Samstag, 3. März 2012

Dienstag und Donnerstag Alternativtraining im Studio, so meine Wochenbilanz. Bei grauem Himmel und Nieselregen fiel das nicht allzu schwer. Am Donnerstag war ich immerhin 15 Minuten auf dem Laufband. Laufen klappte besser als Gehen: ich habe mich schon etwas umgestellt, stärker auf dem Vorfuß und weniger auf der Ferse aufzusetzen, hatte aber insgesamt kein gutes Gefühl dabei und wollte auch nicht länger als 10 Minuten joggen. Das Training macht sich bemerkbar: ich könnte schreiben, dass es mit der Kondition wieder aufwärts geht, wäre da nicht dieses blöde Ding in meinem Fuß.

Ich besann mich auf das wunderbare Buch „Born to run“ von Christopher McDougall, das ich vor einigen Monaten geradezu verschlungen habe, und las noch mal ein bisschen nach. Die meisten Läufer haben früher oder später so ein Problem, wie ich es habe. Ein „verhinderter“ Läufer sieht alltäglich Leute joggen, früh, abends, zwischendurch, denen – so scheint es, der Körper keinen Strich durch die Rechnung macht. Es fällt schwer, angesichts dieser Tatsachen den eigenen Körper zu akzeptieren, ihn nicht als Feind zu betrachten. Wer Freude an Bewegung, an Aktivität hat, fühlt sich in einer Zwangspause um ein gutes Stück Lebensqualität beraubt. Erst bei einigem Nachdenken wurde mir bewusst, dass ich meinen Anteil an dem Problem habe. Ich war vielleicht zu leidenschaftlich bei der Sache, und aus Leidenschaft habe ich mich zu sehr auf meine teuren, komfortablen Laufschuhe verlassen, obwohl ich um deren Risiken wusste. Ich weiß auch, dass Sporteinlagen mit Risiken verbunden sind. Es wird hoffentlich nur eine Zwischenlösung sein.

Vor einigen Tagen stellte ich bedauernd fest, dass ich wohl nie wieder so unbekümmert laufen werde wie im vergangenen Sommer. Unbekümmert etwas tun können, ist ein Vorrecht der Jugend. In späteren Jahren kann man einen solchen Zustand nicht lange auskosten, ohne irgendwann die Konsequenzen tragen zu müssen. Sorglosigkeit ist Abwesenheit von Achtsamkeit. Und Achtsamkeit ist etwas durchaus Schwieriges.

Meine Wochenend-Ausdauereinheit war eine kleine Wanderung von 9 Kilometern. Da ich gestern den Gymnastikkurs absagen musste, war ich nicht sehr zuversichtlich, eine solche Strecke gehen zu können. Mit Stöcken, Trekkingstiefeln und der gebührenden Vorsicht klappte es doch ganz gut. Es war kein unbekümmertes Wandern, aber es hat gut getan.

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