Freitag, 23. Oktober 2015

Betriebsblindheit gibt es auch beim Training

Regelmäßigkeit hat auch einen Nachteil: man spult quasi sein Programm ab und nimmt Möglichkeiten zur Verbesserung mitunter nicht (gleich) wahr. So geht es zumindest mir: ich bin sehr anfällig für Betriebsblindheit – auch beim Laufen.

Jedes Jahr stehe ich erneut vor dem Problem: aus dem Wanderurlaub zurück gekommen, ist die Kondition meist ziemlich gut und ich bin an längeres Bergaufgehen gewöhnt. Gern möchte ich mir die Form noch ein wenig erhalten. Ein Hügeltraining wäre eine ziemlich gute Möglichkeit. Allerdings hat die Trainingsstrecke, die dem Profil und der Länge nach fast ideal ist, den Nachteil, dass sie an einer stark befahrenen Straße liegt und ein Fußweg nicht durchweg vorhanden ist. Dass dort immer viel Verkehr herrscht, ist an sich schon lästig, aber morgens im Dunkeln dort zu joggen ist mir viel zu gefährlich. Das will ich nicht einmal mit entsprechender Ausrüstung riskieren. Als ich neulich wieder einmal damit haderte, dass ich keine geeigneten Berge vor der Haustür habe, und zeitgleich das Wetter schlecht war, fiel mir ein, dass man auf dem Laufband sehr gut ein Hügeltraining simulieren kann. Und somit beschloss ich, einen weiteren Lauftermin pro Woche wahrzunehmen: donnerstags ist Laufband mit Hügeltraining dran. Das ist keine lange Trainingseinheit, 50 Minuten ungefähr genügen. Während dieser 50 Minuten laufe ich nicht ständig „bergauf“, sondern es ist ein Intervalltraining, ganz nach Tagesform. Diese Woche war schon die zweite mit vier Laufterminen. So lange mir das nicht zu viel wird, möchte ich noch ein paar Wochen lang so weiter trainieren: Montags ein Lauf von acht Kilometern, Mittwochs acht Kilometer, gegen Ende vier Steigerungen, Donnerstags Laufband mit Hügel-Intervallen, Freitags der lange Lauf. Den langen Lauf habe ich heute, die Gleitzeit ausnutzend, etwas später als sonst durchgeführt, um bei Tageslicht auf dem Elberadweg laufen zu können. Das war der zweite Teil des Laufes; der erste fand auf meiner gewohnten Strecke statt. Und ich fand es herrlich, das Herbstlaub zu sehen, andere Läufer zu beobachten und das Gefühl zu haben, in einen schönen Tag zu starten. Denn der Himmel war klar geworden und die Sonne schien auch schon. Allerdings mochte ich nicht schnell laufen, sondern ganz ruhig, und so habe ich wieder mal einen Langsamkeitsrekord aufgestellt. 15,9 Kilometer waren es insgesamt, für die ich zwei Stunden und 16 Minuten gebraucht habe.

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