In der nächsten Woche möchte ich, wenn alles nach Plan klappt, um die dreißig Kilometer laufen, aber insgesamt und auf kürzere Einheiten verteilt.

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