Sonntag, 9. Januar 2011

09.01.11

Blauer Himmel, das Thermometer zeigt 10 Grad an - da hält mich nichts mehr drinnen. Die Kleidung kann auch etwas frühlingshafter sein: Handschuhe und Mütze bleiben zuhause, heute genügt das Stirnband. Der Sonnenschein über Mittag ist unglaublich. Ich bin unternehmungslustig, aber noch schlapp. Deshalb beginne ich ganz locker und schaue erst einmal nach der Elbe. Der Wasserstand ist hoch, aber noch fließt sie nicht in die Flutrinne. Die Wiesen sind größtenteils von Schnee befreit und dieser Anblick stimmt mich sehr froh. Ein paar Spaziergänger sind unterwegs. Ich laufe die Böcklinstraße entlang und biege dann nach Übigau ab. Dort fällt mir das Laufen schon viel leichter, und ich bin guter Dinge: bis nach Kaditz dürfte ich es schaffen, und für den Rückweg bleibt mir notfalls die Straßenbahn. An der anderen Straßenseite ist eine Läuferin mit Sonnenbrille und Kopfhörern unterwegs. Meine Sonnenbrille habe ich zuhause gelassen, denn ich brauche alles Licht, das ich kriegen kann, und mit Musik mag ich mich unterwegs nicht zudröhnen – ich höre gern Musik, aber nur dann, wenn ich nichts nebenbei tue.

Ich komme an der Washingtonstraße an und die Ampel steht wieder einmal auf Rot. Vielleicht schaffe ich es weiter vorn über die Fahrbahn? Am Sonntag könnte das klappen – und ein paar Meter weiter, als tatsächlich kein Auto zu sehen ist, laufe ich erst bis zum Mittelstreifen und dann auf die andere Seite. Weiter geht es rechts herum und dann an der Zufahrtsstraße zum Hornbach-Markt entlang. Auf diese Weise erspare ich mir zwei weitere Ampeln. Unter der Autobahn hindurch geht es weiter nach Kaditz. Die Fußwege sind an vielen Stellen schon frei, genauer gesagt dort, wo immer gut geräumt wurde. An anderen Stellen ist noch eine dicke Eisschicht. Mich ärgert es besonders, wenn Firmen ihre Anliegerpflichten versäumen – so etwas ist meist die Regel.

Ich genieße die frühlingshafte Luft und den Blick hinüber zu den Radebeuler Weinbergen. Die ersten Radfahrer sind unterwegs, aber richtig Spaß dürften sie noch nicht haben. Ich laufe nach Altkaditz, wo der Elberadweg beginnt. Wie erwartet, ist dort noch alles vereist. Ich laufe dennoch ein paar Meter am Rand entlang, um ein Stück nach vorn ins Elbtal schauen zu können. Das Blau des Himmels spiegelt sich in den Pfützen. Man könnte schon Lust kriegen, sich aufs Rad zu setzen, aber wenn das Eis weggetaut ist, kann man wegen des Hochwassers nicht nach Meißen fahren – jedenfalls nicht dort entlang, wo es schön ist.

Ich kehre um und ein Blick zur Uhr zeigt, dass ich eine gute halbe Stunde unterwegs bin. Nun laufe ich einen Bogen durch Altkaditz und dann wieder zurück Richtung Straßenbahn. Es ist immer gut, eine Alternative zu haben, aber nutzen würde ich sie nur, wenn ich mit Sicherheit nicht mehr nach Hause kommen würde – und das ist heute zum Glück nicht der Fall.

Wieder geht es rechts herum am Hornbach-Markt und wieder kann ich mir das Warten an der Ampel ersparen. An der Sternstraße entlang geht es zurück nach Hause. Eine Stunde und fünf Minuten waren es – für heute das Machbare, und ich bin zufrieden: sowohl mit der sportlichen Leistung als auch mit meinem Befinden. Nächste Woche darf ich keinesfalls auf den Ausgleichssport verzichten.

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