Samstag, 9. April 2011

09.04.11

Ich bin schon seit 4.30 Uhr auf. An Freitagabenden bin ich müde und mag mich so überhaupt nicht leiden. Deshalb finde ich es ganz angenehm, beizeiten ins Bett zu verschwinden – und bin früher wieder munter als der Rest der Familie. Das macht mir wenig aus – an Wochenenden kann ich ja Mittagsruhe halten.

Natürlich steht auch heute wieder ein Lauf auf dem Programm, und die positive Aufregung treibt mich um. Zunächst wird gefrühstückt, und nach ein paar Kleinigkeiten, die im Haushalt erledigt werden müssen, geht es los Richtung Elbe. Die Erledigungen sind ganz nützlich, denn kurz nach dem Essen soll man ohnehin nicht laufen. Nüchtern würde ich mich aber nie zu einer solchen Strecke aufmachen. Ich gehe bis hinunter zur Böcklinstraße und starte dort. Es muss kurz nach sieben Uhr sein – ich verlasse mich ganz auf meine neue Stoppuhr und starte ohne Zeitvergleich. 10 Kilometer habe ich mir vorgenommen, und ich habe selbst noch ziemlichen Respekt vor dieser Strecke, denn es heißt, sie komplett zu joggen, möglichst ohne Gehpause. Ich hoffe, mich nach und nach daran zu gewöhnen.

Zunächst geht es ruhig und locker Richtung Molenbrücke. Ich überquere sie und laufe auf dem Elberadweg Richtung Innenstadt. Mal werde ich von Läufern überholt, mal kommen sie mir entgegen. Weiter vorn sind zwei Läufer von mehreren Hunden umgeben. Ich hoffe, dass ich nicht an ihnen vorbei muss. Aber sie sind recht schnell unterwegs und irgendwann auch verschwunden. Ich habe die Marienbrücke hinter mir gelassen und steuere die Augustusbrücke an. Auch hier wieder Gegenverkehr auf zwei Beinen, hin und wieder fahren auch Leute mit dem Rad vorbei.

Es hat sich deutlich abgekühlt, was mir ganz angenehm ist. So läuft es sich viel besser als bei schwülem Wetter. Ich könnte beim besten Willen nicht mit kurzen Sachen unterwegs sein, habe sogar die warme Neoprenjacke an. Das Stirnband habe ich kurz vor der Augustusbrücke in meiner Tasche verstaut. Nun geht es von Brücke zu Brücke weiter. Endlich laufe ich auf die Waldschlösschenbrücke zu. Hier bin ich auf der Höhe meiner Kräfte. Zuvor war ich noch sehr aufgeregt, aber das legt sich nun, da die Hälfte der Strecke schon überschritten ist. Warum bin ich nur am Anfang so nervös, wo das doch noch gar kein Wettbewerb ist! Zwischendurch schaue ich hoch in die Bäume und in den Himmel, wo sich die Bewölkung allmählich auflockert. An der Saloppe komme ich ein bisschen aus der Puste und versuche, mich zu entspannen und zu lockern. Das Blaue Wunder ist auf dieser Elbseite schon viel früher zu sehen, und es tut gut, das Ziel vor Augen zu haben. Irgendwann, einen reichlichen Kilometer davor, überholt mich eine Läuferin in beachtlichem Tempo. Der Weg besteht nun aus Kopfsteinpflaster, weswegen ich mich konzentrieren muss und nicht beschleunigen kann. Kurz vor der Brücke geht es noch einmal ein Stückchen bergauf, aber auch das ist relativ gut zu schaffen. Oben angekommen, entschließe ich mich, über die Brücke zu laufen, denn bei dem kalten Wind könnte ich zu schnell frieren, wenn ich nur gehe. Ich laufe bis zum Schillerplatz, erst wenige Meter vor der Straßenbahnhaltestelle fange ich an zu gehen. Mit meiner Stoppuhr kann ich noch nicht richtig umgehen. Beim nächsten Lauf werde ich parallel dazu aufs Handy schauen, um eine zuverlässige Zeit zu haben. Aber die 10 Kilometer habe ich geschafft und bin weniger geschafft als am vergangenen Wochenende. Ich nehme die nächstbeste Straßenbahn ins Stadtzentrum, um dort noch einmal umzusteigen, denn ein Lauf zurück nach Hause wäre doch noch zu weit.

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