Sonntag, 26. Dezember 2010

26.12.10

Vor Weihnachten war der Schnee weggetaut, und nun liegt er so ziemlich in der gleichen Höhe wie vorher. Es soll weiter schneien, und dabei steht mir der Winter jetzt schon bis sonstwohin. Winterfrust, Wetterfrust, Familienkoller – aber ein schöner Spaziergang nach Kaditz um die Mittagszeit herum. Dennoch fehlt mir etwas, und deshalb ziehe ich mich um, kaum dass wir zuhause angekommen sind.

Wenn ich nichts unternehme, werde ich verdrießlich, und da ist es besser, gleich zu starten, statt dem Schweinehund Gelegenheit zu geben, größer und größer zu werden. 13.22 Uhr geht es los. Da wir schon in meiner Laufgegend unterwegs waren, wende ich mich in eine andere Richtung, laufe die Leipziger Straße entlang, unter dem Bahndamm hindurch und immer an der Hauptverkehrsstraße entlang nach Radebeul. Der Fußweg ist ordentlich geräumt und es läuft sich gut. Ich finde das Joggen weniger anstrengend als das Spazierengehen, vermutlich, weil ich nicht in dicken, schweren Winterklamotten und hohen Schuhen unterwegs bin. Drei dünne Schichten Funktionskleidung wärmen genauso, sind leichter und schränken die Bewegungen nicht ein. Was die Laufschuhe angeht, musste ich wieder versichern: nein, damit friert man nicht, es sind gefütterte, wetterfeste Turnschuhe „für draußen“.

Aber auch die gleichmäßige Belastung und die intensive Atmung sorgen für mehr Wohlbefinden. Und tatsächlich kommt die Sonne ein Stück aus dunklen Wolken hervor. Das beste Mittel, den Winter zu überstehen, ist die Freude auf bessere Jahreszeiten. Die Sommerferien sind schon geplant – ich hoffe, wir werden auch schönes Wetter haben.

Besonders fehlen mir derzeit die Fahrradtouren. Das Laufen ist immer ein wenig kurz, und für Skilanglauf war nicht genügend Zeit. Nun ist Weihnachten überstanden, aber wer weiß, was der Winter noch bereithält.

Von Dresden-Nord aus läuft man nach Radebeul etwa ebenso lange wie ins Dresdner Stadtzentrum. Ich nehme mir vor, Radebeul-Ost zu erreichen, und nach einigem Überlegen fällt mir ein, dass es ein Stück weiter entfernt ist als Serkowitz. Nun kenne ich den Elberadweg schon gar nicht mehr richtig.

Ich laufe bis zur Hauptstraße, der Einkaufsstraße in Radebeul-Ost. Da habe ich keine Lust, den gleichen Weg zurück zu laufen, bleibe also auf der Hauptstraße, laufe dort geradeaus und überquere schließlich die Brücke, die über die Bahngleise führt. Hinter der Brücke wende ich mich nach links, um dort entlang nach Hause zurück zu laufen. Immer mehr Spaziergänger sind unterwegs, und ich möchte nicht ständig irgendwelchen Leuten ausweichen. Jogger sind auch nur Fußgänger, aber da ich schneller unterwegs bin als andere, fühle ich mich mehr zur Rücksichtnahme verpflichtet: keine Omi soll fürchten, von mir umgerannt zu werden.

Es klappt ganz gut auf dieser Strecke, die Begegnungen halten sich in Grenzen. Immer mal wieder blitzt die Sonne zwischen den Häusern hervor. Als ich kurz vor Dresden bin, trübt es sich wieder ein.

Ich laufe die Rankestraße zurück, und als ich sie überqueren möchte, lässt mich freundlicherweise ein Autofahrer vorbei. Dann geht es an der Leipziger Straße zurück und weiter bis nach Hause. Eine Stunde genau war ich unterwegs.

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