Donnerstag, 11. November 2010

11.11.10

Als ich heute Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr, kamen mir viele Läufer entgegen, und ich war ein bisschen neidisch auf sie. Umso mehr freute ich mich auf den Feierabend. Ich habe mich beeilt: runter vom Rad, Einkaufstaschen abstellen, umziehen und los.

Start 15.45 Uhr. Es ist nicht mehr so sonnig wie am frühen Nachmittag, ich werde meine Runde gerade noch im Hellen drehen können. Nach den ersten Metern merke ich, dass ich Schwierigkeiten habe. Das Laufen vorgestern hat sich nicht aufs Training ausgewirkt, wohl aber das Training aufs heutige Laufen. Ich komme mir wie eine lahme Ente vor. Und dabei ging alles so gut: ich habe gestern auf dem Laufband ein paar Steigungen eingebaut, bin sogar ein Stück gerannt. Es ist ja ziemlich langweilig, 45 Minuten in gleichbleibendem Tempo zu gehen – und dabei nicht einmal von der Stelle zu kommen. Heute habe ich das Gefühl, als sei ich schon drei Kilometer unterwegs gewesen. Das wird bestenfalls das Standardprogramm. Auch in der Mitte der Strecke wird es nicht besser, stattdessen werden die Beine schwerer. Am liebsten möchte ich abkürzen, laufe dann aber doch Richtung Übigau. Zuvor habe ich gewissermaßen zwischen Tür und Angel meine Tochter getroffen. Sie sagte, das Schwierige beim Joggen sei, sich regelmäßig zu überwinden, und ich meinte, man müsse bestimmte Tage dafür festlegen. Nun will ich auch nicht kneifen. Ich laufe wieder durch Übigau, aber nicht hinunter zur Elbe, sondern wende mich nach links über die Flutrinne. Mir ist klar, dass ich mit einer eher bescheidenen Runde völlig ausgelastet bin.

Am Feld wende ich mich heimwärts – endlich. Heute habe ich wirklich zu kämpfen, von Spaß kann keine Rede sein. Ich habe am Nachmittag das Essen versäumt, obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte. Etwa zwei Stunden vor dem Laufen – nicht unmittelbar davor - soll man eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Mit dem Trinken war es auch nicht anders. Wie das im Büro so passiert: man nimmt sich vor, neuen Tee zu kochen, verschiebt es immer wieder und verpasst es schließlich. Ein dummer Fehler, gerade vor dem Sport, der sich möglichst nicht wiederholen sollte.

Die letzten Meter ziehen sich hin. Am Hoftor stelle ich fest, dass ich 45 Minuten gelaufen bin. Dieses Mal war die Strecke wesentlich kürzer. Aber ich hätte auf eine halbe Stunde Laufzeit getippt. Nun kann ich mir einen Orangensaft (später Tee) und Spaghetti gönnen. Normalerweise esse ich abends nichts, denn ich bin noch beim Abnehmen, aber heute ist eine Ausnahme fällig und sicher auch notwendig.

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