Sonntag, 14. August 2011

14.08.11

Start 09.05 Uhr am Hoftor. Es ist schwül, und im Laufe des Tages sollen sich Gewitter bilden. Schon gestern Nachmittag hatte ich Lust zu laufen, aber da musste Anderes fertig werden.

Ich laufe über die Molenbrücke Richtung Stadtzentrum. Das mache ich an Wochenenden eher selten, aber mich zieht es dorthin, und ich habe eine Runde vor, die ich so noch nicht gelaufen bin. Außer mir sind einige Läufer unterwegs sowie die ersten Spaziergänger und Radfahrer. Kurz vor der Marienbrücke ist rechts an der Elbe so ein kirchlicher Klub; da dröhnt Musik und ein paar angeheiterte Burschen feuern alle Vorbeikommenden an. Das ist amüsant und sicher gut gemeint, aber ich werde nicht schneller, nur weil jemand mir sowas zuruft. Ich möchte meine Strecke schaffen – möglichst ohne Beschwerden. Ab und an kommt ein kühles Lüftchen, aber insgesamt ist es schon wieder sehr feuchtwarm. Klimatisch ein unangenehmer Sommer bisher. So ein richtig stabiles Hochdruckgebiet mit wolkenlosem Himmel und lauen Nächten – das fehlt einem. Ein Sommer, der kein richtiger ist, fühlt sich wie ein Winter an, der nicht enden will.

Ich habe die Marienbrücke hinter mir gelassen und sehe die Augustusbrücke vor mir. Schön, dass es doch noch mit einem Wochenendlauf vor dem Urlaub klappt. Ich freue mich nun auf die Ferien; ein Tapetenwechsel und viel Neues sind genau richtig. Und die Landschaft erst… berichten werde ich später.

Ich überquere die Augustusbrücke. Hier muss ich mich durch die ersten Touristengruppen schlängeln, aber noch hält sich der Andrang in Grenzen. An den Dampferanlegestellen bilden sich Menschentrauben. Ich halte mich zunächst am Elbufer, laufe dann aber meine gewohnte Strecke am Landtag vorbei und weiter bis zur Marienbrücke. Hier mache ich eine kurze Gehpause und leere in Ruhe mein erstes Trinkfläschchen. Das ist bei diesem Wetter dringend nötig. Nun schlage ich dieselbe Richtung ein, die ich Anfang Mai beim 10-Kilometer-Lauf innerhalb des Oberelbemarathons gelaufen bin: ein Stück noch an der Pieschener Allee entlang, dann hinauf zum Schlachthof, dort auf der Brücke über die Flutrinne, auf der anderen Seite am Hafengelände vorbei und zur Bremer Straße. Die Sonne hat sich durch die Wolken gearbeitet, und es ist schlagartig heiß. Aber der Fußweg entlang der Bremer Straße ist schön schattig. Der Streckenverlauf ist heute recht günstig. Auch hier kommen mir Läufer entgegen, der Ausrüstung nach etwas länger unterwegs. Kurz vor der Flügelwegbrücke kommt wieder ein freier, sonniger Abschnitt. Mit Ruhe und gleichmäßigem Tempo geht es auf die Brücke; irgendwann bin ich am Höhepunkt angelangt und es geht wieder bergab. Ich schaffe es bis ans andere Ende; hier ist nun die zweite Geh- und Trinkpause fällig. Ich möchte gern bis nach Hause kommen, und tatsächlich kann ich nochmal Energie tanken. Es geht leicht bergan, in einem Bogen an Schloss Übigau vorbei, und weiter bis zum Kreisverkehr. Wieder ein Stückchen bergauf, über die Flutrinne hinweg – und nun bin ich schon in heimatlichen Gefilden. Ein paar Meter an der Sternstraße entlang, die Ampel schaltet auf Grün – also hinüber. Das letzte Stück über das Feld und an den Häusern vorbei geht auch noch. Zuhause angekommen, muss ich mich erst einmal vorsichtig dehnen. Eine Stunde und 32 Minuten für über 12 Kilometer. Schneckentempo, aber eine Strecke im zweistelligen Bereich! Geschafft bin ich – und ziemlich stolz.

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