Donnerstag, 11. August 2011

11.08.11

Als ich gegen fünf Uhr aufwache, ist es draußen dunkel, ich höre den Wind in die Bäume fahren und Regen ans Fenster trommeln. Dem Wetterbericht nach soll es nicht besser werden, also überwinde ich mich gleich.

6.44 Uhr laufe ich los. Ich möchte meine sieben-Kilometer-Runde ein Stückchen erweitern, damit ich mal etwas anderes sehe. Deshalb laufe ich an der Sternstraße entlang und biege am Kreisverkehr hinter der Flutrinne wieder links herum zur Elbe. Zuerst fand ich es angenehm frisch, aber nun hat es aufgehört zu regnen, und es ist wieder schwül. Den Anstieg an der Flutrinnenbrücke fand ich schon anstrengend. Nun laufe ich die Böcklinstraße entlang, wo noch immer an der Flutschutzmauer gebaut wird, und sehe die Pieschener Molenbrücke. Ich komme ihr näher und merke, dass es wieder in der rechten Hüfte zwickt. Nach der Massage gestern hatte ich kaum noch etwas gespürt. Mal sehen, wie weit ich heute komme. Ich laufe über die Molenbrücke. Die Atmosphäre ist nicht nur wegen der dunklen Wolken drückend; ich habe das Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen. Wirklich in Schwung komme ich auch nicht. Es ist eher ein kraftloses Vorwärtsstolpern als Laufen. Dann überholt mich ein Läufer mit kleinen, flinken Schritten. Ich ziehe mir erst einmal die Jacke aus, nun ist es ein bisschen angenehmer. Nach ein paar Metern kommt er mir gehend entgegen: er hat es also schon geschafft für heute. Ein Stück kann ich noch. Ein Vergnügen ist das heute nicht, und ich beschließe, bis zur Marienbrücke und von dort aus zur Firma zu laufen. Das ist besser als nichts, und diese kleine Runde will ich nun anständig zu Ende bringen. Aber kurz vor der Marienbrücke geht es auf einmal leichter voran. Nach einem großen Becher Kaffee, 45 Minuten Yoga und vier Kilometern Laufen werde ich endlich munter – aber besser so als gar nicht! Bis zur nächsten Brücke werde ich noch kommen. Das Ziepen wird zum Glück nicht schlimmer. Bei solchen Zipperlein neigt man dazu, sich nicht mehr wie gewohnt zu bewegen, womit sich das Problem meist verstärkt. Deshalb versuche ich, so zu laufen, als wäre nichts, aber ich weiß nicht, ob mir das wirklich gelingt. Doch ich habe wieder Energie, kann mit den Schritten ausholen und mich abdrücken; das ist ein gutes Gefühl. Und nach der Carolabrücke möchte ich weiter zur Albertbrücke. Ein bisschen heller ist es geworden, als ich die Elbe überquere. Nun bin ich entschlossen, es bis zur Firma zu schaffen. Zwischen Carola- und Augustusbrücke merke ich, dass die Beine müde werden, aber nun ist es nicht mehr weit. 7.48 Uhr komme ich an der Ampel Devrientstraße an. 8,9 Kilometer waren es heute, und darüber freue ich mich mehr als über so manche 12-Kilometer-Strecke.

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