Dienstag, 10. Mai 2011

10.05.11

Ich muss gestehen, ich habe gestern früh schon wieder die Läufer beneidet, die mir entgegen kamen, als ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr. Aber ein Ruhetag musste mindestens sein. Der Yogakurs gestern Abend war sehr angenehm: viele Lockerungs- und Dehnungsübungen, genau das, was man nach einem längeren Lauf gebrauchen kann.

Ich starte 7 Uhr vom Hoftor aus, um erstmalig zur Arbeit zu laufen. Ich möchte probieren, wie das klappt, und die morgendliche Frische nutzen. An warmen Tagen, die es jetzt öfter geben könnte, wäre das eine Alternative zum Feierabendlauf. Ich erwärme mich nie vorher, sondern zu Beginn der Strecke, indem ich ruhig und gemächlich loslaufe. An Wochentagen ist nach dem Aufstehen zunächst mein Yoga-Programm fällig und außerdem bin ich schon im Haus herumgelaufen – das ist etwas anderes, als wenn ich quasi vom Bett aus in die Laufschuhe steigen würde. Es ist wunderschön draußen, fast sommerlich, der Himmel ist blau, die Sonne scheint. Ohne Sonnenbrille wäre es gar nicht auszuhalten! Ich laufe über die Molenbrücke und von dort aus Richtung Stadtzentrum. Auf dem Elberadweg ist einiger Betrieb; viele Radfahrer und auch einige Läufer sind unterwegs. Ein zottiger Hund, der immer mal aus dem hohen Gras geschossen kommt und über den Weg läuft, ist mir gar nicht geheuer, zumal der Hundehalter nirgendwo zu sehen ist. Zum Glück verschwindet der Hund im Gras und kommt nicht wieder hervor. Als ich kurz vor der Marienbrücke bin, habe ich mich eingelaufen, bin aber dennoch langsam. Die Beine sind noch etwas schlapp – vermutlich sind die Batterien noch nicht wieder aufgeladen. Ich laufe zur Augustusbrücke, überquere sie, und an der Elbe entlang geht es bis zum Maritim-Hotel, wo ich mich nach links wende, um zu meiner Firma zu gelangen. Das waren fünf Kilometer in 40 Minuten. Eine der wichtigsten Lektionen beim Sport ist die Notwendigkeit, gut mit sich umzugehen. Diese ganzheitliche Körperarbeit finde ich sehr spannend und wichtig. In meiner Schulzeit wurde so etwas nicht einmal ansatzweise vermittelt. Damals war der Sportunterricht lediglich ein Fest für diejenigen, die schnell und brutal waren, während anderen ein wirklicher Zugang verwehrt blieb. Vieles ist auch dem unsäglichen Gruppenzwang unter Kindern und Jugendlichen geschuldet – da bleibt meist wenig Raum für Individualität. Heute ist Sport glücklicherweise sehr vielfältig, so dass jeder Interessierte etwas Passendes finden kann.

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