Samstag, 21. Januar 2017

Morgendämmerung

Gestern hatte ich frei und einen Faulenzertag, den ich vorwiegend in einer Therme verbrachte. Deswegen verschob ich den Morgenlauf auf heute. Voller Elan nahm ich mir meinen Forerunner, aber als ich auf den Startknopf drückte, tat sich nichts. Auch durch wiederholtes, konzentriertes Drücken war er nicht in Ganz zu bringen. Habe ich ihn vergessen auszuschalten? Das letzte Mal, als ich ihn benutzte, liegt allerdings so lange zurück, dass ich das nicht mehr nachvollziehen kann. Nun hängt das gute Stück am Netzgerät. All die praktische Technik mit ihren schönen Funktionen sollte man nicht ganz aus den Augen verlieren.

Eigentlich wollte ich heute mal eine ganz andere Strecke laufen, aber mangels Aufzeichnungsmöglichkeit musste nun Plan B her. Denn bei diesem Lauf wollte ich mich steigern, d.h. weiter laufen als üblich in letzter Zeit. Die Alternative lag auf der Hand: die bekannte Strecke laufen und dann noch ein Stück dranhängen. Es war noch dunkel, der Himmel sternenklar mit einer silberhellen Mondsichel, Temperatur etwa -5 Grad. Im Winter stellt sich jeden Morgen aufs Neue die Frage, in welchem Zustand die Gehwege sind. Am vergangenen Mittwoch, als es ziemlich glatt draußen war, bin ich, dem Tipp einer Kollegin folgend, erstmals mit Spikes unter den Schuhen gelaufen. Das hat ziemlich gut geklappt. Blöd ist es allerdings, wenn man zwischendurch viel Asphalt hat. Laufen kann man da schon, aber man macht Krach und den Spikes tut es sicher auch nicht gut.

Heute versuchte ich zunächst meine Zwei-Kilometer-Testrunde ohne Spikes, aber mit Goretex-Trailrunningschuhen, die etwas stärkeres Profil haben. Dabei stellte ich fest, dass diese für heute ausreichen. An den vergangenen Tagen hatten wir keinen Neuschnee, die meisten Wege sind ganz gut geräumt und fast überall ist auch gestreut. Bei Temperaturen deutlich unter Null Grad nehme ich gern die warmen Winterlaufschuhe, denn in den anderen Laufschuhen ist es mir dann zu kalt. Ich friere ungern und bin deswegen relativ gut mit warmen Laufsachen ausgestattet. Dass das Wärme- bzw. Kälteempfinden der Läufer sehr unterschiedlich sein kann, sieht man daran, wie verschieden bekleidet die Leute im Winter durch die Gegend joggen.

Meine acht-Kilometer-Runde brachte ich gut und überwiegend auch zügig hinter mich. Und dann begann es zu dämmern. Ideal für die Fortsetzung meines Laufes. Ich lief nicht direkt nach Hause, sondern bog noch einmal nach Übigau ab. Dort lief ich hinunter zur Elbe. Ein Treidelpfad führt dort ein Stück direkt am Wasser entlang. Prüfender Blick nach links und nach rechts - kein Hund zu sehen - also konnte ich ungestört ein Stück dort entlang laufen. Die Morgenstimmung, der Blick übers Wasser zum gegenüberliegenden Ufer waren unglaublich schön. Nur das Geschnatter der Enten war zu hören. Ich lief bis zum alten Kran der ehemaligen Schiffswerft Übigau und kehrte wieder um. Immer noch war ich allein an der Elbe. Und so lief ich weiter bis zum Ballhaus Watzke, ehe ich umkehrte.

So etwas möchte ich gelegentlich wiederholen. Nächste Woche werde ich vermutlich am Freitag statt am Sonnabend laufen, aber, wenn möglich, trotzdem weiter als acht Kilometer. Und der nächste Erlebnislauf kommt bestimmt. Klar wäre es schöner gewesen, die Streckenlänge in Zahlen ausdrücken zu können, aber ich weiß, dass es mindestens neun Kilometer waren und dass der Lauf mal wieder richtig schön war. Spaß und Trainingseffekt haben gestimmt und genau darauf kommt es an.

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