Sonntag, 29. Mai 2011

29.05.11

Die Urlaubswoche ist vorbei, und es wird Zeit für meinen Wochenendlauf. Meine Laufschuhe waren mit im Gepäck, aber zu einem Lauf am Urlaubsort kam es dann doch nicht – unsere Wanderungen waren ziemlich fordernd, und wir wollten unsere Tagesziele erreichen. Ein neues Laufbuch hatte ich dabei und besonders das Kapitel über Regeneration war ziemlich aufschlussreich. Irgendwie weiß man schon, dass Erholung wichtig ist, vor allem nach Wettkämpfen, aber wenn man verdeutlicht bekommt, was bei der Regeneration im Körper passiert, wenn man von Profis oft genug vor Übertraining gewarnt wird, kann man doch – so hoffe ich – zu Einsichten gelangen, bevor der Körper streikt. Fakt ist, ich habe ziemlich hart trainiert in letzter Zeit. Es hat sich ausgezahlt, gewiss, aber nun war eine Pause nötig. Dass ich nach dem 10-Kilometer-Lauf kein Tempo mehr laufen mochte, ist völlig normal. Ich kann mir genügend Zeit lassen, denn der Halbmarathon, an dem ich gern teilnehmen würde, findet erst Ende April 2012 statt. Somit habe ich einen ganzen Sommer und noch viel mehr für lange, ruhige Landschaftsläufe und alles, wonach mir der Sinn steht – sofern es die Kondition erlaubt.

Ich starte 6.43 Uhr am Hoftor und laufe Richtung Elbe. Mal sehen, was heute so geht! Ich habe wirklich wieder Lust zu laufen, möchte mir aber keinen Druck machen – das wäre eher kontraproduktiv. Es geht die Sternstraße entlang, ein Stück an der Leipziger Straße und weiter über die Molenbrücke auf dem Elberadweg. Ich komme schneller aus der Puste als sonst, also wähle ich ein sehr ruhiges Tempo und möchte das auch halten. Heute geht es nur um Ausdauer. Ich habe gelesen, dass lange Läufe oft zu schnell gelaufen werden und dass es sinnvoll sein kann, sich lediglich einen Zeitraum, den man unterwegs sein möchte, als Ziel zu setzen. Ich werde das im Auge behalten, aber Kilometer reizen mich einfach mehr.

Es geht ein wenig schleppend und so richtig im Takt bin ich nicht. An der Marienbrücke bin ich ganz froh: so weit hat es geklappt. Nun geht es Brücke um Brücke voran. Bis zur Waldschlösschenbrücke zu kommen, wäre ok – ich will nicht maßlos sein. Es sind nur wenige Leute unterwegs, ein paar Radfahrer, ein paar Läufer und einige Spaziergänger mit Hunden. Die Hundebegegnungen sind durchweg entspannt. Carolabrücke und Albertbrücke habe ich hinter mir, die Waldschlösschenbrücke rückt näher. Der Himmel bezieht sich etwas, das finde ich sehr angenehm, denn es war schon ziemlich warm. Je näher ich dem Blauen Wunder komme, desto entspannter bin ich und will die zehn Kilometer auch schaffen. Ich beschleunige aber nicht. Zur Brücke hinauf ist es etwas mühselig, aber dies ist der einzige Anstieg auf der Strecke. Von der Brücke aus kann man gut in die Ferne sehen. Der Wasserstand der Elbe ist recht niedrig.

Am Schillerplatz biege ich in den Angelsteg ein und laufe wieder hinunter zur Elbe. Hier wird es Zeit, das erste Trinkfläschchen zu leeren. Gut, dass ich mir alle beide gefüllt habe! Nach kurzer Gehpause geht es weiter, wieder Richtung Waldschlösschenbrücke. Zeitweise bin ich lockerer und vermute, dass der fehlende Schwung und Rhythmus ein Problem im Kopf ist. Ich werde mich schon wieder eingewöhnen. Nun wärmt die Sonne den Rücken. Als ich dicht vor der Waldschlösschenbrücke bin, wird es sehr warm. Die Schritte werden auch zunehmend kleiner. Ich laufe bis dorthin, wo die Umleitung des Elberadwegs wieder die Straße verlässt. Das waren schätzungsweise 12,5 Kilometer in ungefähr einer Stunde und 45 Minuten. Ich bin zufrieden, habe das Laufen doch nicht verlernt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen