Samstag, 30. Oktober 2010

30.10.10

In den Ferien wollte ich vermeiden, komplett aus meinem Trainingsprogramm herauszufallen, aber pünktlich am Urlaubsort hat sich eine doofe, hartnäckige Erkältung eingestellt und mich am Laufen gehindert, obwohl Schuhe wie auch Kleidung mit im Gepäck waren. Da konnte ich wirklich nur Geduld haben und so gut wie möglich den Urlaub genießen. Es war dann auch so schön, dass ich mich einfach nicht ärgern wollte.

Heute bin ich wieder fit fürs Laufen, und das bedeutet im Grunde: das Ganze von vorn. Ich hasse es, wenn Pläne durchkreuzt werden. Die Vorstellung, dass sowieso immer etwas dazwischen kommt, hat mich schon oft von Vorhaben abgehalten. Das gilt aber nun nicht mehr. Sport ist eine so wichtige Kraftquelle, dass ich keinesfalls damit aufhören möchte.

Start 16.35 Uhr am Hoftor. Es ist sonnig und erstaunlich mild draußen, was mir sehr gelegen kommt. Ein wenig windig ist es. Ich bin vorsichtig, deswegen laufe ich in Jacke und allem Drum und Dran. Ich beginne langsam und will auch dabei bleiben. Rechne sogar damit, zeitweise gehen zu müssen. Aber es klappt alles ganz gut. Über das Feld, wo ich mir das herrlich bunte Herbstlaub ansehe und über den blauen Himmel staune. Mit so schönem Wetter habe ich Ende Oktober nicht gerechnet. Als ich am Feld wende, sage ich mir, dass ich viel Zeit habe, also weiterhin gemächlich laufen kann. Der Einkauf ist bereits erledigt, zuvor war Volkshochschulkurs. Thema Motivation, das passt doch, wenn der Alltag wieder naht. Allerdings wurde ich eher beruhigt, dass nicht alle Vorhaben auf einmal umzusetzen sind und ich mir doch Zeit lassen könne – das Rentenalter wäre doch auch noch eine gute Chance, Aufgeschobenes in Angriff zu nehmen. Naja, vermutlich sollte ich mir wirklich mit manchen Dingen keinen Stress machen.

Ich laufe immer noch und will ausdauernd bleiben. Auf Tempo kommt es mir heute nicht an, ich möchte mich auch nicht hetzen. Mit der Atmung habe ich keine Probleme. Zunehmend bin ich mir sicher, bald wieder meine Kondition steigern zu können. Es geht auf der bekannten alten Strecke weiter, über die Flutrinne, dann Richtung Elbe. Dort wird mir zeitweise etwas schwummrig und ich werde noch langsamer. Der Kreislauf beruhigt sich schnell wieder. An der Elbe sind viele Leute unterwegs, und unzählige Drachen schaukeln im Wind. Ich kürze meine Runde etwas ab, laufe nicht zur Molenbrücke, sondern biege vorher ab, Richtung Sternstraße und von dort aus nach Hause – für heute reicht es. Mit 30 Minuten bin ich zufrieden; langsam, aber kontinuierlich bin ich gelaufen, eine Pause war nicht nötig gewesen. Die richtige Strecke gelaufen zu sein, fühlt sich fast noch schöner als Urlaub an.

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