Samstag, 8. Januar 2011

08.01.11

So hatte ich mir diese Woche nicht vorgestellt – aber manchmal kommt es eben anders, als man denkt. Beruflich hatte ich eine größere, schwierige und dringende Aufgabe bekommen, und dann musste meine Tochter ins Krankenhaus. Ich möchte nicht zu den Müttern gehören, die als Mensch quasi verschwinden, sobald etwas mit ihren Kindern ist, aber meine Tochter ist schon sehr selbstständig und gerade deswegen ist es wichtig, dass ich Zeit finde, wenn sie mich braucht. Gestern ist sie wieder entlassen worden – und die Woche ist vorüber, ohne dass ich nennenswert Sport getrieben habe.

Heute starte ich 11.52 Uhr. Ich bin schon ein wenig mit dem Fahrrad gefahren – zum Ärger der Autofahrer auf immer noch zu schmalen Straßen – und habe mir die Fußwege angesehen. An vielen Stellen sind sie noch vereist und glatt; es ist also Vorsicht geboten.

Für heute habe ich mir einen kurzen und gemächlichen Lauf vorgenommen. Außer mir sind einige Läufer unterwegs – die sind wohl ebenso glücklich wie ich, endlich wieder eine Runde drehen zu können. In den vergangenen Tagen ging wegen Eisregen und Blitzeis draußen nichts mehr. Ich habe zwar Spikes, um sie unter die Schuhe zu schnallen, aber die sind gewiss nicht für die Dauerbelastung beim Joggen geeignet und sollen mir für den Alltag genügen.

An einem Tag wie heute muss man sich den Weg suchen, wo es am besten geht. Ich folge einem Läufer, der auf weitgehend geräumten Fußwegen an der Sternstraße entlang unterwegs ist. Schließlich biegt er rechts ab, aber ich möchte noch ein Stück weiter und laufe geradeaus Richtung Washingtonstraße. An manchen Stellen ist der Schnee schon weggetaut und dort sieht man tatsächlich grünes Gras, abgestorbene Pflanzen und andere, weniger schöne Hinterlassenschaften. Wenn es doch nur so bliebe! Von mir aus braucht der Winter gar nicht zurückzukehren – ich sehne mich nach milden Temperaturen und eisfreien Wegen.

Ich laufe die bekannte Strecke Richtung Flügelwegbrücke. Mit Unmengen starkem Espresso, der zuletzt gar nicht mehr geholfen hat, und zu viel Arbeit habe ich mich an den Rand eines Zusammenbruchs gebracht und gerade noch rechtzeitig aufhören können. Ich komme beim Laufen ganz gut voran, aber nicht wirklich in Schwung, und das sollte ich auch nicht erwarten. Die heutige Strecke soll mich zurück in die Spur bringen und morgen klappt es vielleicht wieder besser. Die Tankstelle an der Flügelwegbrücke ist mein Wendepunkt. Auf dem Rückweg stellt sich doch noch eine kurze Hochphase ein, mit der ich schon gar nicht mehr gerechnet habe: es geht ein Stück leichter voran.

Ich laufe den gleichen Weg wieder zurück, denn Nebenstraßen und Feldwege sind noch nicht zu empfehlen. Es gibt immer wieder Stellen, an denen es sehr glatt ist, aber ich bin darauf vorbereitet.
Nach genau 40 Minuten bin ich wieder zuhause; das soll mir für heute genügen.

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