Dienstag, 7. Dezember 2010

07.12.10

Am Arbeitsplatz bin ich entlastet worden. Ich hatte mich auf eine weitere Extremwoche eingestellt und genieße nun die kleinen Freuden des Alltags: zum Yoga-Kurs gehen zu können, obwohl ich damit gerechnet hatte, statt dessen im Büro zu sitzen, heute nur ein normales Maß an Überstunden zu machen und relativ pünktlich zum Laufen zu starten.

18.10 Uhr geht es los. Schmuddelwetter, bei dem ich mich einen Moment geziert habe. Im Stadtzentrum waren viele Wege glatt, auch das hat mir nicht gerade Mut gemacht. Aber dann habe ich einen Läufer gesehen und wollte nun auch meine Runde drehen. Heute habe ich mir die Warnweste angezogen, ein Stück aus dem Sportgeschäft, denn in so ein Einheitsgrößen-Exemplar aus dem Baumarkt würde ich mindestens zweimal hineinpassen; dazu trage ich mein rotes Licht zum Umschnallen und meine neue Stirnlampe. Nasskalt ist es und knapp unter Null – unangenehmer als neulich bei strengem Frost. Ich laufe die Sternstraße entlang und biege kurz vor Übigau nach rechts ab, um zur Washingtonstraße zu gelangen. Dort geht es weiter geradeaus Richtung Flügelwegbrücke. Meine Trailrunner haben ein viel besseres Profil als meine Wanderschuhe, die ich derzeit auf dem Arbeitsweg einlaufe – das war wirklich eine gute Anschaffung.

Ich bin nicht in Hochform und werde schon auf dem Weg nach Übigau müde. Dabei lief der Tag gut und ich hatte auch den Eindruck, der Akku ist wieder ganz gut aufgeladen. Ich bin entschlossen, auf jeden Fall eine Standardstrecke zu laufen, denn Regelmäßigkeit ist beim Sport sehr wichtig und auch eine durchschnittliche Leistung hält fit. Allerdings habe ich keine Lust, an der Flügelwegbrücke umzudrehen und die gleiche Strecke zurück zu laufen, deshalb wende ich mich nach links und laufe durch Übigau Richtung Elbe. Inzwischen ist mir angenehm warm und ich komme in Schwung. Vor ein paar Tagen bin ich die gleiche Strecke aus der anderen Richtung gelaufen und hatte heute gar keine Lust auf diesen Weg, weil die Fußwege in Übigau schmal und schlecht geräumt sind. Aber es geht vorbei an geschmückten Häusern und Vorgärten und ich muss, was sehr angenehm ist, über keine Ampel hinweg. Ein paar Mal muss ich die Straßenseite wechseln, durch tiefen Schnee und Matsch hindurch, weil Autofahrer beim Einparken in ihre Garagen die Fußwege blockieren. Freilich müssen sie in ihre Grundstücke hinein, und bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen hilft nur Geduld.

Nun habe ich Freude am Laufen und wende mich nach rechts, wo es hinunter zur Elbe geht. Durch Altmickten ist es etwas beschwerlich, weil Schnee und Schneematsch wirklich überall sind und man nur durch tiefe Fahrspuren laufen kann. Aber ich bin besser dran als die Autofahrer, die nur sehr langsam oder gar nicht vorankommen. Dann geht es an der Elbe entlang, wo ich schon eine ganze Weile nicht mehr gelaufen bin. Hier kann ich die Stirnlampe ausprobieren; sie leuchtet gut den Weg vor mir aus. Vorbei geht es an der Baustelle und weiter Richtung Molenbrücke. Niemand kommt mir in die Quere. An der Molenbrücke drehe ich um und laufe zurück, gelange durch Nebenstraßen zur Sternstraße und von dort aus nach Hause. Lichterglanz in Fenstern und in den Vorgärten; beleuchtete Tannen tragen weiße Schneemützen. 52 Minuten waren es heute – na also, es ging doch.

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