Donnerstag, 28. Juli 2011

28.07.11

Der Wecker klingelt viel zu früh und Lust zum Laufen habe ich nicht. Da ab Mittag Gewitter angesagt sind, denke ich mir: keine Ausflüchte, sondern vor der Arbeit loslegen, ehe die Motivation im Laufe des Tages noch weiter absinkt. Am Wochenende werde ich wohl nicht zum Laufen kommen; auch deshalb ist es mir heute wichtig, mich noch einmal aufzuraffen. Allerdings muss mein Morgenyoga ausfallen, da ich bei der Arbeit einen Termin habe, zu dem ich nicht völlig abgehetzt erscheinen will.

Ich starte 6.44 Uhr zur gleichen Runde wie am Dienstag. Es ist bereits schwül, wenn auch noch unter 20 Grad. Die Sonne wird bald herauskommen. Ich wundere mich selbst, wie flott ich beginnen kann. Heute trage ich den Kayano 17 von Asics. Das war ein Frustkauf, den ich mir nach einem blöden Arbeitstag erlaubt habe, Laufbandanalyse inklusive. Heute spüre ich besonders, wie komfortabel er sich läuft. Die seitliche Stütze ist ein wenig abgepolstert, so dass man sie kaum spürt. Der Brooks Glycerin passt mir wie maßgefertigt; bei Asics muss ich das mit der Schnürung ausgleichen, aber dennoch ist der Kayano inzwischen mein gleichberechtigter Favorit, vor allem auf längeren Strecken. Wie alle hochwertigen Laufschuhe sieht er sehr chic aus; allerdings habe ich ihm schon ein paar Dreckspritzer verpasst. Aber zum Benutzen sind die Schuhe schließlich da.

Tatsächlich habe ich einen guten Moment zum Laufen abgepasst – der Morgen ist noch ganz stimmungsvoll. Mich ärgern nur die Radfahrer, die sehr dicht an mir vorbei rasen. Ich kann ein zügiges Tempo halten. Die Beine wollen wieder - ich glaube es noch kaum. In den vergangenen Tagen habe ich mich so vollwertig wie möglich ernährt und versucht, auf „leere“ Kalorien ohne Nährwert zu verzichten. Es gibt aber oft Phasen, da ich solche Vorsätze nicht durchhalte. Besonders in Stresszeiten greift man oft zu den falschen Sachen – das geht mir nicht anders als anderen. Momentan ist mir die sportliche Leistungsfähigkeit wichtiger als die Figur – das werte ich als Fortschritt. Auf Kaffee verzichte ich nun nicht mehr am Morgen, das ist einfach nur Quälerei , sondern am Nachmittag, und demzufolge schlafe ich ziemlich viel. Sollte sich das schon auswirken?

Es sieht so aus, als ob ich mein Tempo halten kann. Das hat den Vorteil, dass ich schneller von einer Brücke zur nächsten komme. Die Sonne steht schon hoch, und es wird sehr warm. Da bin ich froh, die Albertbrücke überqueren zu können, und freue mich auf das Laufen unter Bäumen. Das ist heute schon ein Lauf jenseits des Wohlfühltempos, das ja immer von der Form des Läufers abhängt. Zwischen Carola- und Augustusbrücke kann ich noch etwas beschleunigen. Auf einmal ertönt auf der anderen Seite das Glockenspiel vom Pavillon. Es ist 7.29 Uhr! Begeistert lege ich noch ein wenig Tempo zu – und bin 7.33 Uhr an der Firma. Da habe ich mich im Vergleich zu vorgestern um sechs Minuten verbessert.

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