Dienstag, 5. Oktober 2010

05.10.2010

Muskelkater hatte ich nach dem Laufen am Sonntag nicht, eher so eine Vorstufe davon, ein lahmes Gefühl in den Beinen bei Anstrengung. Deswegen habe ich einige Yogaübungen im Kurs am Montag vorzeitig beendet – frei von schlechtem Gewissen, da ich am Vorabend schon trainiert hatte.

Und heute schon wieder? Ich habe mich dahingehend nicht festgelegt, sage mir aber bei der Heimfahrt vom Büro: Warum eigentlich nicht. Und da noch die Sonne scheint, lege ich nur schnell meinen Rucksack zuhause ab, ziehe mich um und mache mich auf den Weg zum Feld.

Nach den ersten Metern denke ich, dass ich nicht annähernd so weit wie am Sonntag laufen werde. Vermutlich haben die vielen Kalorien neulich doch etwas ausgemacht. Heute wollen die Beine irgendwie nicht, fühlen sich schwer und kraftlos an. Die Feldrunde wird gelaufen, sage ich mir, und am besten noch mehr. Bloß nicht schon am Anfang verzagen!

Der Trick mit der Naturbeobachtung funktioniert heute auch nicht richtig. Das feuerrote Laub – ja schön, aber davon wird es auch nicht leichter. Erstaunlicherweise komme ich nicht aus der Puste. Ich werde noch etwas langsamer. Dann, als ich mich wieder in die Gegenrichtung bewege, merke ich, dass ich mich „eingelaufen“ habe. Das Gefühl, als ob Gewichte an den Beinen hängen, ist auch vorüber. Also hinauf zur Brücke. Das wird schon, das wird bestimmt… mindestens ein Stück an der Elbe noch.

Außer mir sind nur junge Leute unterwegs, die durchweg flott laufen und sehr geübt wirken. Aber das soll mich nicht weiter stören. Ich achte darauf, nicht zu verkrampfen und auch die Arme locker zu halten. Die Atmung habe ich wohl im Griff. Vermutlich habe ich mein Tempo angepasst.

Im Fitnessstudio beschränke ich mich auf flottes Gehen auf dem Laufband. Laufen fällt mir dort viel schwerer als im Freien, weil der Anreiz von Zielen im Gelände fehlt. Man läuft stupid auf der Stelle, was ich geradezu deprimierend finde. Draußen ist alles anders. Ich brauche Möglichkeiten, in der kalten Jahreszeit im Freien trainieren zu können. Radtouren machen nur bei halbwegs schönem Wetter Spaß. Laufen ist eine Alternative, auch für Wochenenden mit wenig Zeit und generell für lange Arbeitstage. Bei Schnee und Glatteis allerdings bleibt dann wirklich nur das Studio. Ich möchte schon ein paar Mal gelaufen sein, ehe das Wetter richtig schlecht wird, so dass ich mich dann nur noch deswegen überwinden muss.

Dieses Mal bleibe ich an der Elbe und laufe wieder bis zur Molenbrücke. Dehnungsübungen auf der Straße müssen sein – wem das nicht gefällt, der kann ja weggucken. Der Weg zurück nach Hause ist wirklich ein Spaziergang. Meine Laufschuhe sind phänomenal, man glaubt nicht, dass ich sie als Schnäppchen vom Wühltisch erworben habe.

Die Sonne ist hinter dicken Wolken verschwunden. Vor lauter Eile habe ich vergessen, auf die Uhr zu sehen, aber vermutlich war ich langsamer als am Sonntag und deswegen auch etwas länger unterwegs.

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