Mittwoch, 2. März 2011

Kann Yoga stressen?

Doch, das ist möglich. Ich habe es am Montag erfahren. (Power-Yoga; ich hatte es schon geschrieben.)
Unsere Yoga-Lehrerin erteilt einen kraft- und bewegungsintensiven Unterricht. Am Montag hatte sie eine Reihe von Übungen vorbereitet: sie wollte uns offensichtlich etwas mehr bieten als sonst. Ich muss dazu schreiben, dass wir auch sonst kaum über sportliche Herausforderungen klagen können.

„Wir machen heute sehr dynamische Übungen.“

Allein von dem Wort „dynamisch“ bekomme ich Herzrasen, und mir wurde klar, dass der Kurs völlig entgegen meiner Bedürfnisse verlaufen würde.

Ich wünsche mir oft Übungen am Boden, Dehnungen, die mental fordern, ab und an eine Zwischenentspannung. Am Montag nun eine Reihe völlig neuer Übungsfolgen, bei denen man sich auf vielerlei konzentrieren und viel koordinieren muss. Das ist meine große Schwäche, und nur an wirklich guten Tagen kann ich eine Reihe solcher Sachen zur Hälfte und größtenteils falsch absolvieren, ohne darüber zu verzweifeln. Menschen können doch unmöglich dafür geschaffen sein, auf fünf oder mehr Dinge gleichzeitig zu achten!

Zu meinem Krafttraining gehört eine Übung, bei der ich Arme und Beine verschieden bewegen muss. Als ich dem Trainer sagte, dass ich so etwas nicht kann, meinte er ganz ruhig, ich solle erst einmal die Beinübung machen, und wenn die dann sitzt, die Arme dazu nehmen. Mit genügend Zeit und zunehmender Routine kann so etwas funktionieren, allerdings meint dieses Beispiel nur zwei Dinge.

Die Übungen im Montagskurs waren für mich sinnlos und überflüssig. Ich war kurz davor, meine Sachen zu packen und zu gehen, habe aber doch so weit mitgemacht, wie ich es hingekriegt habe: mindestens zur Hälfte verkehrt und stets früher abgebrochen. Nach dem Kurs war ich müde und ausgelaugt, was normalerweise nicht das Ziel ist.

Eigentlich wäre Hatha-Yoga das Richtige für mich, ein passender Ausgleich zu meinem sonstigen Sport. Aber mir liegt etwas am Kurs im Fitnesstudio. Während andere Yoga-Schulen sehr teuer sind, ist dieser Kurs in der ohnehin niedrigen Studiogebühr enthalten. Es wäre geradezu verschwenderisch, diese Möglichkeit nicht zu nutzen. Auch ist mir der Kurs mit Kolleginnen wichtig; mit Yoga als verbindendem Interesse arbeitet man ganz anders zusammen.

Auf jeden Fall ist es wichtig, dass ich zuhause meine eigenen, bevorzugten Übungen absolviere. Ab und an sollte man Anleitung im Kurs haben. Muss ich allerdings meinen Wochenplan kürzen, ist der Yogakurs das Erste, was ausfällt. Wenn ich einigermaßen in Form bin, finde ich das Laufen entspannender und meine, dass es an der tiefen, gleichmäßigen Atmung liegt, die ich mir angewöhnt habe. Im Yogakurs gelingt es mir selten, neben allem anderen noch auf die Atmung zu achten. Bei meiner häuslichen, im Wesentlichen gleichen Übungsreihe klappt das besser. Heute war ich nun beim Krafttraining; Einstieg mittelschwer – nicht das Niveau vom letzten Mal, aber auch nicht das vom Anfang.

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