Montag, 9. Januar 2012

Meine sportlichen Aktivitäten sind derzeit auf Radfahren, Yoga und Krafttraining beschränkt. Nach dem Lauf am Silvestermorgen habe ich wieder deutlich gespürt, dass mit dem rechten Fuß etwas nicht in Ordnung ist. Ein Arzttermin in der nächsten Woche wird mir hoffentlich Klarheit verschaffen.

Die Expertenratschläge zum Thema Verletzungspausen wirken auf mich ziemlich daneben. Da wird allen Ernstes geraten, froh über die gewonnene Zeit zu sein und sich zu überlegen, was man stattdessen Schönes tun könnte! Wäre ich richtig böse, würde ich schreiben, dass man von Experten kaum etwas Anderes als deplatziertes und unsensibles Rationalisieren erwarten kann, aber noch bin ich reflektiert genug, um die Unsachlichkeit meines vorschnellen Urteils zu erkennen.

Besser ist schon der Rat, die Kondition durch alternative Sportarten zu erhalten. Leider gibt es zum Laufen keine wirkliche Alternative. Radfahren tut gut und macht mir Freude, aber mit keinem noch so intensiven Fahrradtraining kann man sich auf einen Halbmarathon vorbereiten. Laufen trainiert man nur durch Laufen. Zudem muss man ein Vielfaches an Zeit aufwenden, um einen vergleichbaren Trainingseffekt zu erzielen, womit das Argument der Zeitersparnis ebenfalls entfällt.

Überall sieht man Leute, die ihre guten Vorsätze in die Tat umsetzen: selten habe ich so viele Läufer bei strömendem Regen beobachten können. Zeitungen und Zeitschriften machen ihren Lesern unmissverständlich klar, dass sie, wenn sie ihr Leben ändern möchten, ihren Hintern hochkriegen müssen. Ich wäre froh, wenn mir das vergönnt wäre! Meine Aufgabe ist hingegen, so wenig wie möglich herumzulaufen.

Gewiss wird die Pause ein Ende haben, gewiss werde ich dann um ein paar Erfahrungen reicher sein. Aber: Ärger, Traurigkeit und Wut sind angemessen. Rationalisieren kann ich selber ganz gut, aber eins nach dem anderen. Gegen Niedergeschlagenheit helfen Gedanken an schöne, interessante Vorhaben. In letzter Zeit lese ich viel in Bergwanderführern, und es gibt auch hübsche Videos und Tourenbeschreibungen im Internet. Für solche Unternehmungen lohnt es sich schon mal, im Fitnessstudio zu strampeln und dabei kein Stück voran zu kommen. Ich werde weiter berichten: von Alternativen, die keine sind, und hoffentlich auch von Fortschritten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen