Donnerstag, 24. März 2011

24.03.11

Es ist frühlingshaft warm und die Sonne scheint. Ich wollte zuerst ein paar Pflichten erledigen, aber das geht einfach nicht: ich muss sofort loslaufen. Start 15.54 Uhr am Hoftor. Ich wende mich Richtung Feld, schwenke aber um und laufe zur Elbe. Vom Fahrrad aus habe ich das Wasser glitzern gesehen und nun möchte ich dorthin. Ich wechsle vom Fußweg auf die Wiese, auch auf die Gefahr hin, dass meine Schuhe schmutzig werden. Heute musste ich keine Jacke mitnehmen. Die Sportbrille erweist sich als sehr angenehm: unter den orangefarbenen Gläsern ist es hell genug, und der Himmel sieht unglaublich blau aus. Ich habe noch ein Paar dunkle Gläser zum Wechseln. Ein feines Stück ist das – ich wollte die Brille im Schnee nutzen, aber erst jetzt kommt sie zum Einsatz.

Weiter geht es auf dem Treidelpfad bis Altübigau, wo ich wegen des gesperrten Abschnitts hoch zur Straße laufe. An Schloss Übigau und einigen Betrieben vorbei, biege ich hinter dem Edeka-Großhandel nach links ab. Dass die Straße dort zur Elbe führt, haben wir am Wochenende herausgefunden. So kann ich schon vor der Flügelwegbrücke wieder auf den Elbwiesen laufen. Die ersten Sträucher treiben aus, Weidenkätzchen und Forsythia sind aufgeblüht. Das Gras an der Elbe ist intensiv grün, und die Sonne scheint mir ins Gesicht. Ich beschließe, diesen Lauf einfach nur zu genießen und keinen Gedanken daran zu verschwenden, was ich schaffen möchte, müsste oder sollte. Ich bin ziemlich langsam und versuche, so locker wie möglich zu bleiben. Einige Leute führen Hunde aus, aber sie haben diese im Griff. Heute ist perfektes Laufwetter! Ich stelle mir vor, eines Tages vielleicht bis Coswig zu laufen, aber diese Überlegungen dürfen nicht dazu führen, dass ich mir Druck mache. Kurz vor Altkaditz laufe ich wieder auf dem Deich entlang. Man sieht hier wunderbar nach allen Seiten. Die Radebeuler Weinberge rücken näher. Unterhalb des Deiches bellt ein Hund in einem Garten, der nicht umzäunt ist. Da die Besitzer dabei sind, laufe ich weiter. Er bleibt zum Glück da, wo er ist. Bei Altkaditz, wo ich in die Flutrinne hinunter muss, sind keine Hunde zu sehen, nur ein Rentnerpaar sitzt auf einer Bank. Ich fühle mich noch so gut, dass ich keine Zweifel habe, bis zur Endhaltestelle der Linie 9 laufen zu können. Aber ich bin fast im Zeitlupentempo unterwegs. Wäre ich schneller, würde ich aus der Puste kommen. Es geht durch den Dorfkern zurück, dann weiter an der Straße entlang. Ich versuche auch, meinen Laufstil zu verbessern und einiges aus den Laufbüchern anzuwenden. Vor allem aber achte ich darauf, mich nirgends zu verkrampfen und mich nicht anzutreiben. Sicher wird mir das nicht immer gelingen, aber ich merke heute, dass es sich lohnt. Ich komme der Haltestelle immer näher und weil es so gut geht, beschließe ich, noch weiter zu laufen. Vielleicht bis zum Elbepark, vielleicht sogar nach Hause. Schon geht es unter der Autobahn hindurch, und links ist der Elbepark zu sehen. Ich muss an der Ampel über die Straße, denn im Berufsverkehr habe ich keine Chance, auf andere Weise hinüberzukommen. Das Warten verschafft mir eine kurze Pause. Nun kann ich auch bis nach Hause laufen und mir eine Fahrkarte sparen. Am Feld entlang geht es weiter, auch hier vorzugsweise auf dem Gras. Dann geht es an den neugebauten Häusern und an der Schule vorbei nach Hause. Eine Stunde und 20 Minuten war ich unterwegs, und mir tut nichts weh! Morgen möchte ich in der Mittagspause trainieren, und abends geht es zur Abwechslung mal nicht in den Rückenkurs, sondern zur Volkshochschule. In einem bereits ausgebuchten Kurs, der mich interessiert, ist noch ein Platz frei geworden, und darüber freue ich mich sehr.

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