Samstag, 2. April 2011

02.04.11

Nun haben wir schon April, und ein warmes Wochenende hat sich angekündigt. Seit Mitte der Woche habe ich mir vorgenommen, eine ausgeschilderte Strecke zu laufen, damit ich mal wieder eine Kilometerangabe habe, an der ich mich orientieren kann.

Die Vorfreude auf den Lauf ist groß, hat mich bei der Arbeit wieder sehr beflügelt, und vor lauter Unternehmungslust war ich heute seit drei Uhr munter. Kurz vor vier Uhr bin ich aufgestanden und habe den Tag mit Yoga begonnen. Zwischen fünf und halb sechs gab es Frühstück, und kurz vor sieben ging ich aus dem Haus.

7.15 Uhr starte ich an der Augustusbrücke, Höhe Theaterplatz, und laufe zur Elbe hinunter. An den Dampferanlegestellen vorbei, geht es zunächst Richtung Johannstadt und weiter zum Blauen Wunder. Am Elberadweg lese ich, dass es nur 5,8 Kilometer bis zum Blauen Wunder sind. Da habe ich mich doch falsch erinnert. Das bedeutet: wenn ich 10 Kilometer laufen möchte, muss ich wieder zurück – was mir erst einmal einen kleinen Schock versetzt. Es geht am Trödelmarkt vorbei, der samstags am Johannstädter Elbufer stattfindet. Am Johannstädter Fährgarten ist noch nichts vom Blauen Wunder zu sehen. Ich fahre nur selten mit dem Rad hier entlang, und deshalb fehlt mir das Gefühl für diese Strecke. Aber dann sehe ich die Waldschlösschenbrücke, die noch im Bau ist, und ein Umleitungsschild verweist mich hinauf zur Straße. Ich folge dem Radweg und laufe an der Brücke vorbei. Nachdem ich ganz geruhsam gestartet bin, habe ich mich nun erwärmt und verspüre mehr Schwung. Hinter der Brückenbaustelle nehme ich einen Pfad über die Elbwiesen. Diese sind hier auch sehr weit, was mir nicht nur angenehm ist. Die Strecke kommt mir ewig vor. Die Elbe macht hier einen großen Bogen und lange Zeit sieht es aus, als ob ich kaum voran komme. Wenn ich an den fünf Kilometern so zu kämpfen habe, wie soll das erst auf dem Rückweg werden? Weiter, weiter, weiter geht es geradeaus. Und dann endlich ist die Brücke in Sicht. Außer mir sind einige Läufer und Spaziergänger mit Hunden unterwegs, aber man kommt sich nicht in die Quere. Ich laufe bis unter das Blaue Wunder und kehre um. 5,3 Kilometer bis zum Stadtzentrum, sagt das Schild. Ich möchte laufen, soweit ich komme.

Meine bisherigen Strecken kann ich nicht so gut abschätzen, es können 6 bis 8 Kilometer gewesen sein. Durch die Heide bin ich zwölf Kilometer gelaufen, aber das war hart am Limit gewesen. Nun packt mich der Ehrgeiz. Ich lockere mich und lege ein wenig an Tempo zu. Der Rückweg scheint mir von Anfang an wesentlich kürzer zu sein. Es mag daran liegen, dass man bald das Stadtzentrum sieht. Ein Ziel vor Augen, auch wenn es noch ein Stück entfernt ist, kann sehr motivieren. Natürlich reizen mich auch die 10 Kilometer, die ich mir vorgenommen habe. An der Waldschlösschenbrücke angekommen, habe ich keinen Zweifel mehr daran, dass ich es schaffen werde. Ich sehe den Trödelmarkt vor mir und werde noch ein bisschen schneller. Nun, da das Ziel näher rückt, kann ich richtig loslegen. Mir wird klar, dass vieles beim Laufen im Kopf entschieden wird. Ab einem bestimmten Punkt läuft man fast automatisch, vom Willen getrieben. Aber nur allmählich kann man sich seinen Zielen nähern. Ich möchte mich nicht mehr überlasten, aber auch messbare Fortschritte machen. Als ich wieder am Schild ankomme, bin ich eine Stunde und 17 Minuten gelaufen. Insgesamt bin ich auf 11 Kilometer gekommen. Am nächsten Wochenende möchte ich, wenn es klappt, von zuhause aus loslaufen.

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