Samstag, 30. April 2011

30.04.11

Am Donnerstag bin ich nicht gelaufen, sondern war im Fitnessstudio zum Krafttraining. Es hat schon besser geklappt als beim letzten Mal. Vermutlich wegen der dreitägigen Laufpause war ich gestern Abend ganz aufgedreht und zeitweise fand ich den Gedanken, zu einem Nachtlauf zu starten, sehr reizvoll. Aber vor dem 10-Kilometer-Lauf, der am nächsten Wochenende sein wird und zu dem ich mich angemeldet habe, möchte ich nicht mehr stürzen oder umknicken. Ein Restrisiko bleibt freilich immer, aber ich will es nicht herausfordern.

Deshalb also: kurzer Schlaf und frühes Aufstehen – je früher, desto eher kann man laufen! Ich beginne gegen 6.15 Uhr an der Sternstraße. Die Zeitmessung überlasse ich meiner Stoppuhr, mit der ich inzwischen besser umgehen kann. Es geht hinunter zur Elbe, an der Böcklinstraße entlang Richtung Pieschen und über die Molenbrücke auf den Elberadweg. Den heutigen Lauf betrachte ich als Generalprobe und bin dementsprechend aufgeregt. Das wird sich aber nach ein paar Kilometern legen. Gestern beim Rückenkurs gab es ein paar fordernde Übungen zur Stabilität, und ich merke es heute noch ein wenig: leichtes Spannungsgefühl in den Beinen und Ziepen in den Bändern. Prinzipiell sind diese Übungen gut, aber ich werde mir Mitte nächster Woche überlegen, ob das kurz vor dem Lauf sein muss. Ebenso werde ich mit dem Krafttraining vorgehen – ob ja oder nein, entscheide ich nach Gefühl.

Ich bin heute nicht so locker wie beim letzten 15-Kilometer-Lauf auf dieser Strecke und laufe bald relativ zügig, ohne mich komplett zu verausgaben. Ich möchte die Erfahrungen des langsamen Laufes mit dem meines „schnellen“ Laufes am Dienstag kombinieren. Heute habe ich auf die Sonnenbrille verzichtet, aber zeitweise, zwischen Marienbrücke und Carolabrücke, hätte ich sie ganz gern. Es ist ein bisschen nervig, immer auf den Boden gucken zu müssen. Dann macht das Elbtal einen Bogen, und die Sonne kommt von rechts. Ein Läufer ist mit einem Hund unterwegs. Genauer gesagt, ist der Läufer etwa 50-100 Meter weiter vorn und der Hund trottet hinterher. Ich werde etwas langsamer und halte Abstand, um den Hund nicht zu provozieren. Er beachtet mich glücklicherweise nicht. Nun überholt mich ein Läufer mit einem sagenhaften Tempo, und auch von ihm lässt sich der Hund nicht beunruhigen.

Zwischen Waldschlösschenbrücke und Körnerplatz sind einige Läufer unterwegs, sonst ist es noch sehr ruhig. Nun gehe ich in die Vollen, denn die Mitte der Strecke ist deutlich überschritten. Das Kopfsteinpflaster vor dem Blauen Wunder wird mich ohnehin zwingen, wieder etwas langsamer zu laufen. Eindrücke von der Umgebung kann ich seltener und weniger intensiv wahrnehmen, aber es werden wieder lange und ruhige Läufe kommen, bei denen ich alles mehr genießen kann. Das gesteigerte Tempo macht sich bemerkbar, ich bin bald am Kopfsteinpflaster und muss mich konzentrieren. Wieder werde ich überholt, und eine Läuferin kommt mir entgegen. Der letzte Anstieg vor der Brücke, und dann die letzten Meter auf ebener Strecke. Ich versuche, mein Tempo zu halten. An der Ampelkreuzung am Schillerplatz lese ich die Zeit ab: Eine Stunde und sieben Minuten. Das ist doch mal eine akzeptable Zeit für eine Anfängerin! ;-) Ich gehe ein paar Schritte und trinke etwas Saft. Ein Stückchen möchte ich noch laufen, allerdings in ruhigem Tempo und ohne die Zeit zu stoppen. Jetzt geht es nur noch um Ausdauer. Tatsächlich erholt man sich auch während des Laufens, wenn man das Tempo deutlich verringert. Bald sehe ich die Waldschlösschenbrücke. Bis dorthin möchte ich es schaffen, aber angekommen, laufe ich weiter. Wenn ich die Straßenbahn am Sachsenplatz nehme, muss ich nicht mehr umsteigen. Die letzten Meter in Johannstadt fallen mir nicht mehr ganz leicht, aber ich sehe schon das Ziel und erreiche es auch. An der Haltestelle muss ich nicht lange warten. Diese ausgedehnten Strecken werden mir im Winter fehlen, aber notfalls kann ich auch Runden laufen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen