Dienstag, 2. November 2010

02.11.10

Gestern Abend war der Himmel so schön rosa gefärbt, dass ich mir für einen Moment wünschte, an der Elbe laufen zu können. Aber es war Yoga-Kurs, und diesen möchte ich nicht vernachlässigen. Die Möglichkeiten, Sport zu treiben, machen mich sehr zufrieden mit meinem Arbeitgeber: Fitnessstudio wie auch Kurse sind in der Firma, was Zeit, Wege und auch ein bisschen Geld spart.

Heute ist es etwas trüb, aber auch stimmungsvoll. Seit ich für eine Woche in der Sonne war, kann ich den Herbst wieder genießen. Start kurz vor 16 Uhr am Hoftor. Ohne Funktionskleidung geht in dieser Jahreszeit wohl nichts mehr. Am Feld laufe ich an einer Baustelle vorbei: ein neues Einfamilienhaus scheint das zu werden. Eine richtige kleine Siedlung ist dort entstanden, mitten im Überschwemmungsgebiet – ein Jahrhunderthochwasser wie 2002 würde bei diesen Häusern mindestens das Erdgeschoss überfluten.

Aber vielleicht bin ich ja zu skeptisch mit meinen Überlegungen. Ich komme selber von einer kleinen Baustelle, über die ich zu gegebener Zeit berichten werde. Aus körperlicher Tätigkeit heraus zu starten, fühlt sich anders als nach Schreibtisch- und Hausarbeit an. Gerade erst losgelaufen, und ich könnte schon wieder aufhören. Oft muss man beim Ausdauersport einen gewissen Punkt überwinden, ehe man in Schwung kommt. Ich bin aus meiner Atemtechnik rausgekommen und korrigiere das. Grund dafür ist das „Runner’s World - Laufbuch für Frauen“, in dem ich gestern gelesen habe, aber die Empfehlungen fürs Atmen aus dem Buch bekommen mir nicht. Da es eben nur Empfehlungen sind, muss ich mich nicht an sie halten.

Langsam komme ich wieder in meinen Rhythmus. Dem Buch konnte ich entnehmen, dass mein Training bisher gar nicht so verkehrt war. Ich möchte mich nun langsamer steigern und auch wochenweise nicht steigern, das heißt, eine gleichbleibende Zeit laufen. Meine Strecke ist die gewohnte; heute laufe ich wieder durch Altmickten. Die Sonne glüht kraftvoll aus zartem Dunst. An der Elbe stauen sich Spaziergänger mit Kinderwagen, Radfahrer und Hundebesitzer; ich weiche auf die Elbwiesen aus. Die Bauarbeiter dort haben noch nicht Feierabend. Am nächstmöglichen Aufgang bin ich wieder oben und biege in die Herbststraße ein – wie passend. Es hätte mich gereizt, zur Molenbrücke zu laufen, und mit Willenskraft hätte ich es wohl auch von dort nach Hause geschafft. Aber ich habe beschlossen, mich ein wenig zu zügeln. Morgen ist Kraft- und Ausdauertraining im Fitnessstudio, und ich habe zwei Wochen lang nicht trainiert. Nach genau 30 Minuten komme ich am Hoftor an.

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