Samstag, 4. Dezember 2010

04.12.2010

Der Stress am Arbeitsplatz hat sich noch verschärft. Ich war am Mittwochabend beim Training und auf dem Laufband, am Donnerstag bin ich zu nichts außer Dienstlichem gekommen und gestern Abend war ich fix und alle. Seit gestern mag ich nur selten etwas essen, ich bekomme es einfach nicht runter. Nächste Woche muss ich darauf achten, Pausen zu machen, auch wenn ich mir das zeitlich eigentlich nicht erlauben kann und es mir schwer fällt. Das ist eine echte Notsituation, die aber nicht abzusehen war. Ich will nicht völlig aus meinem Sportprogramm herausfallen, habe auch sämtliche Einkäufe heute Vormittag per Fahrrad erledigt, um Licht und frische Luft abzukriegen. Und laufen möchte ich auch – mir bleiben ja noch die Wochenenden zum Trainieren.

Start 12.08 am Hoftor. Nach einer kalten Nacht ist es wunderschön sonnig geworden. Ich habe die neuen Gamaschen angelegt, die sehr robust und praktisch sind. Als es am Donnerstag heftig geschneit hat, habe ich sie beim Schneeschippen getragen und gleich auf dem Weg zur Arbeit anbehalten.

Vor fünf Stunden habe ich gefrühstückt und noch immer keinen Hunger. Ich werde mich nun mit kalorienreichen Getränken und leichten Kleinigkeiten wie Joghurt behelfen – sowas rutscht einfach besser.

Anfangs fühle ich mich schlapp, finde aber schnell meinen Rhythmus, und als ich auf dem Feld unterwegs bin, wird mir klar, dass Laufen das Beste ist, was ich tun kann. Es beruhigt sehr und die tief verschneite Landschaft ringsum ist ein ganz besonderer Anblick. Es zieht mich heute woanders hin; nicht nach links Richtung Übigau, sondern geradeaus. An der großen Ampelkreuzung am Elbepark muss ich warten und laufe etwas auf der Stelle. Dann geht es weiter, unter der Autobahnbrücke hindurch und nach Kaditz, von dort aus weiter nach Altkaditz. Dort beginnt mein Lieblingsabschnitt des Elberadwegs, und weil es so schön draußen ist, laufe ich noch weiter, an schneebedeckten Feldern entlang. Die Radebeuler Weinberge sind in weißen Dunst gehüllt.

Am besten läuft es sich dort, wo geräumt ist, der Schnee aber nicht zu festgefroren ist. Aber auch auf den Trampelpfaden im Schnee kann man ganz gut laufen und ein paar Schritte im tiefen Schnee sind auch kein Problem. Die warme Laufkleidung leistet mir gute Dienste und ist auch anderweitig gut einsetzbar. Ein paar Skiläufer sind unterwegs, wenige Spaziergänger, und eine Läuferin habe ich heute auch schon gesehen. An den ersten Häusern von Serkowitz drehe ich um – eine reichliche halbe Stunde bin ich unterwegs. Nun habe ich die Sonne im Gesicht und sie blendet sehr auf dem Schnee. Ich werde über die Anschaffung einer Skibrille nachdenken müssen. Eigentlich wollte ich das nicht, und beim Radfahren genieße ich immer die volle Dosis Sonne. Aber wenn ich länger bei Schnee unterwegs bin, geht es wohl nicht anders.

Wieder zurück nach Altkaditz, und in Kaditz fährt die Straßenbahn. Ich könnte bis nach Hause fahren, aber mir geht es bestens – so gut wie seit dem letzten Wochenende nicht mehr, und ich laufe weiter. Man bekommt wirklich den Kopf frei beim Laufen. Ich habe vor zwei, drei Jahren zum Entspannen und Abschalten längere Radtouren begonnen; Laufen funktioniert ähnlich bei geringerem Zeitaufwand. Aber wenn es zeitlich und vom Wetter her passt, werde ich auch wieder radfahren.

Der Elbepark ist in Sichtweite. Ich bin froh, so ein Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe zu haben, aber nun bin ich besonders froh, die Einkaufstour hinter mir zu haben. An Wochenenden ist dort immer viel los. In der Gewissheit, dass mein heutiger Lauf mein bisher weitester sein wird, bin ich richtig gut drauf und auch ein wenig stolz. Ich komme tatsächlich wieder bis nach Hause zurück! Das Feld ist schnell überquert, ein paar Nebenstraßen noch und ich bin wieder am Hoftor. 64 Minuten – und es können 8 bis 9 Kilometer gewesen sein. In der Wohnung angekommen, bin ich tatsächlich hungrig. Erst mal gibt es einen Organgensaft, aber ein Stück Eierschecke werde ich am Nachmittag wohl verdrücken.

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