Samstag, 17. September 2011

17.09.11

Ich starte 7.10 Uhr zu meinem Wochenendlauf. Auch wenn ich nicht immer darüber berichte: gelaufen bin ich in meinem gewohnten – oder eher - vor dem Urlaub gewohnten Rhythmus. Den übrigen Sport habe ich noch nicht wieder komplett durchgezogen. Vermutlich ist es besser, sich nach und nach heranzutasten.

Motiviert bin ich sehr: der Kopf möchte am liebsten ganz schnell in Halbmarathonnähe, aber mir ist klar, dass daraus noch nichts wird. Am vergangenen Wochenende hatte ich mit 12 Kilometern zu kämpfen, am Dienstag bin ich acht, am Donnerstag 10 Kilometer gelaufen. Ein Sprung auf 20 ist da nicht drin. Aber 15 Kilometer reizen mich sehr. Mir ist klar, dass ich diese ganz ruhig angehen muss, um die Strecke zu schaffen. Deswegen versuche ich gar nicht, schneller zu werden. Es geht ohnehin ziemlich mühsam: der gestrige Rückenkurs ist in der Muskulatur zu spüren. Ich laufe Richtung Stadt, über die Molenbrücke und weiter zur Marienbrücke. Die Sonne geht auf, es ist kühl und etwas windig. Ich versuche, möglichst wenig an die Strecke zu denken, die vor mir liegt. Es sind schon einige Läufer unterwegs, ihr Tempo ist ganz unterschiedlich. Ich gehe nun auch dazu über, die Schwerpunkte unterschiedlich zu setzen: dienstags ein kürzerer Lauf mit Tempointervallen, donnerstags, wenn möglich, etwas Hügeltraining, ansonsten ein normaler Routinelauf vor der Arbeit, und am Wochenende langsam und so weit wie möglich.

Als ich die Marienbrücke hinter mir gelassen habe und die Carolabrücke vor mir sehe, komme ich mir nicht mehr gar so schwerfällig vor, behalte aber das langsame Tempo bei. Dann kommt die Albertbrücke und schließlich die Waldschlösschenbrücke. So ruhig und gelassen wie möglich geht es weiter zum Blauen Wunder. Die langen Wochenendläufe kosten Zeit: man sollte das nicht unterschätzen. Obwohl ich immer häufiger nüchtern laufe und vorher nur trinke, musste ich heute eine Kleinigkeit frühstücken, weil das Abendbrot ausgefallen war. Nur eine Stunde nach dem Frühstück bin ich losgelaufen, habe aber keine Schwierigkeiten. Da lag ich intuitiv wohl richtig.

Da ist das Blaue Wunder zu sehen, und ich bemühe mich, locker zu bleiben. Vor mir sind zwei Männer auf der Strecke, ein bisschen schneller als ich – aber möglicherweise wollen die nicht so weit wie ich laufen. Langsam geht es hoch zur Brücke, und oben bin ich froh, dass der Anstieg hinter mir liegt. Einige Rennradfahrer kommen mir in rasantem Tempo entgegen. Ich freue mich, die Brücke bald überquert zu haben, was bedeutet, dass ich bereits 10 Kilometer geschafft habe. Wieder am Elberadweg, lege ich eine kurze Trink- und Gehpause ein, dann mache ich mich wieder auf den Weg. Oft denke ich an Anderes und halte mein geruhsames Tempo. Nur nicht zu verbissen sein! Ab und an wechsle ich die Wegseite, und je näher ich der Waldschlösschenbrücke komme, desto schwerer werden die Beine. Ich ändere ein bisschen die Lauftechnik, was sich tatsächlich positiv auswirkt. Dann kommt der Johannstädter Fährgarten und danach der Weg zur Straße hinauf, wo ich abbiege. Ein kleiner Anstieg, und den Rest schaffe ich auch noch. Ein Stück vor mir sehe ich die Albertbrücke und die Ampelkreuzung, die für heute mein Ziel ist. In gleichbleibend ruhigem Tempo komme ich an – und darf kurz pausieren, denn für mich steht sie auf rot. Tatsächlich schaffe ich es, bis zur Straßenbahnhaltestelle zu laufen, wo erst einmal ein paar vorsichtige Dehnungen fällig sind. 15 Kilometer – geschafft! In knapp zwei Stunden, das war wirklich geruhsam, aber keinesfalls ein Spaziergang. Leicht war es zu keinem Zeitpunkt der Strecke. Ich muss mich erst wieder gewöhnen, aber das heutige Ergebnis ist ganz ordentlich.

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