Freitag, 9. Oktober 2015

Im Regen laufen

Als ich heute zu meinem Morgenlauf aufbrach, regnete es noch. So lange es kein starker Regen ist, hindert er mich nicht, mein Training draußen durchzuführen. Spaß hat es nicht gerade gemacht, aber es war auch nicht schlimm. Dunkel war es die ganze Zeit lang. Ich habe während des Laufens über allerlei Dinge nachgedacht. Vorzugsweise über Berge, die ich gern noch besteigen möchte, aber auch über Anderes. Ich hoffe ja, dass es bis zum nächsten Alpenurlaub keine zehn oder elf, sondern vielleicht nur neun Monate dauert. Wenn man ein Jahr lang wartet, vergisst man mitunter, wofür man trainiert. Ich merke gerade, wie gut es ist, wenn man weiß, wofür man regelmäßig Sport treibt. Einfach „fit sein“ genügt mir zur Motivation nicht. Für die Figur? Dem Alter, wo man sich durch regelmäßigen Sport (allein) die Figur erhält, bin ich längst entwachsen. Einfach Spaß? Der idealistischen Phase bin ich ebenfalls entwachsen. Ich laufe seit fünf Jahren und es genügt mir nicht, es einfach zu tun. Ich möchte auch die Früchte des Tuns ernten. Und ehrlich: regelmäßiger Sport macht nicht immer Spaß. Ab und an meldet sich der innere Schweinehund doch zu Wort und raunt einem zu: Bist du eigentlich komplett bescheuert, so früh aufzustehen? Wenn ich Berge besteige, weiß ich, warum ich regelmäßig früh aufstehe – und entsprechend früh müde bin. Fernsehen? Selten – und meist lohnt es sich ja auch nicht, die Kiste einzuschalten. Theater, Konzerte – noch seltener. Der Tagesablauf hat sich verändert, aber – es hat seinen Sinn. Man kommt nicht drum herum, Prioritäten zu setzen. Kurz und gut: ich bin heute 11,5 Kilometer gelaufen. Geplant hatte ich zehn Kilometer, aber es wurden dann doch etwas mehr und das war auch kein Problem. Nach 1:38 im Regen (es war ein langsamer Lauf, wie man sieht) habe ich mich dann auf die Dusche und auch auf das geheizte Büro gefreut.

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