Donnerstag, 7. April 2011

07.04.11

Heute habe ich pünktlich Feierabend und fahre mit der Straßenbahn Linie 11 bis zur Haltestelle Neubühlauer Straße. 14.30 Uhr wende ich mich am Nachtflügelweg Richtung Heide und laufe an den Waldgärten vorbei halblinks bergauf. Ein Wetterumschwung deutet sich an; es ist schwül bei 24 Grad und sehr windig. Ich möchte heute einen kürzeren, ruhigen Lauf machen, quasi eine Strecke zum Genießen, denn ich werde wieder stressanfälliger und möchte mich nicht übertrainieren. Es geht zunächst ein Stückchen sanft bergauf. Ich kenne diese Strecke gut, bin hier als Kind rodeln gegangen, und mit der Schule haben wir öfter in der Gegend Geländespiele gemacht. Meine Mutter und ich sind hier einmal von einem Mann verfolgt worden. Wir konnten ihn abhängen, weil wir wirklich jede Schneise kannten. Schon früher gab es gelegentlich Fälle von Belästigungen in der Heide. Dennoch war sie mir immer der liebste Spielplatz, und auch heute bin ich gern dort unterwegs.

Eine Frau mit einem großen Hund kommt mir entgegen. Er nähert sich, und sie macht keine Anstalten, ihn zurückzurufen. Er scheint jedoch alt und träge zu sein und wirkt lediglich ein bisschen neugierig. Ich wollte zunächst das Tal überqueren, aber auf der anderen Seite sind junge Leute mit einem ganzen Rudel herumtollender Hunde, so dass ich lieber noch ein Stück geradeaus laufe. Es ist mir unverständlich, warum sich manche mit so vielen Kötern umgeben müssen – aber ich muss ja nicht alles und jeden verstehen.

Ich komme am Konzertplatz Weißer Hirsch an – das ging recht schnell bis hierhin. Der Wald sieht immer noch etwas kahl aus, aber ich freue mich über die abwechslungsreiche Strecke. Der Wind frischt öfter böig auf, und das ist ganz angenehm. Ich bin heute mit meinen Sommer-Trailschuhen unterwegs, die sich auch sehr gut laufen. Hinter dem Konzertplatz geht es steil in den Stechgrund hinunter. Joggen geht erst einmal nicht mehr, es ist mir schlicht zu gefährlich. Unten an der Schwesternquelle fange ich wieder an zu laufen. Die Quellen hier spenden Trinkwasser, und zu Ostern werden sie festlich geschmückt. Den Weg am Stechgrundbach entlang finde ich wunderschön und es ist frisch und kühl. Hier haben wir oft einen Osterspaziergang gemacht. Ich komme am Froschteich an, in dem es um diese Jahreszeit von laichenden Fröschen wimmelt, und merke, dass ich den Weg, der an der Napoleonschanze aus dem Tal heraus führt, verpasst habe. Ob ich einfach querfeldein hoch laufe? Der Hang sieht ganz gut aus, und ich trage die richtigen Schuhe dafür. Ich finde guten Halt, aber mir geht dann doch die Puste aus, und oben angekommen, muss ich ein Stück gehen. Ein solches Geländetraining sollte ich gelegentlich wiederholen!
Es ist schon recht hoch, und weiter vorn, am Steinbruch, kann man weit über die Stadt sehen. Ich biege rechts ab, denn hinter dem Steinbruch geht es steil nach unten und ich wähle lieber einen Weg mit sanfter Neigung. Die Strecke ist interessant, leicht abschüssig und es geht über einige Bodenwellen hinweg. Über mir rauschen und knacken die Äste in den Bäumen. Schließlich komme ich an einem Asphaltweg an, den ich schon oft mit dem Rad gefahren bin. An der rechten Seite kann man ganz gut über den Waldboden laufen. Es geht ein ganzes Stück geradeaus Richtung Fischhausstraße. Zuerst kann ich sie hören, dann auch sehen. Dort angekommen, wende ich mich nach links und laufe durch den Wald bis zur Bushaltestelle der Linie 64, die wegfährt, ehe ich ankomme. Deshalb gehe ich hinunter zur Straßenbahn. 46 Minuten habe ich für 5 Kilometer gebraucht, und der Lauf hat richtig gut getan.

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