Donnerstag, 7. Oktober 2010

07.10.2010

Keine spürbaren Nachwirkungen nach dem letzten Laufen! Mittwochs trainiere ich nach Plan im Fitnessstudio, und das klappte gestern problemlos. Das Gehen auf dem Laufband war sogar spürbar leichter als in den vergangenen Wochen.
Hinaus zum Laufen! Am Wochenende locken andere Unternehmungen, deshalb will ich meine Trainingseinheit vorziehen. Zweimal Laufen pro Woche habe ich mir ungefähr als Ziel gesetzt. Vor der Reha-Gymnastik am Freitagabend habe ich gern einen Ruhetag, denn die ist ziemlich anstrengend, aber darauf verzichte ich nun. Außerdem locken die Abendsonne und die milden Temperaturen. Ich kann es kaum erwarten, am Feld zu sein. Ich laufe in Ruhe los und finde schnell mein Tempo, bin gut gelaunt und schaue mich nach allen Seiten um. Hinter dem Elbepark kann man die Radebeuler Weinberge sehen. Buntes Laub liegt auf den Wegen. Über den blauen Himmel ziehen sich Silberstreifen.

Locker, nur locker bleiben – und das gelingt heute ganz gut. Sobald ich das Gefühl habe, es wird anstrengend, passe ich auf, nirgendwo im Körper anzuspannen. Es ist anders als vor zwei Tagen, nämlich sehr viel leichter. Über die Flutrinne hinweg, ein Stückchen bergauf und wieder hinunter. Die Sonne steht schon dicht über dem Horizont.

Schreiben als Fingerübung, der Flüssigkeit zuliebe, die sich hoffentlich einstellt, braucht keine großen Themen. Wer nichts Wichtiges zu erzählen hat, erzählt eben Gewöhnliches. Mir sind gewöhnliche Dinge wichtig, und das Gefühl der eigenen Bedeutsamkeit relativiert sich mit den Jahren – was ich ziemlich beruhigend finde.

An den Elbwiesen überall rotgoldenes Licht, Herbstleuchten, Altweiberleuchten. Sogar das Gras schimmert anders als am Tage. Heute habe ich die Brille auf und bekomme mehr Einzelheiten mit. Sie wird mir schon nicht herunter fallen. Das Laufen macht richtig Spaß; ich habe keine Zweifel, gut zur Molenbrücke zu kommen. Dort, wo ich an der Elbe entlang laufe, wird eine Flutschutzwand gebaut. Die Promenade soll verbreitet werden, was sinnvoll ist. Dass eine Reihe von Bäumen weichen musste, ist ein Jammer – da hat die Stadt blitzschnell vollendete Tatsachen geschaffen.

Blick auf die Uhr: nur 23 Minuten bis zur Molenbrücke! Trotz gefühlter Geruhsamkeit bin ich zu schnell und muss weiter laufen. Irgendwann möchte ich auf 45 Minuten kommen, das ist eine normale Ausdauersporteinheit. Meine Strecke habe ich gefunden, sie ist durchaus erweiterbar. Nach dem Wendepunkt habe ich einen wunderschönen Abendhimmel vor mir. 30 Minuten – also weiter bis nach Hause. Nochmal lockern. An der Sternstraße werde ich von Autos gestoppt, kurze Zwangspause. Nach ein paar Metern bin ich zuhause und kann mich in Ruhe in unserem Hof dehnen.

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